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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2023

Wald ist vielfältig und langlebig

Die Sache mit dem Wald
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Meine Meinung:
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Der Blick von unten in die Baumkronen auf dem Titelbild wirkt idyllisch und lässt einen träumen. Der Aufdruck "Ökosystem, Wirtschaftsfaktor, Sehnsuchtsort" vermittelt, dass ...

Meine Meinung:
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Der Blick von unten in die Baumkronen auf dem Titelbild wirkt idyllisch und lässt einen träumen. Der Aufdruck "Ökosystem, Wirtschaftsfaktor, Sehnsuchtsort" vermittelt, dass hier eine ganzheitliche Betrachtung erfolgen soll. Und genau darum geht es Herrn Herzog auch: Eine fachlich fundierte und gleichzeitig für jedermann verständliche Betrachtungsweise des Systems "Wald".

Dabei geht er auf unterschiedliche Perspektiven ein. Zu Beginn wird die Bedeutung des Waldes und dessen Entwicklung in der Historie der Welt beleuchtet. Was verstehen wir unter Wald, wie empfinden wir diesen Ort und welche Bedeutung hat der Wald im Laufe der Geschichte für die Menschen gewonnen? In weiteren Kapiteln betrachtet er unterschiedliche Nutzungsaspekte und deren Auswirkungen auf den Waldbestand. Neben der Holznutzung gibt es z. B. auch die Nutzung zur Jagd und die als Erholungsort. Im letzten Teil werden dann Umwelteinflüsse auf die Waldveränderung genannt sowie mögliche Ideen und Konzepte für die zukünftige Behandlung von Wäldern betrachtet.
Gut gefallen hat mir die unaufgeregte, sachliche Art, mit der der Autor alles betrachtet. Er geht wissenschaftlich fundiert vor, nennt Beispiele, Statistiken, Vor- und Nachteile, ohne jemand an den Pranger zu stellen oder eine Theorie besonders zu bevorzugen. Er betont, dass ihm dies wichtig sei und rät davon ab, sich von Sympathie oder Antipathie zu den Meinungsvertretern leiten zu lassen, sondern sich faktenbasiert selbst eine Meinung zu bilden.

Dass das Buch eine wissenschaftliche Abhandlung ist, merkt man auch an den vielen Fußnoten sowie dem Einführen von einigen Fachbegriffen. Obwohl diese alle verständlich, teils sogar in Form von Infokästen, erläutert werden, hätte ich mir ein Glossar zum Nachschlagen am Ende gewünscht. Denn trotz der Verständlichkeit muss man als Laie schon sehr konzentriert lesen und sich ab und an Notizen machen, da in späteren Kapiteln auf Erläuterungen aus den ersten Teilen Bezug genommen wird. Neben einigen Infografiken lockern viele Naturfotos das Erzählte angenehm auf.
Ich habe mich bisher zwar auch mit Umweltschutz sowie dem Ökosystem Wald befasst, durfte durch dieses Buch aber auch viel dazu lernen. Einige Aspekte hatte ich nicht auf dem Schirm, auch die Bedeutung der Jagd und der Holznutzung war mir nicht so präsent. Ich hatte oft Aha-Momente.
Wer hier nach einem konkreten Ratschlag sucht, wie mit dem Thema Wald in der Zukunft umzugehen ist oder wie wir den Wald nutzbringend gegen den Klimawandel verwenden können, der ist hier falsch. Denn "den richtigen Weg" gibt es nicht, vielmehr ist hier eine umfassende Darstellung aller wichtigen Zusammenhänge gegeben worden, um selbst einen gehbaren und für sich vertretbaren Weg zu finden.
Und: Das geht nur gemeinsam und generationenübergreifend. Wälder sind langlebig und die Auswirkungen und Schäden sind oft erst Generationen nach uns ersichtlich. Die Welt kann ohne Wald leben, aber wir Menschen können es nicht. Daher sollten wir handeln. Und dieses Buch liefert dafür alle Fakten für eine fundierte Entscheidung.

Fazit:
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Sehr umfassende Betrachtung des Themas Wald: Wissenschaftlich und verständlich, um sich eine eigene Meinung zum aktuellen Stand zu bilden

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Das bewegte Leben von Herrn Safiers Eltern

Solange wir leben
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Gestaltung:
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Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig. Hinzu kommen die schönen Aufnahmen aus dem Familienalbum der Familie Safier auf dem Cover sowie im Einband. Gewünscht ...

Gestaltung:
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Als Hardcover mit Lesebändchen ist das Buch sehr wertig. Hinzu kommen die schönen Aufnahmen aus dem Familienalbum der Familie Safier auf dem Cover sowie im Einband. Gewünscht hätte ich mir noch einen Stammbaum sowie mehr Fotos im Innenteil mit Beschriftungen. Insgesamt eine schöne Gestaltung.

Mein Eindruck:
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"Was wusste ich schon über das Leben meiner Eltern? Außer dass es oft grausam war? Und manchmal wundervoll? Und dass sie sich liebten?" (S. 12)

Nachdem man von dem Autor eher Satiren oder humorvolle Geschichten kennt, hat er diesmal seinen Eltern ein Denkmal gewidmet, indem er deren Biografie zu einem Roman verarbeitet hat. Es beginnt alles mit der Beerdigung des Vaters 1997. Dies ist der Einstieg, zurückzuschauen auf das Jahr 1937, in dem Davids Vater Joschi Safier mit seiner Schwester Rosl in Wien aufwächst. Joschi ist lustig und kommt gut bei den Frauen an. Doch als die Nazis auch in Österreich zunehmend die Macht übernehmen, gerät das unbeschwerte Leben der jüdischen Familie Safier aus den Fugen. Nur wenige können rechtzeitig fliehen und für Joschi beginnt ein harter Kampf ums Überleben. Parallel dazu wird im Wechsel Waltrauds Leben geschildert, die zu diesem Zeitpunkt noch ein Kleinkind ist. Auch ihre Kindheit wird durch die Nazis erschwert, aber als Nicht-Jüdin erlebt sie den Krieg aus einer anderen Perspektive. Als Joschi und Waltraud sich kennenlernen, sind beide schon geprägt vom Leben: Er ist verheiratet und kinderlos, sie ist jung, verwitwet und mit Kleinkind. Und ein Altersunterschied von ca. 20 Jahren trennt sie. Dennoch verlieben sie sich und trotz vieler weiterer Schicksalsschläge bleiben sie bis zum Ende zusammen.

Ich habe selten eine so berührende und spannende Biografie gelesen! Der Autor schafft es, sich in beide Elternteile hineinzuversetzen. Man spürt den Schmerz, die Angst, die Glücksgefühle und kann nachvollziehen, dass die Liebe ihnen hilft, die Schicksalsschläge zu meistern. Den stetigen Wechsel zwischen Joschi und Waltraud fand ich gut. Man hat so die ganze Handlung aus beiderlei Sicht vermittelt bekommen. Die Verluste, die Joschi erleiden musste, die Heimatlosigkeit nach seiner Flucht sowie das Hin- und Hergerissensein zwischen Waltraud und Dora konnte ich nachvollziehen. Aber auch Waltrauds Gefühle waren sehr authentisch geschildert. Besonders am Ende sind bei mir ein paar Tränen geflossen.
Beim Lesen fragte ich mich immer wieder, wie der Autor dies so genau wissen kann, ob seine Eltern ihm davon noch zu Lebzeiten erzählt haben? Leider gibt es zwar am Ende einen Epilog von Herrn Safier, aber darin wird nicht geschildert, wie er recherchiert hat bzw. welcher Anteil historisch belegbar ist, welchen er nur vermutet hat. Obwohl dies bewusst als Roman und nicht als Biografie deklariert ist, so hätte ich mir hier etwas mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
Ein toller Roman über das Leben seiner Eltern, bei dem man die Liebe der beiden zueinander, aber auch die des Autors für seine Eltern in jeder Zeile spürt. Auch das Leben zur Zeit des Ersten Weltkrieges und die Probleme, die sich für die Überlebenden danach ergeben, sind realistisch eingefangen. Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen, sehr empfehlenswert!

Fazit:
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Eine bewegende und fesselnde Romanbiografie über zwei starke Personen, die durch ihre Liebe das Leben gemeinsam meistern

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Zwei Schwestern halten zusammen

22 Bahnen
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Gestaltung:
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Das Layout des Buches ist sehr gelungen: Das Wasser mit einer schwimmenden Frau, die man nicht klar erkennen kann, passt super zum Titel und zum Inhalt. Als Hardcover ist das ...

Gestaltung:
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Das Layout des Buches ist sehr gelungen: Das Wasser mit einer schwimmenden Frau, die man nicht klar erkennen kann, passt super zum Titel und zum Inhalt. Als Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und ein Lesebändchen macht es perfekt.

Inhalt:
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Tilda ist am Ende ihres Mathestudiums, sie ist sehr begabt und ihr wird eine Habilitationsstelle angeboten. Doch dafür müsste sie die Stadt verlassen und ihre 10jährige Schwester Ida, die sie sehr liebt mit ihrer alkoholkranken und oft gewalttätigen Mutter alleinlassen.
Ihre Ablenkung und Beruhigung findet sie beim regelmäßigen Schwimmen. Im Schwimmbad trifft sie auf Viktor, der dort immer seine 22 Bahnen schwimmt. Er ist der ältere Bruder eines verstorbenen Mitschülers und nicht nur das bringt Tildas bisheriges Leben ins Wanken.

Mein Eindruck:
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"Wenn ich nachts auf meiner Matratze liege und der Wind oder die Sommernachtsbrise durch die weit geöffneten Fenster auf mich fällt, dann scheint kurz alles gut zu sein. Dann fühle ich mich leicht. Wenn ich nachts auf meiner Matratze liege, dann denke ich, dass ich das Ganze da draußen noch lange aushalten kann. Solange der Wind nachts auf mich fällt, denke ich, kann ich mich tagsüber in den Krieg da draußen stürzen. Gegen meine Mutter, gegen ihre Launen, gegen diese Kleinstadt. Und für Ida." (S. 15)

Dieses Buch hatte mich vom ersten Satz an in seinen Sog gezogen und ließ mich bis zum Ende nicht mehr los. Die komplette Handlung ist aus Tildas Sicht geschrieben. Man erlebt beim Lesen live Tildas Gedankengänge mit, was sich in einem Schreibstil mit langen Sätzen mit vielen Kommata äußert. Zahlenwörter werden nicht in Worten, sondern Zahlen geschrieben, was auf den ersten Blick irritieren mag, aber zu Tildas mathematischer Neigung sehr gut passt.
Obwohl beide Schwestern altersmäßig weit auseinanderliegen und beide von verschiedenen Vätern stammen, die sie beide jeweils kaum bis gar nicht kannten, halten sie fest zusammen. Tilda kümmert sich liebevoll wie eine Mutter um Ida und beschützt sie vor der Gewalt ihrer Mutter, so gut es geht. Ihre Angst, Ida mit der Mutter alleine zurückzulassen, konnte ich gut nachvollziehen. Bis zum Schluss des Romans hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch, ob mit Ida nicht doch etwas Schlimmes passiert.
Die Mutter ist immer da und doch überhaupt nicht präsent. Wie ein Schatten, eine unberechenbare Bedrohnung erscheint sie einem. Als Mensch wird sie leider dem Leser nicht greifbar, ihre Entwicklung wird nicht weiter beleuchtet, was ich etwas schade finde.

"Ich schweige. Das muss aufhören. Ich bin nahezu besessen von ihm und ich weiß gar nicht, wieso. Oder ich weiß es doch. Er ist wie ein Rätsel, das ich lösen will, wie eine Matheaufgabe, die ich nicht verstehe, und ich hasse es, wenn ich Matheaufgaben nicht sofort verstehe."(S. 53)

Ich mochte Tilda, auch weil sie etwas mathematisch-nerdig ist und ich in manchen Situationen ähnlich ticke. Dennoch hatte ich manchmal Probleme, ihre Handlungen nachzuvollziehen, die Charaktere blieben letztendlich oberflächlich und stereotyp. Viktors Charakter blieb mir ebenfalls fremd. Seine Aktivitäten fand ich seltsam, erst kümmert er sich kaum um Tilda, dann gibt er den Schwestern Obdach, nachdem die Mutter ausgerastet ist und schickt sie gleich am nächsten Morgen weg, um sich später liebevoll wieder um die kranke Tilda zu kümmern. Bei Tilda war ich mir nicht im Klaren, ob sie Viktor wegen ihrer eigenen Schuldgefühle und der Ähnlichkeit mit seinem verstorbenen Bruder mag oder wegen etwas anderem. Ihre Leidenschaft konnte ich nicht nachvollziehen. Es schien mir, als würde sie sich an ihn wie an einen Strohalm klammern, der sie aus ihrem schlechten Leben rausholt.
Ida mochte ich am meisten, sie versucht sich innerlich von der Mutter abzuschirmen, verarbeitet ihre Gefühle in ihren Malereien und agiert für ihr Alter erstaunlich vernünftig. Das Ende ließ einige Fragen offen und mich etwas unbefriedigt zurück, weil mir die Tiefe etwas gefehlt hat. Laut Rückseitentext soll dies hier ein u. a. "witziger.. Roman" sein. Den Witz habe ich leider nicht gefunden. Ich empfand es eher melancholisch, wenn auch mit hoffnungsgebenen Momenten.

Fazit:
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Ein Roman wie ein Unterwassersog, der mich jedoch nicht so in die Tiefe zog wie gewünscht und mich leicht melancholisch zurückließ

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Eine Cliquenreise nach Nepal

Kathmandu & ich
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Cover:
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Ich mag das Wortspiel des Titels, in dem das "du" aus "Kathmandu" hervorgehoben und mit dem "ich" kombiniert ist. Witzige Idee, genauso wie die beiden Wegweiser zu "Freundschaft" und "Liebe" ...

Cover:
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Ich mag das Wortspiel des Titels, in dem das "du" aus "Kathmandu" hervorgehoben und mit dem "ich" kombiniert ist. Witzige Idee, genauso wie die beiden Wegweiser zu "Freundschaft" und "Liebe" vor der nepalesischen Landschaftskulisse. Das Cover hat mich sofort angesprochen.

Inhalt:
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Eriks Tochter hat Liebeskummer, weil ihr Freund sich nicht mehr gemeldet hat. Um sie zu trösten, erzählt Erik ihr von seiner Reise nach Nepal und wie ihm dort sein "Herz gebrochen wurde". Er war schon seit Ihrem Kennenlernen in Jule verliebt. Doch sie war bereits vergeben und sah in ihm nur einen Kumpel. Um sie zu beeindrucken und in der Hoffnung, dass ihr Freund nicht mitkommt, schlägt er vor, dass die ganze Freundesclique in Jules Traumland reist: nach Nepal. Und das, obwohl es ihn einige Überwindung kostet, da er eher ein Grübler-Typ ist, der alles solange durchdenkt, bis er sich nicht mehr traut. Doch kurz vor dem Trip macht Jules Freund mit ihr Schluss und Erik sieht seine Chance. Aber ist er mehr als nur ein Urlaubsflirt für Jule? Und dann sind da noch Tine, die in Flo verliebt ist, Alex, der eigentlich Tine liebt und Theo als einziger Nicht-Verliebter in der Clique. Zusammen erleben sie ein Abenteuer in Nepal, dass die Freundschaft aller auf eine harte Probe stellt.

Mein Eindruck:
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Der Klappentext war vielversprechend und Nepal ist ein faszinierendes Land. Ich bin noch nie da gewesen, aber erhoffte mir von dem Roman ein spannendes, mitreißendes Reiseabenteuer gepaart mit einer schönen Liebesgeschichte und einer Prise Humor. Nun, stellenweise wurde meine Erwartung erfüllt. Aber bis auf wenige Momente, in denen man das Gefühl hatte, in Nepal zu sein und einigen lustigen und auch abenteuerlichen Reisemomenten, plätscherte die Story immer wieder vor sich hin. Alleine die Reisevorbereitungen waren durchzogen von lauter Schwärmereien für Jule.

"Ich muss erst mal tief durchatmen und nehme einen Schluck Kaffee, der vielleicht nicht die beste Wahl ist bei meiner aktuellen Nervosität. Die liegt nicht nur an den Nashörnern, die wir bald in echt sehen werden, sondern daran, dass ich mich frage, ob die beiden Mädchen unsere Gruppe sprengen oder sie sogar eine Dynamik einbringen, die uns allen guttut. Was ist, wenn ich mich im Urlaub endgültig und unsterblich in Jule verliebe? Oder wenn ich merke, dass sie ganz anders ist, als ich sie mir seit vier Jahren vorstelle und feststelle, dass meine Schwärmerei völliger Blödsinn war? Oder was, wenn Jule sich plötzlich in Flo verliebt? Oder wenn sich Alex wieder in Tine verliebt? Oder wenn sich niemand verliebt? Muss sich immer zwangsläufig jemand in jemanden verlieben? Fragen über Fragen, die mir auch in den nächsten Tagen im Kopf herumspuken."

Auch während der Reise ging mir das auf Dauer auf die Nerven. Eriks Gedanken wiederholten sich und auch die von Jule, deren Perspektive abwechselnd mit Eriks zu lesen war, trat gedanklich oft auf der Stelle. Ich hätte beide schütteln mögen bei dem Eiertanz, den sie umeinander veranstalteten. Mal gab es innige Gefühle, dann wieder Distanz, Blödeleien und oberflächliche Gedankengänge. Ich kam mir vor wie in einer Teenagerkomödie. Auch die anderen Cliquenfreunde waren eher oberflächliche, stereotype Personen, deren Verhalten ich nicht immer nachvollziehen konnte. Mir fehlte die Tiefe und das Mitfiebern können. Es gab ein paar Stellen, an denen Erik oder Jule über das Leben philosophieren oder einige Reiseerlebnisse wie der Ponyritt oder die dramatische Szene mit Tine auf der Brücke, die mir gefallen haben. Aber das war nur kurz, bevor der Roman wieder in Belanglosigkeiten abdriftete. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte alles in die Geschichte packen: Liebe, Freundschaft und Reisebericht, war aber stattdessen hin und her gerissen, sodass am Ende nichts davon überzeugend realisiert wurde. Sehr schade, aber immerhin ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem man ein wenig über das Land Nepal vermittelt bekommt.

Fazit:
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Eine nicht besonders überzeugende Mischung aus Reise-, Liebes- und Freundschaftsgeschichte in Nepal, bei dem es leider an Tiefe gefehlt hat

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Maries bunte (Magie-)Welt

Sparkling – Maries zauberhafte Welt
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Gestaltung:
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Das Titelbild in Regenbogenfarben hat uns sofort angesprochen. Knallig bunt und fröhlich mit einem Hauch "Sparkling". Im Innenbereich sind einige schwarz-weiß Illustrationen ...

Gestaltung:
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Das Titelbild in Regenbogenfarben hat uns sofort angesprochen. Knallig bunt und fröhlich mit einem Hauch "Sparkling". Im Innenbereich sind einige schwarz-weiß Illustrationen eingestreut. Von denen hätte es gerne mehr sein dürfen. Als Hardcover ist das Buch sehr wertig verarbeitet und in einem angenehmen Format.

Inhalt:
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Marie wohnt zusammen mit ihrem Adoptivvater Luuk und dem Butler Alfred in einer Villa. Was keiner wissen darf: Luuk ist ein bunter Magier und Marie seine talentierte Schülerin. Leider geht bei ihren ersten Zauberversuchen immer wieder einiges schief. Und die gut gemeinten Ratschläge von Alfred helfen da auch nicht. Als Flaschengeist, der durch Wände gehen und sich in alles Mögliche verwandeln kann, bringt er sie sogar aus dem Konzept. Doch dann verschwindet auf einmal Luuk spurlos. Marie muss nun ihre Zauberkräfte unbedingt unter Kontrolle bringen und sich Hilfe suchen. Dabei soll die Magie den "Malmag" (Nichtmagier) doch verborgen bleiben! Doch dann triff sie auf den Nachbarsjungen Philipp. Nun entwickelt sich auf einmal Maries Welt ganz anders, als sie bisher dachte. Wird es ihr und Philipp gelingen, Luuk zu finden?

Mein Eindruck:
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Die Handlung ist im wahrsten Sinne des Wortes bunt! Maries Welt besteht aus den beiden schillernden Persönlichkeiten Luuk und Alfred. Diese drei bilden ein lustiges Trio. Maries erste Zaubereien gehen immer wieder schief und haben mich und meine Tochter zum Lachen gebracht. Im weiteren Verlauf der Handlung wird es immer verrückter auf liebenswerte Weise. Gleichzeitig ist die Aufklärung von Luuks Verschwinden sehr spannend und mit vielen überraschenden Wendungen beschrieben.
Als Hintergrund hat die Autorin sich eine etwas andere Magier-Welt ausgedacht, die einen schönen Kontrast bildet zu den bisher bekannten: Es gibt die bunten und die weißen Magier. Was genau es damit auf sich hat, sollte jeder selber lesen!
Alles in allem ist dies eine Geschichte mit sehr "bunten" und liebenswerten Charakteren, die zu einer spannenden Geschichte über Freundschaft und Magie verwoben wurden. Auch der actionreiche Showdown am Ende sowie die Lösung für Philipps Wissen über die Magie haben mir sehr gut gefallen.
Aufgrund des Endes wäre eine Fortsetzung denkbar, über die wir uns sehr freuen würden! Wir lieben mittlerweile Marie und ihren Freund "Philipp Decker aus Hausnummer neun", wie sie ihn immer scherzhaft nennt. Aber auch Keks und Willis sind uns ans Herz gewachsen. Ihre Zankereien sind einfach nur lustig.
Wir sind übrigens der Meinung, dass "Mädchenbuch" die Sache nicht trifft, denn Marie ist kein typisches Mädchen und die Detektivgeschichte, die sich mit Philipp ergibt, könnte genauso gut auch Jungs gefallen!

Fazit:
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Eine spannende Geschichte über Magie und Freundschaft mit viel Humor und einer Prise Queer

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