Drachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte
KupferblutDrachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte. All das hält der Auftakt der neuen Trilogie „Kupferblut“ von Lea Diamandis bereit.
Soleya, aus deren Sicht die Geschichte verfasst ist, ist ...
Drachen, eine queere Liebesgeschichte, Magie und Artefakte. All das hält der Auftakt der neuen Trilogie „Kupferblut“ von Lea Diamandis bereit.
Soleya, aus deren Sicht die Geschichte verfasst ist, ist eine neugierige und respektvolle Protagonistin, die zu Anfang noch sehr naiv durch die Welt stolpert, aber sich im Laufe der Geschichte an die neuen Lebensumstände anpasst, selbstbewusster wird und anfängt ihr eigenes Ding durchzuziehen.
Aiyana war von ihrem ersten Auftreten an ein Charakter, den ich sehr mochte. Sie ist entschlossen, realistisch, eine kleine Rebellin und hat ihren eigenen Kopf.
Der bildhafte Schreibstil von Lea hat es mir leicht gemacht, mir die Fantasywelt vorzustellen. Die Gold, Sonnen und Sternenvergleiche habe ich wie alle anderen Vergleiche, die die Autorin gezogen hat, sehr geliebt, da sie sich einfach perfekt in die Welt eingefügt haben. Die Beschreibungen der Welt beziehen sich sehr stark auf die emotionale Wahrnehmung der Protagonistin. Sie sind poetisch, und eindrucksvoll. Manchmal hat mir das aber schwer gemacht, bestimmte Entwicklungen oder Ereignisse direkt zu erfassen und ich musste die ein oder andere Stelle mehrmals lesen, was den Lesefluss gehemmt hat. Desweiteren gab es die ein oder andere Formulierung und Beschreibung, die sich mehrmals wiederholt hat, worüber ich dann nach einiger Zeit, wie über vereinzelte ableistische Begriffe, gestolpert bin. Positiv aufgefallen dagegen ist mir die Verwendung von Neopronomen, wobei es mich auch nicht gestört hat, dass dies nicht genauer erläutert wurde. Dadurch wurde die Gleichwertigkeit zu anderen Pronomen erzeugt und die Autorin hat genau das erreicht, was sie schaffen wollte: ein gleichberechtigtes Miteinander unabhängig von Geschlecht oder Sexualität.
Lea Diamandis hat ein durchdachtes und überzeugendes Worldbuilding geliefert, mit einer recht schnell voranschreitenden Handlung, ohne das diese gehetzt wirkt, sodass es durchgängig spannend war und es mir Spaß gemacht hat, in die Geschichte einzutauchen. Die Drachen, die Legenden und die Geschichte des Landes waren super ausgearbeitet, kreativ und bieten viel Potential für weitere Erzählungen.
Direkt zu Beginn des Buches gab es ein kleines Infodumpig, wo ich mir gewünscht hätte, dass die Informationen mehr über die Kapitel verteilt werden. Dass die Geschichte sehr schnell erzählt wird, habe ich bereits erwähnt und hat mich grundsätzlich auch nicht gestört, doch meistert Soleya aus meiner Sicht ihre Kräfte ZU schnell, ohne das dies richtig erklärt wird.
Einen Plottwist fand ich sehr vorhersehbar, während ich die Entscheidung, die Soleya am Ende trifft, gar nicht erwartet hätte. Die Handlung hat also sehr ambivalente Gefühle bei mir ausgelöst. Jetzt bin ich umso gespannter, wie sie sich im folgenden Band entwickelt und welche Motive hinter dem Handeln anderer Charaktere stecken.