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Veröffentlicht am 14.04.2019

Anders als erwartet

Nichts als Liebe im Universum
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Das wunderschöne Cover und auch der Klappentext machten mich sofort neugierig auf die Geschichte. Es wird noch nicht viel verraten, trotzdem habe ich mich auf eine spannende Geschichte mit Science-Fiction-Elementen ...

Das wunderschöne Cover und auch der Klappentext machten mich sofort neugierig auf die Geschichte. Es wird noch nicht viel verraten, trotzdem habe ich mich auf eine spannende Geschichte mit Science-Fiction-Elementen gefreut. Was mich schlussendlich erwartet hat, entsprach zwar nicht zwangsläufig meinen anfänglichen Vorstellungen, konnte mich jedoch trotzdem positiv überraschen und packen.

Erzählt wird aus der Sicht von Matty. Matty hat Ferien und weiß nichts mit sich anzufangen. Nachdem sein Vater abgehauen ist und seine Mutter und ihn verlassen hat, versucht er wieder in einen normalen Alltag zurückzufinden und alles, was ihn an seinen Vater erinnert, aus seinem Leben zu verbannen. So hält er zum Beispiel auch nichts von den festem Glauben an Außerirdische, den sein Vater mit anderen Fanatikern auf seinen Blog teilt. Als dann auf einmal Priya auf dem Feld vor seinem Haus auftaucht und felsenfest behauptet, eine Außerirdische zu sein, ist Matty mehr als skeptisch. Dennoch möchte er mehr über das sonderbare Mädchen erfahren und lässt sich somit auf sie ein.

Anfangs viel es mir schwer, mich in Matty hineinzuversetzen. Durch den eher nüchternen und schlichten Schreibstil wirkte Matty zuerst sehr gleichgültig auf mich. Dass sein Vater ihn verlassen hat, schien ihn kaum zu berühren. Im Laufe der Geschichte hat er jedoch tiefere Einblicke in seine Gefühle gegeben und schnell wurde klar, dass das Verschwinden seines Vaters ihn doch nicht ganz so kalt lässt, wie er es gerne hätte.
Ich habe Mattys trockenen Humor immer mehr zu schätzen gewusst und ihn so mit der Zeit immer mehr ins Herz geschlossen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass er skeptischer ist und die Dinge mehr hinterfragt und sie nicht einfach so hinnimmt – besonders in Bezug auf Pryia und ihr plötzliches Auftauchen.

Priya mochte ich wirklich gerne. Sie ist etwas seltsam, sehr klug und offen und sagt gerade heraus, was ihr durch den Kopf geht. Mit ihrer kindlichen Neugier und ihrer Sturheit wirkt sie meist jünger, als sie eigentlich ist. Doch mit ihrer Begeisterungsfähigkeit konnte sie mir einen ganz neuen Blick auf die Welt vermitteln. Die kleinsten und für uns selbstverständlichsten Dinge konnten sie zum Staunen bringen.

Anfangs hat sich die Handlung noch etwas gezogen, doch sobald Priya quasi aus dem Nichts auftauchte, wollte ich unbedingt mehr über sie und ihre Herkunft erfahren. Die Geschichte kommt ganz ohne viel Action und Spannung aus, dafür geht es viel mehr um Gefühle und Emotioen. Besonders das Ende konnte mich absolut packen und war ganz anders, als ich zuerst angenommen hatte – auch wenn es jetzt im Nachhinein, wenn man die Geschehnisse nochmal rekapituliert, wohl durchaus am meisten Sinn macht.

Fazit:
Eine süße und emotionale Geschichte, die mich ganz ohne viel Spannung und Action packen konnte. Der eher schlichte und nüchterne Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber sehr gut zu Matty und seinem trockenen Humor.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Anders als erwartet

Nichts als Liebe im Universum
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Das wunderschöne Cover und auch der Klappentext machten mich sofort neugierig auf die Geschichte. Es wird noch nicht viel verraten, trotzdem habe ich mich auf eine spannende Geschichte mit Science-Fiction-Elementen ...

Das wunderschöne Cover und auch der Klappentext machten mich sofort neugierig auf die Geschichte. Es wird noch nicht viel verraten, trotzdem habe ich mich auf eine spannende Geschichte mit Science-Fiction-Elementen gefreut. Was mich schlussendlich erwartet hat, entsprach zwar nicht zwangsläufig meinen anfänglichen Vorstellungen, konnte mich jedoch trotzdem positiv überraschen und packen.

Erzählt wird aus der Sicht von Matty. Matty hat Ferien und weiß nichts mit sich anzufangen. Nachdem sein Vater abgehauen ist und seine Mutter und ihn verlassen hat, versucht er wieder in einen normalen Alltag zurückzufinden und alles, was ihn an seinen Vater erinnert, aus seinem Leben zu verbannen. So hält er zum Beispiel auch nichts von den festem Glauben an Außerirdische, den sein Vater mit anderen Fanatikern auf seinen Blog teilt. Als dann auf einmal Priya auf dem Feld vor seinem Haus auftaucht und felsenfest behauptet, eine Außerirdische zu sein, ist Matty mehr als skeptisch. Dennoch möchte er mehr über das sonderbare Mädchen erfahren und lässt sich somit auf sie ein.

Anfangs viel es mir schwer, mich in Matty hineinzuversetzen. Durch den eher nüchternen und schlichten Schreibstil wirkte Matty zuerst sehr gleichgültig auf mich. Dass sein Vater ihn verlassen hat, schien ihn kaum zu berühren. Im Laufe der Geschichte hat er jedoch tiefere Einblicke in seine Gefühle gegeben und schnell wurde klar, dass das Verschwinden seines Vaters ihn doch nicht ganz so kalt lässt, wie er es gerne hätte.
Ich habe Mattys trockenen Humor immer mehr zu schätzen gewusst und ihn so mit der Zeit immer mehr ins Herz geschlossen. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass er skeptischer ist und die Dinge mehr hinterfragt und sie nicht einfach so hinnimmt – besonders in Bezug auf Pryia und ihr plötzliches Auftauchen.

Priya mochte ich wirklich gerne. Sie ist etwas seltsam, sehr klug und offen und sagt gerade heraus, was ihr durch den Kopf geht. Mit ihrer kindlichen Neugier und ihrer Sturheit wirkt sie meist jünger, als sie eigentlich ist. Doch mit ihrer Begeisterungsfähigkeit konnte sie mir einen ganz neuen Blick auf die Welt vermitteln. Die kleinsten und für uns selbstverständlichsten Dinge konnten sie zum Staunen bringen.

Anfangs hat sich die Handlung noch etwas gezogen, doch sobald Priya quasi aus dem Nichts auftauchte, wollte ich unbedingt mehr über sie und ihre Herkunft erfahren. Die Geschichte kommt ganz ohne viel Action und Spannung aus, dafür geht es viel mehr um Gefühle und Emotioen. Besonders das Ende konnte mich absolut packen und war ganz anders, als ich zuerst angenommen hatte – auch wenn es jetzt im Nachhinein, wenn man die Geschehnisse nochmal rekapituliert, wohl durchaus am meisten Sinn macht.

Fazit:
Eine süße und emotionale Geschichte, die mich ganz ohne viel Spannung und Action packen konnte. Der eher schlichte und nüchterne Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, passt aber sehr gut zu Matty und seinem trockenen Humor.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Wie weit wirst du gehen, um zu überleben?

Davor und Danach
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Davor und Danach ist ein Endzeitroman, der ein hochaktuelles und uns alle betreffendes Thema anspricht: Den Klimawandel und die Konsequenzen, die dieser mit sich zieht. Erzählt wird hier die Geschichte ...

Davor und Danach ist ein Endzeitroman, der ein hochaktuelles und uns alle betreffendes Thema anspricht: Den Klimawandel und die Konsequenzen, die dieser mit sich zieht. Erzählt wird hier die Geschichte eines Mädchens und eines kleinen Junges, die eigentlich viel zu jung sind, um schon auf sich allein gestellt, um ihr Leben kämpfen zu müssen. Und doch haben sie keine Wahl als weiterzulaufen, um vor dem Hunger, dem Durst und vor allem der Hitze zu fliehen.

Erzählt wird aus der Sicht der 14-jährigen Mhairi. Eigentlich kommt sie aus dem nördlich gelegenen Schottland, welches noch nicht von der erdrückenden Hitze unbewohnbar geworden ist. Doch da ihre Eltern beruflich im Sudan zu tun hatten, befindet sie sich nun doch in den betroffenen Gebieten. Auf sich allein gestellt macht sie sich also auf dem Weg zurück nach Schottland und muss dabei jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Als sie dann auf den kleinen Jungen trifft, muss sie sich entscheiden: Geht sie das Risiko ein und erschwert ihre Reise, indem sie ihm hilft? Oder lässt sie ihn zurück, um ihr eigenes Überleben zu sichern?

Mhairi musste in ihren jungen Jahren bereits viel durchmachen. Das merkt man ihr auch an, denn sie wirkt für ihr Alter ziemlich reif und erwachsen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Momente, in denen sie wieder jung und verletzlich erscheint. In ihren Gedanken spricht sie immer wieder mit ihrem Vater, so dass dem Leser bewusst wird, dass sie mit ihren 14 Jahren eigentlich noch fast ein Kind ist. Und trotzdem gibt sie nicht auf. Ich konnte nicht anders, als Mhairi für ihre Entschlossenheit und ihre positive Sicht auf die Welt zu bewundern. Denn trotz all der schlimmen Momente, die sie durchleben musste, hat sie nie verlernt, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Auch wenn sie dem Jungen gegenüber manchmal sehr harsch wirkt, war doch immer deutlich, dass sie ein gutes Herz hat und ihm auf diese Weise nur helfen will, zu überleben.
Denn wenn man in dieser neuen Welt überleben will, darf man keine Schwäche zeigen.

Der Junge wirkte auf mich gar nicht wie das kleine Kind, das er doch eigentlich war. Die Welt, in der er lebt, hat ihn gezwungen, viel zu schnell groß zu werden und kindliche Verhaltensweisen abzulegen. Trotzdem gab es immer wieder Momente, in denen mir sein wahres Alter nur allzu bewusst wurde. Da er stumm ist und somit nicht spricht, war es für mich sehr schwer, ihn einzuschätzen. Trotzdem hat die Autorin mit ihm gezeigt, dass Taten und Handlungen manchmal viel mehr aussagen als Worte.

Obwohl die eigentliche Geschichte von dem Überlebenskampf der beiden Kinder handelt, spricht die Autorin unterschwellig mehrere wichtige politische Themen an. Dabei werden verschiedene Blickwinkel dargestellt, die mich zum Nachdenken anregen konnten. So geht es neben dem Klimawandel unter anderem auch um das Themen Flüchtlinge und Überbevölkerung. Wer bestimmt, wer leben darf und wer sterben muss? Ist es gerecht, den vor dem Klimawandel Flüchtenden die Einreise zu verwehren, nur weil sie nicht das Glück hatten, im Norden geboren zu sein?
Nicky Singer schafft es, diese politischen Gedanken gut und verständlich zu präsentieren. Dabei beleuchtet sie beide Seiten, so dass ich alle Positionen verstehen und nachvollziehen und mir dabei gleichzeitig eine eigene Meinung bilden konnte.

Dennoch hätte ich mir gewünscht, etwas mehr zum Klimawandel zu lesen. Dieser ist nämlich in der Geschichte der Grund für dem Überlebenskampf und die Flüchtenden, Hintergründe werden aber nicht weiter erörtert oder erklärt.

Die Autorin setzt in ihrer Geschichte auf Emotionen und Gefühle. Die Geschichte von Mhairi konnte mich fesseln und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass Nicky Singer auch auf der sachlichen Ebene etwas ausführlicher geworden wäre. Das Schicksal der Protagonisten konnte mich emotional absolut packen, aber oftmals hat es sich die Autorin mit Erklärungen zu einfach gemacht und sich zu sehr auf die Emotionen und Gefühle verlassen.

Den Schreibstil mochte ich wirklich gerne. Er hat einfach perfekt zu Mhairi und ihrer Art gepasst. Der einfache, abgehackte Satzbau, in dem sich die Autorin auf das Wichtigste beschränkt ohne auszuschmücken passt zu dem Überlebenskampf, den die Protagonisten tagtäglich führen müssen. Denn in dem Chaos ihrer Welt ist kein Platz, um mit den Gedanken abzuschweifen. Dort muss man immer fokussiert bleiben und darf sich nicht in Details verlieren.

Fazit:
Davor und Danach erzählt die emotionale Geschichte zweier Kinder, die viel zu schnell erwachsen werden mussten. Wichtige und aktuelle Themen, welche die Autorin im Verlauf der Geschichte anspricht, regen zum Nachdenken an. Jedoch hätte ich mir hier ein paar mehr Informationen und Erklärungen gewünscht.

Veröffentlicht am 17.03.2019

Wie weit wirst du gehen, um zu überleben?

Davor und Danach
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Davor und Danach ist ein Endzeitroman, der ein hochaktuelles und uns alle betreffendes Thema anspricht: Den Klimawandel und die Konsequenzen, die dieser mit sich zieht. Erzählt wird hier die Geschichte ...

Davor und Danach ist ein Endzeitroman, der ein hochaktuelles und uns alle betreffendes Thema anspricht: Den Klimawandel und die Konsequenzen, die dieser mit sich zieht. Erzählt wird hier die Geschichte eines Mädchens und eines kleinen Junges, die eigentlich viel zu jung sind, um schon auf sich allein gestellt, um ihr Leben kämpfen zu müssen. Und doch haben sie keine Wahl als weiterzulaufen, um vor dem Hunger, dem Durst und vor allem der Hitze zu fliehen.

Erzählt wird aus der Sicht der 14-jährigen Mhairi. Eigentlich kommt sie aus dem nördlich gelegenen Schottland, welches noch nicht von der erdrückenden Hitze unbewohnbar geworden ist. Doch da ihre Eltern beruflich im Sudan zu tun hatten, befindet sie sich nun doch in den betroffenen Gebieten. Auf sich allein gestellt macht sie sich also auf dem Weg zurück nach Schottland und muss dabei jeden Tag um ihr Überleben kämpfen. Als sie dann auf den kleinen Jungen trifft, muss sie sich entscheiden: Geht sie das Risiko ein und erschwert ihre Reise, indem sie ihm hilft? Oder lässt sie ihn zurück, um ihr eigenes Überleben zu sichern?

Mhairi musste in ihren jungen Jahren bereits viel durchmachen. Das merkt man ihr auch an, denn sie wirkt für ihr Alter ziemlich reif und erwachsen. Gleichzeitig gibt es jedoch auch Momente, in denen sie wieder jung und verletzlich erscheint. In ihren Gedanken spricht sie immer wieder mit ihrem Vater, so dass dem Leser bewusst wird, dass sie mit ihren 14 Jahren eigentlich noch fast ein Kind ist. Und trotzdem gibt sie nicht auf. Ich konnte nicht anders, als Mhairi für ihre Entschlossenheit und ihre positive Sicht auf die Welt zu bewundern. Denn trotz all der schlimmen Momente, die sie durchleben musste, hat sie nie verlernt, das Schöne in den Dingen zu sehen.
Auch wenn sie dem Jungen gegenüber manchmal sehr harsch wirkt, war doch immer deutlich, dass sie ein gutes Herz hat und ihm auf diese Weise nur helfen will, zu überleben.
Denn wenn man in dieser neuen Welt überleben will, darf man keine Schwäche zeigen.

Der Junge wirkte auf mich gar nicht wie das kleine Kind, das er doch eigentlich war. Die Welt, in der er lebt, hat ihn gezwungen, viel zu schnell groß zu werden und kindliche Verhaltensweisen abzulegen. Trotzdem gab es immer wieder Momente, in denen mir sein wahres Alter nur allzu bewusst wurde. Da er stumm ist und somit nicht spricht, war es für mich sehr schwer, ihn einzuschätzen. Trotzdem hat die Autorin mit ihm gezeigt, dass Taten und Handlungen manchmal viel mehr aussagen als Worte.

Obwohl die eigentliche Geschichte von dem Überlebenskampf der beiden Kinder handelt, spricht die Autorin unterschwellig mehrere wichtige politische Themen an. Dabei werden verschiedene Blickwinkel dargestellt, die mich zum Nachdenken anregen konnten. So geht es neben dem Klimawandel unter anderem auch um das Themen Flüchtlinge und Überbevölkerung. Wer bestimmt, wer leben darf und wer sterben muss? Ist es gerecht, den vor dem Klimawandel Flüchtenden die Einreise zu verwehren, nur weil sie nicht das Glück hatten, im Norden geboren zu sein?
Nicky Singer schafft es, diese politischen Gedanken gut und verständlich zu präsentieren. Dabei beleuchtet sie beide Seiten, so dass ich alle Positionen verstehen und nachvollziehen und mir dabei gleichzeitig eine eigene Meinung bilden konnte.

Dennoch hätte ich mir gewünscht, etwas mehr zum Klimawandel zu lesen. Dieser ist nämlich in der Geschichte der Grund für dem Überlebenskampf und die Flüchtenden, Hintergründe werden aber nicht weiter erörtert oder erklärt.

Die Autorin setzt in ihrer Geschichte auf Emotionen und Gefühle. Die Geschichte von Mhairi konnte mich fesseln und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass Nicky Singer auch auf der sachlichen Ebene etwas ausführlicher geworden wäre. Das Schicksal der Protagonisten konnte mich emotional absolut packen, aber oftmals hat es sich die Autorin mit Erklärungen zu einfach gemacht und sich zu sehr auf die Emotionen und Gefühle verlassen.

Den Schreibstil mochte ich wirklich gerne. Er hat einfach perfekt zu Mhairi und ihrer Art gepasst. Der einfache, abgehackte Satzbau, in dem sich die Autorin auf das Wichtigste beschränkt ohne auszuschmücken passt zu dem Überlebenskampf, den die Protagonisten tagtäglich führen müssen. Denn in dem Chaos ihrer Welt ist kein Platz, um mit den Gedanken abzuschweifen. Dort muss man immer fokussiert bleiben und darf sich nicht in Details verlieren.

Fazit:
Davor und Danach erzählt die emotionale Geschichte zweier Kinder, die viel zu schnell erwachsen werden mussten. Wichtige und aktuelle Themen, welche die Autorin im Verlauf der Geschichte anspricht, regen zum Nachdenken an. Jedoch hätte ich mir hier ein paar mehr Informationen und Erklärungen gewünscht.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Solider Auftakt mit Luft nach oben

The Belles 1: Schönheit regiert
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Ein Blick auf das wunderschöne Cover reichte aus und für mich stand fest, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Und als auch der Klappentext mich reizen und neugierig machen konnte, habe ich ...

Ein Blick auf das wunderschöne Cover reichte aus und für mich stand fest, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen muss. Und als auch der Klappentext mich reizen und neugierig machen konnte, habe ich das Buch gleich zur Hand genommen.

Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Camelia. Sie ist eine Belle und geboren worden, um ihrem Land zu dienen. Mit ihrem Arcana soll sie das Grau der Einwohner von Orlèans vertreiben und ihnen stattdessen Schönheit schenken. Ihr größter Wunsch ist dabei, als Favoritin erwählt zu werden, um künftig die persönliche Belle der königlichen Familie zu sein.
Ich fand es anfangs etwas schwer, mit Camelia warm zu werden. Sie ist sehr ehrgeizig und verfolgt mit eisernem Willen ihr Ziel, Favoritin zu werden. Allerdings wirkt sie dabei auch sehr naiv und leichtgläubig und lässt sich leicht von ihrer Außenwelt beeinflussen. Im Laufe der Geschichte macht sie jedoch eine große Entwicklung durch und beginnt, alles was ihr beigebracht wurde, zu hinterfragen. Schon zu Beginn ist sie sehr neugierig und neigt dazu, Regeln zu brechen und stattdessen mit Neuem zu experimentieren. Ihre Neugier wird im Verlauf der Geschichte nur immer größer und so beginnt sie nachzuforschen und Geheimnisse zu enthüllen.
Neben Camelia bleiben ihre anderen Belle-Schwestern jedoch leider etwas blass und farblos. Ich hoffe im Folgeband mehr zu ihnen zu lesen zu bekommen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr detailreich und ausschmückend. Dies kann auf Dauer beim Lesen etwas anstrengend sein, hat jedoch auch dabei geholfen, sich die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, vor Augen zu führen. Anfangs fand ich es nämlich etwas schwer, mich in dieser Welt einzufinden. Dabei ist die Grundlage, auf der diese Welt aufgebaut ist, gar nicht so weit von der Realität entfernt. Denn auch in unserer Welt nehmen die Themen Schönheit und Äußeres einen (leider meist viel zu) hohen Stellenwert ein. Somit hat die Autorin einige sehr aktuelle Themen aufgegriffen, auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass sie auf manche Aspekte deutlich kritischer hingewiesen hätte. So war hier das Streben nach Perfektion und Schönheit doch vorherrschend und ein Wunsch der von allen Bewohnern Orléans gleichermaßen angestrebt wurde. Eine Rebellion oder zumindest rebellische Tendenzen innerhalb der Charaktere und des Volkes gab es meiner Meinung viel zu wenig bis gar nicht.

Doch auch wenn die Welt, in der Camelia lebt, anfangs wunderschön erscheint, sollte man sich nicht von den blumigen Beschreibungen der Autorin täuschen lassen. Denn hinter all dem Glitzer versteckt sich Grausamkeit und Menschen, die für Schönheit über Leichen gehen würden.
Die Welt von Orléans ist voller Geheimnisse und Intrigen, die für Spannung und Neugierde meinerseits gesorgt haben. Allerdings wurde diese Spannung immer wieder durch langatmige Stellen und Wiederholungen in der Handlung durchbrochen. Der Anfang hat sich ziemlich gezogen, so dass ich stellenweise das Gefühl hatte, dass es kaum voran geht. Trotzdem hat mich die Welt von Orléans gefangen genommen und ich wollte mehr erfahren. Spätestens ab der Hälfte des Buches wurde ich dann für meine Geduld belohnt und die Spannung stieg kontinuierlich an. Zum Schluss konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen, so dass ich Band 2 auf jeden Fall nach Erscheinen lesen werde.

Fazit:
The Belles - Schönheit regiert ist ein solider Reihenauftakt, der mich trotz einiger Schwächen fesseln konnte. Die Welt von Orléans, welche von dem Wunsch nach Schönheit beherrscht wird, konnte mich in ihren Bann ziehen und trotz einiger langatmiger Passagen wurde für es spätestens im zweiten Abschnitt des Buches ziemlich spannend. Ich bin gespannt, wie es in Band 2 weitergeht.