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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2024

Ein empowernder Roman

The Freedom Clause
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The Freedom Clause ist ein Buch, das patriarchale Strukturen, die sich durch unterschiedliche Lebensbereiche ziehen, aufzeigt und kritisiert.
Es geht um das junge Ehepaar Daphne und Dominic, deren Sexleben ...

The Freedom Clause ist ein Buch, das patriarchale Strukturen, die sich durch unterschiedliche Lebensbereiche ziehen, aufzeigt und kritisiert.
Es geht um das junge Ehepaar Daphne und Dominic, deren Sexleben schon „eingeschlafen“ ist. Sie beschließen die Ehe zu öffnen, dem Daphne widerwillig unter vier Bedingungen zustimmt. Es darf nur eine Nacht im Jahr sein, nicht zweimal mit derselben Person, gegenseitiges Schweigen über die Erlebnisse und die Vereinbarung endet nach fünf Jahren. Daphne lernt in dieser Zeit sehr viel über sich und für sich selbst einzustehen. Es stellt sich die Frage, ob diese Beziehung das Richtige für sie ist…
Daphnes Erlebnisse und Herausforderungen werden sehr nachvollziehbar beschrieben. Einige Situationen konnte ich sehr nachfühlen, weil ich sie selbst so ähnlich schon erlebt habe. Dadurch waren diese Schilderungen sehr relatable für mich und ich habe mir viel in diesem Buch markiert. Daphnes Charakterentwicklung war sehr toll. Anfangs hatte sie einen geringen Selbstwert und hat alles gemacht, um anderen zu gefallen. Im Laufe des Romans wurde sie immer selbstbewusster und hat viel über sich, aber auch über patriarchale Strukturen in der Erziehung, Sexleben und Job reflektiert. Sie hat gelernt für sich einzustehen, was ich als sehr empowernd und Mut machend empfunden habe.
Die Autorin hat sehr gut über die mediale Darstellung von Beziehungen reflektiert und problematische Aspekte, wie die Erwartung, dass nur Beziehungen Glück bringen würden, aber auch die verzerrte Darstellung von Sex in Filmen und welche Auswirkungen das hat, aufgezeigt.
Dominics Perspektive hat mich die meiste Zeit sehr genervt und ich mochte ihn von Anfang an nicht. Ich habe mich immer gefragt, warum Daphne mit ihm zusammen bleibt. Aber genau das ist sehr authentisch, da es schwer sein kann, sich einzugestehen in einer Beziehung zu sein, die nicht gut für einen selbst ist. Es wurde sehr gut dargestellt, wie Leute in Beziehungen bleiben, weil sie ihnen Sicherheit geben und bequem sind und negative Aspekte verdrängt werden. Das Buch hat genau diese Problematik aufgegriffen und hat am Ende eine tolle Message dazu mitgegeben.
Es war etwas klischiert, dass Daphne sich persönlich weiterentwickelt und Dominic sehr viele Fehltritte macht. Durch diesen Kontrast konnte aber wiederum gut gezeigt werden, dass Dominic Daphne nicht gut getan hat und wie wichtig es für Daphne ist, sich davon zu lösen.
Daphne und Dominic haben nicht miteinander kommuniziert und die beiden haben auch nicht darüber reflektiert, wie wichtig Kommunikation ist. Dadurch entstand oft durch Geheimnisse viel Drama, was aber auch sehr unterhaltend war. Daphnes Rezepte haben die Stimmung immer wieder gut aufgelockert.
Ein unterhaltsames Buch, das tolle feministischer Werte vermittelt und die Gesellschaft kritisiert. Ich kann das Buch definitiv weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Ein feministischer Roman mit magischem Realismus

When Women were Dragons – Unterdrückt. Entfesselt. Wiedergeboren: Eine feurige, feministische Fabel für Fans von Die Unbändigen
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Ein feministischer Roman, der den magischen Realismus nutzt, um Wut und den Ausbruch aus den patriarchalen Strukturen auszudrücken.
Das Buch spielt in den 1950er Jahren und wird als eine Art Memoir von ...

Ein feministischer Roman, der den magischen Realismus nutzt, um Wut und den Ausbruch aus den patriarchalen Strukturen auszudrücken.
Das Buch spielt in den 1950er Jahren und wird als eine Art Memoir von Alex Green erzählt. Als sie Kind war, verwandelten sich hunderttausende Frauen in Drachen. Die Gesellschaft schweigt über dieses Phänomen und auch Alex Familie redet nicht darüber. Und das obwohl sich ihre Tante in eine Drachin verwandelt hat. Ihre Eltern tuen so, als hätte es die Tante nie gegeben. Alex muss nun mit den Auswirkungen dieses Schweigens umgehen. Ihre Cousine ist plötzlich ihre Schwester und es ist ihr verboten, das zu hinterfragen.
Dieser Roman zeigt auf, was Schweigen bewirken kann. Das Schweigen wird hier genutzt, um alte Strukturen aufrechtzuerhalten. Dies bewirkt bei den Menschen Traumata, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, was die Autorin auch durch Alex gut verdeutlichen konnte. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Drachinnen als Metapher für Wut und das Ausbrechen der Frauen aus ihren Rollen, genutzt wurden. Auch die traditionellen Rollenbilder und was demnach von Frauen „erwartet“ wird, hat die Autorin gut beschrieben. Beispielsweise werden die drachengewandelten Frauen stark kritisiert, da sie ihre Familie zurückließen. Aber bei Männern ist das nicht so schlimm. Die Frauen werden klein gehalten und ihnen wird der Zugang zur Universität stark erschwert. Ich fand es toll, dass Alex dem trotzen konnte und für ihre Bildung gekämpft hat.
Auch die care- Arbeit der Frauen und wie diese unterschätzt und als selbstverständlich angesehen wird, wurde gut dargestellt.
Zwischen Alex Schilderungen folgten immer mal wieder wissenschaftliche Texte über die Drachinnen, wodurch ich noch mehr in die Welt und den magischen Realismus darin eintauchen konnte.
Der Roman ist lang, weil er sehr ausschweifend erzählt wird, was das Buch etwas zäh gemacht hat. Die Erzählungen verloren sich häufig in Einzelheiten, die die Geschichte nicht unbedingt vorangebracht haben. Aber die Beschreibungen waren trotzdem sprachlich sehr schön geschrieben.
Ich fand es schade, dass sich Alex als Protagonistin nicht aktiv gegen das System aufgelehnt hat und eher häufig mit dem System gearbeitet und deren Werte reproduziert hat. Andererseits war das auch authentisch, weil sie in diesen patriarchalen Strukturen erzogen wurde und ihr die problematischen Werte sehr eingetrichtert wurden. Es ist ein Prozess, das zu hinterfragen und davon Abstand zu nehmen. Genau das ist der Autorin sehr gut gelungen darzustellen. Alex kritisiert sich auch oft selbst und merkt, dass sie über die Jahre viel dazugelernt hat und nun aufgeklärter ist.
Dieses Buch beschreibt das Leben in den 50er Jahren und ist immer noch aktuell. Es kritisiert patriarchale Strukturen, indem es die Ungleichheiten aufzeigt. Es verdeutlicht, wie Wut dazu verhelfen kann, Veränderungen zu bewirken und zeigt auf, wie viel schöner die Welt ist, wenn Frauen diese regieren. Der magische Realismus macht das Buch noch interessanter und fesselnder. Trotz der oft zähen Kapitel fand ich das Buch gut und kann es weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine interessante Fantasy Welt mit magischen Tieren

Serpent Queen 1. In Power She Rises
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Eine sehr spannende Fantasy Welt mit magischen Tieren.
In dem Buch geht es um Cahira, die endlich Teil der Ferum ist. Die Ferum beschützen die Königsfamilie und Cahira ist die erste Frau, die dort kämpfen ...

Eine sehr spannende Fantasy Welt mit magischen Tieren.
In dem Buch geht es um Cahira, die endlich Teil der Ferum ist. Die Ferum beschützen die Königsfamilie und Cahira ist die erste Frau, die dort kämpfen darf. Aber dann wird ein Anschlag auf den König und die Königin verübt. Der Thronfolger Atlas gibt Cahira die Schuld und lässt sie in die Schlangengrube werfen. Cahira überlebt jedoch diesen Angriff und entdeckt eine lebendige Schlange auf ihrer Haut, die mit ihr reden kann und magische Kräfte hat. Sie unterstützt Cahiras Wunsch Rache zu nehmen…
Wie die Zusammenfassung des Inhalts zeigt, ist Cahira eine starke Protagonistin, die für sich einsteht. Ich fand es richtig toll, dass sie als Frau Teil der Ferum ist, obwohl dort nur Männer kämpfen durften. Allerdings hat sich Cahiras Charakter im Laufe des Buches eher in eine andere Richtung entwickelt. Sie wurde eher von Atlas abhängig und hat die Stärke vom Anfang des Buches für mich etwas verloren.
Cahiras Schlange ist ein Seelentier und hat magische Kräfte. Ich fand die Idee richtig toll und habe sowas auch noch nie gelesen. Allerdings hätte ich mir noch mehr Hintergrundinformationen gewünscht. Zum Beispiel wie genau die Magie der Seelentiere funktioniert und auch die Geschichte zum Krieg zwischen den Königreichen hätte noch mehr ausgebaut werden können. Ein Königreich wurde nur am Rande erwähnt, zumindest habe ich es so in Erinnerung. Aber die Königin hat am Ende eine größere Rolle gespielt, weswegen ich auch gerne mehr zu ihrer Geschichte gelesen hätte.
Leider fand ich die Liebesgeschichte zwischen Atlas und Cahira nicht nachvollziehbar. Atlas wollte Cahira töten und sie sich an ihm rächen. Auf einmal verzeiht sie ihm jedoch alles, was ich gar nicht verstehen konnte. Atlas Charakter war am Anfang sehr arrogant, kalt, verachtend und empathielos und hat sich dann plötzlich zu liebevoll entwickelt. Ich habe diese schnelle Wandlung auch nicht nachvollziehen können.
Die Dialoge waren für meinen Geschmack leider teilweise sehr erzwungen und haben auf mich unauthentisch gewirkt.
Das Buch hat mit der einzigartigen Fantasy Welt sehr viel Potential, allerdings wurde dies durch mangelndes Worldbuilding und sprunghaften Charakteren für mich nicht ausgeschöpft. Dennoch konnte mich das Buch gut unterhalten und es ließ sich gut lesen.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Eine verstörende Story mit Sogwirkung

Love Letters to a Serial Killer
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Dieses Buch war verstörend und gleichzeitig hatte es eine Sogwirkung. Hannah ist mit ihrem Leben sehr unzufrieden. Plötzlich werden Frauen ermordet und sie möchte alles darüber erfahren. Also wird sie ...

Dieses Buch war verstörend und gleichzeitig hatte es eine Sogwirkung. Hannah ist mit ihrem Leben sehr unzufrieden. Plötzlich werden Frauen ermordet und sie möchte alles darüber erfahren. Also wird sie in einem True Crime Forum aktiv und beschäftigt sich nur noch mit den Morden und dem mutmaßlichen Verdächtigen William. Sie schreibt William eines Tages einfach so einen Brief und er antwortet. Das ist der Beginn einer Faszination Hannahs gegenüber William, dem mutmaßlichen Serienmörder. Hannah ist ein sehr, sehr unsympathischer Charakter. Sie fühlt sich mit sich selbst unwohl und ist sehr einsam. Deswegen hängt sie ihren Selbstwert, ihre Laune, einfach alles, von der Meinung anderer Männer ab. Sobald sie ein Kompliment erhält, findet sie den Mann toll, egal, ob er vorher unsympathisch war und egal, ob er ein mutmaßlicher Serienmörder ist. Hannahs Gedanken ließen mich so oft die Augen verdrehen und verstörend zurück, aber trotzdem wollte ich immer mehr lesen. Die Autorin hat es trotz der Abneigung von mir gegenüber der Protagonistin geschafft, eine fesselnde Geschichte zu kreieren. Ich wollte wissen, was hinter den Morden steckt und wie sich ihre Beziehung zu William entwickelt. Am Ende hat die Geschichte eine Wendung genommen, die mich noch weiter verstört und mir nicht so gefallen hat, weswegen ich auch nicht mehr so gefesselt von dem Buch war. Außerdem habe ich den Plot Twist leider so in der Art schon vermutet und war nicht überrascht.
Trotz allem ist das Buch mal was ganz anderes und spannend zu lesen. Wenn man gerne aus der Sicht von unsympathischen und fragwürdigen Charakteren, sowie über menschliche Abgründe liest und sich für True Crime interessiert, könnte das Buch gut passen.

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Eine spannende und actionreiche Dystopie

Skyhunter – A Silent Fall
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Skyhunter ist eine sehr actionreiche Dystopie mit einer starken und menschlichen Protagonistin.
Talin gehört zu den Strikern, welche Mara vor der Karensa- Föderation beschützen. Mara nimmt einen karensischen ...

Skyhunter ist eine sehr actionreiche Dystopie mit einer starken und menschlichen Protagonistin.
Talin gehört zu den Strikern, welche Mara vor der Karensa- Föderation beschützen. Mara nimmt einen karensischen Soldaten, Red, gefangen. Talin rettet ihm das Leben und er offenbart ihr einiges über den Feind, was sie zu ihrem Vorteil für Mara nutzen kann…
Ich fand Talins Hintergrundgeschichte sehr spannend und bewegend. Vor allem, dass sie als Protagonistin nicht sprechen kann und sich mithilfe der Gebärdensprache verständigt, fand ich einzigartig und interessant. Ich hatte das Gefühl, dass ich dadurch noch mehr Einblick in ihre Gedanken hatte. Die dystopische Welt baut sich langsam auf und wird sehr gut beschrieben, sodass ich ein Bild vor Augen hatte. Auch der Krieg und die Arbeit der Striker wurde gut erklärt und es kamen einige Themen auf, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Talin ist eine ausgebildete Killerin, aber trotzdem war sie sehr emphatisch und menschlich. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle immer nachvollziehen. Red ist ebenfalls ein sehr interessanter Charakter, über den ich unbedingt noch mehr erfahren möchte! Die Romance ist sehr leicht und der Fokus liegt wirklich auf der Handlung, was mir richtig gut gefallen hat. Auch Talins Freunde haben bewegende Hintergrundgeschichten und ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Das Buch hatte ab und an ein paar Längen, aber diese wurden schnell durch Action abgelöst.
Eine sehr spannende und interessante Dystopie, die viel Action, aber auch gut ausgearbeitete Charaktere bietet.
Ich bin sehr gespannt auf den 2. Teil!

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