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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.07.2024

Aktuelle Themen mit Diskussionspotential

That Girl
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"That Girl" ist kein Standard Roman und auch kein Liebesroman. Die Geschichte von Tess zeigt ein (etwas überspitztes und schonungslos) Bild aus dem Leben einer mit-Zwanzigerin, wie es heutzutage wirklich ...

"That Girl" ist kein Standard Roman und auch kein Liebesroman. Die Geschichte von Tess zeigt ein (etwas überspitztes und schonungslos) Bild aus dem Leben einer mit-Zwanzigerin, wie es heutzutage wirklich sein kann, mit all der Scheinwelt in Social Media und der Suche nach der Liebe über Dating-Plattformen, während man in diesem Alter irgendwie auch versucht, zu sich selbst zu finden.


Die Charaktere sind ganz gut ausgearbeitet, haben aber vor allem starke Defizite was ihren Selbstwert angeht, mit dem sie sich aber immerhin alle beschäftigen. An vielen Stellen merken sie selbst, dass ihnen ihr handeln nicht gut tut oder gefällt - leider werden auch kaum Lösungswege aufgezeigt bzw erst ziemlich spät finden sie zu authentischen Gefühlen und stehen für sich selbst ein. Die Protagonisten, auch Tess, waren damit für mich recht unsympathisch, ich konnte mich auch an vielen Stellen nur schwer in sie hineinversetzen. Was man aber konnte, war die Emotionen spüren. Das Buch hat mich teilweise richtig runtergezogen. Es vermittelte ein richtig schlechtes Gefühl beim Lesen. Ich habe mich erst gefragt, macht es das Buch damit schlecht aber irgendwie ist die Antwort nein - und das hat auch meine Bewertung eher zu vier statt 3 Sternen bewegt. Die Autorin schafft es auf faszinierende Art mit ihrem Schreibstil, echte Emotionen zu transportieren. Man spürt richtig die Abwärtsspirale, in der sich Tess befindet. Man merkt, dass ihre ganzen Wege sich eigentlich etwas gutes zu tun, eigentlich toxisch für sie sind, da sie ihr eher helfen, echte Gefühle und Gedanken zu verdrängen. Es hat mich sehr gefreut, dass Tess zum Ende hin anfängt "auszubrechen" und damit echter zu werden und zu sich zu stehen, genauso wie ihre Freundinnen, auch wenn ich ihr natürlich mehr Happy End oder einen Ausblick gewünscht hätte, ob sie es auch beibehalten konnte und wo es sie hingeführt hat.

Die Erzählweise war dabei auch etwas speziell - wir erfahren viel aus Tess´ Sicht, aber auch aus Nachrichten in Chats, E-Mails, Auszügen aus ihrem Manuskript und fertigen Buch, sowie Instagram-Postings. Das war teilweise etwas verwirrend und die Sprache sehr direkt.

Insgesamt würde ich sagen, allein weil es so sehr zum Nachdenken anregt und man wirklich etwas mitnehmen kann aus Tess´ Geschichte, auch wenn man vielleicht nicht alles so erlebt hat und nachempfinden kann, werden sicher viele (vor allem Frauen) sich in Punkten wiederfinden oder in Gedanken die Tess und ihre Freundinnen haben oder hatten und sich etwas kritisch hinterfragen können. Es bietet auf jeden Fall Diskussionspotential und wäre damit wahrscheinlich Ideal für eine Leserunde mit anderen.

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Veröffentlicht am 03.07.2024

Wohlfühl-RomCom mit Spannungselementen

Wolke Sieben ganz nah
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"Wolke sieben ganz nah" ist definitiv eine wohlfühl-romance mit Spannungsfaktor zum Schluss! Der Schreibstil von Kirsty Greenwood hat mich direkt locker leicht in die Geschichte abtauchen lassen und man ...

"Wolke sieben ganz nah" ist definitiv eine wohlfühl-romance mit Spannungsfaktor zum Schluss! Der Schreibstil von Kirsty Greenwood hat mich direkt locker leicht in die Geschichte abtauchen lassen und man flog nur so durch die Geschichte. Zum Ende hin konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Delphi landet nach einem eher peinlichen Erstickungstod im Jenseits und trifft scheinbar dort auf ihren Seelenverwandten, der allerdings nur aus versehen dort gelandet ist und wieder ins Leben auf die Erde zurück kehrt. Zuvor hat Delphi ihr leben nicht wirklich genutzt, doch dann will sie plötzlich eine Chance, darum zu kämpfen. Der Anfang, den auch der Klappentext gut darstellt und Lust auf mehr macht, erinnerte mich an viele RomCom-Filme mit zweiten Chancen. Das schaffte eine angenehme Stimmung und Neugierde auf die weitere Story.
Delphis Geschichte ist süß, witzig, mit ein paar Fremdschäm-Elementen und verarbeitet dabei auf ganz eigene Art traumatische Erfahrungen, die die Protagonisten im Laufe ihres Lebens machen mussten. Zudem nimmt die Spannung zum Ende hin immer mehr zu.
Die Protagonisten haben alle ihren ganz eigenen Charme und man darf mehr und mehr von ihnen kennenlernen. Mir hat vor allem der Nachbar Mr Yoon sehr gefallen, aber auch die Kolleginnen von Delphi, ihre anderen Nachbarn und neuen Bekanntschaften aus der Bibliothek oder dem Park. Delphi macht im Verlauf der Geschichte eine tolle Charakterentwicklung durch, genauso wie der anfangs mürrisch wirkende Nachbar Cooper und mit den Plot-Twists am Ende hätte ich nicht gerechnet, ich habe richtig mit gefiebert. Zudem durfte ich ganz nebenbei einige Orte in und um London kennenlernen, das Setting wirkte sehr authentisch.
Alles in allem kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen - und habe es bereits meinen lesenden Freundinnen ans Herz gelegt.

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