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Lenna

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Authentische Zukunftsvision

Die Markierung
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Frida Isbergs Debut 'Die Markierung' lässt schon durch das Buchover erkennen, dass es sich um ein gesellschaftskritisches Buch handeln könnte. Dabei lässt sich nicht einmal genau benennen, was am Cover ...

Frida Isbergs Debut 'Die Markierung' lässt schon durch das Buchover erkennen, dass es sich um ein gesellschaftskritisches Buch handeln könnte. Dabei lässt sich nicht einmal genau benennen, was am Cover genau diesen Eindruck entstehen lässt.
Das Buch spielt einige Jahre in der Zukunft in Island. Im pyschologischen Bereich wurde ein Empathietest entwickelt, der die Empathiefähigkeit der Menschen messen und diese in markierte (Empathiefähige) und unmarkierte Gruppen einteilen kann. Für die markierten Personen entstehen dann Vorteile, wie extra abgetrennte und 'sichere' Wohngebiete.
Schnell wird während des Lesens klar, welche Konflikte aus diesem Setting entstehen können und als Leserinnen bekommen wir durch verschiedene Figuren Einblicke in beide Lager (Befürworter und Ablehner). Wir werden mitten hineingezogen in die Diskussion über diesen Test. Ich persönlich finde das Gedankenspiel höchst interessant und sehe das 'gesellschaftliche Sprengpotential' hinter dieser Möglichkeit. Ich bin froh, dass ich keine Figur des Buches bin und mich keiner der beiden Seiten anschließen musste. Die Einblicke in das Leben der Figuren sind wirklich tief und erst gegen Ende des Buches werden die Verbindungen zwischen den vielen Einzelpersonen deutlich. Allerdings lässt die Offenheit des Endes mich irgendwie unbefriedigt zurück. Ich frage mich, was ich mit diesem Ende anfangen soll? Ob ein Ziel verfolgt wurde oder ob wir als Leserinnen im Grund einfach 'stehen gelassen wurden'. Bis auf das Ende hat der Roman mich wirklich beeindruckt und mich zum Nachdenken und Hinterfragen angeregt.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Leider absolut nicht meins

Kochen am offenen Herzen
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Oftmals ist es so, dass man mit hohen Erwartungen an etwas herangeht, wie zum Beispiel die Lektüre eines Buches, und dann leider maßlos enttäuscht wird. So erging es mir leider auch mit 'Kochen am offenen ...

Oftmals ist es so, dass man mit hohen Erwartungen an etwas herangeht, wie zum Beispiel die Lektüre eines Buches, und dann leider maßlos enttäuscht wird. So erging es mir leider auch mit 'Kochen am offenen Herzen' von Max Strohe. Der Titel und vor allem das Buchcover hatten meine Neugierde geweckt und ich war sehr gespannt auf den Inhalt des Buches. Dieser an sich klang viel versprechend: Ein Schulabbrecher, der über steinige Wege, die Koch-Karriere-Leiter erklimmt. Meine Erwartungen an das Buch waren damit schon da - unglücklicherweise entsprach das Buch dann aber keiner meiner Vorstellungen. Die meiste Zeit wurde nur von Alkohol-, Drogen- und Sex-Eskapaden erzählt und das in einer Ausführlichkeit und Derbheit, dass ich am liebsten mit dem Lesen aufgehört hätte. Ich habe das Buch jedoch bis zum Schluss gelesen, in der Hoffnung, dass sich noch etwas ändern würde. Mir waren diese Einblicke etwas zu direkt und ehrlich - am Ende ist das jedoch Geschmacksache. Interessanter fand ich die Buchteile, in denen es tatsächlich um die Ausbildung zum Koch und das Kochen selbst ging. Hiervon hätte ich mir deutlich mehr gewünscht, ebenso wie ein etwas geschlosseneres Ende.
Schlussendlich konnte mich das Buch nicht von sich überzeugen, was jedoch nicht bedeutet, dass es nicht für andere lesenswert sein kann.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Spiel mit der Wirklichkeit

Lukusch
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Bei 'Lukusch' von Benjamin Heisenberg wusste ich nie so wirklich woran ich eigentlich bin. Natürlich wurden den Leser*innen reichlich Informationen zur Verfügung gestellt - wie die vor der Atomkatastrophe ...

Bei 'Lukusch' von Benjamin Heisenberg wusste ich nie so wirklich woran ich eigentlich bin. Natürlich wurden den Leser*innen reichlich Informationen zur Verfügung gestellt - wie die vor der Atomkatastrophe geflüchteten Kinder - aber wohin die Geschichte führen sollte, das blieb sehr lange vage und offen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht zum einen Anton Lukusch aus der Ukraine stammend und aufstrebendes Schachtalent zum anderen sein deutscher Mitschüler Simon Ritter, der sich nach Jahren auf die Suche nach Antons Verbleib macht. Das allein klingt zunächst wenig spannend. Das Ganze wird jedoch mysteriöser und dramatischer durch das vorangegangene Vorwort des Herausgebers. Darin wird die nachfolgende Geschichte als real bezeichnet und vom Verschwinden Simon Ritters, aufgrund seiner Recherche, gesprochen. Diese Andeutung eines wahren Verbrechens gibt der ganzen Story den gewissen Kick und hat mich an der ein oder anderen Stelle eigene Nachforschungen via Google anstellen lassen. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber Benjamin Heisenberg versteht es auf brillante Weise Realität und Fiktion miteinander zu verweben, sodass man am Ende nicht mehr wirklich weiß, was nun ausgedacht und was der Wirklichkeit entspricht. Dieses Spiel mit der Realität hat mich besonders an dem Buch interessiert und fasziniert, die ganze Schachgeschichte ehrlich gesagt eher weniger.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Winterlicher Krimi

Madame Beaumarie und der Winter in der Provence
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"Madame Beaumarie und der Winter in der Provence" ist der zweite Band einer Kriminalroman-Reihe, die in Frankreich spielt. Madame Beaumarie ist eine ältere Frau und ehemalige Kommissarin aus Paris. Sie ...

"Madame Beaumarie und der Winter in der Provence" ist der zweite Band einer Kriminalroman-Reihe, die in Frankreich spielt. Madame Beaumarie ist eine ältere Frau und ehemalige Kommissarin aus Paris. Sie ist eine sehr authentische Figur, die ein unheimlich gutes Gespür für Rätsel und die Lösung von Verbrechen innehat. Es hat mir viel Spaß gemacht sie bei der Lösung ihrer Rätsel und den eigenmächtigen Ermittlungen zu begleiten. Ich finde es toll, dass hier einmal eine andere Altersklasse als Ermittlungsfigur gewählt wurde. Obwohl dies der zweite Band einer Reihe ist und ich den ersten nicht gelesen habe, fand ich sehr schnell in die Handlung hinein und hatte keinerlei Verständnisprobleme. Dieser Teil lässt sich somit problemlos unabhängig vom ersten Band lesen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich Madame Beaumaris noch besser hätte verstehen können, wenn ich den ersten Band gelesen hätte. Dies tut der Geschichte jedoch keinen Abbruch.
Die kriminalistische Handlung beginnt zunächst etwas langsam und es hat etwas gedauert bis endlich etwas Fahrt und Spannung entstand. Hier hätte es für mich schon etwas früher und schneller losgehen können.
Malerisch schön war die Hintergrundkulisse (Provence). Die winterlichen und weihnachtlichen Aspekte der Geschichte haben mir gut gefallen und haben mich sogar schon etwas ein Weihnachtsstimmung versetzt.

Das Buch ist eine angenehme und unterhaltsame Geschichte, die sich wunderbar für die winterlichen Monate eignet.

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Veröffentlicht am 13.09.2022

Angsteinflößend

Blutige Stufen (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 12)
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Christ Carters Reihe um die beiden ermittelnden Detectives Hunter und Garcia verfolge und lese ich seit dem ersten Band. Von Band eins an bin ich auch schon ein großer Fan der Bücher und ich warte immer ...

Christ Carters Reihe um die beiden ermittelnden Detectives Hunter und Garcia verfolge und lese ich seit dem ersten Band. Von Band eins an bin ich auch schon ein großer Fan der Bücher und ich warte immer gespannt auf die Veröffentlichung eines neuen Teils! Umso aufgeregter war ich nun auf den 12 Band. Wie immer begann die Handlung mit einem blutigen Schauplatz und wie sonst auch gab es immer wieder Kapitel aus der Perspektive des Mörders, während sich dieser seinen Opfern nähert. Ich bin wirklich nicht zimperlich, aber dieser Band hatte es wirklich in sich. Ein Mörder, der seine Opfer via Chat kontaktiert, während er bereits im Haus ist, ist wirklich gruselig und angsteinflößend. Noch gruseliger wird es, wenn man in einer ähnlichen Lage wie die Opfer ist (nachts im Bett, das Handy neben sich), wenn man das Buch liest. Das hat wirklich für Gänsehaut-Momente bei mir gesorgt. Von fehlender Spannung kann deshalb ganz und gar nicht die Rede sein! Bis zur letzten Seite waren meine Nerven bis zum zerreißen angespannt! Wer also auf blutige und spannungsgeladene Handlungen steht, hat mit Chris Carter den richtigen Autor an Land gezogen, auch bei seinem 12 Band!

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