Eine zeitgemäße Dystopie
„Die Markierung“ ist das eindrucksvolle Debüt der isländischen Autorin Frida Ísberg.
Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und ist in Island angesiedelt. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu optimieren, ...
„Die Markierung“ ist das eindrucksvolle Debüt der isländischen Autorin Frida Ísberg.
Die Handlung spielt in der nahen Zukunft und ist in Island angesiedelt. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu optimieren, werden bestimmte Bereiche nur noch für markierte Menschen zugänglich. Um eine solche Markierung zu erhalten, muss ein Empathietest bestanden werden. Ob diese Maßnahme nun eingeführt wird, soll sich bei den nächsten Wahlen entscheiden. Anhand verschiedener Charaktere aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten erfahren wir, was diese Idee mit den Menschen macht, ob sie diese befürworten oder sich dagegen wehren.
Der Grundgedanke eine Gesellschaft zu erschaffen, in der man sich sicher fühlt, in der alle rücksichtsvoll sind und nett miteinander umgehen, klingt sicherlich verlockend. Aber was ist der Preis dafür ?
Durch ganz unterschiedliche Charaktere beschreibt die Autorin wohin diese Maßnahme führen könnte und es wird schnell deutlich, dass es zu Ausgrenzungen und einer gespaltenen Gesellschaft kommt.
Die isländischen Namen haben mir den Einstieg nicht leicht gemacht, aber im Verlauf der Handlung konnte ich mich gut daran gewöhnen, wobei die Handlung durchaus überschaubar bleibt. Es spielt sich viel in den Köpfen der Protagonisten ab.
Thematisch hat das Buch einiges bieten und liefert eine Menge Stoff zum Nachdenken.
Auch wenn es sich um eine Dystopie handelt, so weit weg sind wir von solchen Gedanken und Ideen leider oft nicht. Wer gerne gesellschaftskritische Romane liest, dem dürfte dieser Roman gefallen.