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Veröffentlicht am 01.03.2023

Zum Glück hat Altaussee den Franz Gasperlmaier!

Letzter Tropfen
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Letzter Tropfen. Ein Altaussee-Krimi
Autor: Herbert Dutzler
Verlag: Haymon
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits heiß herbeigesehnt und was soll ...

Letzter Tropfen. Ein Altaussee-Krimi
Autor: Herbert Dutzler
Verlag: Haymon
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der neue Fall mit dem Franz Gasperlmaier wurde von mir bereits heiß herbeigesehnt und was soll ich sagen: ich wurde nicht enttäuscht.

Der Gasperlmaier ist und bleibt ein Original und entspricht in so vielem der österreichischen Seele eines guten Mannes. Er macht sich Gedanken um seine Lieben und will auf jeden Fall, dass es ihnen so gut wie möglich geht. Dass er dabei schon öfter über seinen (traditionsbeschwerten) Schatten springen muss, nimmt er dafür gerne in Kauf. Gasperlmaier ist kein taffer Ermittler, doch gerade das macht ihn so sympathisch. Er ist verwurzelt in seinem Ausseer-Land und glaubt prinzipiell an das Gute im Menschen. Einem guten Essen und einem Bier ist er nicht abgeneigt und ab und an ein Schnapserl darf auch nicht fehlen. Aber: Der arme Gasperlmaier musste in diesem Krimi schon wieder so hungern. Ich wollte ihm direkt eine Jausenbox zurechtmachen, damit er ein bisschen unabhängiger von der außerhäuslichen Nahrungszufuhr wird.

Seiner Ehefrau Christine ist Franz liebevoll verbunden und sie mag ich auch gerne, denn sie ist eher pragmatisch und kann die Dinge wieder in die richtige Dimension zurechtrücken, wenn im Hause Gasperlmaier Panik ausbricht.

Herbert Dutzlers Schreibstil gefällt mir nach wie vor und er verpackt den Kriminalfall mit Leichtigkeit in seine kurzweilige Geschichte. Es überschlugen sich die Ereignisse und eine Vielzahl an möglichen Verdächtigen machte es mir nicht leichter, zu erraten, wer der / die MörderInnen sein könnten. Sobald ich meinte, den oder die ÜbeltäterInnen ausgemacht zu haben, ergab sich durch eine neue Wendung wieder ein ganz anderes Bild. So blieb der Roman spannend bis zum Schluss.

Der Autor schafft mit seinen detailreichen Schilderungen der Umgebung und der Charaktere, dass ich mich direkt selbst in der Kulisse des Ausseer-Landes und mitten in den Ermittlungen sah. Die österreichisch gefärbte Ausdrucksweise seiner ProtagonistInnen macht das Buch zu einem Stück Heimatkunde.

Für mich war es ein großartiges Lesevergnügen und ich wünsche dem Gasperlmaier eine Fortsetzung, in der er vielleicht sogar seinen kleinen Schatz in der Nähe hat.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel österreichischem Lokalkolorit ist, dem sei "Letzter Tropfen" von Herbert Dutzler wärmstens empfohlen. Ein herrliches Lesevergnügen und darum von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.02.2023

Rosa schnüffelt schneller

Tote Lämmer lügen nicht
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Tote Lämmer lügen nicht
Autorinnen: Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ...

Tote Lämmer lügen nicht
Autorinnen:
Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist mit „Tote Lämmer lügen nicht“ ein spannender und unterhaltsamer Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair bestens gelungen.
Es handelt sich nunmehr bereits um den 10. Band der Reihe um Rosa Moll und durch ein Personenregister am Buchende und Regresse, die geschickt in die Handlung eingebunden sind, findet man sich auch als Neueinsteiger der Reihe leicht zurecht und kann die Lektüre genießen. Die Rezepte am Buchende sind ebenfalls dazu geeignet, zu genießen. Eine Karte zur Lage der friesischen Orte wäre noch das Sahnehäubchen der Zusatzausstattung des Buches gewesen. Vielleicht findet sich so ein Übersichtsplan dann im 11. Band?
Der leichtfüßige Schreibstil, die eingebaute Situationskomik und der angedeutete Dialekt bereiteten mir beim Lesen viel Vergnügen. Ich fand die Gegend sehr gut beschrieben und ich konnte vor meinem inneren Auge nicht nur die Handlung, sondern auch die Umgebung wie einen Film abrufen.
Besonders das Thema Freundschaft wurde in allen seinen Facetten immer wieder thematisiert und machte die Geschichte damit für mich besonders sympathisch. Doch ich lernte auch eine Menge Neues dazu, wenn es z. B. um die Schafzucht oder das Thema Wölfe in Mitteleuropa ging.
Die herzliche, als auch umtriebige, Hauptdarstellerin Rosa Moll, im Brotberuf Lehrerin, sorgt dafür, dass die Morde in Ostfriesland aufgeklärt werden können. Dabei ist sie eine große Hilfe, wenn zwischendurch die polizeilichen Ermittlungen ins Stocken geraten. Rosa steckt ihre Schnüffelnase in die unterschiedlichsten Themenbereiche und bringt sich mitunter damit ganz schön in Gefahr, doch der Aufklärungserfolg gibt ihrer Vorgehensweise recht.
Die anderen ProtagonistInnen aus Rosas Entourage wurden, wie sie selbst, liebevoll ausgestaltet und sehr lebensnah porträtiert. Durch angenehme Kapitellängen schritt die Handlung rasch voran und ich überzog die von mir eingeplante Lesezeit des Öfteren, um „Nur noch schnell dieses nächste Kapitel“ zu lesen und der Auflösung des Kriminalfalles entgegen zu fiebern.

Fazit
Wer einen unterhaltsamen, spannenden und kurzweiligen Regionalkrimi mit viel Ostfrieslandflair sucht, dem sei „Tote Lämmer lügen nicht“ wärmstens empfohlen. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und vergebe daher gerne die volle Sternezahl und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Mordermittlungen anno 1924

Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus
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Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende ...

Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus
Autorin:
Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist eine interessante, historisierende Fortsetzung der Krimireihe im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Meiner Ansicht nach lässt sich der zweite Band auch ohne die Kenntnis des Vorgängerbandes lesen, da in Regressen die wichtigsten Ereignisse des ersten Bands dargestellt werden.
Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten in der Kurstadt konnte ich Baden-Baden und die Atmosphäre der 1920er Jahren gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das Automobil, die Waschmaschine, die zu erwartende Selbstwähltechnik etc. wurden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wirkt modern, aufgeschlossen und ihrer Zeit voraus und dadurch gerät sie mitunter in Konflikte zu den Ansichten älterer Generationen (im Speziellen ihrer Großmutter).
Die Handlung des Krimis schreitet kontinuierlich, aber eher gemächlich, voran, was an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Das Einflechten einiger Romanzen bringt auch eine romantische Seite in die Geschichte, wobei die moralischen Vorstellungen jener Zeit für mich sehr interessant zu lesen waren.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 3 „Fräulein vom Amt. Spiel auf Leben und Tod“ gespannt, der im Herbst 2023 erscheinen soll.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der zweite Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Der Tote im Kurhaus“ wärmstens empfohlen.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Burgenlandkrimi im Topformat

Aufblattelt
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Aufblattelt
Autorin: Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Ich liebe Martina Parkers leichtfüßigen, flüssigen und originellen Schreibstil und ich habe ihre beiden anderen Bücher ...

Aufblattelt
Autorin:
Martina Parker
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Ich liebe Martina Parkers leichtfüßigen, flüssigen und originellen Schreibstil und ich habe ihre beiden anderen Bücher überaus genossen. Der dritte Band konnte meine Erwartungen nicht nur völlig erfüllen, sondern sogar noch übertreffen und ich schwelgte im burgenländischen Dialekt und der Beschreibung der burgenländischen Gepflogenheiten. "Aufblattelt" war die perfekte Fortsetzung der Reihe, die man aber auch lesen kann, wenn man die Vorgänger nicht kennt. Dass man dann allerdings zwei Bücherhighlights verpasst hat, ist wieder eine andere Geschichte.
Martina Parker ist, meiner Ansicht nach, eine sehr aufmerksame Beobachterin ihrer Umwelt und Mitmenschen. Sie bereitete mir mit ihren Schilderungen das wunderbarste Kopfkino in Farbe und 3D! Auch wenn sie unter anderem ernstere Themen anspricht, passen diese durchaus in die Handlung und driften keineswegs ins Melodramatische ab.
Obwohl ich mir vorgenommen hatte, das Buch extra langsam zu lesen (was für mich eine enorme Herausforderung darstellt), damit ich möglichst lange etwas davon habe, bin ich doch viel zu rasch zum Ende gekommen, denn ich hätte für meinen Geschmack noch ewig weiterlesen können! Die Spannung ist wohldosiert und wird bis zum Schluss aufrechterhalten und die Geschichten rund um den Krimi sind es schon an und für sich wert, ein Buch zu füllen. Das Gartenwissen wird so „gschmackig“ präsentiert, dass ich schon wieder große Lust auf die Gartensaison bekommen habe.
Was mich am Ende des Buches besonders glücklich machte, ist die Ankündigung, dass es eine Fortsetzung bereits im Herbst 2023 geben soll. Ich hatte schon befürchtet, ein Jahr warten zu müssen. Dem ist jetzt nicht so und daher freue ich mich schon ungemein auf den nächsten Band!
Einen herzlichen Dank an die Autorin, dass sie mir mit ihrem Werk so ein großartiges Lesevergnügen bescherte!

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden Krimi mit viel burgenländisch-österreichischem Lokalkolorit, gepaart mit Gartenwissen und feinem Humor ist, dem sei „Aufblattelt“ wärmstens empfohlen. Gerne vergebe ich die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!


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Veröffentlicht am 27.01.2023

Morde im Leer der 50er

Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser
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Der Fall Kaltwasser
Autorinnen: Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: RORORO
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Kaltwasser“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ...

Der Fall Kaltwasser
Autorinnen:
Christiane Franke und Cornelia Kuhnert
Verlag: RORORO
Erschienen: 2023

Meine Meinung
Den beiden Autorinnen ist mit „Der Fall Kaltwasser“ die Fortsetzung der Reihe „Frisch ermittelt“ wunderbar gelungen. Der zweite Band lässt sich aber genauso ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen, da alle nötigen Informationen kurz und geschickt eingebaut werden und mit einem Glossar am Buchende noch zusätzlich die wichtigsten Personen vorgestellt werden.
Ich konnte dank der detaillierten Beschreibungen des Alltags tief in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts eintauchen. So manche heute allgegenwärtige Selbstverständlichkeit (z. B. Handy) war damals noch undenkbar und auch ein Festnetztelefon hatten nur wenige und da eher solche, die finanziell bessergestellt waren. Diese Details aus den 50ern hatten natürlich ihren Einfluss auf die Polizeiarbeit und so ist das Ermitteln ganz anders dargestellt als in zeitgenössischen Krimis. Es musste mehr kombiniert werden und die Tüftelei machte mir Spaß zu lesen. Auch die Bezüge zu den Kriegsjahren wurden meiner Ansicht nach sehr realistisch dargestellt und gaben der Geschichte noch eine zusätzliche Note, wenn diese mich auch mitunter traurig und nachdenklich stimmte.
Die Hauptdarstellerin Martha Frisch ist eine bodenständige, unaufgeregte und unerschrockene Frau, die in ihrem Dasein schon einiges erlebt hat und sich nicht so schnell ins Bockshorn jagen lässt. Ihre taffe und sympathische Art trug bei mir wesentlich zum Lesevergnügen bei.
Der flüssige Schreibstil ließ mich geradezu durch die Seiten fliegen und am Ende des Buches gab es nach einigen Fährten, die mich in die Irre führten, eine schlüssige Auflösung des Krimis, wodurch ich das Werk zufrieden aus den Händen legte.
Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte ist, dass ich relativ wenig über die Umgebung und die Stadt im Sinne von Lokalkolorit erfahren habe. Da hätte ich mir noch mehr Beschreibung der Umgebung und Eigenheiten des Lebens in der Region gewünscht.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden und flüssig zu lesenden Krimi mit Fünfzigerjahre-Charme ist, wird mit „Frisch ermittelt: Der Fall Kaltwasser.“ fündig. Ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe die volle Sternezahl, sowie eine Leseempfehlung!

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