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Veröffentlicht am 30.10.2022

Langatmige Lebensgeschichte

Alle Farben meines Lebens
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Alle Farben meines Lebens
Autorin: Cecelia Ahern
Verlag: Piper
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Die Autorin Cecelia Ahern hat mit „Alle Farben meines Lebens“ einen Roman geschaffen, der das wenig behandelte ...

Alle Farben meines Lebens
Autorin:
Cecelia Ahern
Verlag: Piper
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Die Autorin Cecelia Ahern hat mit „Alle Farben meines Lebens“ einen Roman geschaffen, der das wenig behandelte Thema der Synästhesie anspricht, der aber meiner Ansicht nach gewisse Schwächen aufweist. Die Autorin hat sicher ihr Herzblut in diesen Roman gesteckt und es ist wahrscheinlich auch schwierig, nach so vielen Büchern noch immer gute Ideen zu haben, doch überzeugen konnte mich persönlich die Geschichte im Endeffekt leider nicht.
Im Klappentext ist von einer Violet die Rede, die sich nach einiger Zeit der Lektüre als Alice, und damit als die Hauptdarstellerin des Buches, herausstellt. So ein Fehler dürfte einem renommierten Verlag nicht passieren.
Das Buch weist meinem Empfinden nach einige Längen auf, da sich Situationen mehrmals wiederholen und somit meinen Lesefluss einbremsten. Ich hatte aufgrund des Klappentextes auch nicht eine komplette Lebensgeschichte erwartet und wäre mit einem kürzeren Lebensausschnitt und dafür mehr Tiefgang glücklicher gewesen.
Auch die Sprünge zwischen Gegenwärtigem und Vergangenem erweisen sich stellenweise als schwierig auseinander zu halten und hätten durch eine Kennzeichnung an Eindeutigkeit gewonnen. Manche der Rückblenden kommen auch recht unvermutet daher, ohne für mich einen Zusammenhang mit der Gegenwart darzustellen, und enden mitunter recht abrupt.
Was ich schön fand, war die Beschreibung der Farben und die Einteilung der Kapitel nach den vorherrschenden Farbtönen.

Fazit
Für mich war es ein Buch, welches sich so dahinliest, aber so richtig packen konnte mich die Geschichte leider nicht. Außer, dass eine liebevolle Familie wichtig ist im Leben, konnte ich mir aus diesem Buch nicht so recht etwas mitnehmen.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Jeder Verbrechen hat seine Geschichte - und diese ist besonders spannend!

Herzschuss
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Herzschuss. Jedes Verbrechen hat seine Geschichte.
Autor: Andreas Föhr
Verlag: Knaur
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Andreas Föhr ist mit seinem zehnten Fall „Herzschuss. Jedes Verbrechen hat seine Geschichte.“ ...

Herzschuss. Jedes Verbrechen hat seine Geschichte.
Autor:
Andreas Föhr
Verlag: Knaur
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Andreas Föhr ist mit seinem zehnten Fall „Herzschuss. Jedes Verbrechen hat seine Geschichte.“ von Wallner & Kreuthner ein Meisterstück des Krimis gelungen.

Falls man die vorhergehenden 9 Fälle (noch) nicht kennen sollte, kann man getrost mit dem 10. Fall einsteigen, denn das Wichtigste wird in kurzen Regressen erklärt.

Die Charaktere werden mit ihren Besonderheiten liebevoll ausgestaltet und ich konnte die Personen direkt vor meinem inneren Auge wie in einem Film agieren sehen. Mit ihren Ecken und Kanten, und manchmal ein wenig verschrobenen Eigenheiten, wuchsen mir die DarstellerInnen schon bald ans Krimiherz.

Dem Autor gelang es wunderbar, bayrisches Lokalkolorit einzuarbeiten, ohne hinterwäldlerisch daher zu kommen. Sein Schreibstil war flüssig und angenehm zu lesen. Der Spannungsbogen wird bis zum Schluss perfekt aufrechterhalten und durch zeitliche Sprünge in der Erzählung erfuhr ich gerade immer so viel aus der Vergangenheit, dass ich mit meinen Tätervermutungen doch wieder verunsichert wurde. So flogen die Seiten dahin und ich musste mich allenthalben zu Lesepausen zwingen, um meine alltäglichen Verpflichtungen erfüllen zu können. Am liebsten hätte ich den Krimi allerdings in einem Rutsch gelesen! Das Ende kam dann doch anders als von mir vermutet, doch konnte mich mit einem schlüssigen Finale überzeugen.

Das Cover des Buches ist sehr ansprechend gestaltet und durch eine besondere Prägung der Oberfläche auch ein haptisches Erlebnis, weil sich der Umschlag zum Teil wie eine Holzmaserung anfühlt.

Fazit
Wer einen geschickt aufgebauten, kurzweiligen und spannenden Krimi mit besonderen Charakteren und einigem bayrischem Lokalkolorit sucht, dem sei „Herzschuss. Jedes Verbrechen hat seine Geschichte.“ von Andreas Föhr wärmstens empfohlen. Ich habe den Krimi sehr genossen, vergebe daher die volle Sternezahl und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Die weitreichenden Folgen des Kolonialismus in Australien

Wie rote Erde
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Wie rote Erde
Autorin: Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer ...

Wie rote Erde
Autorin:
Tara June Winch
Übersetzerin: Juliane Lochner
Verlag: Haymon
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein berührender und empathischer Roman bestens gelungen.
In drei Erzählsträngen verdichtet sich das Wissen um die Familiengeschichte der Hauptdarstellerin August und die Geschichte der indigenen Bevölkerung Australiens immer mehr, sodass am Ende ein Gesamtbild entsteht, welches einerseits Betroffenheit und andererseits aber auch ein wenig Zuversicht auslöst.
Ich fand es gut, dass der Verlag einen Triggerhinweis auf der Buchklappe anbrachte, da Themen angesprochen werden, die bei manchen Personen zu starken Reaktionen führen können. Es ist also kein leichtes Buch, dass Tara June Winch präsentiert, doch es ist ein Buch, dass zur Aufarbeitung des Kolonialismus in Australien beitragen kann.
Auch wenn die Geschichte eine fiktionale ist, so hat die Autorin historische Fakten recherchiert und in die Romangeschichte eingearbeitet. Das macht das Buch interessant zu lesen. Es ist sicher ein Roman, der noch lange nach dem Lesen einen Nachhall erzeugt.

Fazit
Tara June Winch ist mit „Wie rote Erde“ ein Roman gelungen, der sich schwieriger, und betroffen machender, Themen der indigenen Bevölkerung Australiens annimmt. Keine leichte Lesekost, doch ein Buch, das zum Nachdenken und Überdenken anregt.

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Veröffentlicht am 15.10.2022

Ganz großes, schwarzhumoriges Krimivergnügen!

Frau Morgenstern und die Flucht
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Frau Morgenstern und die Flucht
Autor: Marcel Huwyler
Verlag: grafit
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Marcel Huwyler hat mit „Frau Morgenstern und die Flucht“ neuerlich einen großartigen Krimi geschaffen. ...

Frau Morgenstern und die Flucht
Autor:
Marcel Huwyler
Verlag: grafit
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Marcel Huwyler hat mit „Frau Morgenstern und die Flucht“ neuerlich einen großartigen Krimi geschaffen. Fein gesponnen, vielschichtig und mit schwarzem Humor gespickt, kommt die Geschichte daher.
Frau Morgenstern wird von der Jägerin zur Gejagten und dieser Perspektivenwechsel ändert auch in ihrem Denken und Handeln so einiges. So kommt zu ihrer Killertätigkeit die Übernahme von Ermittlungstätigkeiten dazu, welche sie mitunter pro bono (zum Ausgleich des „schlechten Karmas“) übernimmt. In dieser Funktion ist sie hauptsächlich unterwegs, wobei noch andere Erzählstränge für zusätzliche nervenaufreibende Spannung beim Lesen sorgen. Scheint der Fall auf den ersten Blick noch so skurril, es gelingt dem Autor eine schlüssige Erklärung und Auflösung zu kreieren.
Insbesondere der Wortwitz und die scharfzüngigen Dialoge im Krimi konnten mich wiederum hellauf begeistert. Die ProtagonistInnen werden detailreich und menschlich sehr vielschichtig präsentiert und ich sah die Personen sehr gut vor meinem inneren Auge. Die Beschreibung der Umgebung und die Verwendung von schweizerischen Ausdrücken gefiel mir, da sie ein wenig Lokalkolorit in die Geschichte brachten. Der Krimi faszinierte mich, wie bereits sein Vorgänger, aufgrund seines Aberwitzes und ich hätte die Geschichte am liebsten in einem Rutsch gelesen - ein echter Pageturner also. Mein Wunsch an Marcel Huwyler: Bitte mehr davon!

Fazit
Wer einen aberwitzigen, skurrilen, aber dennoch fein gesponnen Krimi mit etwas schweizerischem Lokalkolorit sucht, dem sei „Frau Morgenstern und die Flucht“ wärmstens empfohlen. Ganz großes, schwarzhumoriges Krimivergnügen und daher 5 Sterne Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Tolle Krimikomödie!

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
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LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
Autorin: Eva Adam
Verlag: Luzifer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Ich kannte die Reihe um Hansi Scharnagl nicht, doch auch ohne Vorwissen fand ich mich gleich zurecht und was ...

LAS VEGAS IN UNTERFILZBACH
Autorin:
Eva Adam
Verlag: Luzifer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Ich kannte die Reihe um Hansi Scharnagl nicht, doch auch ohne Vorwissen fand ich mich gleich zurecht und was soll ich sagen: ich bin von diesem Buch begeistert!
Spritzig geschrieben und mit viel Originalwortschatz des Bayrischen las sich die Krimikomödie fein dahin. Da ich im Innviertel, ganz an der Grenze zu Niederbayern, zu Hause bin, war es für mich, als ob ich die Personen aus meinem direkten Umfeld sprechen hören würde.
Zudem dachte ich mir bei der einen oder anderen Personencharakterisierung: „Woher kennt jetzt die Eva Adam die / den XY aus meinem Dorf, dass sie die / den so gut beschreiben kann?“ So ähnlich war es auch bei mancher Szene des Familienlebens, die ich im Buch so niedergeschrieben fand, wie ich sie selbst mitunter erlebt hatte. Die Autorin scheint mir eine sehr gute Beobachterin zu sein.
Besonders die Institution der Hausbank (im Innviertel die „Sunbänk“ = Sonnenbank) gefiel mir im Buch, weil sie auch ein wichtiger Faktor in der Ermittlungsarbeit des Hansi Scharnagl ist. Am Bauhofdetektiv Hansi mochte ich seine bodenständige Art und Unaufgeregtheit. Auch seinen liebevollen Umgang mit seiner Familie schätzte ich.
Beim Motiv tappte ich bis zuletzt im Dunklen, aber das störte nicht weiters, weil es von der ersten bis zur letzten Seite spannend und sehr unterhaltsam zu lesen war. In einem regelrechten Show-down auf Niederbayrisch wurde die Geschichte zu einem schlüssigen Ende gebracht und ich legte das Buch mit einem zufriedenen Grinsen aus der Hand.

Fazit
Rasant erzählt, bildlich geschildert, herrlich humorvoll und so richtig zum Mitleben! Eine super Krimikomödie, die mich bestens unterhielt!

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