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Veröffentlicht am 13.08.2022

Zwei glatt, zwei verkehrt

Mörderische Masche
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Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.
Autorin: Karla Letterman
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Inhalt
Der junge Witwer Henri glaubt nicht so recht an den Unfalltod seiner geliebten Maike. ...

Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.
Autorin:
Karla Letterman
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Inhalt
Der junge Witwer Henri glaubt nicht so recht an den Unfalltod seiner geliebten Maike. Als er bei der Fortführung von Maikes Handarbeitsgeschäft die Häkel- und Strickrunden kennenlernt, findet er nicht nur selbst Gefallen am Handarbeiten, sondern verdächtigt er auch einige Mitglieder der Runde, mit dem Tod seiner Maike etwas zu tun zu haben. Liegt er mit seinen Vermutungen richtig?

Meine Meinung
Die Autorin hat einen unterhaltsamen Cosy Krimi geschaffen, der mir besonders durch die vielen Bezüge zu Häkel-, Strick- und Näharbeiten sowie Handarbeiten generell im Gedächtnis bleiben wird. Wer es nicht so mit dem Handarbeiten hat, wird diese Passagen wahrscheinlich eher als langweilig empfinden.
Ich hätte mir mehr kriminalistische Ermittlungen erhofft, nachdem der Titel eher in diese Richtung die Aufmerksamkeit lenkte. Ein richtig spannender Pageturner ist die Geschichte leider nicht, aber für dahinplätschernde Unterhaltung an heißen Sommernachmittagen reichte es.
Bei Henri hatte ich lange den Eindruck, dass es sich um einen Herrn jenseits der 60 handeln würde und war dann umso überraschter, dass er eher ein jüngerer Mann in seinen 30ern sein müsste. So richtig warm wurde ich auch mit den anderen DarstellerInnen nicht, außer mit dem Frollein, die durch geschickte Manipulation ihre Wünsche und Bedürfnisse durchsetzen konnte.
Der Schreibstil ist flüssig zu lesen, doch wie bereits erwähnt, lässt der Plot zu wünschen übrig. Vor allem das Ende konnte meine Leseerwartungen nicht erfüllen.

Fazit
Wer einen unaufgeregten Cosy Krimi mit viel Bezug zu Handarbeiten für entspannte Lesestunden sucht, dem wird „Mörderische Masche. Ein Fall für Henri und den Häkelclub.“ gefallen.

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Veröffentlicht am 10.08.2022

Frauenfreundschaften im Alltag

Am liebsten sitzen alle in der Küche
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Am liebsten sitzen alle in der Küche
Autorin: Julia Karnick
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julia Karnick ist ein sehr aus dem Leben gegriffener Roman über Frauenfreundschaften ...

Am liebsten sitzen alle in der Küche
Autorin:
Julia Karnick
Verlag: dtv
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julia Karnick ist ein sehr aus dem Leben gegriffener Roman über Frauenfreundschaften gelungen. Die drei Hauptdarstellerinnen konnte ich mir aufgrund der detailreichen Schilderungen sehr gut vorstellen und in manchen Situationen recht intensiv mit ihnen mitleben.
Ich hatte mich allerdings vom Klappentext ein wenig in die Irre führen lassen, denn ich erwartete einen möglichst turbulenten und witzigen Rachefeldzug als Hauptthema der Geschichte. Im Mittelpunkt stand jedoch die Freundschaft dreier doch recht unterschiedlicher Frauen, alle um die fünfzig Jahre alt, und ihre sehr verschiedenen bisherigen Leben.
Insgesamt war es ein angenehmer Roman, der sich auf einer Reise leicht lesen ließ (bis auf die überstrapazierte Anwendung von Klammern) und ich konnte am Ende das Buch mit einem guten Gefühl aus den Händen legen.

Fazit
Wer einen angenehmen Roman über intensive Frauenfreundschaften im Alltag lesen möchte, dem sei „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ empfohlen.

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Veröffentlicht am 04.08.2022

Mordermittlungen anno 1922

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Fräulein vom Amt
Autorin: Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist ein interessanter, historisierender Krimi im Baden-Baden ...

Fräulein vom Amt
Autorin:
Charlotte Blum
Verlag: Fischer scherz
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin bzw. dem Autorinnenduo Bott und Böhme ist ein interessanter, historisierender Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre gelungen. Aufgrund der zeitadäquaten sprachlichen Ausdrücke und der Beschreibungen des Alltaglebens und der Gepflogenheiten konnte ich die Stadt und ihre Atmosphäre gut vor meinem inneren Auge sehen.
Ich hatte auch den Eindruck, dass die historisch realen Teile gut recherchiert waren und damit in diesem historisierenden Krimi auch einige interessante geschichtliche Elemente zu einer Wissenserweiterung beitrugen. Technische Errungenschaften, wie das elektrische Licht, das Automobil, die Waschmaschine, die Fingerabdruckanalyse etc. werden gekonnt in den Krimi eingeflochten und machten mir wieder einmal bewusst, welche immensen Entwicklungen Europa in den letzten 100 Jahren durchlebt hat.
Die Hauptdarstellerin Alma wird als sympathische, wissbegierige und unerschrockene junge Frau dargestellt, was mir sehr gefiel. Sie wird als eher modern und aufgeschlossen charakterisiert und gerät damit mitunter in Konflikte zu den Ansichten von älteren Generationen. Was mich immer wieder zum Schmunzeln brachte, war die gefürchtete Vermieterin und die rückwärtsgewandte Großmama mit ihren jeweiligen Aussagen.
Die Handlung des Krimis schreitet eher langsam voran, was auch an den damaligen technischen Möglichkeiten der Ermittlungstätigkeiten liegen mag. Stellenweise war es mir aber trotzdem etwas zu langatmig geschildert. Was mich wieder versöhnte, war das Einflechten einiger Romanzen.
Insgesamt gelingt es dem Autorinnenduo hervorragend, jene Zeitepoche wieder auferstehen zu lassen und ich bin schon auf die Fortsetzung der Reihe mit Band 2 „Fräulein vom Amt. Der Tote im Kurhaus“ gespannt.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem historisierenden Krimi im Baden-Baden der 1920er Jahre mit einer aufgestellten Hauptdarstellerin ist, dem sei der erste Band des „Fräulein vom Amt“ mit Titel „Die Nachricht des Mörders“ empfohlen.

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Dirndln für die Dirndln!

Salzburger Dirndlstich
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Salzburger Dirndlstich
Autorin: Katharina Eigner
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Katharina Eigner ist ein wunderbarer österreichischer Krimi gelungen. Das Buch ist humorvoll ...

Salzburger Dirndlstich
Autorin:
Katharina Eigner
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Katharina Eigner ist ein wunderbarer österreichischer Krimi gelungen. Das Buch ist humorvoll geschrieben und ich mochte den witzigen und spritzigen Schreibstil sehr. Der Schmäh und der Humor der Autorin lagen genau auf meiner Wellenlänge und das Buch war ein großer Lesespaß für mich!
Die Kapitelüberschriften fand ich lustig, da sie mitunter auf falsche Fährten lockten und doch in der Rückschau gut zum jeweiligen Kapitel passten.
Was mir als Innviertlerin besonders gefiel, ist die räumliche Nähe und damit relative Vertrautheit mit den Schauplätzen und den österreichischen Ausdrücke. Das mochte ich sehr, sehr gerne! Auch der Exkurs zum Konjunktiv war eine Freude zu lesen: Ja, der Konjunktiv - ich würde sogar sagen, dass er die wichtigste Zeitform der Österreicher ist. Besonders in so Formulierungen wie, "I warat jetzt do", "I hättat di augruafn". Ist man jetzt da und hat man tatsächlich angerufen? Ich liebe den Konjunktiv und die Beschreibung desselben durch die Autorin ist genial gelungen.
Da ich den ersten Band um Rosmarie Dorn noch nicht kannte, waren mir manche Einzelheiten ihrer Biografie noch nicht vertraut, doch im Laufe der Geschichte wurden wichtige Details durch Einschübe erfolgreich vermittelt.
Die Charaktere sind allesamt herrlich ausgestaltet und die Namen sind witzig gewählt. Dass Rosmarie Dorn eine patente Person ist, die mit beiden Beinen fest im Leben steht und Beruf und Familie super unter einen Hut bringt und sogar noch für Ermittlungen Ressourcen frei hat, ließ sie mir sehr sympathisch erscheinen.
Bezüglich des Mordes tappte ich bis zum Ende völlig im Dunkeln, doch das störte mich nicht weiters, weil die Geschichte sehr unterhaltsam, spannend und kurzweilig geschrieben war. Letztlich sorgte ein fulminantes Ende für den Abschluss eines tollen Österreich-Krimis und ich war sogar ein wenig traurig, dass ich das Buch schon ausgelesen hatte, denn aufgrund des typisch österreichischen Flairs genoss ich die Geschichte ungemein. Ich konnte mir die Geschehnisse sehr bildlich vorstellen und die Geschichte lief wie ein Film vor meinem inneren Auge ab, was mir sehr gefiel.
Es blieben am Ende ein paar Fragen im persönlichen Umfeld der Rosmarie Dorn offen, aber vielleicht gibt es darauf im nächsten Band, auf den ich sehr hoffe, Antworten. Ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung der Reihe, denn das typisch Österreichische an diesem Krimi hat mir super gefallen.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem humorvollen, kurzweiligen, spritzigen Krimi mit viel österreichischem Flair und einer gestandenen Hobbyermittlerin ist, dem sei „Salzburger Dirndlstich“ ans Herz gelegt. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung, weil dieses Buch sicher zu den Highlights meiner diesjährigen Krimilektüre zählt!

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Verwirrspiel in Venedig

Venezianisches Intermezzo
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Venezianisches Intermezzo
Autor: Thomas Michael Glaw
Verlag: mediathoughts
Erschienen: 2022

Inhalt
Als der Bruder des Münchner Kriminalrates Benedict Schönheit in Venedig unter Mordverdacht gerät, macht ...

Venezianisches Intermezzo
Autor:
Thomas Michael Glaw
Verlag: mediathoughts
Erschienen: 2022

Inhalt
Als der Bruder des Münchner Kriminalrates Benedict Schönheit in Venedig unter Mordverdacht gerät, macht sich der Ermittler mit seiner Freundin Martina dorthin auf, um nach dem wahren Mörder zu suchen. Sein Bruder soll von jedem Verdacht reingewaschen nach München zurückkehren können. Da Schönheit in Italien über keinerlei offizielle Befugnisse verfügt, ist er auf das Wohlwollen der venezianischen Polizei bezüglich der Ermittlungen angewiesen. Wie wird sich diese Zusammenarbeit gestalten und wird er seines Bruders Unschuld beweisen können?

Meine Meinung
Dem Autor ist ein unaufgeregter, aber dennoch spannender und fein verwobener Krimi mit viel venezianischem Flair bestens gelungen. Die Kapitel sind nur so dahingeflogen und ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich fand den Erzählstil sehr sympathisch, wie auch den Münchner Ermittler und seine Freundin, die ich beide bis dahin noch nicht kannte.
Die Handlung schritt kontinuierlich voran und ich konnte mich mit dem Ich-Erzähler in das Umfeld der Ermittlungen Schritt für Schritt hineinfinden. Verdächtige gab es zunächst viele und auch wiederum keine, sodass ich immer wieder an andere Zusammenhänge und Erklärungen glaubte und mehrmals meine Verdächtigen korrigieren musste. Es blieb daher spannend bis zuletzt, wobei das Ende schlüssig, aber dennoch nicht vorhersehbar für mich war.
Mit den Beschreibungen der Lagunenstadt konnte ich mich wunderbar in den Süden versetzen und die bildhaften Ausführungen zu Venedig und zur grandiosen italienischen Küche bereiteten mir eine herrliche virtuelle Reise.
Was ich sehr hilfreich fand, war die Personenliste zu Anfang des Buches, die mir bei den italienischen Namen eine gute Unterstützung war.

Fazit
Wer einen unaufgeregten, aber dennoch spannenden und fein verwobenen Krimi mit viel venezianischem Flair mit einem Schuss bayrischer Lebensart sucht, dem sei „Venezianisches Intermezzo“ ans Herz gelegt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Sterne und meine volle Leseempfehlung!

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