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Veröffentlicht am 30.06.2022

Harry und Sally, alias Alex und Poppy

Kein Sommer ohne dich
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Kein Sommer ohne dich

Autorin: Emily Henry

Übersetzung: Katharina Naumann

Verlag: Knaur

Erschienen: 2022

Inhalt

Poppy lebt in New York und verdient ihren Unterhalt als Reisejournalistin. Ihr in der ...

Kein Sommer ohne dich

Autorin: Emily Henry

Übersetzung: Katharina Naumann

Verlag: Knaur

Erschienen: 2022

Inhalt

Poppy lebt in New York und verdient ihren Unterhalt als Reisejournalistin. Ihr in der Provinz lebender bisheriger bester Freund Alex unternahm mit ihr bis vor zwei Jahren regelmäßig 10 Jahre lang eine Sommerreise zu den unterschiedlichsten Destinationen. Doch dann geschah etwas, was die einstige Verbundenheit der beiden erschütterte. Poppy sehnt sich aber nach der alten Freundschaft und versucht mit einer neuerlichen Reiseeinladung den alten Status wiederherzustellen. Aber so leicht ist das alles nicht!

Meine Meinung

Der Autorin Emily Henry ist mit „Kein Sommer ohne dich“ ein herzerwärmender, kurzweiliger, fernweh-fördernder Sommerroman wunderbar gelungen. Auch die Übersetzerin hat durch ihre Wortwahl die Stimmungen erstklassig ins Deutsche transponiert. Der Schreibstil ist erfrischend leicht und eingängig. Die Dialoge haben Witz und Charme und die Insider-Schmähs geben einem das Gefühl, mit den beiden HauptprotagonistInnen mitscherzen zu können.

Die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln haben meiner Ansicht nach die Lektüre noch unterhaltsamer und spannender gemacht, als eine rein chronologische Schilderung der Ereignisse das gekonnt hätte. So war es für mich interessant zu beobachten, wie sich die Personen und ihre Beziehungen zueinander im Rückblick verändert und entwickelt haben.

Die Protagonistin Poppy ist eine liebenswerte, zum Teil etwas chaotische, aber sehr sympathische Persönlichkeit, die mir schnell ans Herz gewachsen ist. Alex ist durch sein diszipliniertes Verhalten schwerer zu fassen, doch im Laufe der Geschichte bekam ich immer mehr Einblicke, warum er in gewissen Situationen so reagierte wie er reagierte.

Dass die Schauplätze des Romans Großteils in den USA liegen, findet seinen Niederschlag auch in typisch amerikanischen Gepflogenheiten wie z. B. die Befragung des Burschen durch den Vater, bevor die Tochter zum Ausgehen abgeholt werden darf. Das verleiht dem Roman US-amerikanischen Lokalkolorit.

Ich habe in den 90er Jahren den Film „Harry und Sally“ des Regisseurs Rob Reiner aus dem Jahr 1989 mit Billy Crystal und Meg Ryan in den Hauptrollen gefühlte 100 Mal gesehen und habe diesen Film geliebt. „Kein Sommer ohne dich“ schlägt mit seiner Ausrichtung in dieselbe Kerbe und deshalb hat mir wahrscheinlich dieser Roman auch so gut gefallen.

Fazit

Wer einen herzerwärmenden, sommerlich frischen Roman mit liebevollen und witzigen Dialogen sucht, dem sei „Kein Sommer ohne dich“ wärmstens empfohlen. Ich habe mich hervorragend unterhalten gefühlt und kann daher eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Eigenwilliger Krimischreibstil

Schatten über Frauenchiemsee
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Schatten über Frauenchiemsee
Autorin: Ina May
Verlag: emons
Erschienen: 2022

Meine Meinung

Ich hatte einige Probleme, in den Krimi hineinzufinden. Der eigenwillige Schreibstil der Autorin mit kurzen ...

Schatten über Frauenchiemsee
Autorin:
Ina May
Verlag: emons
Erschienen: 2022

Meine Meinung

Ich hatte einige Probleme, in den Krimi hineinzufinden. Der eigenwillige Schreibstil der Autorin mit kurzen Sätzen und oftmals nur Wortgruppen ohne Zeitwort, machten mir zu schaffen. Es fehlte mir der Lesefluss und damit verlor ich auch die Leselust. Ich habe zwar den Krimi zu Ende gelesen, doch geschah dies eher aus dem Prinzip heraus, dass ich ein angefangenes Buch immer beende. Die Geschichte an und für sich fand ich gut, wenn auch nicht wahnsinnig raffiniert angelegt, aber der relativ "abgehackte" Schreibstil hatte für mich zur Folge, dass ich nicht richtig in den Krimi eintauchen konnte.
Ich kenne die Vorgängerbücher nicht und hatte daher auch ca. bis zur Seite 80 von 286 Seiten damit zu kämpfen, die ProtagonistInnen zuordnen zu können. Dann wurde es mit der Übersicht über die DarstellerInnen besser, wobei mir die Personen trotzdem bis zuletzt recht fremd geblieben sind. Vielleicht wäre es von Vorteil gewesen, das Buch mit einer Empfehlung zu versehen, dass man die Reihe schon kennen sollte, bevor man „Schatten über Frauenchiemsee“ liest, damit man bereits mit den Hauptdarsteller*innen vertraut ist.
Die Zitate zu Beginn der Kapitel waren interessant zusammengestellt. Die Beschreibungen der Insel und ihrer Eigenheiten gefielen mir, so wie ich auch das Cover sehr ansprechend fand.
Die Autorin Ina May hat sicher viel Mühe und Energie in ihren Krimi gesteckt und ich anerkenne ihre Leistung, denn ich wäre auf keinen Fall in der Lage einen Roman zu schreiben, doch leider war der Krimi so gar nicht nach meinem Geschmack.

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Krieg, oder doch lieber Frieden?

Der Kalte Krieg der Generationen
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Der Kalte Krieg der Generationen. Wie wir die Solidarität zwischen Jung und Alt erhalten.
Autor: Johannes Pantel
Verlag: herder
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Dem Autor Johannes Pantel ist mit „Der ...

Der Kalte Krieg der Generationen. Wie wir die Solidarität zwischen Jung und Alt erhalten.
Autor:
Johannes Pantel
Verlag: herder
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Dem Autor Johannes Pantel ist mit „Der Kalte Krieg der Generationen“ ein hervorragendes Sachbuch geglückt. Ich lese sonst gerne Krimis und ich muss sagen, dass sich dieses Buch so spannend wie ein guter Krimi liest. Der Unterschied ist jedoch, dass es sich in diesem Buch nicht um Fiktion handelt, sondern um sehr reale und durchaus im Alltag beobachtbare Phänomene. Es ist dem Autor Johannes Pantel gelungen, mich mit seinem flüssigen und schlüssigen Schreibstil zu fesseln und ich habe das Buch regelrecht verschlungen.
Die Thematik wird sehr gut gegliedert und mit jeder Menge Belegen dargestellt, was meinem Lesebedürfnis sehr entgegenkam. Natürlich liegt bei einem deutschen Autor und Wissenschaftler das Augenmerk auf der Entwicklung des Verhältnisses der unterschiedlichen Generationen zueinander vorrangig in Deutschland. Vieles davon lässt sich aber mehr oder weniger auf die österreichischen Bedingungen übertragen, die mich naturgemäß durch meinen Lebensmittelpunkt in Österreich stärker betreffen.
Was mir in diesem Sachbuch besonders gefallen hat, ist der ethische Aspekt, der immer wieder in die dargelegten Fakten eingewoben wurde. Die Hineinnahme unterschiedlicher ethischer Grundhaltungen und wie sich diese auf den Umgang mit der älteren Bevölkerung auswirken und auswirken könnten, waren für mich sehr interessant zu lesen und zu überdenken.
Auch wenn es mitunter ein wenig gruselige, weil emotionale und emotionalisierende Abschnitte im Buch gab, waren zum Beispiel die vorgestellten Exkurse in die Geschichte und Literatur ein Beweis, dass es bei ökonomischen Engpässen rasch zu einem "Aussortieren von weniger lebenswerten Existenzen" kommt bzw. kommen kann.
Interessant fand ich in dem Buch auch die Klärung unterschiedlicher Begrifflichkeiten wie z. B. Gerontozid und Senozid und deren Bedeutung für die ältere Bevölkerung. Dieser Vielfalt an Begriffen und deren Feinheiten war ich mir nicht bewusst und ich empfand die genaue Definition als bereichernd.
Die möglichen Lösungsansätze dieses „Generationenkonfliktes“ fand ich bemerkenswert, in gesammelter Form in diesem Buch zu finden. Ich hätte mir hier noch ein wenig mehr konkrete Schritte angeführt gewünscht, die aber verständlicher Weise bei diesem komplexen Thema nicht so einfach aufzulisten sind.
Für mich persönlich nehme ich aus diesem Buch auf alle Fälle mit, dass es nur in einem Miteinander und nicht in einem Gegeneinander zu einer für viele bzw. alle befriedigenden Lösung der Generationenproblematik kommen kann.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem fundierten Sachbuch zum Thema Generationenkonflikt ist, das sich spannend und flüssig liest, ist mit „Der Kalte Krieg der Generationen. Wie wir die Solidarität zwischen Jung und Alt erhalten“ gut beraten. Ein schwieriges und komplexes Thema wurde vom Autor Johannes Pantel verständlich und vielschichtig bestens aufgearbeitet. Von mir gibt es dafür eine vollumfängliche Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Geheimnisse über Geheimnisse

Friedhofsengel
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Friedhofsengel
Autorin: Regine Seemann
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Regine Seemann ist mit „Friedhofsengel“ ein spannender, aufwühlender und berührender Krimi hervorragend ...

Friedhofsengel
Autorin: Regine Seemann
Verlag: Gmeiner
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Regine Seemann ist mit „Friedhofsengel“ ein spannender, aufwühlender und berührender Krimi hervorragend gelungen.
Ich war von der ersten bis zur letzten Seite ganz im Bann der Geschichte, die durch kurze Sequenzen und vielfache Szenenwechsel die Spannung durchwegs halten konnte. Kaum glaubte ich, die Zusammenhänge zu erkennen, schon gab es eine neue Entwicklung mitzudenken. Es blieb daher ein packender Krimi bis zum Ende, das ein schlüssiges, wenn auch erschütterndes war. Besonders die Thematik der Sekte war hervorragend aufgearbeitet und berührte mich sehr.
Ich kenne die vorhergehenden Krimis der Autorin mit den Ermittlerinnen Stella und Banu nicht, doch ich fand mich trotzdem recht schnell zurecht, da die wichtigsten Vorkenntnisse in kurzen Regressen geschickt in den vorliegenden Krimi eingebaut wurden. Die beiden Ermittlerinnen wurden auch von der privaten Seite her mit ihren Problemen, Wünschen und Freuden beleuchtet, was die Protagonistinnen sehr sympathisch machte. Auch die KollegInnenn der zwei Frauen werden nicht nur von der beruflichen Seite her beschrieben, was mir sehr gut gefiel.
Die Wortwahl der Autorin gefiel mir, da sie fast vollständig auf Kraftausdrücke verzichtete und eine sehr gepflegte Sprache verwendete. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und ich flog nur so durch das Buch, wobei ich meine eingeplante Lesezeit des Öfteren bei weitem überzog. So blieb manch anderes im Haushalt liegen, wenn ich mir dachte: „Ich lese nur noch schnell dieses Kapitel, damit ich weiß, wie es weitergeht!“ und aus dem einen Kapitel wurden dann doch mehrere.
Durch die Ansiedlung des Krimis hauptsächlich in und rund um Hamburg konnte ich auch eine kleine virtuelle Reise in diese Ecke Deutschlands unternehmen, was ich sehr genoss, da ich gerne Geschichten mit Lokalkolorit lese.
Insgesamt empfinde ich „Friedhofsengel“ als einen perfekt gelungenen Krimi, der nicht nur unterhält, sondern auch berührt und zum Nachdenken anregt.

Fazit
Wer einen spannenden, berührenden und vielschichtigen Krimi mit Hamburger Lokalkolorit und zwei sympathischen Ermittlerinnen sucht, wird mit „Friedhofsengel“ bestens beraten sein. Von mir gibt es dafür die volle Sternezahl und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Frauenfreundschaft

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Die Freundinnen vom Strandbad
Wellen des Schicksals
Autorin: Julie Heiland
Verlag: ullstein
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julie Heiland ist mit „Die Freudinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals“ ...

Die Freundinnen vom Strandbad
Wellen des Schicksals

Autorin: Julie Heiland
Verlag: ullstein
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autorin Julie Heiland ist mit „Die Freudinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals“ ein emotionaler, spannender und flüssig zu lesender Auftakt ihrer Reihe „Die Freundinnen vom Strandbad“ gelungen.
Die Thematik einer innigen Freundschaft dreier junger Mädchen / Frauen wird vor dem Hintergrund der DDR in den Jahren 1956 bzw. 1960/61 sehr eindrucksvoll beschrieben. Ich empfand den Zusammenhalt der drei Frauen in allen Höhen und Tiefen ihrer Entwicklung sehr berührend. Die Charaktere wurden im Laufe der Geschichte immer detailreicher ausgestaltet und erfahren auch durch ihre zeitliche Reifung einen größeren Tiefgang. Alle drei Hauptdarstellerinnen konnte ich mir sehr gut vorstellen und in einigen Situationen mich mit ihnen mitfreuen bzw. mitleiden.
Der in der richtigen Dosis eingesetzte Berliner Dialekt gab dem Buch neben der Beschreibung der Berliner Umgebung noch zusätzlichen Lokalkolorit.
Ich habe schon einige Bücher über die ehemalige DDR gelesen und in diesem Buch wurden sehr viele Eigenheiten und Besonderheiten dieses Regimes aufgegriffen - manchmal schon ein bisschen zu viele gleichzeitig, sodass es meiner Ansicht nach stellenweise zu einer Überfrachtung an DDR-spezifischen Ereignissen kam.
Was mich ebenfalls irritierte, war so manche zeitliche Ungereimtheit bzw. Fehler in der Biografie der DarstellerInnen. Hier hat meiner Ansicht nach das Lektorat zu ungenau gearbeitet. Deshalb gibt es von mir einen Sterneabzug, auch wenn sich das Buch insgesamt sehr flüssig und kurzweilig liest.

Fazit
Wer einen Roman über eine schöne Frauenfreundschaft in den 60er Jahren der DDR lesen möchte und sich nicht zu sehr an historischer Exaktheit orientiert, ist mit „Die Freundinnen vom Strandbad. Wellen des Schicksals“ gut beraten.

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