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Veröffentlicht am 12.06.2022

Würzige Krimimischung

Rupert undercover - Ostfriesisches Finale
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Rupert undercover.
Der neue Auftrag.
Ostfriesisches Finale.
Autor: Klaus-Peter Wolf
Verlag: Fischer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Dem Autor Klaus-Peter Wolf ist mit „Rupert undercover. Der neue Auftrag. ...

Rupert undercover.
Der neue Auftrag.
Ostfriesisches Finale.
Autor:
Klaus-Peter Wolf
Verlag: Fischer
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Dem Autor Klaus-Peter Wolf ist mit „Rupert undercover. Der neue Auftrag. Ostfriesisches Finale“ ein Krimi gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in Atem hielt. Viel Action, ausgefallene Persönlichkeiten und eine Prise Ironie und Humor vermengen sich in diesem Buch zu einer sehr würzigen Krimimischung. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich vom recht harmlosen und geradezu lieblichen Cover täuschen hatte lassen. So harmlos war die Handlung nicht und für eher zartbesaitete Gemüter ist der Krimi doch stellenweise recht harter Tobak. Es kam schon vor, dass ich bei der abendlichen Lektüre noch einmal einen Kontrollgang zu allen Türen und Fenstern meiner Wohnung machte, weil ich von der Handlung so mitgerissen war und mich auch real ein wenig gruselte und fürchtete.
Ich kannte die beiden vorhergehenden Krimis aus der Rupert-Reihe nicht und musste mich am Anfang schon einigermaßen konzentrieren, um alle Personen auseinanderhalten zu können. Hier wäre wahrscheinlich ein Personenregister hilfreich gewesen. Doch durch die mitreißende und zum Teil skurrile Handlung angezogen, las ich zügig weiter und konnte mich zunehmend besser zurechtfinden. Auch die beschriebenen Örtlichkeiten in Ostfriesland fand ich interessant, da sie dem Buch Lokalkolorit verliehen und mich in eine Ecke Deutschlands brachten, die ich bislang nicht kannte.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem mitreißenden, etwas schrägen Krimi mit friesischem Lokalkolorit ist, dem sei „Rupert undercover. Der neue Auftrag. Ostfriesisches Finale“ wärmstens empfohlen. Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2022

Gemütlicher Krimi mit Schmunzelfaktor

Tod im Trödelladen
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Tod im Trödelladen
Autorin: Anna Grue
Verlag: SAGA
Erschienen: 2022

Inhalt
Die rüstige Jungrentnerin Anna-Maj hilft in ihrem dänischen Heimatstädtchen im örtlichen Second-Hand-Laden regelmäßig mit. Als ...

Tod im Trödelladen
Autorin: Anna Grue
Verlag: SAGA
Erschienen: 2022

Inhalt
Die rüstige Jungrentnerin Anna-Maj hilft in ihrem dänischen Heimatstädtchen im örtlichen Second-Hand-Laden regelmäßig mit. Als innerhalb kurzer Zeit einige Todesfälle zu beklagen sind, die mit dem Trödelladen in Verbindung zu stehen scheinen, macht sich Anna-Maj aufgrund des fehlenden Interesses der Polizei daran, die Fälle in Eigenregie aufzuklären.

Meine Meinung
Der Autorin ist mit „Tod im Trödelladen“ ein kurzweiliger Cosy-Krimi mit dänischem Lokalkolorit gelungen.
Die Hauptdarstellerin Anna-Maj wird mit ihren Ecken, Kanten und Marotten liebenswert geschildert und auch die Beziehung zu den anderen DarstellerInnen wird detailreich ausgearbeitet.
Den Lageplan des Städtchens und die Personenübersicht am Anfang des Buches fand ich zur Orientierung sehr hilfreich.
In der Geschichte steht nicht unbedingt der Krimi im Vordergrund. Es wird genauso ausführlich mit so manchem Augenzwinkern von den Scharmützeln über Zuständigkeiten im Laden berichtet, wie von der Beziehung Anna-Majs zu ihrer Tochter und Enkeltochter. Auch der Dackel Mortensen nimmt einigen Raum im Buch ein und so ist das Ganze weniger ein nervenaufreibender Kriminalfall, sondern ein gemütlicher und dennoch kurzweiliger Cosy-Krimi, der sich aufgrund des Schauplatzes in Dänemark als Hygge-Krimi bezeichnet. Das Ende kam nicht recht überraschend und deshalb gibt es nicht die volle Sternezahl von mir, da ich mir hier ein wenig mehr Raffinesse gewünscht hätte.
Ich konnte mich bei der Lektüre aber sehr gut entspannen und virtuell nach Dänemark entführen lassen, wobei ich einige Eigenheiten des Landes und seiner BewohnerInnen kennen lernen durfte.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem kurzweiligen Cosy-Krimi mit einer eigensinnigen Hauptdarstellerin und dänischem Lokalkolorit ist, wird mit „Tod im Trödelladen“ fündig.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Krimi für zwischendurch

Mord auf Westfälisch
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MORD AUF WESTFÄLISCH
Autor: Jobst Schlennstedt
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autor Jobst Schlennstedt liefert mit „MORD AUF WESTFÄLISCH“ einen handwerklich ordentlich gemachten Krimi ...

MORD AUF WESTFÄLISCH
Autor: Jobst Schlennstedt
Verlag: emons:
Erschienen: 2022

Meine Meinung
Der Autor Jobst Schlennstedt liefert mit „MORD AUF WESTFÄLISCH“ einen handwerklich ordentlich gemachten Krimi ab, der mich aber nicht wirklich in seinen Bann ziehen konnte.
Das Cover hatte mit seinem Warnschild meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen und der erhöht gedruckte Titel war ein angenehmes haptisches Erlebnis.
Obwohl ich die anderen Fälle des Kommissar Jan Oldinghaus noch nicht gelesen hatte, habe ich mich recht gut mit den vorkommenden Personen zurechtgefunden. Es wurden recht geschickt Kurzbeschreibungen des Davorliegenden eingebaut, sodass ich in den Grundzügen über die Beziehungen der ProtagonistInnen zueinander im Bilde war. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, ein kurzes Personenregister im Buch zu finden.
Der Schreibstil des Autors ist eher schlicht und schnörkellos. Die Ereignisse schreiten rasch voran und lassen Raum für Spekulationen. Auch ein paar private Angelegenheiten der ErmittlerInnen werden eingeflochten. Die Charaktere selbst werden, meinem Geschmack nach, jedoch zu wenig in die Tiefe gehend ausgearbeitet und ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinfühlen.
Was mir im Buch abging, war das Lokalkolorit. Die Geschichte spielt zwar in Herford und Bielefeld, aber so wirklich viel Bezug zur Gegend hatte die Geschichte nicht. Der Krimi hätte auch an jedem beliebigen anderen Ort in Deutschland spielen können. Ich hatte mir durch den Titel "MORD AUF WESTFÄLISCH" irgendwie erwartet, eine kleine virtuelle Reise in diese Ecke Deutschlands unternehmen zu können.
Das Ende war ein Ende, doch mir hat ein wenig die Dramatik gefehlt. Als ich das Buch schließlich aus der Hand legte, hatte ich den Eindruck, dass jetzt alles abgearbeitet und „zaumgramt“ ist.

Fazit
„MORD AUF WESTFÄLISCH“ empfand ich als handwerklich ordentlich gemachten Krimi für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Spannende Ermittlungen in Zeiten der Pandemie

Geheimnisvolle Garrigue
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Geheimnisvolle Garrigue
Autor: Cay Rademacher
Verlag: Dumont
Erschienen: 2022

Inhalt
Capitaine Roger Blanc ermittelt mit seinem Team im Falle einer in der Provence verschwundenen jungen Frau. Der Fall ...

Geheimnisvolle Garrigue
Autor: Cay Rademacher
Verlag: Dumont
Erschienen: 2022

Inhalt
Capitaine Roger Blanc ermittelt mit seinem Team im Falle einer in der Provence verschwundenen jungen Frau. Der Fall ähnelt einer Serie, die 23 Jahre zuvor für Angst und Schrecken unter der weiblichen Bevölkerung gesorgt hatte. Schlägt der einstige, nie gefasste Täter erneut zu?

Meine Meinung
Dem Autor Cay Rademacher ist mit „Geheimnisvolle Garrigue“ ein spannender, vielschichtiger Krimi gepaart mit einer großen Portion Lokalkolorit der Provence wunderbar gelungen. Besonders macht diese Geschichte das Hineinnehmen der beginnenden Coronapandemie mit allen ihren Unsicherheiten, Maßnahmen und zum Teil auch Absurditäten.
Capitain Roger Blanc und sein Team wurden sehr detailreich und sympathisch dargestellt und so zog die Geschichte vor meinem inneren Auge wie ein gut gemachter Film vorbei. Auch die anderen ProtagonistInnen erfuhren im Laufe des Buches eine immer deutlichere Ausgestaltung und wurden damit zu sehr greifbaren und authentischen Personen. Obwohl ich die Vorgängerkrimis des Autors nicht kannte, fand ich mich sofort gut zurecht. Ein am Buchende eingefügtes Personenglossar erleichterte es zusätzlich, den Überblick über die Mitwirkenden zu behalten.
Die Schilderung der Umgebung empfand ich als sehr ansprechend und das provenzalische Lokalkolorit konnte in diesem Werk zusätzlich zur spannenden Handlung punkten. Hilfreich war dabei auch der Plan in der Buchklappe, der mich die einzelnen Lokalitäten leichter verorten ließ und damit manche Zusammenhänge oder Widersprüchlichkeiten verdeutlichte.
Mehrer Handlungsstränge und Verdächtige machten den Krimi zu einem echten Pageturner und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Meine eingeplante Lesezeit habe ich dabei mehrmals weit überzogen!
Das Buchcover fand ich aufgrund der Farbgebung und der Wahl des Motives sehr gelungen und der erhöhte Druck des Titels machte das Werk auch zu einem haptischen Erlebnis, was ich an gedruckten Büchern nach wie vor schätze.

Fazit
Wer auf der Suche nach einem spannenden, vielschichtigen, geschickt gemachten Kriminalroman mit einem sympathischen Ermittlerteam und viel provenzalischem Lokalkolorit ist, dem sei „Geheimnisvolle Garrigue“ wärmstens empfohlen. Ein Lesevergnügen der Extraklasse!

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Veröffentlicht am 28.05.2022

Indien-Roman, abseits von Kitsch

Bekenntnisse eines Betrügers
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Bekenntnisse eines Betrügers
Autor: Rahul Raina
Übersetzer: Alexander Wagner
Verlag: Kein & Aber
Erschienen: 2022

Inhalt
Der Inder Ramesh wächst als mutterloser Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers ...

Bekenntnisse eines Betrügers
Autor: Rahul Raina
Übersetzer: Alexander Wagner
Verlag: Kein & Aber
Erschienen: 2022

Inhalt
Der Inder Ramesh wächst als mutterloser Sohn eines gewalttätigen Teeverkäufers in bescheidensten Verhältnissen in Dehli auf. Durch die Fürsorge einer französischen Nonne, die in Delhi an einer Mädchenschule unterrichtet, erlangt Ramesh die Möglichkeit zu Bildung. Diese ist der einzig gangbare Ausweg aus seiner wirtschaftlich und sozial prekären Lage. Und er nutzt sie – sogar so gut, dass er sein Wissen für andere gegen Bares zur Verfügung stellt. Durch diesen Prüfungsbetrug gerät er aber in ein Schlamassel der allerübelsten Sorte.

Meine Meinung
Dem Autor gelang es mit „Bekenntnisse eines Betrügers“ mich auf den fernen Subkontinent Indien zu entführen. Ich konnte mir zum Beispiel die überfüllten Straßen, öffentlichen Verkehrsmittel etc. mit ihrem Lärm und Gerüchen nach seinen Schilderungen nur zu gut vorstellen. Ich hatte bis dato noch keine Romane gelesen, die sich mit dem Indien der Gegenwart auseinandersetzen und konnte bei Rahul Raina eine gewisse Ambiguität zwischen seinem Indien und dem Westen ausmachen. Er geht kritisch mit den „Errungenschaften“ des Westens ins Gericht, wirft aber auch einen strengen Blick auf sein Heimatland Indien und seine politische und soziale Struktur. Das Ganze verpackt er in einem spannend und rasant geschriebenem Roman, der ein bisschen Liebesroman, Kriminalroman und Gesellschafts-Satire zugleich ist.
Die Charaktere sind sehr detailgenau ausgearbeitet und ich konnte die Personen direkt vor meinem inneren Auge sehen.
Der Ich-Erzähler Ramesh ist ein 24jähriger junger Mann und so ist seine Sprache wahrscheinlich authentisch aufgrund der eher derben Ausdrucksweise, was mir persönlich allerdings nicht so zusagte.

Fazit
Wer einen Indien-Roman der etwas anderen Art sucht, der sich mit Gesellschaftskritik, verpackt in eine rasante Geschichte, beschäftigt, wird mit „Bekenntnisse eines Betrügers“ fündig.

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