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Veröffentlicht am 11.02.2022

Mystische zweite Welt in der Welt

Der Tod ist ein Spieler aus Graz
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Der Tod ist ein Spieler aus Graz
Autor: Robert Preis
Verlag: emons
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Ermittler Armin Trost steckt in einer Sinn- und Lebenskrise. Gerade als er beschließt, seinen Job ...

Der Tod ist ein Spieler aus Graz
Autor: Robert Preis
Verlag: emons
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Ermittler Armin Trost steckt in einer Sinn- und Lebenskrise. Gerade als er beschließt, seinen Job bei der Grazer Polizei zu kündigen, taucht in der Nähe seines Wohnhauses eine Leiche auf. Obwohl es ihm seelisch nicht gut geht, beschließt er auch aufgrund einer persönlichen Verstrickung in den Fall, diesen nach Möglichkeit zu klären. Dass er und seine Familie viel tiefer in dem Fall mitten drinnen stecken, wird ihm erst schmerzlich nach und nach bewusst.

Meine Meinung
Dem Autor ist ein spannender, mysteriöser und zeitweilig skurriler Krimi mit einigem Lokalkolorit und Eindrücken der österreichischen Lebensart gelungen. Besonders interessant fand ich für mich den Einblick in diverse Rollenspiele mit Skript und geleitetem Ablauf. Davon hatte ich bis dato noch wenig gehört oder gelesen. Diese zweite Welt stellt im Buch einen wesentlichen Faktor im Plot dar. Die Geschichte nahm einige rasante und unvorhersehbare Wendungen, was den Krimi noch spannender machte. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und besonders die Charakterisierung des Hauptdarstellers ist vielschichtig und gelungen. Die Seelenqualen des Armin Trost wurden so eindrücklich dargestellt, dass ich fast das Bedürfnis hatte, ihn zu einer professionellen Beratung zu begleiten. Armin wird im Laufe des Krimis immer greifbarer und was ihn antreibt immer begreiflicher. Auch die Idee mit den Tagebucheinträgen als Start des jeweiligen Kapitels fand ich gelungen. Das Ende ist ein regelrechter Showdown, der damit die Spannung bis zum letzten Kapitel des Buches aufrechterhält. Das Cover ist mit einer Grazer Stadtansicht und den Lichtstrahlen, die aus dem wolkenverhangenen Himmel brechen, ein echter Hingucker und der Titel macht umso mehr Sinn, je weiter man in der Geschichte fortschreitet.

Fazit
Ein toller Krimi, der im Laufe der Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt und mich voll in seinen Bann ziehen konnte. Ein Krimivergnügen der besonderen Art!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2022

Zündende Krimiunterhaltung

Sylter Flammenmeer
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Sylter Flammenmeer
Der erste Fall für Ed Koch
Autor: Max Ziegler
Verlag: Kampa
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Kommissar Eduard Koch wohnt mit seiner Ex-Frau und seinen beiden Teenagerkindern aufgrund ...

Sylter Flammenmeer
Der erste Fall für Ed Koch
Autor: Max Ziegler
Verlag: Kampa
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der Kommissar Eduard Koch wohnt mit seiner Ex-Frau und seinen beiden Teenagerkindern aufgrund des Mangels an erschwinglichem Wohnraum auf Sylt noch immer im gleichen Haus. Diese Wohnsituation läuft keineswegs reibungslos zwischen Ed und seiner Ex-Frau. Als er sich noch dazu in seine Vorgesetzte Elsa verschaut, wird das Zusammenleben immer schwieriger. Doch auch beruflich ist Ed gefordert. Innerhalb kurzer Zeit brennen zwei Häuser auf der Insel ab. Unfälle oder Brandstiftungen? Als wenig später bei einem weiteren Brand eine männliche Leiche im Haus gefunden wird, nehmen die Vorfälle an Brisanz zu.

Meine Meinung
Dem Autor Max Ziegler ist ein handwerklich solide gemachter Krimi gelungen, in dem so aktuelle Themen wie Wohnungsnot und Bauspekulation geschickt in die Handlung eingeflochten wurden. Der Plot vor der Kulisse der Insel Sylt trug mit einigem Lokalkolorit dazu bei, sich in andere Regionen und ihre Besonderheiten zu versetzen. Was mir dabei besonders gefallen hat, ist die Schilderung des Lebens auf der Insel abseits der Fremdenverkehrssaison und der touristischen Attraktionen. Auch die Naturbeschreibungen boten mir die Gelegenheit, mich nach Sylt zu träumen.

Die Charaktere wurden detailreich dargestellt. Der Hauptdarsteller Ed Koch wurde als empathische und sympathische Person beschrieben. Ed kümmert sich liebevoll um seine Tochter und seinen Sohn, die demnächst ihr eigenes Leben, vielleicht fernab der Insel, beginnen werden. Ich konnte seine Wehmut über diesen Umstand herauslesen und teilweise recht gut nachempfinden. Auch die Belesenheit der DarstellerInnen und die damit verbundenen literarischen Anspielungen gefielen mir sehr.

Der Lesefluss war bis zum Ende der Geschichte gegeben. Ich las oft länger als geplant, da ich auf die nächsten - zum Teil recht tragischen – Wendungen immer wieder gespannt war. Einzig das Ende des Buches konnte mich nicht so recht überzeugen. Einerseits gab es ein paar Stränge, die rasch zu einem Ende gebracht wurden, ohne dass ich persönlich das als nötig erachtet hätte, und andererseits blieben ein paar lose Fäden übrig, bei denen ich gerne eine Verknüpfung gehabt hätte.

Fazit
Wer einen soliden Krimi mit viel Sylter Lokalkolorit und einem sympathischen Ermittler sucht, der ist mit „Sylter Flammenmeer“ gut beraten. Krimiunterhaltung garantiert!

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Veröffentlicht am 07.02.2022

Warum einsam, wenn es gemeinsam besser ist?

Gemeinsam ist man besser dran
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Gemeinsam ist man besser dran
Autorin: Sylvia Deloy
Verlag: Lübbe
Erschienen: 2022

Inhalt
Tilda ist Schreinerin und betreibt einen gemeinnützigen Flohmarkt in Köln. Doch dieser Laden, der über die Jahre ...

Gemeinsam ist man besser dran
Autorin: Sylvia Deloy
Verlag: Lübbe
Erschienen: 2022

Inhalt
Tilda ist Schreinerin und betreibt einen gemeinnützigen Flohmarkt in Köln. Doch dieser Laden, der über die Jahre zu einer wahren Institution im Kiez geworden ist, wird von den Abrissplänen ihres Vermieters bedroht. Als ihr dann auch noch ein gutaussehender, junger, ehemaliger TV-Serienstar das mögliche Ersatzquartier in einem aufgelassenen Theater streitig macht, steht ihr Dasein Kopf. Wird sich für ihre Misere eine Lösung finden?

Meine Meinung
Der Autorin Sylvia Deloy ist mit „Gemeinsam ist man besser dran“ eine wunderbare Geschichte gelungen. Man spürt das Herzblut der Autorin in diesem Roman pulsieren und es war für mich eine wahre Freude, in die Geschichte einzutauchen. Obwohl es sich um einen Liebesroman handelt, war der Plot meiner Ansicht nach niemals platt und die eingebauten Wendungen unvorhersehbar und boten damit schöne Überraschungen. Auch die wiederholten Anspielungen an den Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ließen mein Herz höher schlagen, da ich diesen Film mag.
Der flüssige Schreibstil ließ mich oft viel länger als eigentlich geplant lesen, denn „ein Kapitel geht sich schon noch aus, bevor ich endgültig das Licht löschen muss“. Am Ende des Romans konnte ich diesen zufrieden mit der Geschichte (und der Welt) aus den Händen legen.
Die HauptdarstellerInnen wurden liebevoll bis ins Detail gezeichnet und die Charaktere wuchsen mir mit ihren durchlebten Schicksalen im Laufe der Geschichte immer mehr ans Herz. Die Figur der Helga – ein echtes Orginal - ist der Autorin meiner Ansicht nach besonders gut gelungen.
Auch das Cover hat durch die ansprechende farbliche und typografische Gestaltung gleich meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Fazit
Wer eine schöne Liebesgeschichte mit Herz, romantisch, aber nicht kitschig und mit einem wunderbaren Plot sucht, ist mit „Gemeinsam ist man besser dran“ gut beraten. Ein besonderer Wohlfühlroman - daher gibt es von mir die volle Sternezahl!

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Veröffentlicht am 05.02.2022

Locker, leichter Lesespaß

Liebe mit Zimt und Schweden
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Liebe mit Zimt und Schweden
Autorin: Lotta Josefsdotter
Erschienen: Dezember 2020
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Inhalt
Die knapp dreißigjährige Rena erfährt, dass ihr bis dahin unbekannter ...

Liebe mit Zimt und Schweden
Autorin: Lotta Josefsdotter
Erschienen: Dezember 2020
Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Inhalt
Die knapp dreißigjährige Rena erfährt, dass ihr bis dahin unbekannter leiblicher Vater ihr ein Haus in Schweden vererbt hat. Da sie an einem Wendepunkt in ihrem Leben steht, beschließt sie, dieses Erbe anzutreten und reist von Deutschland nach Schweden. Doch die Realität in Schweden sieht anders aus als erhofft und sie muss sich nun entscheiden: Liebt sie Schweden oder hasst sie es?

Meine Meinung
Der Autorin Lotta Josefsdotter ist ein locker, leichter Roman für das kleine Fernweh zwischendurch gelungen. Ich konnte mich mit ihren Schilderungen des Landes und mancher schwedischer Eigenheiten in den hohen Norden träumen und mit der Hauptdarstellerin in ein neues Leben starten. Dass dieses nicht immer so rund lief, ließ mich mit Rena mitfiebern. Ich hielt ihr die Daumen, dass sich alles zu einem guten Ende fügen möge, da sie als sympathische Figur beschrieben wurde. Auch die anderen Charaktere ließen die Geschichte zu einem kurzweiligen, vielleicht manchmal etwas realitätsfernen, aber liebenswertem Ganzen werden.
Besonders das Cover konnte meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Die bunte und detailreiche Gestaltung ist außerordentlich liebevoll gemacht. Ich konnte mir Rena gut auf dem Stein vor ihrem Haus vorstellen.
Was mich ein wenig störte, waren einige Grammatik- bzw. Rechtschreibfehler, die durch ein geschicktes Lektorat vielleicht verhindert worden wären.

Mein Fazit
Wer für das kleine Fernweh zwischendurch gerne eine kurzweilige und vergnügliche virtuelle Reise nach Schweden unternehmen möchte, ist mit diesem Roman gut beraten.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Held oder nicht Held, das ist hier die Frage!

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
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Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Autor: Maxim Leo
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der aus der ehemaligen DDR stammende Hartung betreibt eine DVD-Leihe in Berlin. Er ist, ...

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße
Autor: Maxim Leo
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
Erschienen: Februar 2022

Inhalt
Der aus der ehemaligen DDR stammende Hartung betreibt eine DVD-Leihe in Berlin. Er ist, wie bereits einige Male in seinem Leben, ein Opfer der technischen Neuerungen geworden und hält sich mehr schlecht als recht mit seinem Laden über Wasser. Seine fatalistische Haltung trägt nicht eben dazu bei, seinem Leben neuen Schwung zu verleihen. Umso erstaunter ist er, als sein Beitrag in der DDR-Zeit als Reichsbahnmitarbeiter bei einer Massenflucht aus Ostberlin von einem Journalisten ausgegraben wird. Rasch wird er von den Medien und der Politik zum Helden stilisiert. Doch ist sein Anteil an der Flucht tatsächlich so groß, wie von allen angenommen?

Meine Meinung
Dem Autor Maxim Leo ist ein wunderbar spritziger und doch einfühlsamer Roman gelungen. Der Lesefluss war durchwegs gegeben und ich las meist viel länger, als ich mir eigentlich vorgenommen hatte.
Mit Tiefgang werden die Charaktere der ProtagonistInnen liebevoll ausgestaltet und ich konnte mir die Figuren sehr gut mit ihren Ecken und Kanten vorstellen. Einige wuchsen mir direkt ans Herz, wie Hartung oder Paula. Sie werden so menschlich dargestellt, dass sie mir zeitweise wie lange vertraute Bekannte vorkamen.
Ich konnte mich in die Romanwelt tief einsinken lassen, zumal auch die Beschreibung der Orte sehr authentisch wirkte. Das Kopfkino war für mich perfekt! Der Plot ist zeitweilig skurril, aber auf angenehme Art und Weise. An manchen Stellen nimmt die Geschichte solch eine wunderbare und unvorhersehbare Wendung, dass ich mich zeitweilig an mein Lieblingsbuch „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ erinnert fühlte. Auch die Moral der Geschichte ließ mich sehr zufrieden am Ende des Romanes dieses tiefsinnige und fein gesponnene Buch aus der Hand legen.

Fazit
Eine wunderbare Geschichte mit sehr sympathischen, durchaus menschlichen Charakteren, die durch ihren Tiefgang das Zeug hat, auch auf die persönliche Ebene des Lesenden nachzuwirken. Von mir gibt es dafür mit Begeisterung die volle Sternezahl!

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