Blieb leider hinter meinen Erwartungen
Die Frauen vom AlexanderplatzInhaltsangabe:
Berlin 1918
Der erste Weltkrieg ist vorbei, aber die politische Lage entspannt sich nur langsam. Es tobt die Novemberrevolution und genau zu dieser Zeit begegnen sich Vera Novak und Benno ...
Inhaltsangabe:
Berlin 1918
Der erste Weltkrieg ist vorbei, aber die politische Lage entspannt sich nur langsam. Es tobt die Novemberrevolution und genau zu dieser Zeit begegnen sich Vera Novak und Benno Funke. Was Vera zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht weiß, ist, dass Benno fahnenflüchtig ist. Kurzerhand versteckt sie ihn in der Werkstatt ihres Vaters. Nach näherem Kennenlernen merken beide, dass sie sich ineinander verliebt haben. Zu dieser Zeit weiß Benno allerdings nicht, dass seine Freundin Fritzi aus Rieseby sich auf den Weg nach Berlin macht, um ihn zu suchen. Wird sie ihn finden?
Die Fabrikantentochter und Krankenschwester Hanna kehrt von ihrem Fronteinsatz nach Berlin zurück. Sie hofft, dass sie nun als Lernschwester in einem Krankenhaus eine Anstellung finden wird. Ob das, trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage, möglich ist? Oder muss sie sich den elterlichen Vorstellungen unterwerfen und heiraten?
Die Frauen vom Alexanderplatz ist der aktuelle Roman von Elke Schneefuss. Ich muss gestehen, dass ich weder von dieser Autorin gehört geschweige ein Buch von ihr gelesen habe. Allerdings haben mich der Titel und auch das Cover sehr neugierig gemacht. Ich liebe historische Romane und wenn sie auch noch in Berlin oder Umgebung spielen umso mehr. Der Klapptext versprach mir eine sehr gefühlvolle und interessante Geschichte zu werden.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen und so durfte ich ab der ersten Seite in das Leben der drei Frauen ein und abtauchen. Während des Lesens musste ich etwas aufpassen, denn die einzelnen Geschichten der Hauptprotagonisten sind nur mit drei Sternchen getrennt worden. Dies kann dazu führen, dass man schon mit einer anderen Person zu tun hat, obwohl man gedanklich noch bei der vorherigen ist.
Die Kulisse von 1918 fand ich perfekt eingefangen und wiedergegeben. Dadurch konnte ich mich sehr gut in die Zeit von 1918 / 19 hineinversetzen.
Die Charaktere waren detailliert ausgearbeitet worden und wirkten authentisch. Allerdings sprang der berühmte Funke nicht, wie erwartet, über. Hier und da fehlte mir ein paar Emotionen.
Die Handlung war eine Geschichte über drei Frauen, die ein gemeinsames Ziel hatten: Ihren Weg zu finden um ihn dann gehen zu können!
Vera Novak, die gelernte Schneiderin, wollte nach dem Tod ihres Vaters unbedingt die Näherei wiedereröffnen. Allerdings legten ihre Familie ihr ein paar Steine in den Weg. Auch die wirtschaftliche Lage sprach gegen eine Wiedereröffnung. Wird sie es dennoch schaffen, ihre Träume und Ziele zu verwirklichen?
Fritzi, eine alleinerziehende Mutter, ist auf der Suche nach dem Vater ihrer Tochter. Ihr Weg führt sie nach Berlin, aber wird sie ihn dort wirklich finden? Haben die Pläne, die sie vor dem Krieg geschmiedet haben, noch Bestand oder hat der Krieg alles zu nichte gemacht?
Hanna, die Fabrikantentochter will eine Ausbildung zur Lernschwester absolvieren, was aber zum Unmut ihrer Eltern führt. Stattdessen soll sie einen vermögenden Mann heiraten, der die Firma rettet. Wird sie sich dem elterlichen Willen beugen oder schafft sie es, eine Anstellung als Schwester zu bekommen?
Drei Schicksale, die mich bewegten, aber leider nicht mitzogen. An manchen Stellen wurde es langatmig und ich hatte das Gefühl, dass sich nichts veränderte. Irgendwie entstand das Gefühl, dass man auf der Stelle trat.
In dem Klapptext heißt es u.a: Drei Frauen, Drei Schicksale, Drei Wege, die sich kreuzen!
Bis auf den Weg von Vera und Fritzi hatte ich nicht das Gefühl, dass sich hier drei Wege kreuzten. Jede der drei versucht auf ihre eigene Art und Weise ihr Ziel zu erreichen. Eine Gemeinsamkeit oder gar einen gemeinsamen Weg suchte ich vergebens.
Fazit:
Der Klapptext versprach mir eine emotionale historische Geschichte zu werden. Allerdings blieb sie hinter meinen Erwartungen. Mir fehlten gut recherchierte geschichtliche Fakten, emotionale Charaktere, die mich durch die Geschichte tragen und eine gefühlvolle Handlung, die mich mitzieht.
Alles im allem war der Roman zwar nicht gut, aber auch nicht schlecht. Er hat einen guten Unterhaltungswert und deshalb 3 von 5 Sterne.