Geht Weihnachten ohne Familie überhaupt?
Alle lieben Weihnachten – besonders Lizzy Kingham aus dem kleinen Ort Astley-in-Arden in der Nähe von Birmingham. Aber jetzt reicht es ihr. Sie hat es so satt immer nur für andere da zu sein, nie für das ...
Alle lieben Weihnachten – besonders Lizzy Kingham aus dem kleinen Ort Astley-in-Arden in der Nähe von Birmingham. Aber jetzt reicht es ihr. Sie hat es so satt immer nur für andere da zu sein, nie für das alles was sie für ihre Familie tut auch nur mal einen kleinen Dank zu bekommen. Die Selbstverständlichkeit, mit der sie in ihrem Zuhause werkelt, setzt ihr zu. Gerade heute ist sie ist zutiefst enttäuscht, dass ihre Teenager-Zwillinge Hattie und Luke und ihr Mann Simon nicht beim traditionellen Weihnachtsbaum schmücken dabei sein wollen. Sie scheinen dieses traditionelle Beisammensein schlichtweg vergessen zu haben, haben alle etwas anderes vor. Lizzy packt einen kleinen Koffer, setzt ihre Lieben in einer kurzen Notiz von ihrer Auszeit in Kenntnis, setzt sich in ihr Auto und fährt Richtung Everdine zum Ferienhaus ihrer Freundin Caroline direkt am Meer. Ihre Flucht bemerken Simon und die Kinder erst am nächsten Morgen. Voller Sorge machen sie sich auf die Suche nach Lizzy.
In Carolines Ferienhaus trifft sie auf Harley, den schönsten jungen Mann, den sie je gesehen hat, der hier ein paar Strandhäuser als Hausmeister betreut. Auch er hat es zuhause bei seiner Mutter Leanne und ihrem neuen Freund Tony Brice nicht mehr ausgehalten.
Witwer Jack und sein kleiner Sohn Nat, die das erste mal Weihnachten ohne Frau und Mama feiern müssen, ziehen in der Nachbarhütte ein.
Sie alle werden in diesem Jahr ein ganz spezielles Weihnachtsfest erleben.
Veronica Henrys warmherziger und liebevoller Erzählstil gefällt mir so gut, dass ich bestimmt auch noch andere Bücher von ihr lesen werde. Sie erzählt die Geschichte der so verschiedenen, sympathischen, wie aus dem Leben gegriffen Menschen mit ihren Problemen, die hier aufeinander treffen, beginnend drei Tage vor dem Weihnachtsfest bis kurz nach Silvester. So erlebe ich die Vorbereitungen und das Fest, das so ganz anders verläuft, als es sich die Beteiligten vorgestellt hatten, direkt mit. Ich habe den Duft von gebackenen Plätzchen, gebratenem Lammfleisch und Tannennadeln in der Nase und das Rauschen der Wellen im Ohr. Dass sie dann auch noch direkt am Strand feiern, gibt dem ganzen eine ganz besondere Atmosphäre. Durch die detaillierten Beschreibungen habe ich alles direkt vor Augen und mein Kopfkino hatte sehr viel damit zu tun alles in Bildern zu verarbeiten.
Die Geschichte hat mich berührt und auch nachdenklich werden lassen. Die Autorin spricht einige Themen an, die nicht nur die Frauen angehen. Vielleicht sollte auch der ein oder andere Mann oder die Kinder mal dieses Buch lesen.
„Weihnachten in dem kleinen Haus am Meer“ beinhaltet eine einfühlsame, gefühlvolle Geschichte von verschiedenen Menschen mit ihren Schicksalen, die sie meistern müssen. Sie regt zum Nachdenken an, hat mich tief berührt und auch mal zum schmunzeln gebracht. Vor allem hat sie mich sehr gut unterhalten.