Großer Nervenkitzel, beeindruckende Szenarien, aber dennoch ein wenig Enttäuschung
Die BurgIch weiß tatsächlich gar nicht so genau, was ich überhaupt dazu sagen soll. Einerseits mag ich die Bücher von Ursula Poznanski ganz gerne und deshalb habe ich auch an „Die Burg“ gewisse Erwartungen gehabt. ...
Ich weiß tatsächlich gar nicht so genau, was ich überhaupt dazu sagen soll. Einerseits mag ich die Bücher von Ursula Poznanski ganz gerne und deshalb habe ich auch an „Die Burg“ gewisse Erwartungen gehabt. Ob sie erfüllt wurden? Teils, teils, würde ich sagen.
Meine Erwartungen an einen sehr spannenden Plottwist nach Poznanski-Art, bei dem man erst ganz am Ende die Auflösung erhält und es bis dahin wirklich Nervenkitzel pur ist, wurden tatsächlich erfüllt, aber auf andere Weise, als ich das dachte. Ich dachte „KI-Thriller“ hört sich sehr spannend und aktuell an und so war es auch, aber ebenfalls anders als erwartet.
Ich fand die Idee einer ganzen Escape-Welt, die durch KI zum Leben erweckt wird, sehr vielversprechend, weil ich selbst auch gerne Rätsel löse und ab und an einen Escape-Room besuche, aber ich finde, Ursula Poznanski hat es etwas übertrieben. Ich habe zwischenzeitlich wirklich geglaubt, die KI hätte einen eigenen Willen entwickelt und sich dazu entschieden, zur gefühlskalten, grausamen, sadistischen Person zu werden, die nebenbei auch noch scheinbar alles ganz genau über ihre “Gefangenen“ weiß und sie mit ziemlich persönlichen Szenarien quält, und ich habe überhaupt nicht verstanden, warum all das passiert ist, was passiert ist und die Auflösung hat mich dann auch nicht wirklich zufrieden gestellt. Und ehrlich gesagt, hat es sich mittendrin für mich auch etwas gezogen und ich wollte nicht so richtig weiterlesen. Ich fand auch wirklich einige Szenarien ziemlich verstörend und dachte mir „musste das jetzt wirklich sein“, Mittelalter-Atmosphäre hin oder her (Genaueres erspare ich euch jetzt mal). Also Fazit: Es ist nur was für absolute Thriller- und Gruselfans, denen auch ein bisschen Horror nichts ausmacht. Ansonsten ist es eigentlich ein guter Thriller mit einer guten Portion gesellschaftlich relevanter Themen, die zum Nachdenken anregen, wie man es von Ursula Poznanski gewöhnt ist, aber bestimmt nicht der beste, den ich von ihr bisher gelesen habe.