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Veröffentlicht am 20.06.2021

Teufel

Küss mich noch mal, Teufel!
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„Ich würde endlich mit meinen Freundlichkeiten aufhören und mein Leben wieder in die Hand nehmen.“

„Küss mich noch mal, Teufel“ ist eine romantische Komödie von Eva Herzsprung. Sie erschien im Februar ...

„Ich würde endlich mit meinen Freundlichkeiten aufhören und mein Leben wieder in die Hand nehmen.“

„Küss mich noch mal, Teufel“ ist eine romantische Komödie von Eva Herzsprung. Sie erschien im Februar 2021 bei Books on Demand.
Luzia hat ihre innere Mitte gefunden. Sie ist durch ihre Steine die Ruhe selbst und stets gelassen. Zumindest, bis sie einen Unfall hat, ihre Mutter plötzlich vor ihrer Tür steht, sie ihren schwulen besten Freund mit einer Frau im Bett erwischt und zu allem Überfluss auch noch ihre einstige Jugendliebe Ian auftaucht… Diese Ereignisse werfen Luzias Leben ganz schön durcheinander, doch sie ist entschlossen, das Böse zu überwinden…

Der Roman ist eine romantische Komödie wie aus dem Lehrbuch. Luzia selbst ist eine Figur, die irgendwie einen Haufen Widersprüche in sich vereint und bei der irgendwie alles ein wenig extrem wirkt. Sie macht etwas ganz oder gar nicht – eine gesunde Mitte scheint es nicht zu geben. Mit der Fixierung auf ihre Steine und dem Hang zur Esoterik wirkt sie unfreiwillig ein wenig komisch. Richtig sympathisch wurde sie mir irgendwie nicht, ich finde sie häufig einfach nur nervig, dennoch passt sie in ihre Rolle als Protagonistin sehr gut hinein. Durch die gewählte Ich-Perspektive wirkt die Handlung manchmal ein bisschen abstrus und wirr, aber irgendwie scheint Luzia genau so zu denken und das wird durch die Erzählperspektive sehr gut dargestellt. Irritiert hat mich, dass sie mal Luzia, mal Lucy und mal Lu genannt wird, ohne dass so richtig klar ist, woher welcher Spitzname kommt.
Wie die Protagonistin selbst, sind auch die Handlungen und die anderen Figuren ein weniger übertrieben und überspitzt gezeichnet. Es gibt auch hier kein richtiges Mittelmaß, sondern immer irgendwie das Extreme.
Luzias Leben wird von heute auf Morgen auf den Kopf gestellt und irgendwie schlittert sie mehr oder weniger von einer Katastrophe in die nächste. Teilweise hat mich ihre Haltung dazu sehr angestrengt. Sie ist durch ihre esoterische Einstellung wirklich bemüht, freundlich zu sein und das „Böse“ nicht an sich heranzulassen – dadurch geht sie aber auch Konflikten aus dem Weg und verdrängt ihre eigenen Gefühle. Irgendwann ist aber auch bei ihr ein Limit erreicht und alles eskaliert – auch hier wieder ohne Mittelmaß und plötzlich ist Luzia alles andere als freundlich oder diplomatisch. Sie beginnt den Kampf gegen Ian, ihre ehemalige Jugendliebe, die sich aber einfach nicht geändert haben kann und schlägt gleichzeitig eine Schlacht gegen sich selber und alle Widrigkeiten, die so unverhofft in ihr Leben treten.
Dabei gibt es durchaus einige humorvolle Szenen und die Geschichte an sich ist auch definitiv kurzweilig und unterhaltsam. Missverständnis reiht sich an Missverständnis, Fettnäpfchen an Fettnäpfchen und irgendwie will es mit den Gefühlen zwischen Ian und Luzia einfach nicht klappen… Die Entwicklung zieht sich teilweise wie Kaugummi und gerade die weiteren Konflikte am Ende des Romans hätten für mich nicht mehr unbedingt sein müssen.
Vielleicht ist es aber auch einfach so, dass ich mich auf dieses Buchgenre nicht sonderlich gut einlassen kann und mir die Handlung einfach häufig zu unrealistisch und übertrieben ist…
Für diejenigen Leser, die sich mit unterhaltsamen und humorvollen Büchern wohlfühlen, ist „Küss mich noch mal, Teufel“ sicherlich eine richtige Lektüre!
Gefallen hat mir zudem, dass die Geschichte nicht vollständig oberflächlich ist, sondern dass durchaus ein tiefgreifenderes Thema eingearbeitet und auch bearbeitet wird. Luzias Entwicklung ist deutlich spürbar und auch die Verarbeitung ihres Traumas wird deutlich und greifbar. Auch die Erkenntnis, dass man Probleme lösen muss und darüber sprechen muss, gefällt mir gut und wird ebenso gut ausgearbeitet.

Mein Fazit: Romantische Komödien sind irgendwie einfach nicht mein Wohlfühlgenre. Wieder einmal habe ich mich mit der teilweise sehr überzogenen Geschichte an vielen Stellen schwergetan und hatte zeitgleich auch unterhaltsame Lesestunden. Mich konnte der Roman insgesamt einfach nicht ganz überzeugen, dennoch vergebe ich 4 von 5 Sternen, da ich denke, dass der Roman ganz klassisch für dieses Genre geschrieben ist und für entsprechende Liebhaber auch absolut empfehlenswert ist!

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Waldmädchen

Wild like a River
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„Nichts fehlt. Nichts ist falsch. Würde jetzt die Zeit stillstehen, es wäre der perfekte Moment dafür.“

„Wild like a River“ ist ein New-Adult-Roman von Kira Mohn. Er erschien im Oktober 2020 im Kyss Verlag ...

„Nichts fehlt. Nichts ist falsch. Würde jetzt die Zeit stillstehen, es wäre der perfekte Moment dafür.“

„Wild like a River“ ist ein New-Adult-Roman von Kira Mohn. Er erschien im Oktober 2020 im Kyss Verlag und ist der erste Band der Kanada-Reihe.
Haven wächst im Jasper National Park auf. Sie fühlt sich in der Natur vollkommen wohl und hat nur wenig Kontakte nach außen. Mit Menschen allgemein kommt sie eher schlecht zurecht, bis sie eines Tages auf Jackson trifft. Dieser stellt Havens komplette Welt auf den Kopf, denn er weckt Gefühle in ihr, die sie zuvor niemals hatte. Doch wie könnte es überhaupt mit Jax funktionieren? Schließlich kann er nicht ewig im Nationalpark bleiben uns muss zurück in die Stadt…

Ich finde den Roman von Kira Mohn in diesem Genre sehr individuell und einzigartig. Das Setting, die Plotidee und die Umsetzung haben mir sehr gut gefallen.
Haven ist eine starke und selbstbewusste Frau, kennt aber im Grunde wenig von der Welt. Sie hat hohe moralische Werte und will die Dinge verstehen. Gleichzeitig ist sie ein wenig naiv, was die „normale Welt“ außerhalb des Nationalparks angeht. Sie kann gewisse Stimmungen und die Ironie anderer Menschen nur schlecht begreifen, was nicht selten zu sehr amüsanten Szenen führt. Nichtsdestotrotz ist sie sehr bemüht und versucht sich schließlich an der Uni durchzusetzen und klarzukommen.
Die dort auftretenden Konflikte kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Haven ist ein Außenseiter und zudem noch wenig redegewandt. Eigentlich ist eine Katastrophe vorprogrammiert.
Jacksons Gefühle und innere Zerrissenheit kann ich daher ebenso gut nachvollziehen und verstehen. Bei Protagonisten fand ich also sehr schön gezeichnet und authentisch dargestellt. Ihre Gefühle zu einander sind besonders und tiefgreifend. Von der sonst üblichen, zunächst eher abwartenden oder leugnenden Haltung zueinander ist bei Jax und Haven nichts zu spüren. Ihre Verbindung ist tiefer und eindeutig, sie gehören zusammen, daran besteht kein Zweifel. Die Frage ist nur, ob die Gefühle der Realität und der „normalen Welt“ standhalten oder ob die Beziehung an Jacksons Welt, Havens Vergangenheit und der Entfernung der Wohnorte zerbricht… Ich finde die Darstellung der unterschiedlichen „Welten“ sowie der daraus entstehenden Konflikte ist der Autorin brillant gelungen.
Auch die Nebenfiguren haben mir gut gefallen, zudem finde ich die Voraussicht für den zweiten Band der Reihe und die entsprechende Einführung von Cayden und Rae sehr gut.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht, das Lesen entsprechend unkompliziert. Die Seiten flogen nur so dahin und für mich war die Handlung tatsächlich auch nur in Teilen vorhersehbar. Gefühle und Emotionen werden gut transportiert, Gedanken und Gefühle der Protagonisten durch die wechselnde Ich-Perspektive eindeutig. Zudem ist Kulisse des Nationalparks ist zudem wunderschön, nahezu mystisch. Ich würde zu gern einmal hinreisen…
Die Handlungskonflikte entsprechen im Grunde denen eines klassischen New-Adult-Romans: die erste große Liebe, sich selbst und den eigenen Weg finden, die Abkapselung von den Eltern und das Erforschen der eigenen Ziele. Dennoch unterscheidet sich die Art der Umsetzung aber von anderen Romanen dieses Genres, da gerade Haven eine so außergewöhnliche Figur ist und damit ganz anders mit den genannten Problemen umgeht und zu kämpfen hat. Die Entwicklung beider Hauptfiguren ist dementsprechend enorm groß. Jax erkennt, dass zum ersten Mal in seinem Leben etwas wirklich wichtig ist und kämpft dafür. Haven bemerkt, dass sie nicht einfach im Wald leben kann, wenn sie nichts anderes kennt. Aus dem Waldmädchen wird nach und nach eine junge Frau, die unglaublich einfühlsam und neugierig auf die Welt ist und zudem weiß, was sie will.

Mein Fazit: Für mich ist „Wild like a River“ ein wunderschöner und ungewöhnlicher New-Adult-Roman der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen und freue mich auf den zweiten Band der Dilogie!

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Flight Girls

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls
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„Wir sind bloß zwei Frauen, deren Meinungen erst seit zwanzig Jahren etwas Gewicht bekommen – und es liegt noch ein ganz schöner Weg vor uns. Wir dürfen nicht mal zur Armee.“

„Uns gehört der Himmel. Die ...

„Wir sind bloß zwei Frauen, deren Meinungen erst seit zwanzig Jahren etwas Gewicht bekommen – und es liegt noch ein ganz schöner Weg vor uns. Wir dürfen nicht mal zur Armee.“

„Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls“ ist ein historischer Roman von Noelle Salazar, übersetzt von Ursula Wulfekamp. Er erschien im März 2021 im Goldmann Verlag.
Texas, 1941: Seit ihrer Kindheit steht für Audrey fest, dass sie eines Tages einen Flugplatz besitzen möchte. Fliegen ist ihre Leidenschaft und nicht zu fliegen ist für sie unvorstellbar. Bevor sie jedoch ihren Traum verwirklichen kann wird sie Fluglehrerin auf Hawaii und tritt später den „Women Airforce Service Pilots“ bei. Audrey stellt sich somit den Wirrungen des Zweiten Weltkriegs, begegnet der großen Liebe und hat mehrfach den Tod vor Augen.

Selten habe ich einen Roman gelesen, der so viele Gefühle und Emotionen transportiert. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Ich habe Kummer, Leid und Freude von Audrey gespürt und war ein Teil der Geschichte.
Möglicherweise liegt dies an der Erzählperspektive, Audrey berichtet rückblickend von ihren Erlebnissen als Mitglied der WASP und ihren Einsätzen als Pilotin während des zweiten Weltkriegs. Fiktion und Realität werden hierbei stark miteinander vermischt. Die Handlung wirkt dabei absolut realistisch und wird authentisch in die historischen Fakten eingefügt.
Mich hat es sehr erstaunt zu erfahren, dass in der amerikanischen Air Force auch Frauen eingesetzt wurden. Zwar nicht als Kampfpiloten, aber eben doch in kriegswichtigen Funktionen als Flugausbilderinnen, zu Flugzeugtests und Überführungsflügen. Nicht selten war ihre Arbeit dabei sehr gefährlich und viele Frauen ließen ihr Leben für ihren Job. Dennoch wurde ihr Einsatz zur damaligen Zeit kaum gewürdigt. Sie galten als Zivilisten und nicht als Militärangehörige. Damit entgingen ihnen wichtige staatliche Unterstützungen und auch eine Wertschätzung ihrer Tätigkeiten gab es erst 1977 durch US-Präsident Jimmy Carter. Dies wusste ich zuvor nicht und es war unglaublich interessant zu erfahren, welche Rolle auch weibliche Piloten im zweiten Weltkrieg gespielt haben!
Gleichzeitig schafft die Autorin es eine Liebesgeschichte in die Handlung einzuweben und auch hier die Emotionen brillant zu übermitteln. Als Audrey und James sich kennenlernen, einigen sie sich auf eine Freundschaft. Dabei ist ihre Verbindung so viel mehr, so tiefgehend und so innig, dass die Gedanken an den jeweils anderen niemals einschlafen. Sie sind miteinander verbunden und teilen die Werte und Ansichten des anderen. Gerade James‘ Haltung gegenüber Audreys innigstem Wunsch, den Erwerb und Betrieb eines eigenen Flughafens, ist zur damaligen Zeit bemerkenswert. Er versteht ihr Bedürfnis und gibt ihr die Flügel, die sie für ihr Vorhaben braucht. Dann jedoch kommt der Krieg und Audrey beginnt an ihrer Verbindung zu James zu zweifeln. Die starke junge Frau kämpft mit sich selber, mit den Erlebnissen des Krieges und der schwierigen Kommunikation mit James. Als es dann gerade so aussieht, als könnte es ein Happy End geben, geschieht das Unfassbare. James gilt als vermisst und ein Wiedersehen scheint unmöglich…
Audreys Gefühle sind mir während des gesamten Romans einfach sehr, sehr nah gegangen. Teilweise hatte ich Gänsehaut und konnte die junge Frau einfach nur bewundern. Sie ist unglaublich stark und hält an ihren Zielen fest, selbst dann, als sich einfachere Wege auftun. Für ihren Mut und ihre Standhaftigkeit bewundere ich sie zutiefst.
Die Handlung war während des gesamten Romans unglaublich spannend und für mich unvorhersehbar.

Mein Fazit: Ein historischer Roman, der anders ist als alles, was ich bisher gelesen habe. Selten hat mich ein Roman so berührt und mir solche Gänsehautmomente beschert. Noelle Salazar schafft es brillant Emotionen und Gefühle zu übermitteln und die Spannung über den gesamten Roman aufrecht zu erhalten. Mir ist die Geschichte unglaublich nah gegangen und definitiv eins meiner Jahreshighlights! Ich vergebe 5 von 5 Sternen und würde auch noch mehr vergeben, wenn die Skala größer wäre. Eine absolute Leseempfehlung von mir für Freunde historischer Romane, starker Frauen und großen Emotionen!

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Was sich neckt...

Confessions of a Bad Boy (Baileys-Serie 5)
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„Mich mit ihr zu zanken, macht auch ein bisschen Spaß“

„Confessions of a Bad Boy“ ist der fünfte Band der Baileys-Serie von Piper Rayne. Er ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen ...

„Mich mit ihr zu zanken, macht auch ein bisschen Spaß“

„Confessions of a Bad Boy“ ist der fünfte Band der Baileys-Serie von Piper Rayne. Er ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Teilen gelesen werden. Er erschien am 31.05.2021 im Forever Verlag.
Denver Bailey arbeitet schon einige Jahre bei Lifetime Adventures und als der Besitzer Chips stirbt, ist dies ein großer Schock für ihn. Fast noch größer ist der Schock aber, als er erfährt, dass er das Geschäft gemeinsam mit Chips Tochter Cleo erbt. Wie sollen die beiden gemeinsam ein Geschäft leiten, wenn sie sich doch überhaupt nicht ausstehen können?

Wieder zurück in Lake Starlight und bei den Baileys. Alleine das fühlt sich immer ein bisschen wie Heimkommen an. Wie bereits in den anderen Bänden der Reihe landet man als Leser direkt mitten in der Story. Der typische Kleinstadtcharme und der bekannte Klatsch und Tratsch durch Buzz Wheel zauberten mir sofort ein Lächeln aufs Gesicht. Ich liebe diese Art von Romanen und mag gerade den amerikanischen Kleinstadtflair wirklich gerne. Dabei hasse ich diese Tratscherei in der realen Welt extrem, in Büchern finde ich es aber immer sehr amüsant und irgendwie heimelig.
Cleo hat mir schon auf den ersten Seiten sehr gut gefallen, sie wirkt auf mich nicht so unnahbar und eingebildet wie auf Denver, aber letztlich spielt sie in seinem Beisein eben auch nur eine Rolle. Sie hat sich von ihrem Vater immer missachtet gefühlt, während Denver dessen volle Aufmerksamkeit bekam… Die Leitung des Geschäfts mit Denver ist daher auch für Cleo eigentlich unmöglich, auszahlen kann sie ihn jedoch auch nicht… Versuch macht aber bekanntlich klug, sodass die beiden eben doch gemeinsam beginnen, Lifetime Adventures neues Leben einzuhauchen.
Der Umgang von Denver und Cleo miteinander hat mir sehr gut gefallen. Sie lassen zunächst im Grunde kein gutes Haar am anderen, fühlen sich auf der anderen Seite aber doch sehr schnell zueinander hingezogen. Selbst Denver, dessen Rolle als Frauenheld wohl jedem ein Begriff sein dürfte, merkt, dass Cleo für ihn irgendwie anders ist als alle anderen… Ihre Zankereien machen den Roman sehr locker und leicht, tiefgreifendere und ernste Szenen kommen aber ebenfalls nicht zu kurz, sodass die Handlung für mich sehr ausgewogen war. Etwas melodramatisch fand ich den Plottwist am Ende, der natürlich nochmal ein bisschen Spannung in die Handlung bringen und das Finale herauszögern soll. Für mich ist dieser Konflikt aber ein bisschen überzogen und dient eher als Verzögerung, denn als wirklicher Spannungsaufbau.
Gefallen hat mir erneut die gute Verknüpfung der einzelnen Bände durch die Einbindung der restlichen Baileys-Familie. Nahezu alle Figuren der vorherigen Bände tauchen zumindest kurz auf und Phoenix, um die es im nächsten Band geht, bekommt eine größere Rolle als zuvor.
Natürlich ist die Geschichte an sich recht vorhersehbar und unspektakulär. Der klassische Bad Boy Denver trifft die Frau, die ihn von einer Beziehung träumen lässt, gleichzeitig sind sie wie Katz‘ und Maus. Einzig der entstehende Konflikt am Ende ist relativ unvorhersehbar, aber dann irgendwie doch nicht wirklich überraschend. Trotzdem habe ich den Roman wirklich gern gelesen und mich in der entspannten und humorvollen Liebesgeschichte einfach fallen lassen können.
Piper Rayne sind bekannt für ihre unkomplizierten aber schönen Lovestorys und bleiben auch mit dem fünften Band der Reihe ihrem Stil treu. Schreibstil und Erzählperspektive sind wie immer gut gewählt, der Roman ist leicht lesbar und hat mir wunderschöne Lesemomente bereitet.

Mein Fazit: „Confessions of a Bad Boy“ ist eine unspektakuläre und leichte Liebesgeschichte zum Wohlfühlen. Sie ist ein Muss für jeden Fan der Baileys und auch für diejenigen geeignet, die eben genau diese Art von Romanen mögen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen und freue mich auf die nächsten Bände der Reihe!

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Merope

Die verschwundene Schwester
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„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich meinen Vater sterben sah.“

„Die verschwundene Schwester“ ist der siebte Band der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, übersetzt von ...

„Nie werde ich vergessen, wo ich war und was ich tat, als ich meinen Vater sterben sah.“

„Die verschwundene Schwester“ ist der siebte Band der Sieben-Schwestern-Reihe von Lucinda Riley, übersetzt von Karin Dufner, Sonja Hauser, Sibylle Schmidt und Ursula Wulfekamp. Er erschien im Mai 2021 im Goldmann Verlag.
Kurz bevor sich der Tod von Pa Salt jährt, erfahren die Schwestern, dass es eine Spur zu der verschwundenen siebten Schwester gibt. Sie wünschen sich sehr, diese zu finden, bevor sie in Gedenken an ihren Adoptivvater gemeinsam in die Ägäis aufbrechen. Für die d’Aplièse Schwestern beginnt also eine Suche, die sich als nicht so leicht herausstellt….

Der eigentlich letzte Teil der Sieben-Schwestern-Reihe, der nun doch nicht der Letzte ist… Diese Info hat mich auf der einen Seite gefreut, auf der anderen aber auch ein wenig ernüchtert. Im Grunde hatte ich mir von „Die verschwundene Schwester“ erhofft, endlich Antworten auf all meine Fragen zu Pa Salt, den Adoptivschwestern und dem mysteriösen Tod von Pa Salt zu bekommen. Stattdessen beginnt eine Schnitzeljagd, bei der die siebte Schwester gefunden werden soll und im Grunde weitere Fragen zur Geschichte von Pa Salt aufgeworfen werden…
Die d’Aplièse Schwestern reisen auf der Suche nach der siebten Schwester quer durch die Welt und verfolgen eine Frau, deren Tochter durch den Familienanwalt als vermutliche Schwester identifiziert wurde. Das hin und her ist dabei schon ein wenig amüsant, die Raffinesse mit der die Schwestern vorgehen beachtlich. Dennoch fällt es ihnen schwer, an die unbekannte Frau heranzukommen, denn sie scheint vor irgendetwas Angst zu haben und flieht immer wieder…
Gefallen hat mir, dass wir noch einmal alle Schwestern wiedertreffen und ein kleiner Teil der Geschichte jeweils aus ihrer Sicht beschrieben wird. Man erfährt dadurch, wie es ihnen geht und wie es mit ihnen nach ihrem eigenen Band weitergegangen ist und auch jetzt weitergeht. Die Verknüpfung der einzelnen Teile gelingt also wieder sehr gut.
Die Erzählperspektive wechselt also im Buch mehrfach, ist aber immer gut zuzuordnen. Auch der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist unkompliziert, da die Kapitel gut voneinander abgegrenzt sind und man auch gedanklich gut folgen kann.
Der Hauptteil der Handlung spielt diesmal in Irland, die historischen Hintergründe sind hierbei sehr gut ausgearbeitet und in die Geschichte integriert. Ich hatte bisher kaum Infos zum irländischen Freiheitskampf, sodass ich dies sehr interessant fand.
Auch die neuen Figuren in der Geschichte haben mir gut gefallen, sie fügen sich gut in das Gesamtbild ein und ergänzen die bisherigen sechs Schwestern sehr gut. Die Handlung in der Gegenwart hat mir diesmal deutlich besser gefallen, wobei auch die Vergangenheit sehr interessant und bewegend war.
Der Schreibstil ist, wie von der Autorin bekannt, flüssig und mitreißend. Einzig die Umgangssprache die teilweise verwendet wird, ist mir schwergefallen.
Insgesamt hat Lucinda Riley es aber wieder einmal geschafft mich komplett zu fesseln. Überraschende Wendungen sind in die Handlung eingebaut und die Spannung wird bis zur letzten Buchseite aufrechterhalten, sodass ich den Roman regelrecht verschlungen habe. Im Grunde geht die Spannung sogar über die letzte Seite hinaus, denn noch immer sind viele Fragen offen und ich bin wirklich gespannt, wie sich schließlich alles auflösen wird…!

Mein Fazit: Obwohl ich mir von diesem Band der Reihe etwas ganz anderes erhofft und versprochen hatte, hat Lucinda Riley es wieder einmal geschafft mich zu faszinieren. Ihr Schreibstil und ihre Art eine Geschichte zu erzählen ist fesselnd und mitreißend. Ich bin unglaublich gerne in die Geschichte der verschwundenen siebten Schwester eingetaucht und habe die Seiten nur so dahinfliegen sehen. Ich freue mich wahnsinnig auf den letzten Teil der Reihe und vergebe 5 von 5 Sternen für „Die verschwundene Schwester“!

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