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Veröffentlicht am 27.07.2023

Kämpferherz

Like Shadows We Hide
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„Er ist, wie er sein will. Ich bin, wie man mich haben will. Das ist ein Unterschied.“

„Like Shadows we hide“ ist der vierte Band der „Winter-Dreams-Reihe“ von Ayla Dade. Er erschien im Januar 2023 und ...

„Er ist, wie er sein will. Ich bin, wie man mich haben will. Das ist ein Unterschied.“

„Like Shadows we hide“ ist der vierte Band der „Winter-Dreams-Reihe“ von Ayla Dade. Er erschien im Januar 2023 und kann grundsätzlich unabhängig von den anderen Bänden der Reihe gelesen werden.
Harper wächst in einer reichen Familie auf, eigene Entscheidungen darf sie eher nicht treffen. Ihr Lebensweg wird von ihren Eltern bestimmt und die Eiskunstlaufkarriere steht dabei an erster Stelle. Harper selbst wünscht sich allerdings etwas anderes, doch den Mut, ihre eigenen Wünsche umzusetzen, bringt sie eher nicht auf. Als sie zufällig dem attraktiven Everett begegnet, schlägt ihr Herz höher. Everett entpuppt sich jedoch als ihr neuer Trainer und Beziehungen zwischen Trainern und Schülern sind streng verboten. Können die beiden eine professionelle Distanz aufrechterhalten?

Obwohl „Like Shadows we hide“ bereits der vierte Band der Buchreihe ist, ging es für mich das erste Mal nach Aspen und der Einstieg war irgendwie eher zäh. Die Einstellung der Protagonisten ist zunächst sehr düster und negativ, der Schreibstil eher träge und wenig mitreißend. Entsprechend fiel es mir zunächst ein wenig schwer, mich in die Geschichte einzufinden. Nach den ersten Kapiteln und einer groben Einführung von meiner Buddyreadpartnerin, gelang es mir dann aber mühelos. Grundsätzlich würde ich also sagen, dass das Lesen der Buchreihe nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge erfolgen muss, ich würde es aber empfehlen, da man manche Zusammenhänge dann einfach besser versteht und wahrscheinlich auch schneller in die Story hineinkommt!
Nachdem ich mich in die Geschichte hineingefunden hatte und mich auch an die Figuren gewöhnt hatte, flogen die Buchseiten aber nur so dahin. Der Schreibstil wird deutlich flüssiger und die Stimmung wechselt zwischen ernst, humorvoll und absolut romantisch.
Harper ist eine interessante junge Frau. Man merkt, dass sie bereits viel erlebt hat und es Zuhause trotz der reichen Eltern nicht immer leicht hatte. Sie wünscht sich ein Leben, das sie selbst bestimmen kann und in dem sie nicht den Wünschen ihrer Eltern folgen muss. Sehr gefallen hat mir Harpers persönliche Entwicklung. Sie ist eigentlich die Unnahbare, die Distanzierte, die Unfreundliche. Nach und nach reißt sie nun jedoch ihre Mauern ein, lässt die Menschen an sich heran und gibt sich auch selber Mühe auf die anderen zuzugehen. Sie findet echte Freunde und bemerkt, dass es guttut, gemocht zu werden. Wirklich krass fand ich dann die spätere Auflösung ihrer persönlichen Geschichte und die Sprengung der elterlichen Ketten, die daraus resultiert.
Wenn ihr durch gewisse Inhalte getriggert werdet, solltet ihr die Trigerwarnung auf jeden Fall beachten, denn Ayla Dade greift mehrere Themen auf, die nicht unbedingt leicht zu verarbeiten sind. Für mich war es durch die Vielzahl dieser Themen am Ende auch ein wenig zu viel. Natürlich hat jeder sein Päckchen zu tragen, aber ich mag es nicht, wenn Romane den Eindruck erwecken, dass niemand eine normale Kindheit hatte und wirklich jeder eine echt krasse Vergangenheit hat. An dieser Stelle war es für mich also ein bisschen „too much“ und ich hätte mir etwas weniger Dramatik gewünscht. Dies ist aber nur ein kleiner Wehrmutstropfen, den insgesamt ist die Geschichte von Harper und Everett wirklich brillant umgesetzt. Er prickelt und kribbelt an den richtigen Stellen, Emotionen und Stimmungen werden gut transportiert, in manchen Szenen hatte ich eine Gänsehaut und es wird keinesfalls langweilig
Das Setting entspricht dem typischen Kleinstadtflair und macht einfach Spaß. Die Nebenfiguren sind sehr sympathisch und haben eigene interessante Charakterzüge, die Einbindung der vorherigen Protagonisten gelingt ebenfalls mühelos.

Mein Fazit: „Like Shadows we hide“ startete für mich etwas zäh, riss‘ mich aber schließlich vollkommen mit und hat mir wirklich tolle Lesestunden bereitet. Die behandelten Themen sind nicht unbedingt für jeden geeignet, bringen in den ansonsten typischen New-Age-Roman aber das gewisse Etwas hinein und sind so absolut authentisch. Von mir gibt es 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.07.2023

Perlensommerträume

Perlensommerträume
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„Dieser Ort hier war die Verkörperung ihrer Sommerträume. Ihrer Perlensommerträume. Ihr Inbegriff von Glück, Leichtigkeit und der Unbeschwertheit ihrer Kindheit.“

„Perlensommerträume“ ist ein Roman von ...

„Dieser Ort hier war die Verkörperung ihrer Sommerträume. Ihrer Perlensommerträume. Ihr Inbegriff von Glück, Leichtigkeit und der Unbeschwertheit ihrer Kindheit.“

„Perlensommerträume“ ist ein Roman von Emma Wagner. Er erschien im Mai 2023 im Tinte und Feder Verlag von Amazon Publishing.

Emilia ist entsetzt: Völlig überraschend macht ihr Freund Michael ihr einen Heiratsantrag. In einem Restaurant und damit in aller Öffentlichkeit – eine Situation, in der Emilia sich absolut nicht wohlfühlt. Notgedrungen und völlig überfordert sagt sie „Ja“, benötigt anschließend aber erstmal eine Auszeit und reist alleine nach Kroatien in das Küstenstädtchen Rovinj. Unerwartet stößt sie dort auf die Geschichte ihrer eigenen Familie und taucht ein in eine Reise in die Vergangenheit…

Sehr amüsant beschreibt Emma Wagner, wie es Emilia beim Heiratsantrag von Michael geht. Was jedoch für den Leser irgendwie witzig ist, ist für Emilia eine Katastrophe. Wie so oft tritt Michael ihre Wünsche in den Schmutz und ist alleine auf seinen eigenen Vorteil bedacht. Anstatt ihr einen romantischen Heiratsantrag zu machen, ist er nur auf Likes im Internet aus, denn als attraktiver „Morning Mike“ muss er sich natürlich entsprechend präsentieren…
Mehr als nachvollziehen konnte ich, wie Emilia sich in diesem Moment gefühlt haben muss. Einfach furchtbar, wenn der eigene Partner nicht darauf achtet, was dem Menschen an seiner Seite so ein großes Unwohlsein bereitet. Umso besser gefiel mir daher, dass Emilie kurzentschlossen nach Rovinj reist, obwohl ihre Großmutter und ihre Mutter ihr nahelegen, der Heiratsantrag von Michael unbedingt anzunehmen. Lediglich ihre Tante Jara unterstützt die junge Frau in ihrer Meinung, wird dafür aber von ihrer Cousine und ihrer Nichte ebenfalls nicht gerade freundlich behandelt.
Ganz zufällig gewählt ist Emilias Reiseziel allerdings nicht, denn Jara hatte nach diesem Ort gesucht und da sie auf Emilias Fragen nur unsinnige Antworten gibt, ist Emilia natürlich neugierig… Dass sie jedoch schließlich in Rovinj alte Familiengeheimnisse aufspüren würde, hatte sie wohl wirklich nicht gedacht.
Der Roman spielt in zwei Zeitebenen, welche sich durch die Erzählperspektive und entsprechende Kapitelüberschriften gut auseinanderhalten lassen. Durch die wechselnden Erzählstränge erfahren wir nach und nach, was Jara und ihrer Cousine vor vielen Jahren passierte und weshalb sie so zerstritten sind.
Die Geschichte liest sich dabei flüssig und unkompliziert. Der Schreibstil ist leicht und häufig humorvoll. Insgesamt handelt es sich um ein typisches Familiendrama, das mich persönlich leider nicht überraschen konnte. Relativ schnell hatte ich mir eine Lösung im Kopf zurechtgelegt und schließlich konnte mich das Ende dann auch nicht mehr überraschen. Manche Handlungen der Figuren in der Vergangenheit konnte ich zudem nicht gut nachvollziehen, eine richtige Erklärung gab es leider ebenfalls nicht.
Trotzdem habe ich den Roman aber gern gelesen, denn er versprüht eine gute Prise Sommer- und Urlaubsfeeling und spielt vor einer wunderschönen Kulisse.
Gefallen hat mir zudem die Entwicklung von Emilia und die Geschichte in der Gegenwart im Allgemeinen. Am Anfang des Romans ist sie eher unscheinbar und lässt sich von den anderen umherschubsen. Sie hat zwar eigene Wünsche, äußert diese aber eher zurückhaltend und setzt sich keinesfalls durch. Im Urlaub jedoch geschieht etwas mit ihr und plötzlich kann sie sich auch durchsetzen und ihre Meinung äußern.

Mein Fazit: „Perlensommerträume“ ist ein unkomplizierter Roman mit typischen Familiendrama und einer schönen Lovestory vor traumhafter Kulisse. Mich persönlich konnte er nicht überraschen und dadurch auch nicht vollkommen überzeugen, vielleicht habe ich schon zu viele Romane dieser Art gelesen… Es gibt von mir daher nur 4 von 5 Sternen für einen leichten Sommerroman!

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Wunderort

Wo die Sonne die Wellen berührt
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„Einmal will ich nicht vernünftig sein. Ein Mal will ich einfach nur leben.“

„Wo die Sonne die Wellen berührt“ ist ein Sommerroman mit ernstem Hintergrund von Lene Hansen. Er erschien im Juni 2023 im ...

„Einmal will ich nicht vernünftig sein. Ein Mal will ich einfach nur leben.“

„Wo die Sonne die Wellen berührt“ ist ein Sommerroman mit ernstem Hintergrund von Lene Hansen. Er erschien im Juni 2023 im Blanvalet Verlag und ist in sich abgeschlossen.

Annie, Hannah und Henrik – drei Menschen, die einander nicht kennen und auch nichts miteinander zu tun haben, die sich aber schließlich gegenseitig retten… Was unglaublich klingt, wirkt anfangs auch im Roman etwas seltsam. Die Handlung wechselt zwischen den drei Protagonisten und zunächst wird beschrieben, wie es die Drei an die Cote d’Azur verschlägt. Dabei war mir erst keine der Figuren besonders sympathisch und der Einstieg in den Roman dadurch auch etwas langatmig. Gerade Hannah mit ihrer negativen und unfreundlichen Art hat es mir gar nicht leicht gemacht… Letztlich entwickeln sich aber sowohl die Figuren, als auch die Stimmung im Roman, weshalb ich rückblickend sagen muss, dass es Lene Hansen hier einfach brillant gelungen ist, diese Entwicklung der Figuren darzustellen.
Jede Hauptfigur hat ihr Päckchen zu tragen und das Durchatmen an der wunderschönen französischen Küste mehr als notwendig. Eine andere Perspektive und andere Menschen bewirken eben manchmal ein Umdenken und können das eigene Leben kräftig durcheinanderwirbeln. Aus drei Fremden werden im Urlaub enge Freunde, die füreinander da sind und sich unterstützen. Obwohl die Entwicklung hierbei recht schnell geht, ist die Handlung absolut authentisch und herzerwärmend.
Der Roman klingt zunächst nach einem lockeren und leichten Sommerroman, entpuppt sich im Kern der Geschichte dann aber eher als nachdenklich und ernst. Trotzdem ist das Lesen aber nicht deprimierend und bedrückend, es erinnert aber daran, dass man im Leben auch Spaß haben sollte und sich nicht in der Arbeit verlieren sollte.
Eine Triggerwarnung für das Thema Krankheit wäre meiner Meinung nach angebracht, denn Romantitel und Klappentext lassen darauf nur schwer schließen und ich könnte mir denken, dass manch einer nicht unbedingt über dieses Thema lesen möchte oder kann! Für mich war die unerwartete Wendung entsprechend überraschend, sie hat mir aber sehr gut gefallen und den Roman zu etwas Besonderem gemacht.
Neben einem angenehmen Schreibstil und ungewöhnlichen Protagonisten, überzeugen aber auch die charmanten und einzigartigen Nebenfiguren. Sie bekommen einen angemessenen Platz in der Handlung und sind so individuell und originell, dass es wirklich Spaß gemacht hat, sie kennenzulernen!
Abgerundet wird der Roman natürlich von der tollen Kulisse und dem Meeresrauschen, das einem beim Lesen quasi in den Ohren klingt.

Mein Fazit: Ich bin von Lene Hansens Roman absolut überrascht und positiv beeindruckt. Ich hatte einen lockeren und oberflächlichen Sommerroman erwartet, der sich jedoch als wirklich spannend und tiefgehend entpuppte. Die Gesamtbotschaft bleibt dabei allerdings positiv, sodass er sich trotz der ernsten Themen durchaus als Sommerroman eignet! Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Rettung

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
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„Knapp Zweitausend Bewohnern in Dieulefit im Jahr 1942 standen tausendfünfhundert gerettete Menschen gegenüber. Der Ort des Wunders hatte fast so viele Flüchtlinge, wie er an Einwohnern besaß, versteckt.“

„Die ...

„Knapp Zweitausend Bewohnern in Dieulefit im Jahr 1942 standen tausendfünfhundert gerettete Menschen gegenüber. Der Ort des Wunders hatte fast so viele Flüchtlinge, wie er an Einwohnern besaß, versteckt.“

„Die Kinder von Beauvallon“ ist ein historischer Roman von Bettina Storks. Er erschien im April 2023 im Diana Verlag und basiert auf wahren Begebenheiten.
Freiburg, 1965: Agnes arbeitet als Journalistin beim Südwestfunk Freiburg und wird von ihrem Chef auf eine interessante Geschichte angesetzt. In Frankreich hat es zur Zeit des zweiten Weltkrieges ein Dorf gegeben, welches kollektiv geschwiegen hat. Die Einwohner haben mit ihrem Schweigen mehr als tausend Flüchtlinge gerettet und Agnes soll darüber berichten.
Für Agnes ist diese Recherche jedoch mehr als ein Job, denn 1940 hat sie ihre jüdische Freundin Lily das letzte Mal gesehen. Sie wurde deportiert und hat angeblich nicht überlebt. Agnes glaubt jedoch nicht an den Tod ihrer Freundin und als sie erfährt, dass auch Juden aus Südbaden in Dieulefit überlebt haben sollen, beginnt für sie eine aufwühlende Recherche.

Agnes ist für ihre Zeit eine moderne und aufgeschlossene junge Frau. Sie möchte mit ihrer Arbeit etwas erreichen, sie möchte die Gedanken der Menschen aufrütteln, über wichtige Themen berichten und gegen das Vergessen bzw. Verleugnen der Vergangenheit ankämpfen. All dies sind jedoch Dinge, die ihr als Frau im Sender nicht zustehen. Sie soll „Hausfrauendinge“ präsentieren und nicht polarisieren, sodass ihr der neue, aber geheime Auftrag ihres Chefs sehr gefällt, sie aber gleichzeitig in Schwierigkeiten bringt...
Agnes begibt sich also auf eine Reise in die Vergangenheit und wühlt längst vergessene Ereignisse auf. Könnte Lily tatsächlich überlebt haben? Doch warum hat sie sich dann nicht gemeldet…? Agnes Suche ist spannend und mitreißend. Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und veranschaulicht so auch Lilys Weg seit 1940 und der Deportation.
Bettina Storks gelingt es durch ihren emotionalen und tiefgehenden Schreibstil, den Leser zu berühren und vollkommen in die Geschichte einzusaugen.
Die historischen Abläufe sind gut recherchiert und die Handlung eingearbeitet. Es geht um die Resistance, das Dorf Dieulefit, die Verfolgung der Juden und weiterer Personengruppen durch die Nationalsozialisten sowie um Freundschaft, Liebe, Hass, die Rolle der Frau und den Kampf gegen das Vergessen. Obwohl es viele Themen sind, die in der Handlung aufgegriffen werden, fügen sie sich gut ineinander und formen eine spannende Geschichte, die viel Stoff zum Nachdenken liefert.
Sowohl der Zeitgeist des Nationalsozialismus, als auch der Zeitgeist der 60er Jahre werden gut eingefangen und dargestellt. Was heute für viele von uns selbstverständlich ist, es hat die Judenverfolgung gegeben und viele haben weggeguckt oder sogar mitgemacht, war in den 60er Jahren noch ein Tabuthema. Die Menschen wollten vergessen und aus „Mitläufern werden keine Einsichtigen, aus Belasteten keine neuen Menschen“. Darüber habe ich bisher noch nicht nachgedacht, aber natürlich, Veränderungen brauchen Zeit und ich finde es gut, dass die Autorin auch dieses Thema aufgreift und in ihrem Roman beschreibt.
Zudem bin ich beeindruckt davon, dass ein ganzes Dorf schweigen konnte, obwohl überall Menschen verfolgt und denunziert wurden. Es ist unglaublich, was die Bewohner von Dieulefit mit ihrer Hilfe erreichen konnten.

Kurzum, ich bin nur so durch die Seiten geflogen und jede einzelne war voller Emotionen. Wieder einmal bin ich von Bettina Storks Roman begeistert und überwältigt. Die Geschichte von Agnes und ihrer Freundin Lily geht unter die Haut und steckt voller Emotionen. Das Dorf Dieulefit war mir bisher vollkommen unbekannt, dabei sollte wohl jeder einmal davon gehört haben! Ich habe großen Respekt und tiefe Bewunderung für diejenigen, die in den schlimmen Zeiten des zweiten Weltkriegs anderen Menschen halfen und sich dabei selbst in Gefahr brachten! Bitte lest alle diesen Roman, denn wir dürfen diese Zeiten einfach nicht vergessen! Von mir gibt es 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Vergiss' mein nicht

Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.
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„Du bist der Mann, mit dem ich mich lebendig fühle. Der Mann, der mein Herz berührt hat und mit dem ich mein Leben verbringen möchte“

„Das Glück am Horizont – Die Frauen der Villa Sommerwind“ ist eine ...

„Du bist der Mann, mit dem ich mich lebendig fühle. Der Mann, der mein Herz berührt hat und mit dem ich mein Leben verbringen möchte“

„Das Glück am Horizont – Die Frauen der Villa Sommerwind“ ist eine Familiensaga von Anna Husen und der erste Band der „Timmendorfer-Strand-Reihe“. Der Roman erschien im April 2023 bei Knaur Taschenbuch.

Ich wollte den Debutroman von Anna Husen lieben. Ja, wirklich - ich hatte mich wahnsinnig auf die Geschichte gefreut. Das Cover ist wunderschön, der Titel ansprechend, das Setting toll und mit dem Handlungsort Timmendorfer Strand auch quasi direkt vor meiner Haustür. Auch Familiensagas mag ich im Allgemeinen sehr gerne und der Klappentext las sich auch gut. Also bin ich mit großer Vorfreude und wahrscheinlich sehr hohen Erwartungen in das Buch eingestiegen.
Die Grundidee gefällt mir dabei auch weiterhin gut. Henriette ist eine junge Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrem Vater und ihren Geschwistern ein Hotel in Timmendorf kauft. Untypisch für diese Zeit lässt Hennis Vater sie im Hotel mitarbeiten, sie liebt diese Arbeit und möchte das Hotel mit ihm zusammen aufbauen und leiten. So weit, so gut. Was für mich nach einer starken und selbstbewussten jungen Frau klingt, entpuppt sich leider an vielen Stellen als eher unreifes Mädchen mit teilweise altklugen Ansichten und einem für mich ambivalent wirkenden Verhalten. In einem Moment strotzt Henriette nur so vor Selbstbewusstsein und stellt sich sogar ihrem Schwiegervater entgegen, in anderen Momenten duckt sie sich einfach weg und akzeptiert klaglos die von ihrem Vater eingefädelte Hochzeit… Zwar entwickelt sie sich im Laufe der Zeit, wird tatsächlich insgesamt selbstbewusster, bleibt aber dennoch eine Figur, die ich irgendwie nicht richtig ernst nehmen konnte.
Ähnlich ging es mir leider auch mit anderen Figuren, die Handlungen/das Verhalten sind häufig widersprüchlich zueinander und unpassend zum beschriebenen Charakter der Figuren. So konnte ich zum Beispiel Henriettes Vater und ihre Stiefmutter an vielen Stellen absolut nicht verstehen. Auch von Henriettes Mann wird mehrfach gesagt, dass er „etwas Dunkles in seinen Augen“ habe. Man erwartet also irgendetwas Negatives, gerade im Umgang mit Henriette - aber letztlich passiert nichts. Er verhält sich Henriette gegenüber eigentlich weitestgehend neutral, wer ihm hingegen plötzlich sehr unerwartet die Stirn bietet, ist Henriette…
Außerdem wirken einige Nebenfiguren leider eher fehl am Platze. Sie tauchen sehr plötzlich in der Geschichte auf, es wirkt, als hätten sie nun eine sehr große Rolle, verschwinden dann aber eine lange Zeit wieder ohne wirklich etwas zur Handlung beizutragen. Später bekommen sie dann weitere kleine Auftritte in Nebensätzen, als ob sie gerade wieder ins Bewusstsein der Autorin gerückt wurden… So zum Beispiel Henriettes angeblich bester Freund Heinrich, den sie schon „ewig“ kennt, der aber erst sehr spät überhaupt in der Geschichte auftaucht und dessen Rolle ich nicht wirklich verstehe…
Hinzukommt, dass es im Roman immer wieder zu großen Handlungslücken kommt, da immer wieder große Zeitsprünge erfolgen. Das Buch handelt letztlich zwischen 1903 – 1918, damit es kein Wälzer wird, musste wohl an vielen Stellen Text gespart werden. Oft wurde die Handlung also zum Kapitelende spannend, doch bevor der Spannungsbogen vollständig erreicht wurde, endete das Kapitel abrupt und es gab einen riesigen Zeitsprung… Die Auflösung des jeweiligen Konflikts erfolgt dann meist deutlich später und eher in einem Nebensatz.
Letztlich muss ich also sagen, dass mir zwar der Schreibstil an sich sehr gefallen hat – dieser ist leicht und unkompliziert – ich aber in dem Roman deutlich mehr Potential sehe, als am Ende ausgeschöpft wurde. Es wird viel Handlung in diesen ersten Band der Familiensaga gestopft, leider treten aber immer wieder Lücken auf, die zwar im Nachgang beschrieben werden, aber in der Geschichte trotzdem einfach fehlen und ihr die Spannung und Authentizität nehmen. Ein roter Faden ist zwar erkennbar und die Grundidee wirklich gut, aber richtig erreichen konnten mich weder die Handlung noch die Figuren.

Mein Fazit: Leider hat mich „Das Glück am Horizont“ sehr enttäuscht und konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Der Roman ließ sich zwar leicht lesen, führte bei mir aber nicht wirklich zu einem Lesefluss und hatte einfach einige Längen. Insgesamt hat er meiner Meinung nach deutlich mehr Potential als am Ende ausgeschöpft wird. Von mir gibt es daher leider nur 3 von 5 Sternen.

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