Profilbild von Lesefieber-Buchpost

Lesefieber-Buchpost

Lesejury Star
offline

Lesefieber-Buchpost ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesefieber-Buchpost über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2021

Es ist Okay, auch wenn es sich nicht immer so anfühlt

It's okay not to be okay
0

Das Buch "It's Okay not to be okay" kam eher zufällig zu mir, denn eigentlich war dieses Rezensionsexemplar für meine Schwester gedacht. Manchmal kann man aber auch von Glück sprechen, wenn der Verlag ...

Das Buch "It's Okay not to be okay" kam eher zufällig zu mir, denn eigentlich war dieses Rezensionsexemplar für meine Schwester gedacht. Manchmal kann man aber auch von Glück sprechen, wenn der Verlag uns verwechselt, denn ich selbst hätte niemals von alleine zu diesem Buch gegriffen. Nun ist es aber so, das ich selbst auch, leider öfter als nötig..., an Angststörungen und Panikattacken leide. Wenn das Buch dann schonmal hier ist, dann kann ich auch mal reinlesen.
Gesagt getan. Schon nach relativ kurzer Zeit war mir klar, das ich meiner Schwester bescheid geben muss, das dieses Buch länger bei mir bleibt. Die ersten paar Seiten flogen wirklich an mir vorbei und ich habe selbst gar nicht gemerkt, wie schnell ich die Erzählungen der verschiedenen Personen in mich aufsauge.

"Psychische Gesundheit ist kompliziert, nur schwer zu steuern und noch schwerer zu erklären."

Ich habe mich bei einigen Verhaltensweisen sehr angesprochen gefühlt und das Gefühl, das andere genau dasselbe empfinden wie ich und das obwohl diese sogar in der Öffentlichkeit stehen, das hat mich irgendwie beruhigt. Endlich spricht mir jemand aus der Seele.

Es ist sehr schwer das Gefühl einer Panikattacke zu beschreiben, denn jemand anderes muss sie nicht unbedingt sehen. Bei mir findet das im Kopf statt und ich werde quasi von meinen eigenen Gedanken aufgefressen. Genau dieses Gefühl beschrieb eine der Erzählerinnen in diesem Buch. Ich habe mich beim lesen wie in eine warme Decke gehüllt gefühlt. Das mag etwas blöd klingen, aber genau so war es eben. Als Betroffener fühlt man sich einfach okay, genau wie es der Titel schon sagt!

Das Buch ist in mehrere "Kapitel" oder Erzählungen unterteilt. Es kommen verschiedene Personen zu Wort und alle behandeln das Thema Psychische Gesundheit auf andere Weise. Das hat mir sehr zugesagt, denn nicht jede Panikkattacke oder Depression ist gleich nur weil sie den selben Namen trägt. Jeder Beteiligte ging anders damit um und gibt seine Tipps und aufmunternden Worte preis.

"Kannst du dir nicht denken, dass ich nachts wach liege und mich selbst HASSE, weil ich todunglücklich bin, obwohl mein Leben toll ist?"

Dieses Buch soll kein Ratgeber für Psychische Gesundheit sein, dieses Buch ist eine erinnerungsstütze, die dir sagen will, das du okay bist. Das es in Ordnung ist, wenn du dich selbst nicht verstehst und das es okay ist, wenn man sich schwach fühlt. Das wichtigste von allem nicht vergessen, das es OKAY ist sich HILFE zu holen!

"Was Leute sagen: Was jagt dir denn eigentlich so große Angst ein, was macht dich so traurig?
Was ich gern darauf antworten würde: Nichts. Und genau das ist das Problem. Es ist nichts passiert, und trotzdem fühle ich mich, als ginge die Welt unter......."

Ich werde dieses Buch definitiv weiter empfehlen! Manchmal reicht es eben einfach aus, wenn man vor
Augen geführt bekommt, das man nicht alleine ist, auch wenn man es glaubt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 04.10.2021

Macht nachdenklich

Bis die Zeit verschwimmt
0

An Helenes Schule gibt es einen Amoklauf. Ein junger Schüler erschießt dabei acht Jugendliche und sich selbst. Helenes beste Freundin Cassie stirbt ebenfalls. Für Helene ist dieses Erlebnis sehr schwer ...

An Helenes Schule gibt es einen Amoklauf. Ein junger Schüler erschießt dabei acht Jugendliche und sich selbst. Helenes beste Freundin Cassie stirbt ebenfalls. Für Helene ist dieses Erlebnis sehr schwer zu verstehen, geschweige denn zu verkraften. Sie kämpft mit Schuldgefühlen und Hilflosigkeit. Sie versucht verzweifelt eine Erklärung für diese Tat zu finden, doch der Amokläufer selbst ist ebenfalls Tod und kann ihr diese Antwort nicht mehr geben. Helene bleibt also nichts anderes übrig, als sich an die Familien von Opfern und Täter zu wenden um so eventuell endlich ihre erhoffte Antwort auf ein "wieso?" zu bekommen.

-------------------

Das Buch beginnt, als der Amoklauf bereits geschehen ist. Als Leser taucht man das erste mal bei Helenes Rückblick in die Geschichte ein. Das Kapitel danach spielt dann in der Gegenwart, in der die Sanitäter bereits dabei sind, den Schülern und den Opfern zu helfen. Es herrscht eine bedrückende Fassungslosigkeit ab der ersten Minute. Der Schreibstil der Autorin ist mitreißend und leicht verständlich. Helenes Trauer ist durchgängig spürbar und so hofft man natürlich auch beim lesen, das sie ihre Antworten schnell bekommen wird. Im Verlauf gibt es immer wieder einige Einblicke in Helenes Gedanken an ihre Zeit mit Cassie. Manchmal kam ich in diese Gedanken etwas hineingestolpert, da diese Stellen nicht durch ein Kapitel voneinander getrennt werden sondern manchmal nur durch einen Absatz.

Bei der Protagonistin wird sehr deutlich, das bei den Überlebenden ein schweres Trauma und große Schuldgefühle der Opfer wegen entstehen können. Helene versucht verzweifelt herauszubekommen, ob sie ihre Freundin Cassie vielleicht hätte retten können doch ihre Wahrnehmung an den Tathergang ist natürlich etwas verschwommen, schließlich ging einfach alles so unfassbar schnell. Sie will einfach nicht glauben, das die Opfer willkürlich gewählt waren und sucht nach zusammenhängen.

In Helenes Gedanken ist eine große Verwirrung zu erkennen. Sie hat Angst, Schuldgefühle, Wut, Trauer und Unverständnis. Damit stößt sie bei vielen auf Ablehnung weil sie verletzend wird. Es ist unfassbar ergreifend sie auf ihrem Weg aus der Trauer und dem verarbeiten eines großen Verlustes beizustehen.

Dieses Buch ist kein Action Krimi, sondern ein zartes Aufrufen einer sich hilflos fühlenden Protagonistin, die versucht mit einem schlimmen Erlebnis fertig zu werden. Empfehlenswert und zum nachdenken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 24.09.2021

Macht etwas nachdenklich

Zweiunddieselbe
0

Das Cover und der Klappentext haben mich vom ersten Moment an gefesselt!

Als Jenna aus dem Koma erwacht, weiß sie überhaupt nichts. Sie weiß weder wer sie ist, noch wer sie war oder was passiert ist. ...

Das Cover und der Klappentext haben mich vom ersten Moment an gefesselt!

Als Jenna aus dem Koma erwacht, weiß sie überhaupt nichts. Sie weiß weder wer sie ist, noch wer sie war oder was passiert ist. Ihre Eltern und ihre Großmutter halten sich mit Informationen sehr zurück und zeigen Jenna lediglich einige DVDs die Jenna von Geburt bis zu ihrem 16 Lebensjahr zeigen. Doch nichts davon scheint zu der Jenna zu passen, die sie jetzt ist.
Durch das seltsame Verhalten ihrer Eltern und die Distanziertheit ihrer Großmutter angestachelt, versucht Jenna hinter den Grund zu kommen und stößt dabei auf eine Menge, für sie verstörende Dinge.

----------------------

Die Handlung spielt in einer dystopischen Zukunft, in der die Wissenschaft sehr weit entwickelt ist, sodass es Möglich ist, fast alles an einem Menschen nachkonstruieren zu können, teilweise sogar neu zu züchten. Was das Thema angeht, habe ich oft an den Film "Matrix" denken müssen. Es befasst sich eigentlich grundlegend mit der Frage, wie weit man in der Gentechnik gehen darf, wenn man sich noch als Mensch fühlen will. Wieviel Prozent von dir müssen noch Menschlich sein um sich Menschlich nennen zu können?

Jenna fühlt sich nach ihrem Unfall jedenfalls sehr leer und muss vieles neu lernen. Die Autorin hat oft Wörter die für Jenna gerade wichtig waren wie im Wörterbuch zusammengefasst, sodass man sich zusammen mit der Protagonistin über die wahre Bedeutung in ihrem Fall Gedanken machen konnte. Ich fand es sehr spannend meine Zeit mit ihr zu verbringen und das wahre Ausmaß, der Entscheidung ihrer Eltern für sie, zu begreifen. Man beginnt vieles zu Hinterfragen und stellt sich auch selbst die Frage, wie man sich selbst in so einer Situation entscheiden würde.

Ein tolles Buch, was die Frage aufwirft, wann es ethisch nicht mehr tragbar ist, in die Natur von Mensch und Tier einzugreifen und man sich die Frage stellen muss, ob ein ewiges Leben überhaupt erfüllend sein kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2021

Starke Protagonistin

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
0

Jennifer Alice Jager zählt zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Bücher strotzen vor starken und unabhängigen Protagonostinnen und ziehen mich immer völlig in ihren Bann. Auch Moonlight Touch hat es ...

Jennifer Alice Jager zählt zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Ihre Bücher strotzen vor starken und unabhängigen Protagonostinnen und ziehen mich immer völlig in ihren Bann. Auch Moonlight Touch hat es geschafft mich wieder einmal sehr gut zu unterhalten.

Zum Cover: Das hat mi r zuerst nicht wirklich gefallen da ich der Meinung bin, das die Frau auf dem Cover extrem unnatürlich aussieht. Wenn man aber weiß, das es im Buch um eine Nachtalbe geht, dann sieht man das Cover mit anderen Augen und es passt doch ganz gut.

------

Sheera ist eine Nachtalbe, diese sind im Land nicht gerne gesehen da die Göttin sie vor langer Zeit nicht als ihre Kinder angenommen hat. Dennoch lässt sie sich nicht entmutigen und geht ihren Weg. Bis zu dem Tag, als sie von der Göttin selbst in den Palast gerufen wird, um sich in einem Wettstreit mit anderen Alben um den Königsthron zu messen. Als Sheeras Aufgabe sie in das Menschenreich zwingt, steht sie plötzlich dem Kronprinzen gegenüber...langsam beginnt Sheera zu verstehen, das vieles an das sie Jahrelang geglaubt hatte, gar nicht der Wahrheit entspricht...

-------------

Sheera ist eine tolle und außergewöhnliche Protagonistin. Sie stellt sich ihrer Aufgabe im Palast sehr gut, und das obwohl sie von den anderen Teilnehmerinnen und sogar den Palastangestellten oft mehr als schlecht behandelt wird. Doch nicht nur ihre Anwartschaft zur Königin des Landes stellt sie vor Probleme, denn wie sich bald herausstellt ist sie auch in eine Intrige verwickelt, die sie an allem Zweifeln lässt. Wem kann sie noch vertrauen?

Durch Jennifers tollem Schreibstil fliegen die Seiten an einem vorbei und die Handlung ist immer im vollem Gange. Es kommt keine Langweile auf. Es ist sehr spannend, mit Sheera durch den Grenzwald zu wandern und sich diversen Aufgaben zu stellen. Selbst als Leser bleibt man lange im Ungewissen und weiß nicht wem man wirklich vertrauen kann, bis dann letztendlich alles auf den Kopf gestellt wird. Das Ende ist ein fieser Cliffhanger und reine Folter sowohl für die Protagonistin, als auch den Leser selbst.

Das Buch ist übrigens mit einer Landkarte versehen, die dadurch sehr veranschaulicht, wo wir in der Handlung gerade stehen. Sowas gefällt mir persönlich sehr gut, da ich in lesepausen gerne in solche Karten versinke und mich etwas darin umschaue.

Band eins ist also ein sehr gelungener Auftakt und verspricht einen spannenden Einstieg in den finalen Band. Ich persönlich hoffe ja auch auf ein bisschen Herzschmerz Bauchkribbeln für Sheera

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2021

Ab durch die Zeit

Ellas federleicht-verhexte Zukunft
0

Ella und Dodo sind wieder da! Nachdem sie sich endlich wieder in ihre richtige Zeitlinie gerutscht haben, versuchen sie nun herauszufinden, wie diese Rutsche eigentlich funktioniert. Weil sie dabei viel ...

Ella und Dodo sind wieder da! Nachdem sie sich endlich wieder in ihre richtige Zeitlinie gerutscht haben, versuchen sie nun herauszufinden, wie diese Rutsche eigentlich funktioniert. Weil sie dabei viel Zeit investieren und so ihre Freunde vernachlässigen und anlügen müssten, werden die beiden Zwillinge eben auch kurzerhand in das Geheimnis eingeweiht.

Luca und Lizzi finden die Zeitrutsche Mega spannend und machen sich ebenfalls auf die Suche nach Hinweisen.

-----------

In Ellas und Dodos zweiten Abenteuer verändern sich wieder einmal alle um sie herum, doch es wird noch schlimmer, denn auch die beiden selbst scheinen sich anders als normal zu verhalten. Dodo wird immer miesepetriger und hat keine Lust mehr Hausaufgaben zu machen, während Ella nur noch an Luka denken kann. Das Chaos scheint einfach kein Ende zu nehmen und dann taucht auch noch eine weitere Zeitreise"rutsche" auf.

Der zweite Band von Ella und ihren Freunden hat mir etwas besser gefallen als der Erste, auch wenn mir Ellas Schwärmerei für Luka ab und an wirklich extrem auf die Nerven ging. Die Freunde halten in jeder noch so brenzligen Situation zusammen und versuchen hinter das Geheimnis der Zeitreisen zu kommen. Dabei müssen sie nicht nur die Scheune des alten Kamitzki auf den Kopf stellen sondern auch Mathematische Rätsel lösen....und warum steht da eigentlich eine Palme im Garten?!

So viele Fragen und so viele Zeitstränge, an die sich nicht jeder erinnern kann.
Ein Buch für alle Leseratten die gerne in eine andere Zeit eintauchen und viel Wert auf gute Freunde legen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere