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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2023

Ein wirrer, unterhaltsamer und am Ende sehr berührender Roman

Mein schrecklich schönes Leben
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Cassandra Penelope Dankworth ist die Hauptfigur in "Mein schrecklich schönes Leben" und erzählt dieses in der Ich-Perspektive, womit man als LeserIn sehr nahe an der Figur dran ist und ihre Emotionen ...

Cassandra Penelope Dankworth ist die Hauptfigur in "Mein schrecklich schönes Leben" und erzählt dieses in der Ich-Perspektive, womit man als LeserIn sehr nahe an der Figur dran ist und ihre Emotionen sehr gut zu spüren bekommt. Die Geschichte beginnt mit einem Horrortag für Cassy. Ihr Freund beendet die Beziehung, sie verliert ihren Job und auch sonst läuft noch so einiges schief. Durch eine plötzliche Gabe, die sie an beliebte Punkte in ihrer nahen Vergangenheit (höchstens vier Monate) reisen lässt, will sie nun versuchen, ihr Leben in bessere Bahnen zu lenken.

Holly Smale ist gelungen, Cassandra sehr authentisch und glaubhaft darzustellen. Erst am Ende des Romans versteht man, wie fantastisch ihr das gelungen ist. Der Schreibstil ist mitreißend und sehr unterhaltsam. Durchs erste Drittel des Romans bin ich förmlich geflogen. Dann begann mich das ewige Zeitreisen von Cassy ein bisschen zu überfordern, da dies natürlich auch zig Wiederholungen mit sich bringt. Aber das ist wirklich nur ein kleines Manko. Im letzten Drittel beginnt man zu verstehen, worum es eigentlich geht. Eine gut durchdachte und fantastisch umgesetzte Geschichte.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut, denn es gibt Cassandras Emotionen, die sie bei sich und anderen in Farben sieht, sehr gut wider. Auch der Titel ist treffend und passt zum Roman. Mein Fazit: Ein sehr gelungener, unterhaltsamer Roman, der ein Thema aufgreift, das man erst am Ende richtig versteht und durchschaut und das sehr viel emotionalen Tiefgang hat. Bei mir fällt "Mein schrecklich schönes Leben" in die Kategorie: sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Knisternde Momente auf Butterbrotpapier

Die Butterbrotbriefe
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Was für eine schöne Idee! Kati möchte als Protagonistin in "Die Butterbrotbriefe" ihr Leben aufarbeiten und erlebt 37 spannende, überraschende und rührende Momente, bei der persönlichen Übergabe. Sie ...

Was für eine schöne Idee! Kati möchte als Protagonistin in "Die Butterbrotbriefe" ihr Leben aufarbeiten und erlebt 37 spannende, überraschende und rührende Momente, bei der persönlichen Übergabe. Sie liest die Briefe dem Adressaten selbst vor und das erfordert oftmals Mut. Carsten Henn hat diese Idee wunderbar ausgearbeitet. Die Hauptfigur ist ihm bis ins Detail gut gelungen. Kati ist eine etwas schräge, aber sehr sympathische Frau, die den Sinn ihres Lebens hinterfragt. Auch die zweite Hauptfigur Severin hat mich überzeugt. Ein melancholischer Landstreicher mit Sinn für die schönen Dinge des Lebens, die er Kati auf sehr innige Weise näherbringt. Aber auch die Nebenfiguren sind lebendig und gut dargestellt, wie zum Beispiel Martin, der Onkel von Kati mit seinem skurrilen Faible für die Arktis.
Der Schreibstil ist flüssig und malerisch und somit sehr gut zu lesen. Die zahlreichen Dialoge zwischen Kati und Severin sind sehr unterhaltsam und wirken überhaupt nicht ermüdend. Die Figuren entwickeln sich ebenso wie die traumhafte Geschichte.
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es passt zum Inhalt des Buches mit dem knittrigen Papier, worin man durch ein Loch die beiden Protagonisten sieht, die zunächst aneinander vorbeilaufen. Mir hat dieses Buch mit dem praktischen Lesebändchen ausgesprochen gut gefallen, auch das etwas kleinere Format als Hardcover (ist sehr praktisch für unterwegs). Ich werde "Die Butterbrotbriefe" von Carsten Henn in jedem Fall weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Packender Überlebenskampf im Schnee

Schneekinder
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Das wunderschön gestaltete Cover von "Schneekinder", das sich über den Buchrücken bis zur Rückseite zieht und eine durch eine Schneelandschaft ziehende Kinderschar mit Ochsen und Gepäck zeigt, deutet nur ...

Das wunderschön gestaltete Cover von "Schneekinder", das sich über den Buchrücken bis zur Rückseite zieht und eine durch eine Schneelandschaft ziehende Kinderschar mit Ochsen und Gepäck zeigt, deutet nur das packende Abenteuer an, das die Kinder von Kyrfjalls im Schnee zu überstehen haben.
Autor Andreas Langer versteht es sehr bildhaft und mitreißend zu schreiben, sodass man das Geschehen immer deutlich vor Augen hat und von der Handlung gepackt wird.
Erzählt wird die Geschichte der Zwillinge Elin und Kjell, die wegen des im fiktiven Jorland herrschenden Krieges getrennt wurden. Die Erwachsenen wurden vom König eingezogen, Männer wie Frauen, letztere zum Hilfsdienst. Ebenso die älteren Jungen, so auch der 14-jährige Kjell, der im Stollen arbeiten muss. Hier begegnet er dem Grauen in Form eines schwarzen, hochgiftigen Nebels. Elin und die anderen verbliebenen Kindern des Dorfes Kyrfjalls müssen vor den Schwaden fliehen, wobei Elin in die Führungsrolle der Gruppe gedrängt wird.
Die Flucht der Kinder ist sehr mitreißend geschrieben. Es geht um Freundschaft, Empathie, Nächstenliebe. Es geht ums Teilen, ums für einander da sein. Aber es geht auch um Missgunst und Zwietracht. Die Gefühle, die Erlebnisse der Kinder werden vom Autoren in Gänsehautmomenten beschrieben. Das Leid der langen Reise in der Kälte bringt einen selbst zum Zittern. Schneekinder ist ein sehr emotionaler und tiefgründiger Roman mit außergewöhnlichen Charakteren, die allesamt glaubhaft erschaffen wurden. Auch die Namensgebung der Figuren ist gut gelungen, wobei das Glossar der Personen zu Beginn des Buches sehr hilfreich ist. Insgesamt ist "Schneekinder" ein herausragender Roman für ältere Kinder oder besser für Teenager, der sehr gute Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Sympathisches Ermittlerduo und spannende Handlung

Taubenschlag
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Der Ermittlerkrimi "Taubenschlag" des dänischen Autoren Dennis Jürgensen ist der zweite Fall für das dänisch-deutsche Duo Lykke Teit und Rudi Lehmann. Auch ohne den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, ...

Der Ermittlerkrimi "Taubenschlag" des dänischen Autoren Dennis Jürgensen ist der zweite Fall für das dänisch-deutsche Duo Lykke Teit und Rudi Lehmann. Auch ohne den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, kann man sich gut in die Handlung einfinden. Das Cover der 376 Seiten starken Printausgabe zeigt ein Backsteinhaus aus der Froschperspektive, über dem zwei Tauben fliegen. Ein düsterer Himmel und der blutbespritzte Titel deuten auf einen Kriminalroman und stechen ins Auge.

Es startet mit einem Leichenfund bei Vermessungs-Arbeiten eines Bunkers in Berlin. Die dreiköpfige Familie muss bereits vor Jahrzehnten den Tod gefunden haben. Wie diese Geschichte in die Ermittlungen von Lykke Teit und Rudi Lehmann passt, erfährt man als Leserin erst sehr viel später, was die Spannung steigert. Die eigentlichen Ermittlungen werden von einer Mordserie in Norddeutschland dominiert. Hier sterben ältere Menschen und werden mit einer toten Taube auf dem Schoß aufgefunden. Während Teit und Lehmann gemeinsam und grenzübergreifend arbeiten, wird nach und nach klar, dass die Morde in einem Zusammenhang mit einstigen Stasi-Verbrechen stehen.

Die Erzählweise des Romans ist eher nüchtern und sachlich, was der Glaubwürdigkeit der Protagonisten zugutekommt. Die Ermittler werden als normale Personen dargestellt, ohne Tick, ohne außergewöhnliche Probleme und dem Hang zu außergewöhnlichen Heldentaten. Man nimmt ihnen ihre Vorgehensweise sofort ab. Daher kann man sich als Leser
in, sehr gut in die Position der Ermittler hineinversetzen und mit ihnen fühlen.

Positiv zu erwähnen sind auch die Einblicke in die Sichtweise des Mörders, was die Spannung enorm steigert. Der Wissensvorsprung gegenüber dem Ermittlerduo, tut dem Spannungsaufbau keinerlei Abbruch. Sehr emotional ist auch die Handlungsweise von Ermittlerin Lykke Teit, die privat auf der Suche nach dem Mörder ihres verstorbenen Kindes ist. Obwohl dieser Fall in "Taubenschlag" nur am Rande behandelt wird, ist es spannend zu verfolgen, wie diese Nebenhandlung sich fortsetzt.

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, besonders die sympathischen Protagonisten Lykke Teit und Rudi Lehmann. Die Dialoge kommen unterhaltsam und authentisch rüber. Sie erwecken die Figuren zum Leben, sodass man meint, sie leibhaft vor sich zu haben.

Insgesamt ist "Taubenschlag" von Dennis Jürgensen ein spannender Kriminalroman, der mit einer effizienten Herangehensweise und realistisch ausgearbeiteten Protagonisten überzeugt. Die Kombi aus Ermittlungsarbeit, privaten Befindlichkeiten und Einblicken in die Sicht des Mörders macht den Kriminalroman zu einem fesselnden Leseerlebnis. Bleibt zu hoffen, dass die grenzübergreifende Arbeit von Lykke Teit und Rudi Lehmann, sich in einem dritten Fall für die beiden fortsetzen wird.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Neue Ermittlerin aus Dänemark - packender Einstieg

Glutspur
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Der erste Fall für Liv Jensen "Glutspur" von Katrine Engberg ist ein packend geschriebener Kriminalroman, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht. Das Cover wirkt mystisch und geheimnisvoll: ...

Der erste Fall für Liv Jensen "Glutspur" von Katrine Engberg ist ein packend geschriebener Kriminalroman, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht. Das Cover wirkt mystisch und geheimnisvoll: ein dunkler Wald in Blautönen gehalten vor weißem Hintergrund. Herausragen die Buchstaben des Titels in Hochglanz mit dem Untertitel „Die Wurzeln des Schmerzes“. Mit 461 Seiten ist der Roman recht kompakt, aber nicht durch unnütze Szenen in die Länge gezogen.

Worum geht es? Die einstige Polizistin Liv Jensen arbeitet heute als selbstständige Privatdetektivin und wird von ihrem ehemaligen Mentor und Freund Peter Bohm von der Kopenhagener Polizei gebeten, in einem Cold Case zu ermitteln. Es geht hierbei um die Ermordung eines Kulturjournalisten. Bei ihren Recherchen trifft Liv auf Nima Ansari, der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt und bis vor kurzem als Hauptverdächtiger für den Mord an seiner Ex-Freundin galt. Insgesamt treffen drei geheimnisvolle Todesfälle aufeinander, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

Der Roman ist sehr lebendig beschrieben. Man kann sich gut in die jeweilige Stimmung und Situation hineinfühlen, da Autorin Engberg es versteht, sehr bildhaft und empfindsam zu schreiben. Die Hauptcharaktere Liv Jensen, die Krisenpsychologin Hannah Leon und der iranische Automechaniker Nima Ansari werden mit all ihren Ecken und Kanten hervorragend in Szene gesetzt, wobei jeder von ihnen seine Alltagsprobleme zu tragen hat. Sie stehen zunächst nicht zueinander in Verbindung, doch im Laufe der Handlung erkennt man die Zusammenhänge. Liv recherchiert und ermittelt dabei mit viel Herzblut und Feingefühl, dabei entgeht ihr nichts, obwohl ihr Auftrag Jahre zurückliegt.

Insgesamt ein sehr gut angelegter Kriminalroman, geschrieben aus verschiedenen Perspektiven, in dem die Autorin es versteht, den Spannungsbogen hochzuhalten. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den nächsten Fall von Liv Jensen.

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