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Veröffentlicht am 05.10.2023

Sympathisches Ermittlerduo und spannende Handlung

Taubenschlag
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Der Ermittlerkrimi "Taubenschlag" des dänischen Autoren Dennis Jürgensen ist der zweite Fall für das dänisch-deutsche Duo Lykke Teit und Rudi Lehmann. Auch ohne den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, ...

Der Ermittlerkrimi "Taubenschlag" des dänischen Autoren Dennis Jürgensen ist der zweite Fall für das dänisch-deutsche Duo Lykke Teit und Rudi Lehmann. Auch ohne den ersten Band der Reihe gelesen zu haben, kann man sich gut in die Handlung einfinden. Das Cover der 376 Seiten starken Printausgabe zeigt ein Backsteinhaus aus der Froschperspektive, über dem zwei Tauben fliegen. Ein düsterer Himmel und der blutbespritzte Titel deuten auf einen Kriminalroman und stechen ins Auge.

Es startet mit einem Leichenfund bei Vermessungs-Arbeiten eines Bunkers in Berlin. Die dreiköpfige Familie muss bereits vor Jahrzehnten den Tod gefunden haben. Wie diese Geschichte in die Ermittlungen von Lykke Teit und Rudi Lehmann passt, erfährt man als Leserin erst sehr viel später, was die Spannung steigert. Die eigentlichen Ermittlungen werden von einer Mordserie in Norddeutschland dominiert. Hier sterben ältere Menschen und werden mit einer toten Taube auf dem Schoß aufgefunden. Während Teit und Lehmann gemeinsam und grenzübergreifend arbeiten, wird nach und nach klar, dass die Morde in einem Zusammenhang mit einstigen Stasi-Verbrechen stehen.

Die Erzählweise des Romans ist eher nüchtern und sachlich, was der Glaubwürdigkeit der Protagonisten zugutekommt. Die Ermittler werden als normale Personen dargestellt, ohne Tick, ohne außergewöhnliche Probleme und dem Hang zu außergewöhnlichen Heldentaten. Man nimmt ihnen ihre Vorgehensweise sofort ab. Daher kann man sich als Leser
in, sehr gut in die Position der Ermittler hineinversetzen und mit ihnen fühlen.

Positiv zu erwähnen sind auch die Einblicke in die Sichtweise des Mörders, was die Spannung enorm steigert. Der Wissensvorsprung gegenüber dem Ermittlerduo, tut dem Spannungsaufbau keinerlei Abbruch. Sehr emotional ist auch die Handlungsweise von Ermittlerin Lykke Teit, die privat auf der Suche nach dem Mörder ihres verstorbenen Kindes ist. Obwohl dieser Fall in "Taubenschlag" nur am Rande behandelt wird, ist es spannend zu verfolgen, wie diese Nebenhandlung sich fortsetzt.

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet, besonders die sympathischen Protagonisten Lykke Teit und Rudi Lehmann. Die Dialoge kommen unterhaltsam und authentisch rüber. Sie erwecken die Figuren zum Leben, sodass man meint, sie leibhaft vor sich zu haben.

Insgesamt ist "Taubenschlag" von Dennis Jürgensen ein spannender Kriminalroman, der mit einer effizienten Herangehensweise und realistisch ausgearbeiteten Protagonisten überzeugt. Die Kombi aus Ermittlungsarbeit, privaten Befindlichkeiten und Einblicken in die Sicht des Mörders macht den Kriminalroman zu einem fesselnden Leseerlebnis. Bleibt zu hoffen, dass die grenzübergreifende Arbeit von Lykke Teit und Rudi Lehmann, sich in einem dritten Fall für die beiden fortsetzen wird.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Neue Ermittlerin aus Dänemark - packender Einstieg

Glutspur
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Der erste Fall für Liv Jensen "Glutspur" von Katrine Engberg ist ein packend geschriebener Kriminalroman, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht. Das Cover wirkt mystisch und geheimnisvoll: ...

Der erste Fall für Liv Jensen "Glutspur" von Katrine Engberg ist ein packend geschriebener Kriminalroman, der einen ab der ersten Seite in seinen Bann zieht. Das Cover wirkt mystisch und geheimnisvoll: ein dunkler Wald in Blautönen gehalten vor weißem Hintergrund. Herausragen die Buchstaben des Titels in Hochglanz mit dem Untertitel „Die Wurzeln des Schmerzes“. Mit 461 Seiten ist der Roman recht kompakt, aber nicht durch unnütze Szenen in die Länge gezogen.

Worum geht es? Die einstige Polizistin Liv Jensen arbeitet heute als selbstständige Privatdetektivin und wird von ihrem ehemaligen Mentor und Freund Peter Bohm von der Kopenhagener Polizei gebeten, in einem Cold Case zu ermitteln. Es geht hierbei um die Ermordung eines Kulturjournalisten. Bei ihren Recherchen trifft Liv auf Nima Ansari, der eine Werkstatt für Oldtimer betreibt und bis vor kurzem als Hauptverdächtiger für den Mord an seiner Ex-Freundin galt. Insgesamt treffen drei geheimnisvolle Todesfälle aufeinander, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.

Der Roman ist sehr lebendig beschrieben. Man kann sich gut in die jeweilige Stimmung und Situation hineinfühlen, da Autorin Engberg es versteht, sehr bildhaft und empfindsam zu schreiben. Die Hauptcharaktere Liv Jensen, die Krisenpsychologin Hannah Leon und der iranische Automechaniker Nima Ansari werden mit all ihren Ecken und Kanten hervorragend in Szene gesetzt, wobei jeder von ihnen seine Alltagsprobleme zu tragen hat. Sie stehen zunächst nicht zueinander in Verbindung, doch im Laufe der Handlung erkennt man die Zusammenhänge. Liv recherchiert und ermittelt dabei mit viel Herzblut und Feingefühl, dabei entgeht ihr nichts, obwohl ihr Auftrag Jahre zurückliegt.

Insgesamt ein sehr gut angelegter Kriminalroman, geschrieben aus verschiedenen Perspektiven, in dem die Autorin es versteht, den Spannungsbogen hochzuhalten. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den nächsten Fall von Liv Jensen.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Frostige Spannung in Skandinavien

Tief im Schatten
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„Tief im Schatten“ von Viveca Sten ist der zweite Fall für Hanna Ahlander und ihre Kollegen Daniel und Anton. Doch auch ohne den ersten Teil der Krimi-Reihe zu kennen, findet man schnell in die Handlung, ...

„Tief im Schatten“ von Viveca Sten ist der zweite Fall für Hanna Ahlander und ihre Kollegen Daniel und Anton. Doch auch ohne den ersten Teil der Krimi-Reihe zu kennen, findet man schnell in die Handlung, da diese in sich abgeschlossen ist.

Es beginnt mit dem Auffinden der brutal zugerichteten Leiche eines Mannes, dem der Schädel eingeschlagen wurde. Hanna Ahlander und ihr Kollege Daniel Lindskog werden zum Tatort gerufen. Bei dem Toten handelt es sich um den erfolgreichen Ex-Skiläufer Johan Andersson, der eigentlich keine Feinde hatte und inzwischen mit einem Teilhaber selbstständig als Klempner arbeitet.

In diesen Handlungsstrang flechtet Viveca Sten Rückblicke ein, die das Leben einer Rebecca thematisieren. Die junge Frau ist Mitglied einer freiheitlichen Kirche und wird von ihrem Ehemann gedemütigt und misshandelt. Die beiden Handlungsstränge treffen relativ früh aufeinander und ab da ahnt man bereits die Zusammenhänge. Dies tut der Spannung jedoch keinen Abbruch.

Die einzelnen Kapitel sind kurz gefasst und durch den raschen Szenenwechsel verliert man inhaltlich nie den Überblick. Der Schreibstil liest sich flüssig und durch die zahlreichen, lebendigen Dialoge bietet die Handlung sehr gute Unterhaltung. Man erfährt viel vom Privatleben der Hauptermittler Hanna, Daniel und Anton, was mir persönlich etwas zu viel Raum einnimmt und womit die Lösung des Falls etwas in die Länge gezogen wirkt. Dabei sind die Figuren jedoch sehr gut ausgearbeitet und lebensecht.

Die Spannung bleibt über die ganze Handlung erhalten und es gibt Wendungen, mit denen der Leser nicht rechnen konnte. Gut gefallen hat mir die Beschreibung der winterlichen Umgebung bei Minustemperaturen. Sie ist sehr detailliert und anschaulich, man fühlt sich fast im Winter Skandinaviens und kommt mehrmals zum Frösteln.

Abschließend lässt die Auflösung des Falls keine Fragen offen und ist schlüssig. Mit dem erklärenden Anhang rundet Viveca Sten ihren Roman ab und man darf gespannt sein, auf den dritten Fall von Hanna Ahlander mit ihrem Team.

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