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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2024

Ungewöhnlicher, aber sehr gelungener Thrilleransatz

The Killer Profile
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Gleich das erste Kapitel hat mir Gänsehaut beschert und ich bin dankbar, dass ich nicht zu Albträumen neige. Die Autorin schildert sehr detailreich die Ermordung einer Frau. Am schlimmsten für mich waren ...

Gleich das erste Kapitel hat mir Gänsehaut beschert und ich bin dankbar, dass ich nicht zu Albträumen neige. Die Autorin schildert sehr detailreich die Ermordung einer Frau. Am schlimmsten für mich waren dabei ihre letzten Gedankengänge.
Dann befinde ich mich wieder in ruhigerem Fahrwasser und lerne Midnight , eine der wichtigen Akteure , kennen. Midnight kümmert sich hingebungsvoll um ihre behinderte Zwillingsschwester Dawn. Die Pflege kostet viel Geld und deshalb darf Midnight ihre gut bezahlte Stelle bei Necto auf keinen Fall verlieren. Sie wertet dort Eignungstests von Unibewerbern aus und eines davon ist das eines möglichen Killers. Ihre Vorgesetzten tun es als Systemfehler ab. Nun befindet sich Midnight in einem Gewissenskonflikt, der sie mehr und mehr belastet. Zur Polizei gehen und die Arbeit verlieren oder schweigen ?. Dann geschieht in ihrem Wohnviertel ein bestialischer Mord und Midnight befürchtet , dass es ihr Killer war. Da sie nicht zur Polizei gehen kann, stellt sie eigene Nachforschungen an und erregt dadurch die Aufmerksamkeit des Mörders.
Der Thriller hat mich auf eine Achterbahn der Gefühle geschickt. Da war Abscheu und Entsetzen, wenn die Ereignisse aus Sicht des Killers dargestellt werden. Riesige Wut auf Midnights Umfeld. Ihr Arbeitgeber , der sich hinter dem Datenschutz verschanzt, ihre beste Freundin, die zu mehr Ruhe mahnt und Eltern, die sie im Stich gelassen haben. Und da war auch Mitleid und Bewunderung. Midnight ist eine außergewöhnliche junge Frau. Allein die Tatsache, wie sie sich um ihre Schwester kümmert, hat mir sehr imponiert. Aber ich hatte auch Mitleid mit ihr , denn wie alle, die ihre Angehörigen selbst pflegen , hatte sie kaum ein Privatleben und war mit ihren Sorgen allein. Bei ihrem Gewissenskonflikt habe ich mit ihr gelitten und gehofft, dass ich nie in eine solche Situation komme.
Zusammen mit Amber, einer neuen Freundin, gelingt es den beiden, dem Täter auf die Spur zu kommen. Doch der Täter ist intelligent und die beiden Frauen haben keine Chance, die Polizei zu informieren. Ich habe keinen Pfifferling mehr auf ihr Leben gegeben.
Was mich besonders erschreckt hat, sind die Umstände, die zu den Taten geführt haben und aus diesem Grund hatte ich auch Mitgefühl mit dem Täter. Der Thriller liest sich packend und hat mich mit seinen Perspektivwechseln in Atem gehalten. Mit vielen Entwicklungen habe ich nicht gerechnet und oft waren es Wege weiter in die Welt des Schreckens. Für mich war der Thriller ein echter Pageturner und sicher nicht mein letztes Buch der Autorin.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Lori, chaotisch und liebenswert

Single Bells
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Laura, von allen nur Lori genannt, fährt wie jedes Jahr an Weinachten von Berlin in ihre bayrische Heimatgemeinde Hinterberg . Doch schon zu Beginn scheint das Heimkommen dieses Mal unter keinem guten ...

Laura, von allen nur Lori genannt, fährt wie jedes Jahr an Weinachten von Berlin in ihre bayrische Heimatgemeinde Hinterberg . Doch schon zu Beginn scheint das Heimkommen dieses Mal unter keinem guten Stern zu stehen. Das elterliche Empfangskomitee steht zu Loris Enttäuschung nicht bereit. Ihr jüngerer Bruder nervt wie immer. Und dann reist Loris große, erfolgreiche, anbetungswürdige Schwester Grace mit ihrem neuen Freund Max an. Die Katastrophe ist perfekt, denn Max ist kein Unbekannter , sondern Loris Sommerflirt und große Liebe. Lori ist verzweifelt und wütend, aber kampflos Grace Max zu überlassen, kommt nicht in Frage. Lori entwickelt einen Plan mit vielen Unwägbarkeiten und so kommt, was kommen muss- das große Chaos. Da hilft nur noch ein Weihnachtswunder.
Ich liebe die Bücher der Autorin, weil sie so lebensnah und voller wohltuendem Humor sind. Ich bin sicher, nicht nur ich habe bereits ähnliche Situationen wie im Buch erlebt, die die Autorin gekonnt und auf den Punkt gebracht , schildert. Als Beispiel sei das Heimkommen an Weihnachten genannt. Zeitweise dachte ich, die Autorin erzählt von mir. Man freut sich auf Zuhause, gleichzeitig ist es anstrengend, da die Eltern einen wie ein kleines Kind behandeln.. Und dann noch die nervigen Fragen zum Privatleben.
Lori und ihre Familie sind lebensecht und sympathisch. Als Max auftaucht, konnte ich Lori so gut verstehen und fand Grace auch unmöglich. Loris Plan, um Max zurück zu gewinnen, hätte von mir sein können. Liebe führt leider nicht zu logischen Entscheidungen und bei Lori zu Chaos, Missverständnissen und bei mir zu vermehrten Heiterkeitsausbrüchen. Nur gut, dass Weihnachten auch das Fest der Liebe ist.
Und ja ,ich war wieder restlos begeistert vom Buch.

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Veröffentlicht am 15.11.2024

Ein ungewöhnliches Ermittlerduo, das Lust auf mehr macht

Verdorbene Saat (Thriller)
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Katharina Winkler, kurz Kat , bekommt einen ungewöhnlichen Mordfall auf den Tisch. Eine Frau wurde in einem Blumenbeet tot aufgefunden, die Pflanzen liebevoll um sie herum gepflanzt, in ihrem Mund eine ...

Katharina Winkler, kurz Kat , bekommt einen ungewöhnlichen Mordfall auf den Tisch. Eine Frau wurde in einem Blumenbeet tot aufgefunden, die Pflanzen liebevoll um sie herum gepflanzt, in ihrem Mund eine Herbstzeitlose. Wie überall herrscht auf dem Kommissariat Personalmangel und so bekommt Kat den Kollegen Sebastian Fischer zugeteilt. Fischer ist etwas speziell. Aufgrund der Beschreibung gehe ich davon aus, dass er eine leichte Form von Autismus hat und deshalb Probleme im zwischenmenschlichen Bereich. Schnell kommt es zu weiteren Morden und die einzige Verbindung scheint ,die Passion der Frauen für Blumen zu sein Das erschwert die Ermittlungsarbeit zusätzlich. Eine Vielzahl von Zeugen müssen befragt und jeder noch so kleinen Spur nachgegangen werden. Der Durchbruch gelingt, als ein weiteres Opfer entführt wird und der Täter endlich Spuren hinterlässt. Nun beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Je mehr die Details die Ermittler aufdecken, um so größer wird der Abgrund, in den wir zusammen blicken.

Der Fall war von Anfang an bizarr und die Gedanken des Täters - der Autor lässt ihn immer wieder zu Wort kommen - haben nicht zu meiner Beruhigung beigetragen. Lange war kein Motiv erkennbar. Das abschließende Verhör mit dem Täter war für mich einer der Höhepunkte des Buches. Ich war abwechselnd fassungslos , wütend und dankbar, dass der Mörder gefasst wurde. Die Suche nach ihm hat mir dennoch und gerade deswegen einige spannende Lesestunden beschert und mich grübeln lassen, wie die Zusammenhänge sind.

Das Ermittlerduo hat mich schnell für sich eingenommen. Kat ist resolut und geradezu besessen von ihrer Arbeit und lässt sich von nichts und niemanden aufhalten. Sebastian ist zurückhaltender und befürchtet oft, Fehler zu machen. Da er Probleme im zwischenmenschlichen Bereich hat, stellt er meist sehr direkte Fragen und steuert ohne Umwege auf das Ziel zu, was nicht immer hilfreich ist. Kat muss ihn da oft bremsen. Beide harmonieren als Kollegen perfekt. Ihre Wortwechsel waren oft amüsant, so dass es trotz allem Schrecken auch Anlass zum Schmunzeln gab

Der Thriller hat mir erneut sehr gut gefallen, wie bereits die anderen Krimis des Autors und ich hoffe, es war nicht der letzte Fall mit den beiden..

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Auf der Suche nach der Wahrheit

Die Wahrheit liegt in Tötensen
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Gerade noch war die Welt von Journalist Steffen Baumann in Ordnung, da ändert ein Anschlag auf seinen besten Freund, den Kriminalbeamten Jens Jacobsen, alles. Nach einem gemeinsamen Kneipenbesuch wird ...

Gerade noch war die Welt von Journalist Steffen Baumann in Ordnung, da ändert ein Anschlag auf seinen besten Freund, den Kriminalbeamten Jens Jacobsen, alles. Nach einem gemeinsamen Kneipenbesuch wird Jens angeschossen. Er kann , bevor er ins Koma fällt, Steffen noch einen Hinweis auf den Täter geben. Jens Kollegen sind entsetzt und vermuten einen Racheakt von Personen, die Jens verhaftet hat. Fieberhaft wird in diesem Umfeld nach möglichen Tätern gefahndet. Steffens Hinweis, dass man in Tötensen suchen sollte, tun sie als Unsinn ab. Wild entschlossen den Täter zu finden, macht sich Steffen selbst auf nach Tötensen. Dort trifft er auf Jens Familie, über die Jens bisher geschwiegen hat. Steffen ist überzeugt, dass ein Motiv aus dem familiären Umfeld hinter der Tat steckt. Jens Kollegen glauben ihm endlich, als ein ein Anschlag auf Steffen verübt wird. Aber auch für Steffen selbst birgt der Fall neue, sehr persönliche Erkenntnisse, die sein Leben neu ordnen.

ich mag die Reihe um Steffen und Jens sehr, gerade auch weil hier Presse und Polizei keine Konkurrenten sind, sondern freundschaftlich zusammenarbeiten. In diesem Fall scheint die Rivalität neu aufzuflammen und Steffen ist auf sich allein gestellt. Ich fand seine Nachforschungen sehrt spannend und man muss ihm zu gute halten, dass er die Polizei über seine Ergebnisse informiert. Schöner Nebeneffekt in meinen Augen war, dass ich mehr über Jens persönlichen Hintergrund erfahren habe, was ihn für mich realer macht. Der Fall zeigt mal wieder, dass Verbrechen nicht nur in der Großstadt zuhause sind, Familie nicht immer ein Hort des Glücks ist und oft Kleinigkeiten ungeahnte Entwicklungen in Gang setzen. Mich hat der Krimi gut unterhalten, auch wenn sich die Ereignisse manchmal sehr überschlagen haben.


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Veröffentlicht am 09.11.2024

Zwischen Komödie und Hochspannung

Wilde Hunde
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Privatdetektiv Heinz Sablatnig hat seine Depression überwunden und arbeitet halbtags bei der Klagenfurter messe. Durch seinen Arbeitskollegen Lambert gerät er in eine wilde Geschichte von illegalem Tier- ...

Privatdetektiv Heinz Sablatnig hat seine Depression überwunden und arbeitet halbtags bei der Klagenfurter messe. Durch seinen Arbeitskollegen Lambert gerät er in eine wilde Geschichte von illegalem Tier- und Medikamentenhandel und dubiosen Geheimdienstaktivitäten.
Die Geschichte entwickelt sich rasant und an manchen Stellen wusste ich nicht, soll ich weinen oder lachen. Zuerst beginnt alles ganz normal. Heinz entdeckt, dass Lamberts Frau mit rumänischen Hundeschmugglern zusammenarbeitet. Die Beschreibung der Auffindesituation der Hunde war Übelkeit erregend. So weit, so gut. Dann wird die Ehefrau ermordet und ein Mann und eine Frau betreten die Bühne und behaupten, sie wären vom österreichischen Geheimdienst. Da sie alle Klischees bedienen, konnte ich sie nicht wirklich ernst nehmen. Dennoch spielen eine wichtige zwielichtige Rolle. Heinz soll für sie spionieren und gerät dadurch mehrmals in lebendbedrohliche Situationen. An machen Stellen konnte ich nur den Kopf schütteln. Am Ende versuchen Heinz und seine Schwester Sabine, die bei der Polizei arbeitet, Ordnung in die Ereignisse zu bringen. Das Ergebnis wirft weder ein gutes Licht auf die Pharmaindustrie, Teile der Ermittlungsbehörden noch auf den Geheimdienst. Insgesamt war der Krimi spannend, auch wenn er einen Hang zur Komödie hatte. Aber vielleicht muss man den Irrsinn in Kauf nehmen, wenn man es mit dem Geheimdienst und internationalen Verbrecherbanden zu tun bekommt

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