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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.06.2024

Mörderische Suche nach der perfekten Familie

Der Familiensammler (Thriller)
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Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper haben sich noch nicht wirklich von ihren letzten Ermittlungen erholt, da müssen sie sich erneut um einen Mordfall kümmern, der sie nicht unberührt lässt. Eine ...

Die Ermittler Emma Bajetzky und Alex Kuper haben sich noch nicht wirklich von ihren letzten Ermittlungen erholt, da müssen sie sich erneut um einen Mordfall kümmern, der sie nicht unberührt lässt. Eine Frau, Mutter von zwei Kindern, wird ermordet. Der Verdacht fällt auf den Vater, der kurz darauf ebenfalls tot aufgefunden wird. Die Kinder bleiben verschwunden. Und der Mörder schlägt erneut zu. Wieder ist es eine Familie und erneut sind die Kinder verschwunden. Diese Tatsache lässt die Ermittler noch fiebrhafter, noch entschlossener nach dem Täter suchen.

Erneut lässt der Autor seine Ermittler einen Serienmörder jagen. Dieses Mal sind von Anfang an Emotionen im Spiel, da kleine Kinder beteiligt sind. Die Ermittler hoffen, wenigstens diese retten zu können. Das Umfeld der Opfer wird durchleuchtet und so manches Geheimnis entdeckt. Rache, Eifersucht oder wollte der Täter die Toten bestrafen ? Einige der Opfer hatten Strafverfahren, wurden aber nicht verurteilt. So fällt der Verdacht auf einen Kollegen. Wollte er für Gerechtigkeit sorgen ? Ein zufälliger Zeuge lenkt die Aufmerksamkeit auf einen weiteren möglichen Täter und Alex muss befürchten, dass seine Schwester das nächste Opfer sein könnte.

Mir haben die Schilderungen der Ermittlungen wieder ausgesprochen gut gefallen. Die Vernehmungen, die Spurenauswertungen und die geäußerten Vermutungen und Arbeitsthesen haben mich in den Fall gezogen. Diese Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen und das unter Zeitdruck war nervenaufreibend. Zumal der Autor den Täter zu Wort kommen lässt und für mich als Leser klar ist, dass er weiter morden wird. Auch musste ich mir Sorgen um Alex machen, der in meinen Augen die nötige emotionale Distanz vermissen ließ. Die Suche nach dem Mörder endet in einem dramatischen Höhepunkt und ich war froh, als er endlich dingfest gemacht wurde. Seine Grausamkeit hat mich seine eigene traurige Geschichte vergessen lassen. So wie er kein Mitgefühl für seine Opfer hatte, konnte ich es nicht für ihn empfinden. Zumindest hatte ich dank ihm ein packendes Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Emotionaler und spannender Auftakt zu einer deutsch-amerikanischen Familiensaga

Vergiss den Ami
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Juni 1946 Anna lebt auf einem Bauernhof in einer kleinen bayrischen Gemeinde zusammen mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder. Nach dem Wunsch der Mutter , die Anna das Leben so schwer wie möglich macht, ...

Juni 1946 Anna lebt auf einem Bauernhof in einer kleinen bayrischen Gemeinde zusammen mit ihrer Mutter und dem jüngeren Bruder. Nach dem Wunsch der Mutter , die Anna das Leben so schwer wie möglich macht, soll Anna den verhassten Sebastian, Sohn des Bürgermeisters heiraten. Da trifft Anna die Liebe aus heiterem Himmel. Sie verliebt sich in den amerikanischen Soldaten Tommy. Von nun an gilt Anna im Dorf als Ami-Flittchen und die Familie wird im Dorf geschnitten. Die Bürgermeisterfamilie füllt sich durch Annas Zurückweisung in ihrer Ehre gekränkt und beginnt einen Rachefeldzug gegen die Familie, der einen dramatischen und traurigen Höhepunkt erfährt.

Durch einen Unfall schwer verletzt, verlässt Tommy Deutschland und lässt Anna ohne Nachricht zurück. Es beginnt eine Zeit des Hoffen und Bangens für Anna. Alle reden auf sie ein, sie solle Tommy vergessen. Durch glückliche Umstände gelingt es Anna nach Amerika zu reisen und es gibt ein Wiedersehen mit Tommy. Doch das Schicksal schlägt erneut zu.

Ich liebe Romane, die kurz nach Ende des 2. Weltkrieges spielen. Es ist die Zeit, in der meine Eltern jung waren und über die ich dennoch so wenig weiß. Schon von der ersten Seite an hatte Anna mein Herz erobert. Endlich ist der Krieg vorbei und Anna will mehr vom Leben als die Plackerei auf dem Hof. Wer sich schon von Anfang an meine Wut und Unverständnis verdient hat, ist Annas Mutter. Konnte ich die erwünschte Heirat mit Sebastian noch verstehen, ist ihr Verhalten gegenüber Anna im weiteren Verlauf einfach nur bösartig. Sie gönnt Anna kein bisschen Glück. So scheinen die gestohlenen Augenblicke mit Tommy , Momente voller Liebe und Zärtlichkeit, zu einer anderen Welt zu gehören. So bald Tommy in Annas Leben tritt, gibt es für mich zwei Spannungsbögen in der Geschichte. Da sind die Verachtung und Hürden durch die historischen Umstände, die die Liebe der beiden unmöglich erscheinen lässt. Und auf der anderen Seite der Konflikt zwischen dem Bürgermeister und Annas Familie, der eskaliert. Beide haben mich in Atem gehalten und viele verschiedene Emotionen geweckt. Oft war es Wut über die Ungerechtigkeit des Schicksals. Wie habe ich mich gefreut, als Anna endlich die Möglichkeit bekommt, nach Amerika zu reisen. Geradezu magisch war der Moment, als sie auf der Zufahrt von Tommys Zuhause steht und alles so ist, wie es Tommy beschrieben hat.. Zu meinem Bedauern ist das Glück zerbrechlich und ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Was mir neben der berührenden Liebesgeschichte sehr gut gefallen hat, waren die Schilderungen des Alltags und seiner Beschwernisse kurz nach dem Krieg. Das war interessant und spannend und gab mir anschauliche Einblicke in die damaligen Verhältnisse.

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Veröffentlicht am 23.06.2024

Ein von langer Hand geplanter Rachefeldzug - niederträchtig und unfassbar gut

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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Scarlett Dyer, die früher Olive Lewis hieß, will Rache für ein erlittenes Unrecht, das nie gesühnt wurde, nehmen. Aus diesem Grund kehrt sie in die Kleinstadt zurück, in der sie früher gelebt hat. Niemand ...

Scarlett Dyer, die früher Olive Lewis hieß, will Rache für ein erlittenes Unrecht, das nie gesühnt wurde, nehmen. Aus diesem Grund kehrt sie in die Kleinstadt zurück, in der sie früher gelebt hat. Niemand erkennt sie, weil sie ihr Aussehen verändert hat. Die ruhige Kleinstadt wird zum Hexenkessel und eine Welle von schweren Unfällen und Gewalt rollt über sie hinweg. Und mittendrin wie die Spinne im Netz Scarlett oder Scary, wie sie sich selber nennt.

Ehrlich gesagt, war ich nicht wirklich auf das vorbereitet, was mich im Buch erwartet hat und wenn ich könnte, ich würde mindestens 10 Sterne vergeben. Scarlett hat allen Grund , wütend zu sein . Ihre Rache überschreitet aber jedes Maß. Sie schmeichelt, manipuliert, sät Misstrauen und nutzt die Schwächen und kleinen Geheimnisse der Einwohner für ihre Zwecke. Es war niederträchtig, hinterhältig und unfassbar spannend und unterhaltsam.

Gerade als es so aussieht, als könnte Scarlett niemand mehr aufhalten, betritt ihre alte Widersacherin Leila die Bühne. Es kommt zu einem Showdown, mit einigen Überraschungen aufwartet. Scarlett kann die Stadt mit weißer Weste verlassen. Und so unglaublich es klingt, es hat mir gefallen und kein Bedauern wegen ausbleibender Gerechtigkeit. Und das beste, es gibt eine Fortsetzung ! ich kann es kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Ein Cold Case erhält neue Brisanz

Schweigende Freunde
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An der Harburger Außenmühle wird eine unbekannte weibliche Leiche gefunden. Es gibt keinerlei Hinweise auf ihre Identität. Die Polizei bittet die Presse um Mithilfe und so kommt der Journalist Steffen ...

An der Harburger Außenmühle wird eine unbekannte weibliche Leiche gefunden. Es gibt keinerlei Hinweise auf ihre Identität. Die Polizei bittet die Presse um Mithilfe und so kommt der Journalist Steffen Baumann ins Spiel. Zufällig erinnert sich einer seiner Kollegen an einen11 Jahre zurück liegenden Mordfall, bei dem die Tote, Anna-Lena, eine Rolle gespielt und seitdem vermisst wird. Um den aktuellen Fall lösen zu können, muss der alte ungelöste Mord neu aufgerollt werden. Aus Freundschaft und auch beruflichem Interesse bietet Steffen seinem Freund, Kommissar Jens Jakobsen weitere Unterstützung an. Im Laufe der Nachforschungen macht der Täter deutlich, dass er nicht willens ist, sich der irdischen Gerechtigkeit zu stellen.

Dies ist der 2.Fall, den der Journalist Steffen und Kommissar Jens zusammen lösen. Erneut fällt mir positiv auf, dass das ohne "Futterneid" sehr gut funktioniert und keine alten Klischees bedient werden. Dieses Mal fand ich die Ermittlungen besonders verwirrend, da sich Vergangenheit und Gegenwart mischen. Es gilt den Mörder von Anna-Lena zu fassen. Dies ist nur möglich, wenn man den Mord von damals aufklärt. Der 1. Mord geschieht nach einem Zusammensein der damaligen Clique. Gelungen fand ich, dass Steffen und Jens die Zeugen beide abwechselnd befragen, ihre Eindrücke austauschen und Aussagen vergleichen. So ergibt sich ein besseres Bild der betroffenen Personen. Man spürt, dass gemauert wird, aber ich konnte niemanden konkret bezichtigen. Bis auf wenige Ausnahmen habe ich allen die beiden Morde zugetraut. Erschwerend kommt hinzu, dass beim alten Fall erhebliche Ermittlungsfehler begangen wurden. Wie so oft im Leben, kommt Kommissar Zufall den Ermittlern zu Hilfe. Plötzlich ergeben die einzelnen Fragmente ein klares Bild und eröffnen die Möglichkeit, Steffens Kollegin Svenja, die entführt wurde, zu befreien.

Mich konnte der Krimi erneut überzeugen. Ich fand die Vermischung von Vergangenheit und Gegenwart gelungen und ich wurde gekonnt in die Irre geführt und lag mit meinen Verdächtigungen mehr als einmal daneben.

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Anna und die tote Winzerin

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 2: Das Vermächtnis der Winzerin
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Anna ist auf dem jährlichen Dorffest unterwegs. Sie soll einen Artikel darüber schreiben, genießt dennoch die Atmosphäre und trifft Freunde und Bekannte. Dann ertönt ein Schrei. Anna läuft los und ist ...

Anna ist auf dem jährlichen Dorffest unterwegs. Sie soll einen Artikel darüber schreiben, genießt dennoch die Atmosphäre und trifft Freunde und Bekannte. Dann ertönt ein Schrei. Anna läuft los und ist mitten in einem neuen Mordfall. Eine Winzerin wurde getötet. Der Mörder auf frischer Tat gestellt ? Weitere Verdächtige geraten in den Focus. Und Anna fühlt sich durch das arrogante und herablassende Verhalten von Commissario Vico Martinelli erneut herausgefordert und unternimmt eigene Ermittlungen.

Den Start ins Buch fand ich sehr gelungen. Die Atmosphäre des Weinfestes wurde für mich perfekt eingefangen und ich konnte mich dorthin träumen. Deshalb war der Schreck entsprechend groß, als es plötzlich eine Leiche gab .

Ich fand Anna schon in ihrem ersten Fall seht sympathisch. Ihre beherzte und manchmal etwas naive Herangehensweise machen sie lebendig und liebeswert, auch wenn ich mir öfters Sorgen um ihre Gesundheit machen muss. Durch ihre gute Kombinationsgabe und ihr gutes Verhältnis zu den Dorfbewohnern erfährt sie mehr als die ermittelnden Beamten. Wie so oft scheint das Tatmotiv Geld zu sein. Der Bruder ist in Geldnöten. Oder war es der Angestellte Filippo, der kleinere Gaunereinen begangen haben soll ? Oder liegt das Motiv woanders ? Schnell hatte mich das Ratefieber gepackt. Unterstützung erhält Anna wieder vom kleinen Tameo und seinem Hund Peppo. Einer meiner liebsten Szenen war, als Tameo den Pfarrer verhört und der auch ganz ernsthaft mitmacht.

Marinelli bleibt sich selbst treu und ist schlecht gelaunt und biestig zu Anna. Und erneut muss ich zugeben, dass er ein brillanter Ermittler ist. Die Festnahme des Täters gestaltet sich sehr dramatisch und emotional und ich fand es sehr gelungen. Der Krimi endet, wie er begonnen hat mit einem wunderschönen Fest und Frieden kehrt im Dorf ein. Hoffentlich nicht für lange, denn ich hoffe auf weitere unterhaltsame Fälle.

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