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Veröffentlicht am 06.06.2024

Drei Kurzkrimis - dreimal Hochspannung pur.

CHASE
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Chase ist eine Detektei, die Enrique Allmers gehört. Der Sitz der Firma ist in Hamburg. Operationen werden auch weltweit durchgeführt. Die Aufträge sind meist brisant. Dementsprechend hoch spezialisiert ...

Chase ist eine Detektei, die Enrique Allmers gehört. Der Sitz der Firma ist in Hamburg. Operationen werden auch weltweit durchgeführt. Die Aufträge sind meist brisant. Dementsprechend hoch spezialisiert und bunt gemischt ist das Mitarbeiterteam. Manche Aktion weckt bei mir Erinnerungen an James-Bond-Filme.

Im 1. Fall bekommt Enrique - er selbst hört lieber Rique - es mit einer der führenden Verbrecherbanden Hamburgs zu tun. Rique stößt mit einer jungen Frau, Katja, die völlig verängstigt ist, zusammen und beschert ihm dadurch einen verworrenen Fall und die Liebe. Katja wird bedroht. Der Grund scheint mit dem Tod ihrer kürzlich verstorbenen Mutter zusammen zu hängen. Rique und seine Mitarbeiter müssen in der Vergangenheit graben, um das Rätsel zu lösen.

Diese Episode fand ich spannend gemacht und gibt einen guten Einblick in die Arbeitsweise von Chase. Obwohl die Gegenseite sich an keine Regeln hält, legt Chase Wert darauf , sich im Rahmen der Gesetze zu halten.

Der 2. Fall hat mich dann mitgerissen und ich habe der Lösung entgegen gefiebert. Dieses Mal werden die Ereignisse von den Mitarbeitern Jerome und der jungen Cheng-Lu getragen. Jeromes Freund James hat um Hilfe gebeten. Er ist sich sicher, sein Vater wurde ermordet. Die Behörden behaupten, es war ein Unfall. James Vater war Professor für Geschichte an der Universität Edinburgh und ein Kenner der Artuslegende. Er scheint etwas entdeckt zu haben, was auf die heutigen politischen Geschehnisse Einfluss haben könnte. Um an die brisanten Dokumente zu kommen, beginnt eine aufregende Schnitzeljagd durch halb Europa.

Ich mag solche Geschichten sehr. Ein wenig erinnerte es mich an das Buch "Sakrileg". Was mit besonders gefallen hat, ich erfahre einiges zur Artur-Forschung, was ich so nicht wusste. Meine Lieblingsfigur war Cheng-Lu. Die junge Chinesin ist vorlaut, selbstbewusst und eine begnadete Kämpferin.

Der dritte Fall ähnelt im Aufbau dem zweiten und hatte mich dadurch schon gepackt. Auch dieses Mal muss ein Rätsel gelöst werden. Ausgangspunkt ist, dass Manu, eine Schulkameradin und heimliche große Liebe von Andre, dem Internet-Spezialisten bei Chase, entführt wird. Gemeinsam müssen wir das verschollenen Bernsteinzimmer suchen. Obwohl es bereits zahllose Geschichten gibt, die sich um dieses Rätsel ranken, ist dar Fall sehr fesselnd. Für mich das besondere und das Salz in der Suppe, der Autor verbindet geschickt historische Fakten mit Elementen der Fiktion, so dass ich keinen Zweifel hatte, so könnte es gewesen sein.

Die Detektei Chase war eine gelungene Leseüberraschung und die Fälle mit ihren 100 Seiten auch gut in einem Stück zu lesen. Das beste ist aber, sie sind packend, gut geschrieben und machen Spaß wie ein guter Popcorn-Film

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Spannende und humorvolle Mördersuche in Finnland

Weißglut
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Sarah Fuchs ist fester Bestandteil der Münchner Schickeria. Nachdem ihr Mann seinen Seitensprung in einer Boulevardzeitung öffentlich gemacht hat, rächt sie sich an ihm und flieht in das finnische Kaff ...

Sarah Fuchs ist fester Bestandteil der Münchner Schickeria. Nachdem ihr Mann seinen Seitensprung in einer Boulevardzeitung öffentlich gemacht hat, rächt sie sich an ihm und flieht in das finnische Kaff Sysmä.
Onni, ein Student an der Uni Helsinki, fühlt sich als Außenseiter. Als er eine Möglichkeit sieht, berühmt zu werden und der Gegenstand, den er dafür braucht, sich in Sysmä befinden soll, macht er sich kurz entschlossen auf den Weg dorthin.
Matti, der sein Leben mit kriminellen Geschäften finanziert , lebt in Sysmä und findet dort sein vorzeitiges gewaltsames Ende. Dummerweise findet Sarah seine Leiche und nun geschieht, was sie unbedingt vermeiden wollte. Sie steht im Mittelpunkt des Interesse der ländlichen Bevölkerung und unter Mordverdacht.
Zu Beginn der Handlung war ich etwas verwirrt , denn ich konnte mir nicht vorstellen, wie die sehr unterschiedlichen Handlungsstränge zusammen passen sollten. Was sie auf jeden Fall schon mal anzubieten hatten, war jede Menge Spannung und unterschwelligen Humor. Beides begleitet mich zu meiner großen Freude während der gesamten Geschehnisse.
Dreh-und Angelpunkt ist Sarah, die so gar nicht in die ländliche Gegend passt mit ihrer Designerkleidung und Highheels. Dabei hat sie das Herz am rechten Fleck. Mutig und dilettantisch versucht sie den wahren Mörder zu finden, weil sie es der Polizei nicht zutraut. Ich fand sie sehr sympathisch.
Der Krimi lebt in meinen Augen von falschen Vorstellungen und Erwartungen, die die einzelnen Personen gegenüber den anderen hegen. Da ich als Leser weiß, was der andere tatsächlich denkt und sein Gegenüber mit seinen Vermutungen komplett falsch liegt, entstehen für mich skurrile Szenen, die bei mir einen Lachanfall auslösen. Das tolle ist, jeder der Anwesenden ist verdächtig - außer Sarah, die einzige von der ich mit Sicherheit weiß, dass sie Matti nicht getötet hat.
Der Autor lässt den Mörder ebenfalls zu Wort kommen und schildert seine Aktionen, macht es aber so geschickt, dass es immer auf verschiedene Personen zutreffen könnte. Die Auflösung hat mich kalt erwischt, weil der Täter für mich eigentlich schon raus war. Das lag vermutlich daran, dass ich nicht mit seiner Skrupellosigkeit und manipulativen Fähigkeiten gerechnet habe.
Für mich war der Krimi eine echte und erfreuliche Entdeckung. Trotz aller Irrungen und Wirrungen löst sich am Ende alles logisch auf und es gibt sogar eine Art Happyend. Deshalb von mir eine aufrichtige und von Herzen kommende Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Kollegin unter Verdacht

Lavendel-Sturm
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Die Autorin lässt ihre Kommissarin Lilou in der Provence ermitteln. Zu meiner Freude gibt es einige sehr stimmungsvolle Beschreibungen der Landschaft, die mich in Urlaubsstimmung versetzen. Dies war für ...

Die Autorin lässt ihre Kommissarin Lilou in der Provence ermitteln. Zu meiner Freude gibt es einige sehr stimmungsvolle Beschreibungen der Landschaft, die mich in Urlaubsstimmung versetzen. Dies war für mich eine erfreuliche Zugabe zu einem spannenden Fall und fesselnden Ermittlungen.

Es beginnt mit dem Tod von Angeline, der Schwester der Polizistin Valerie. Zuerst als weitere Drogentote abgetan, entwickelt sich der Fall zu einem undurchsichtigen Verwirrspiel. Pascal, der Ex-Freund der Toten und Drogendealer, wird ermordet. Valerie hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie ihn für den Tod ihrer Schwester verantwortlich macht. Lilou gerät in einen Gewissenskonflikt, da sie Valerie sehr gerne unschuldig sähe . Auch privat ist sie im Zwiespalt. Ihr Freund plant bereits eine Familie, wo hingegen sie gerne noch warten würde.

Ich fand den Krimi sehr gut gemacht. Die Verdachtsmomente gegen Valerie verdichten sich zwar, aber es gibt durchaus die Möglichkeit, sie auch anders zu interpretieren. Da der zweite Tote mit Drogen gehandelt hat, gibt es Nachforschungen im Drogenmilieu Dreh-und Angelpunkt scheint ein Bistro zu sein, in dem Angeline gearbeitet hat. Die Wirtin selbst war mir sehr sympathisch. Ich war schockiert, als sie unter Verdacht gerät. Sehr realistisch erschien mir, dass Kompetenzgerangel der verschiedenen Polizeieinheiten die Arbeit von Lilou unnötig erschwert. Am Ende ist vieles anders, als es zu Beginn erschien. Ich bin mit einigen Ergebnissen sehr zufrieden, andere haben mich traurig gestimmt, aber immer überzeugt. Für mich war der Krimi eine sehr schöne Leseerfahrung und ich würde jederzeit wieder zusammen mit Lilou ermitteln.

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Veröffentlicht am 23.05.2024

Ein Krimi, der etwas anderen Art

Herrn Petermanns Tanz des Todes und des Glücks
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Dies ist meine erste Begegnung mit dem Privatier Leo Petermann. Ein Krimi soll es sein und ich war sehr gespannt.

Der Auftakt ist in der Art, wie ich es erwartet hatte. Ein alter Herr verschwindet mitten ...

Dies ist meine erste Begegnung mit dem Privatier Leo Petermann. Ein Krimi soll es sein und ich war sehr gespannt.

Der Auftakt ist in der Art, wie ich es erwartet hatte. Ein alter Herr verschwindet mitten in der Nacht und wird tot in einem Fluss aufgefunden. Ein Unfall ? Dann entwickelt sich die Handlung so ganz anders als erwartet. Keine Kriminalpolizei, keine Ermittlungen, stattdessen lerne ich Herrn Petermann kennen. Zuerst war ich irritiert und etwas enttäuscht, aber bald hatte mich diese vielschichtige Persönlichkeit in ihren Bann gezogen. Die Handlung plätschert vor sich hin, um dann unerwartete Ausrufezeichen zu setzen. Die letzten Seiten waren überraschend und haben mich zum Lachen gebracht.

Leo Petermann lebt am Starnberger See zusammen mit seiner Lebensgefährtin Magdalena. Er hat sich aus seiner Firma "Pythagoras", einem Softwareunternehmen, zurückgezogen und genießt das Leben. Der Krimi ist sein Tagebuch, in dem er tägliche Begebenheiten festhält und das ich mit lese. So bin ich auf der Beerdigung des Toten, einem guter Freund und langjähriger Wegbegleiter Petermanns, dabei. Ich erlebe Petermann in seinem Alltag, treffe seine Freunde, begleite ihn auf vielen Reisen, teile seine Gefühle und erfreue mich an seinen poetischen Beschreibungen der Landschaft. Die Frage, warum sein Freund sterben musste, beschäftigt ihn und ein Szenario und ein Plan nehmen Gestalt an. Gleichzeitig sieht sich seine Firma Hackerangriffen ausgesetzt und es muss etwas dagegen getan werden. Die Art und Weise, wie ein von Petermann einberufenes Expertenteam , sich an die Problemlösung macht, war spannend und gut dargestellt. Und dabei habe ich normalerweise mit Technik nichts am Hut.

Gegen Ende des Buches nimmt die Suche nach dem Mörder des ansässigen Försters Petermann gefangen. Es gibt einen Verdächtigen, aber keine Beweise. Um so mehr Petermann nachforscht, um so sicherer ist er sich der Person des Täters. Und dann kommt dieses unerwartete Ende und bringt mich zu der Erkenntnis, dass ich gerade einen für mich sehr ungewöhnlichen und gerade deswegen lesenswerten Krimi beendet habe

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Veröffentlicht am 18.05.2024

Vorsicht ! Golfen kann tödlich sein.

Grün ist der Tod
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Das Buch hat mir einige höchst vergnügliche Lesestunden beschert und vereint in meinen Augen all das, was einen guten cosy Crime ausmacht.

Es gibt eine sehr sympathische Heldin, die neben ihrer Liebe ...

Das Buch hat mir einige höchst vergnügliche Lesestunden beschert und vereint in meinen Augen all das, was einen guten cosy Crime ausmacht.

Es gibt eine sehr sympathische Heldin, die neben ihrer Liebe zu Pflanzen auch gerne der Polizei Konkurrenz macht . Im aktuellen Fall wird ein ehemaliger Schüler von ihr tot auf dem Golfplatz aufgefunden. Was mir an Rosa Reich besonders gefallen hat, sind zwei Dinge. Sie ist keine zwanzig mehr- genau wie ich - und ich teile einige ihrer Ansichten, was ein Gefühl von Verbundenheit vermittelt. Das andere ist, sie war lange Jahre Biologielehrerin und das bricht manchmal bei ihr durch. Das hat viele Erinnerungen an meine Schulzeit geweckt und war Teil meines Lesevergnügens. Unterstützung erhält sie von Andy, der seinerseits Rosa sehr mag. Das führt zu einigen humorvollen, fast romantischen Momenten. Wesentlich trägt auch Mops Archie zur Lösung des Falles bei. Er findet ein wichtiges Beweismittel.

Bei so viel sympathischen Personal gibt es auch genug zwielichtige Charaktere. Mein Favorit in dieser Kategorie ist der Koch des Golfclubrestaurants. Er macht jede Frau an und vereint so ziemlich alles auf sich, was man nicht haben will.

Ein weiterer Pluspunkt des Krimis ist, dass es viele Verdächtige unter den Golfern gibt und man mit Eifer mit ermitteln kann. Wen habe ich nicht alles aus tiefer Überzeugung für den Mörder gehalten und weit gefehlt. Am Ende passen alle Teile zusammen und der Täter wird dingfest gemacht. Ich war über die Person erleichtert, denn ich konnte mich mit einigen der vormals Verdächtigen dann doch noch anfreunden.

Ich habe mich aufrichtig gefreut Rosa und ihren Freundeskreis kennenzulernen. Es hat einfach Riesenspaß gemacht, mit ihr den Fall zu lösen und es war zudem sehr spannend. Vielleicht sollte ich auch einmal mit Golf probieren.

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