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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2021

Unter Verdacht

Das Klagen der Möwen
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Die 16jährige Juna Thomsen wird brutal vergewaltigt und ermordet. Sie war die Tochter des auf der Insel bekannten und beliebten Arztes Sven Thomsen, den auch die ermittelnden Beamten Rieke und Uwe gut ...

Die 16jährige Juna Thomsen wird brutal vergewaltigt und ermordet. Sie war die Tochter des auf der Insel bekannten und beliebten Arztes Sven Thomsen, den auch die ermittelnden Beamten Rieke und Uwe gut kennen. Besonders Uwe ist schwer erschüttert, da Sven ein seht guter Freund ist. Der Verdacht fällt schnell auf Carsten, auf dessen Sohn Juna häufiger aufgepasst hat. Für Carstens Frau Marie beginnt ein Alptraum. Das Haus wird von aufgebrachten Inselbewohnern belagert. Ihr Mann zieht sich immer mehr zurück. Da geschieht ein zweiter Mord und Maries Welt bekommt weitere Risse.

Der Krimi hat in meinen Augen zwei spannende Handlungsstränge. Da sind zum einen die Auswirkungen der Ermittlungen auf das Umfeld des Opfers. Besonders gut geschildert fand ich die Geschehnisse rund um Marie und ihren Mann, nachdem er unter Verdacht gerät. Der Mob, der vor dem Haus Mörder schreit , das Haus beschmiert ; die Eltern, die ihre Kinder nicht mehr mit dem kleinen Theo spielen lassen. Das ist sehr berührend und entspricht leider auch der Realität, wenn Menschen glauben, sie wären im Recht, weil sie aus der anonymen Gruppe heraus handeln. Der andere Handlungsstrang betrifft die Mordermittlung an sich, die sich schwierig gestaltet, da sich alle gut kennen und deshalb nicht immer objektiv sind. Durch den weiteren Mord kommt ein neues Element hinzu, das die Ermittlungen auf den Kopf stellt. Die Auflösung hat mir gut gefallen, aber das Gefühl der Befriedigung darüber , dass der Schuldige seine gerechte Strafe bekommt, wollte sich nicht so recht einstellen. Der Grund hierfür ist, dass manches in meinen Augen sehr tragisch war und seelische Verletzungen bleiben, die nicht schnell heilen werden.

Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen. Er war spannend und die Lösung war nicht alltäglich, aber stimmig.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Steter Kampf ums Geld und künstlerische Anerkennung

Der lange Weg nach Weimar
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Der Autor schildert Schillers Leben von 1783 bis zu seinem Tod 1805 . Folgendes hat sich nachdrücklich in meinem Gedächtnis festgesetzt. Obwohl Schillers Werke erfolgreich auf den Theaterbühnen Deutschlands ...

Der Autor schildert Schillers Leben von 1783 bis zu seinem Tod 1805 . Folgendes hat sich nachdrücklich in meinem Gedächtnis festgesetzt. Obwohl Schillers Werke erfolgreich auf den Theaterbühnen Deutschlands aufgeführt wurden, hatte er sein ganzes Leben lang Geldsorgen. Die Angst im Schuldturm zu landen, war allgegenwärtig . Später trieb ihn die Sorge, seine Familie nach seinem Tod unversorgt zu wissen. Hinzu kamen erhebliche gesundheitliche Probleme, die ihn oft wochenlang aufs Krankenlager zwangen und ihn am Schreiben hinderten. Schiller war ein Dichter, dem seine Werke nicht immer zuflogen. So schrieb er an seinem Wallenstein mehrere Jahre, den Wilhelm Tell brachte er gerade mal in 6 Wochen zu Papier. Schiller hätte nicht existieren können, wenn er nicht ein Netzwerk von treuen Unterstützern und Freunden gehabt hätte, die für seine Schulden einstanden , seine Frau Charlotte bei der Pflege unterstützten und ihm immer wieder Mut machten. Was Freundschaft für Schiller bedeutete, zeigt sich nachdrücklich in seiner Ballade "Die Bürgschaft " Schiller starb mit nur 45 Jahren nach schwerer Krankheit in Weimar, beigesetzt in einem besseren Armengrab. Sein Ende hat mich sehr betroffen gemacht, weil ihm in meinen Augen die Hochachtung verweigert wurde, die ihm zugestanden hätte. Der Roman war für mich sehr aufschlussreich und ich habe Facetten Schillers kennengelernt, die mir bisher nicht bekannt waren. Überrascht hat mich, dass Schiller durchaus für weibliche Reize empfänglich war und auch bei der Damenwelt gut ankam. Meine Bewunderung gilt seiner in meinen Augen unbändigen Willenskraft zum Schreiben trotz der Widrigkeiten in seinem Leben, die manch anderen hätten verzweifeln lassen. Was muss es eine Genugtuung für ihn gewesen sein, dass er die letzten Jahre seines Lebens doch noch Anerkennung gefunden hat, die er sich immer ersehnt hat. Zeitweise hat sein Stern sogar den des allseits gefeierten Goethes überstrahlt. Leider hat es sich nicht in materieller Sicherheit nieder geschlagen.

Das Buch ist in einem angenehmen Erzählstil und bietet neben vielen interessanten Details aus Schillers Leben auch gute Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Die Queen auf Mörderjagd

Das Windsor-Komplott
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Nach einer Einladung mit Übernachtung auf Schloss Windsor, findet man einen der Gäste, einen jungen russischen Pianisten, tot in seinem Zimmer. Autoerotischer Unfall oder Mord ? Der MI5 glaubt an ein Komplott ...

Nach einer Einladung mit Übernachtung auf Schloss Windsor, findet man einen der Gäste, einen jungen russischen Pianisten, tot in seinem Zimmer. Autoerotischer Unfall oder Mord ? Der MI5 glaubt an ein Komplott Putins und vermutet einen Schläfer in den Reihen des Schlosspersonals. Die Queen ist not amused und stellt mit Hilfe ihrer stellvertretenden Privatsekretärin Rozie eigene Ermittlungen an. Schließlich kann sie Zeugen nicht selbst befragen . Gleichzeitig sind alle anderen Bewohner des Schlosses bemüht, alles, was mit der unerfreulichen Geschichte zu tun hat, von der Queen fern zu halten.
So lange ich lebe, war immer Elisabeth die Königin von England. Und ich bewundere sie aufrichtig für ihre Stärke und Disziplin auch in unruhigem Fahrwasser. Aus diesem Grund wollte ich das Buch unbedingt lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht ! Im Gegenteil meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Krimihandlung ist spannend mit einiger Tragik und wird überzeugend gelöst. Mit der stellvertretenden Privatsekretärin Rozie hat die Autorin eine sympathische Figur geschaffen, die als verlängerter Arm der Queen agiert. Rozie`s Familie stammt aus Nigeria. Sie ist jung, gut ausgebildet, intelligent und loyal . Loyal sind auch die anderen Mitarbeiter, nur glaubt jeder, er müsse die Queen vor unliebsamen Wahrheiten schützen und der eine oder andere hält sie auch für etwas tüdelig angesichts ihres Alters . Ganz souverän lässt die Queen alle in dem Glauben, während sie gut informiert und mit messerscharfen Verstand die Lage im Griff hat. Kein gutes Bild bietet der Leiter des MI5, der sich etwas verrennt und bei mir mehrfach für Heiterkeit gesorgt hat. Gut gefallen haben mir auch die Schilderungen einiger Abläufe im Schloss. Die Autorin erzählt die Geschichte mit einem heiteren Unterton, so dass ich oft schmunzeln musste. Aber die Handlung bietet auch ausreichend Spannungselemente, so dass nie Langeweile aufkommt. Und wer bisher kein Fan der Queen war, könnte es nach der Lektüre des Buches gut sein.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Kranke Liebe

Profiling Murder – Fall 11
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aurie fährt nach Baltimore, um eine Freundin zu besuchen, aber auch um Abstand von ihrem Stalker Keith Holden zu bekommen, der sich erneut in ihr Leben drängt. Holden ist von Laurie geradezu besessen und ...

aurie fährt nach Baltimore, um eine Freundin zu besuchen, aber auch um Abstand von ihrem Stalker Keith Holden zu bekommen, der sich erneut in ihr Leben drängt. Holden ist von Laurie geradezu besessen und versucht , Jake zu beseitigen, in dem Glauben, Laurie würde sich dann ihm zuwenden. Damit hat er für Laurie endgültig eine rote Linie überschritten und sie ist nach ihrer Rückkehr wild entschlossen, Holden ein für allemal Einhalt zu gebieten. Aber sie hat ihren Gegner unterschätzt.

Diese Folge hat mich sehr betroffen gemacht, weil die Autorin ein Verbrechen beschreibt, das so auch Frauen auf der ganzen Welt trifft und im Grunde jeder von uns widerfahren kann. Ich finde ,sie hat sehr gut heraus gearbeitet, wie hilflos eine Betroffene ihrem Stalker ausgeliefert ist. Das Leben kann keinen normalen Gang mehr gehen. Angst beherrscht den Alltag. Genau so deutlich wird, wie wenig Möglichkeiten die Polizei hat, das Opfer zu schützen. Im aktuellen Fall kommt als zusätzliches Spannungselement hinzu, dass sowohl Jake als auch Laurie, sich Sorgen um den Partner machen, ohne aktiv eingreifen zu können.

Diese Folge hat besonders mit meinen eigenen Ängsten gespielt, weil der Fall so real ist und für jede Frau die Gefahr besteht, dass sie schuldlos zum Objekt einer kranken Liebe wird.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Fremdenfeindlichkeit oder religiöser Wahn ?

Profiling Murder – Fall 10
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Mittlerweile haben Laurie und ihr Freund und Partner Jake den Ruf, die Ermittler für besonders grausame Mordfälle zu sein. Als eine Leiche gefunden wird, deren Auffindesituation an einen wenige Tage zurückliegenden ...

Mittlerweile haben Laurie und ihr Freund und Partner Jake den Ruf, die Ermittler für besonders grausame Mordfälle zu sein. Als eine Leiche gefunden wird, deren Auffindesituation an einen wenige Tage zurückliegenden Fall erinnert, werden die beiden sofort informiert. Der Verdacht auf einen Serienmörder erhärtet sich. Die Tötungsart erinnert an rituelles Schächten. Mordet der Täter aus Hass auf alles Fremdes oder ist er ein religiöser Fanatiker ?

Dieses Mal stellt die Autorin die Person des Täters und seine Motivation in den Vordergrund. Da es keine persönliche Beziehung zwischen Opfer und Täter gibt, sind Laurie und Jake auf Vermutungen und Zeugen angewiesen. Die Hinweise verdichten sich. Am Ende stellt sich die Frage, ob die Taten nicht hätten verhindert werden können, wenn das Umfeld des Täters nicht früher auf Warnsignale reagiert hätte. So stellt sich die Frage nach Schuld nicht nur in Bezug auf den Täter.

Wieder eine spannende, lesenswerte und zum Nachdenken anregende Folge rund um Laurie und Jake.

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