Platzhalter für Profilbild

Leseigel

Lesejury Star
offline

Leseigel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseigel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2019

Showdown Licht gegen Dunkelheit

Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien / Elbenschwur
0

Lilia steht weiterhin vor der schweren Aufgabe den Dämonfürst zu töten. Unterstützung erhofft sie sich von den wenigen Elben die noch auf der Erde sind. Doch sie wird bitter enttäuscht. Die Elben lehnen ...

Lilia steht weiterhin vor der schweren Aufgabe den Dämonfürst zu töten. Unterstützung erhofft sie sich von den wenigen Elben die noch auf der Erde sind. Doch sie wird bitter enttäuscht. Die Elben lehnen die Autorität Lilias ab, da sie eine Halbelbe nicht als ebenbürtig anerkennen. Sie vergessen dabei, dass Lilia ihre einzige Hoffnung ist, die Herrschaft des Bösen zu beenden und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Erde zu verlassen. Elben können nicht unter der Erde kämpfen und der Damonfürst sammelt seine Heerscharen in den unterirdischen Gängen und Verliesen von London. Wohlwissend, dass es ihren Tod bedeuten kann, stellt sich Lilia zusammen mit ihrer großen Liebe Alexis der übermenschlichen Aufgabe.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Gemeinsam mit Lilia war ich bereit, den Kampf gegen den Dämonfürst aufzunehmen. Wer hätte gedacht, dass die größte Enttäuschung und Niederlage aus den Reihen der Elben selbst kommt. Wieder habe ich bewundert, wie sich Lilia einer Aufgabe stellt, die auf den ersten Blick nicht bewältigt werden kann. Doch die Liebe zu Alexis und die unverbrüchliche Freundschaft zu den Halbelben Fingall und Lyall und Lilias unerschütterliche Treue zu r Elbe Elin bilden ein belastbares Band, das Hoffnung gibt, dass Lilia vielleicht doch Erfolg haben könnte. Die Kämpfe gegen die dämonischen Heerscharen sind sehr anschaulich beschrieben und ich war mehrmals froh, dass ich die Erzählung zwar hautnah miterleben konnte, aber nicht riechen. Das Ende ist versöhnlich. Für mich war das Buch ein tolles Leseerlebnis und ein gutes Beispiel für moderne urbane Fantasy.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Jugend in Zeiten der Unmenschlichkeit

Wo die Freiheit wächst
0

Die 16jährige Lene lebt 1942 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern in Köln. Der 14jährige Bruder Kalli ist begeisterter Hitleranhänger. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Lenes beste Freundin ...

Die 16jährige Lene lebt 1942 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern in Köln. Der 14jährige Bruder Kalli ist begeisterter Hitleranhänger. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Lenes beste Freundin Rosi ist mit der Mutter und dem kleinem Bruder aus dem Kölner Bombenhagel aufs Land geflohen. Lene trifft zufällig Erich, einen ehemaligen Nachbarsjungen, wieder. Aus Freundschaft wird die erste große Liebe. Lene lernt durch Erich dessen Freunde, die sich Edelweißpiraten nennen und sich nicht der Gleichmacherei der Hitlerjugend unterordnen wollen, kennen. Das kann lebensgefährlich werden in einer Diktatur, die keine Abweichler duldet.
Der Autor hat für seine Erzählung die Stilform des Briefromans gewählt und er hätte keine bessere nehmen können. Der Großteil der Briefe stammen von Lene, die vor allem Rosi und Franz von den täglichen Begebenheiten ihres Lebens in Köln berichtet und damit auch von verbrachten Nächten im Schutzkeller, den Zerstörungen, Entbehrungen und dem Verschwinden jüdischer Mitbürgern. Franz schildert sein Leben an der Front und Rosi wie es ist als Flüchtling im eigenen Land. Durch die Briefe hatte ich immer das Gefühl , der Briefeschreiber schüttet mir persönlich sein Herz aus und gab mir das Gefühl nicht nur Zuschauer, sondern Beteiligte zu sein. Was habe ich mit Lene um ihren Bruder Franz gebangt und ihren Ärger über ihren hitlertreuen Bruder verstanden. Aber ich hätte ihr auch gerne gesagt, sie solle vorsichtig sein, mit dem, was sie schreibt und ihren Erich ganz fest halten.
Das Buch hat mich sehr berührt und ich fand es zugleich spannend. Bis zu diesem Buch waren mir die Edelweißpiraten unbekannt und ich finde es wichtig, dass an sie erinnert wird. Auch wenn sie nicht so politisch waren wie andere Gruppierungen, haben sie Widerstand im kleinen geleistet und all zu oft einen hohen Preis dafür bezahlt.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Lachen auf den 2. Blick und ein bisschen Liebe

»Nichtalltägliches aus dem Leben eines Beamten« und »Einladung zum Klassentreffen«
0

Das Buch beinhaltet zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke.
Im ersten Stück befasst sich ein Beamter ausgehend von der Suche nach seinem Radiergummi sprunghaft mit verschiedenen Themen.
Manches fand ...

Das Buch beinhaltet zwei sehr unterschiedliche Theaterstücke.
Im ersten Stück befasst sich ein Beamter ausgehend von der Suche nach seinem Radiergummi sprunghaft mit verschiedenen Themen.
Manches fand ich witzig, anderes skurril oder sogar nervig. Erst beim Lesen des Schlusses fiel das entscheidende Puzzleteil und ich stellte fest, dass die Bemerkungen meist mit feinem Hintersinn gemacht waren. Oft stellt der Autor damit den Widersinn vermeintlich wissenschaftlicher Erkenntnisse ins Licht. So konnte ich im Nachhinein doch noch herzlich lachen. Eindeutig ein Stück, das sich zweimal zu lesen lohnt.
Das zweite Stück ist ganz anderer Art. Anlässlich der Einladung zu einem Klassentreffen nimmt Carsten zu seiner ehemaligen Mitschülerin Marina Kontakt auf. Zuerst tauschen sie Schulerinnerungen aus und langsam wird deutlich, dass die beiden wohl mal ein Paar waren. Das Gespräch nimmt dann eine unerwartete Wendung.
Dieses Stück hat mir gut gefallen. Zu Beginn ist es ein ganz alltägliches Telefonat zwischen alten Schulkameraden. Doch allmählich ändert sich der Grundton und bei mir stieg die Spannung, wo das wohl hinführen würde. Mehrere Möglichkeiten schienen wahrscheinlich. Das tatsächliche Ende fand ich dann sehr berührend.

Veröffentlicht am 27.06.2019

Neustart in Phönix mit einem Paukenschlag

Profiling Murder – Fall 3
0

Laurie und Jake arbeiten nun beide wieder zusammen bei der Polizei in Phönix. Es läuft gut. Da entdeckt ein Wanderer am Lake Pleasant menschliche Knochen. Aufgrund ihrer Vorerfahrung mit der Fahndung nach ...

Laurie und Jake arbeiten nun beide wieder zusammen bei der Polizei in Phönix. Es läuft gut. Da entdeckt ein Wanderer am Lake Pleasant menschliche Knochen. Aufgrund ihrer Vorerfahrung mit der Fahndung nach Serientäter gehören Jake und Laurie zur Sonderkommission. Die mühselige Ermittlungsarbeit beginnt. Ohne es zu wissen kommen die beiden dem Täter näher und der entwickelt einen perfiden Plan.
Die Episode hat mich sofort gefangen genommen. Zuerst nur durch die anschauliche Schilderung des neuen Umfelds, aber nach ein paar Seiten auch durch den neuen Fall. Es hat einfach Spaß gemacht, Laurie und Jake bei der gemeinsamen Arbeit zu begleiten. Ihre Professionalität und ihr behutsamer Umgang mit den Zeugen haben mich beeindruckt. Zusätzliche Spannung entstand dadurch, dass der Täter mit seinen Gedanken ebenfalls zu Wort kam.
Der Autorin ist es überzeugend gelungen einen spannenden Kriminalfall auf gerade mal 100 Seiten mit allen Aspekten darzustellen, so dass keine wichtige Frage offen blieb. Chapeau ! und deshalb eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Gottes Mühlen mahlen langsam

Die Ehe der Barbara Körner
0

Dem Papiermühlenbesitzer Körner geht es gut, bis sein Frau Lindel im Kindbett stirbt. Kurz darauf heiratet er die junge Witwe Hermine. Seine Tochter Barbara, bisher sein Augenstern, begehrt dagegen auf. ...

Dem Papiermühlenbesitzer Körner geht es gut, bis sein Frau Lindel im Kindbett stirbt. Kurz darauf heiratet er die junge Witwe Hermine. Seine Tochter Barbara, bisher sein Augenstern, begehrt dagegen auf. Um wieder Frieden ins Haus zu bringen, will Körner Barbara verheiraten. Als das Vorhaben scheitert schickt er seine Tochter zum Arbeiten in die Papiermühle und verheiratet sie mit dem Lumpensammler Velten, um ihren Stolz zu brechen. Da Velten sich Barbara gegenüber eher abweisend verhält, sucht Barbara nach dem Grund für seinen Heiratsantrag und entdeckt ein altes Familiengeheimnis.
Das Buch erzählt in ruhigen Bildern die Geschichte der Barbara Körner. dabei ist es nicht langweilig, sondern lehnt sich an alte Erzählweisen an. Ganz nebenbei erfährt der Leser etwas über Papierherstellung und die sozialen Verhältnisse um 1700. Was als Familiengeschichte beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem Kriminalfall und die Spannung steigt. Barbara war mir nicht unbedingt sympathisch, da ich sie als sehr eigensinnig empfunden habe. Dagegen ins herz geschlossen habe ich Velten, der einfach nur herzensgut ist. gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse und machen Lust, den Folgeband zu lesen.