Profiling Murder – Langsamer Tod von Dania Dicken
Band drei der Profiling Murder Reihe stellt die Vorgänger eindeutig in den Schatten, was aber nicht bedeutet das diese schlecht waren. Im Gegenteil, man lernte dort die Hauptprotagonisten langsam kennen und bekommt ein Gefühl für sie. Meiner Meinung nach war das ein kluger Schachzug und nun nimmt die Reihe so richtig an Fahrt auf.
Laurie Walsh nimmt ihre Arbeit als Polizistin wieder auf und startet mit Jake einen Neuanfang in Phoenix. Es dauert auch nicht lange und es gibt den ersten Fall. Im Nationalpark werden verweste Leichenteile aufgefunden. Leichenteile von mehreren Personen, vermutlich liegen sie schon lange Zeit dort. Recht schnell wird den Ermittlern klar das der Täter schon lange am Werk ist und das er sich seine Opfer gezielt aus Randgruppen aussucht. Junkies, Prostituierte und Obdachlose - Menschen die, wenn überhaupt, nicht vermisst werden. In seinen Augen sind sie nichts wert und somit kann er seinen Drang an ihnen ausleben. Als er von den Ermittlungen Wind bekommt rückt auch Laurie in sein Visier.
Werden Laurie und Jake es schaffen, können sie von ihren Erfahrungen profitieren und dem Täter das Handwerk legen? Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen beginnt und man darf gespannt sein wie sich die beiden im neuen Team einfügen und ob sie sich gleich in ihrem ersten Fall beweisen können.
Dieser Band beginnt gleich rasant und die Spannung hält sich bis zum Schluss. Mir jagen immerzu kalte Schauer über den Rücken und das obwohl es hier gerade so heiß ist. Allerdings gibt mir diese Hitze auch ein gutes Gefühl dafür wie es Laurie und Jake ergeht, denn sie haben in Phoenix ständig über 43 Grad und man kann sich dadurch gut in sie rein versetzen, möchte nicht mit ihnen tauschen. Beeindruckend finde ich nach wie vor, dass bei dieser „Dranbleiber-Reihe“ nichts fehlt. Auf kaum mehr wie hundert Seiten, schreibt Dania Dicken einen Thriller der Hand und Fuß hat, bei dem auch das Privatleben von Laurie und Jake eine große Rolle spielt und in einem Nebenstrang erfährt man immer wieder was für neue Entwicklungen es im Fall von Lauries Schwester Samantha gibt. Einfach nur genial, dabei geht der eigentliche Thriller aber nicht unter und dieses Mal ist es wirklich so das man starke Nerven braucht.
"Langsamer Tod", der Titel trifft es genau und mir gefällt wie die beiden den Fall aufrollen und man kann nun verstehen was für ein tolles Team die beiden sind. Sie können sich auf einander verlassen, können sich vertrauen und Laurie profitiert von ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin. Sie weiß wie sie mit den einzelnen Menschen sprechen muss um ihr Vertrauen zu erlangen, sie geht einfühlsam vor und kommt so recht schnell zu brauchbaren Informationen. Es gibt auch immer wieder Rückblicke in Lauries Kinder- und Jugendzeit, so dass man auch ihre Beziehungsängste nachvollziehen kann.
Besonders gut gefallen hat mir auch das man sich ein Bild von der Umgebung machen kann, das man die Wüste quasi vor Augen hat und nachvollziehen kann wie es den beiden geht als ein Sandsturm aufzieht. Diese kleinen Details bereichern den Thriller ungemein, sozusagen das Salz in der Suppe. Damit aber nicht genug, man durfte auch immer wieder aus Sicht des Täters lesen und das war einfach grandios. Auch die Nebencharaktere sind der Autorin gut gelungen, besonders die neue Chefin hat mir auf Anhieb gefallen.
Diesen Kurzthriller-Reihe muss man einfach lesen und ich bin schon sehr gespannt wie es privat, aber auch beruflich mit Laurie und Jake weitergeht und was für Entwicklungen es im Fall Samantha geben wird. Unterhaltung auf höchstem Niveau !
Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.