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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2023

Verwirrspiel um den wahren Täter

Tote Mädchen schweigen ewig (Thriller)
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Die taffe Kriminalkommissarin Charlie und die eher zurückhaltende Kriminalkommissarin Stella haben beide eine Stelle bei der neu gegründeten ständigen Mordkommission ergattert.

Als Charlie zufällig ...

Die taffe Kriminalkommissarin Charlie und die eher zurückhaltende Kriminalkommissarin Stella haben beide eine Stelle bei der neu gegründeten ständigen Mordkommission ergattert.

Als Charlie zufällig bei der Bergung eines Unfallautos zugegen ist, in dem sich eine tote Frau befindet , wittert sie sofort den 1. Fall für das Team. Was zuerst wie ein tragischer Unfall aussieht, ist tatsächlich der Auftakt zu einer Reihe bizarrer Morde. Die Tatumstände legen den Bezug zur Mafia nahe. Hohe Spielschulden eines Verdächtigen stärken diese Annahme.

Mögliche Zeugen schweigen aus Angst und Charlie und Stella kommen immer einen Schritt zu spät. Findet sich der Täter in den Reihen der Kollegen ?

Ich habe schon einige Thriller des Autors gelesen und jedes Mal zieht er mich in seinen Bann.

Die Ermittlungen in diesem verzwickten Fall wird zusätzlich erschwert, weil Charlie und Stella sich in einem ständigen Konflikt zu einender befinden. Charlie sieht ihre beruflichen Kompetenzen nicht genügend gewürdigt und ordnet korrekte Vorgehensweise gerne einem vermeintlichen Fahndungserfolg unter. Stella wird unterschätzt aufgrund ihres privaten Backgrounds und ihrer äußeren Erscheinung - blond, schön, doof so die gängige Meinung.

Die Nachforschungen sind fesselnd und ich tappe genauso im Dunklen wie die beiden Kommissarinnen. Jeder ist verdächtig, um ein paar Seiten weiter entlastet zu werden, um dann erneut in den Fokus zu geraten. Welche Richtung der Fall dann nimmt, damit hatte ich definitiv nicht gerechnet. Nicht, , weil die Lösung nicht nachvollziehbar und logisch war, sondern der Täter ausgesprochen intelligent, ein guter Schauspieler war und es überzeugend verstand, falsche Spuren zu legen.

So stelle ich mir einen unterhaltsamen und packenden Thriller vor. Ich hoffe auf neue Fälle mit den beiden Ermittlerinnen, die nicht nur kompetent, sondern durch ihre persönlichen Probleme auch lebensnah wirken und dadurch Sympathien wecken.

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Veröffentlicht am 14.12.2023

Lebe deinen Traum !

Die Holzschnitzerei vom Süßenbachhof
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Der Roman spielt 1957 im Schwarzwald und erzählt die interessante und bewegende Geschichte der jungen Leni, die ihren eigenen Weg gehen will. Leni lebt mit ihrer Mutter in Freiburg. Der Vater ist im Krieg ...

Der Roman spielt 1957 im Schwarzwald und erzählt die interessante und bewegende Geschichte der jungen Leni, die ihren eigenen Weg gehen will. Leni lebt mit ihrer Mutter in Freiburg. Der Vater ist im Krieg gefallen . Lenis Lebensweg ist klar vorgezeichnet - Berufstätigkeit bis zur Ehe mit einem möglichst gutsituierten Mann, der Sicherheit bietet und das Sagen in der Familie hat. Genauso wie es die ältere Schwester Christa vorgemacht hat. Es gibt auch bereits einen Verlobten, der den Anforderungen entspricht. Bald soll Hochzeit sein.

Dann stirbt Lenis Onkel, der in einer kleinen Schwarzwaldgemeinde eine Holzschnitzwerkstatt betrieben und bei dem Leni und Christa während des Krieges viel Zeit verbracht haben. Als sie auf den Hof zur Beerdigung ist, wird ihr schlagartig klar, dass das ihr zugedachte Leben nicht will und stößt mit ihrer Entscheidung auf Unverständnis in der Familie. Nur Tante Elfriede, die Witwe des Onkels, unterstützt ihren Plan. Leni muss viele Hürden nehmen und Enttäuschungen verkraften, bis sie am Ende ihr Glück findet

!957 im Schwarzwald. Wer vielleicht den berühmten Heimatfilm "Schwarzwaldmädel" aus dieser Zeit kennt, merkt schnell, dass das Leben eher entbehrungsreich und nicht rosarot war. Das hat die Autorin in meinen Augen gut herausgearbeitet und vermeidet es erfreulicherweise diesem Klischee zu huldigen. Für mich ist Leni eine junge emanzipierte Frau, die ihren Traumberuf ausüben möchte und mit ihrer Familie in Frieden leben will. Und wenn dann noch die Liebe anklopft, ist es perfekt.

Ich fand es furchtbar, dass sich ihre Mutter und Schwester von Leni abwenden, weil sie nicht deren und die gesellschaftlichen Erwartungen erfüllen will. Angesichts dessen, was eine Ehe damals bedeutete , nämlich sich komplett in die wirtschaftliche Abhängigkeit des Ehemannes zu begeben und keine eigenen Entscheidungen treffen zu können, konnte ich Leni völlig verstehen. Wenn auch ich bei ihrer Berufswahl skeptisch war.

Eine meiner Lieblingsfiguren war Tante Elfriede, die immer ein offenes Ohr hat, nie tadelt, aber ihre Meinung sagt, tröstet und da ist, wenn man sie bracht. Der Start in die Selbstständigkeit ist holprig. Die Fremde wird von der Dorfgemeinschaft misstrauisch beäugt. Nur dank ihres starken Willens gibt Leni nicht auf und dank der Unterstützung ihres Freundes aus Kindheitstagen Thomas.

Der Roman liest sich unterhaltsam und spiegelt in vielem die raue Wirklichkeit des Schwarzwalds wider. Mit Leni konnte ich mich gut identifizieren. Ich fand es mutig, wie unbekümmert , sie sich in das Abenteuer , auf eigenen Füssen stehen , stürzt. Allein schon deswegen habe ich ihr alles Glück gewünscht. Nur gut, dass die Autorin das auch so gesehen hat und es ein gelungenes hoffnungsfrohes Ende gibt.


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Veröffentlicht am 12.12.2023

Auf der Suche nach den verschollenen Meister

Magische Bilder
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Der junge Arthur, genannt Art, hat sich schon immer wegen seiner Hautfarbe als Außenseiter gefühlt. Um so glücklicher ist er , dass er neben seinem Studium einen Nebenjob im Fotoatelier von Monsieur Rufus ...

Der junge Arthur, genannt Art, hat sich schon immer wegen seiner Hautfarbe als Außenseiter gefühlt. Um so glücklicher ist er , dass er neben seinem Studium einen Nebenjob im Fotoatelier von Monsieur Rufus hat. Dort kann er sich der Fotographie widmen und er fühlt sich von Rufus als Mensch angenommen. So hätte es bleiben können.
Wenn nicht, ja wenn nicht Art eines Abends Stimmen in einem leeren Büro gehört, eine Foto, das es nicht gibt, entdeckt hätte und wenn er weniger neugierig gewesen wäre. Dadurch löst er Ereignisse aus, die sein bisheriges Leben komplett umkrempeln , aber auch das Gefühl erfährt, dazuzugehören.
Das Fotoatelier von Rufus wird überfallen. Art kann in letzter Sekunde fliehen und trifft auf die Welt der Magier, die von Inquisitoren verfolgt werden. Und zu Arts Überraschung hat auch er magische Fähigkeiten. Um die Bedrohung durch die Inquisitoren erfolgreich zu bekämpfen, müssen die alten Meister , die Oberhäupter der sieben magischen Familien, gefunden werden. Man vermutet, dass sie in Bildern gefangen gehalten werden.
Gemeinsam mit dem Magier Amin und der Magierin Wu erhält Art den Auftrag, die Meister zu suchen und zu befreien. Eine spannende Suche führt das Trio durch die halbe Welt, immer in der Gefahr von den Inquisitoren aufgespürt und ermordet zu werden
Der Roman ist spannend, voller überraschender und toller Einfälle, humorvoll auch in brenzligen Situationen und hat mit dem Trio Helden, die nicht unterschiedlicher sein könnten und die einem hassenswerten und hinterhältigen Gegenspieler gegenüber stehen.
Allein schon die Idee, man könnte in Bilder eintauchen und Teil des abgebildeten Geschehens werden, fand ich faszinierend. Zudem kann ich ganz nebenbei meine Geschichtskenntnisse auffrischen, denn die gesuchten Bilder haben wichtige historische Ereignisse festgehalten.
Art mochte ich von Beginn an und da auch ich nichts von der magischen Parallelwelt wusste, bin ich genauso dankbar wie er für die Erklärungen von Amin und Wu. Es war schön mitzuerleben, wie Art immer mehr an Selbstvertrauen gewinnt und seine magischen Fähigkeiten entdeckt.
Der Ägypter Amin sorgt für die heiteren Momente in der Geschichte. Er ist ein Angeber, dabei aber ein verlässlicher Freund. Wu ist die logisch denkende, die so schnell nichts aus der Ruhe bringt.
Den Anführer der Inquisitoren umgeben viele Geheimnisse und je mehr ich davon erfahre, um so weniger kann ich ihn leiden. Ich halte ihn für größenwahnsinnig und rachsüchtig.
Leider scheint er bis zum Ende des 1. Bandes die besseren Karten zu haben. Ich kann des Erscheinen des 2. Bandes kaum erwarten, so sehr hat mich die Geschichte gefangen genommen.

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Herzerwärmendes Wohlfühlbuch

Cookies – ausgekrümelt zu Weihnachten
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Melina hat nicht ohne Grund den Spitznamen Cookie. Sie liebt das Backen. Ihre Begeisterung hat sie von ihrer verstorbenen Großmutter, Melinas Traum ist es, zusammen mit ihrer besten Freundin Lara ein ...

Melina hat nicht ohne Grund den Spitznamen Cookie. Sie liebt das Backen. Ihre Begeisterung hat sie von ihrer verstorbenen Großmutter, Melinas Traum ist es, zusammen mit ihrer besten Freundin Lara ein Cafe zu eröffnen : das Cookies. Kurz vor Weinachten wird Melina von einem rücksichtslosen Skater angefahren und versaut dabei ihren Mantel. Er macht sich ohne Schuldgefühle aus dem Staub. Das ist der Beginn einer Reihe immer größerer Katastrophen. Am Ende scheint Melina mit leeren Händen dazu stehen. Ein Glück, dass Weihnachtszeit ist und da können bekanntermaßen Wunder geschehen.

Das Buch liest sich leicht und unbeschwert und zog mich immer mehr in seinen Bann. Ich mochte Melina und Lara auf Anhieb. Melina hat diesen großen Traum, den sie versucht neben ihrer Arbeit, Wirklichkeit werden zu lassen. Sie ist eher der zurückhaltende Typ und neigt dazu , Dinge auf die lange Bank zu schieben. Für das Losstürmen ist Lara zuständig. Was mich an ihr gestört hat, war ihre Gedankenlosigkeit und eine gewisse Ich- Bezogenheit. Damit verursacht sie oft unnötige Probleme.

Was mir sehr gut gefallen hat, war der Zusammenhalt innerhalb Melinas Familie. Die beäugen das Treiben der Tochter/Schwester durchaus kritisch, lassen sie aber nicht im Stich.

Natürlich spielt die Liebe auch eine Rolle und zwar in Person des rüpelhaften Skaters. Der heißt Robin, hat sagenhaft blaue Augen und ist ein Freund von Laras neuer Eroberung. Zwangsläufig laufen sich Robin und Melina öfters über den Weg. Melina, die seit einer schlechten Erfahrung nichts mehr mit Männern zu tun haben will, bekommt Herzklopfen, wenn sie ihn sieht. Leider scheint er ein Blender zu sein und bricht Melinas Herz. Ich habe so mit Melina gelitten und war knapp vor einem Taschentuchalarm. Dennoch muss ich zugeben, Robin hat auch mein Herz erobert. Er ist freundlich, zupackend, humorvoll und sieht gut aus.

Am Ende hat das Schicksal ein Einsehen und die Welt ist wieder rosarot und ich sehr glücklich mit diesem Roman.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Jede Menge los in Essing

Holzklotzmisere
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Mary arbeitet halbtags, um etwas zur Ruhe zu kommen und mehr Zeit für Familie und Kater Edi zu haben. Dabei hat sie vergessen, dass auch in Essing das Verbrechen zuhause ist und nun für mehr Unruhe in ...

Mary arbeitet halbtags, um etwas zur Ruhe zu kommen und mehr Zeit für Familie und Kater Edi zu haben. Dabei hat sie vergessen, dass auch in Essing das Verbrechen zuhause ist und nun für mehr Unruhe in Marys Leben sorgt als erwünscht.

Zuerst verursacht ein Holzklotzwerfer von der Tatzelwurm- Brücke für Aufregung. Es hat bereits Unfälle gegeben. Als auch noch ein Selbstmörder von der Brücke springt, kochen die Gerüchte von Sagengestalten, die ihre Finger im Spiel haben sollen, hoch. Zusätzliches Trara bringt der Zuzug einer bekannten Komikerin. Der Star ruft den Opa auf den Plan, der unbedingt einen Fanclub gründen will. Das Fass zum Überlaufen bringt dann ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem Bärs Frau erheblich verletzt wird und der Unfallfahrer sich aus dem Staub macht. Mary kommt an ihre Grenzen, was der Vielzahl an Fällen geschuldet ist, aber auch der schlechten Stimmung in der PI, die ausnahmsweise nicht am Staatsanwalt, sondern dem übereifrigen Kollegen Erdem.

Ich habe bereits einige Fälle zusammen mit Mary gelöst und finde , die Krimis werden jedes Mal besser. Was als Cosy Crime begann, entwickelt sich zu meiner Freude immer mehr zu einem rasanten Krimi, der durch Lokalkolorit, sympathische Stammbesetzung und wohl dosiertem Humor zu punkten weiß.

Dieser Fall , dessen Wurzeln in der Vergangenheit zu liegen scheinen, ist wieder sehr knifflig. Das Beziehungsgeflecht wird im Laufe der Ermittlungen immer undurchsichtiger. Man ahnt, dass es einen gemeinsamen Nenner geben muss, kann es aber nicht greifen .Besonders gut gefallen hat mir, dass Bär, der sonst die Nebenrolle des eher griesgrämigen Kollegen hat, diesmal eine wichtige Rolle spielt und seine Persönlichkeit schärfere Konturen bekommt. Nicht mit Ruhm bekleckert hat sich dagegen Erdem, der zwar wunderbar delegieren und Unruhe verbreiten kann, dessen Führungsqualitäten schwer zu wünschen übrig lassen.

Natürlich wird auch dieser Fall gelöst und es kann wieder Ruhe in Essing einkehren, allerdings anders als gewohnt. Ein Höhepunkt des Krimis war für mich Marys Wutrede, in der sie Erdem und dem Staatsanwalt die Meinung sagt und dabei aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht. Ich war stolz auf sie. Insgesamt war der Krimi für mich rundum gelungen.

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