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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2018

Was weiß der Mops ?

Das Extrawurscht-Manöver
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Der ehemalige Kriminalbeamte und jetzige Detektiv Sven Schäfer erhält von der attraktiven Rebecca Tronthoff den Auftrag, ihre verschwundene Freundin Iris zu finden. Derweil sieht sich die Augsburger Kripo ...

Der ehemalige Kriminalbeamte und jetzige Detektiv Sven Schäfer erhält von der attraktiven Rebecca Tronthoff den Auftrag, ihre verschwundene Freundin Iris zu finden. Derweil sieht sich die Augsburger Kripo einem Bandenkrieg gegenüber. Die eilig zusammengestellte Sonderkommission wird vom Kriminaldirektor Jansenbrink höchstpersönlich geleitet. Leider findet Schäfer nur noch die Leiche von Iris und am Tatort zudem einen Mops, der sich leider
nur schlecht als Zeuge eignet. Schäfer bittet seine Freundin Kommissarin Elsa Dorn um Unterstützung. Bald taucht der Verdacht auf, dass zwischen dem Mord an Iris und dem Bandenkrieg ein Zusammenhang besteht. Und offensichtlich sind Dorn und Schäfer auf der richtigen Spur, denn jemand trachtet den beiden nach dem Leben. Und warum versucht jemand mit allen Mitteln, den Mops zu entführen ?
Das Buch bietet eine hervorragende Mischung aus Spannung und Humor. Ich musste öfters schmunzeln. Wenn der Autor recht drastische Ereignisse schildert, löst er das Entsetzen durch Szenen, die eher zum Lachen reizen. Dabei arbeitet er mit leisen Tönen und feiner Ironie. Das ungleiche Ermittlerpaar Dorn und Schäfer sind überzeugende Sympathieträger und ergänzen sich perfekt. Dazu kommt die etwas schrullige Mutter von Elsa und der durch Unfähigkeit glänzende Vorgesetzte Jansenbrink. Die Handlung selbst ist spannend und überrascht mit vielen unerwarteten Wendungen.
Der Krimi bekommt deshalb von mir aus voller Überzeugung eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.12.2018

eine große Königin !

Queen Victoria
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Victoria wurde 1819 geboren. Ihre Zeugung erfolgte ausschließlich zu dem Zweck, die Thronfolge zu sichern. Ihren Vater lernte sie nie kennen, da er früh verstarb. Ihre Kindheit und Jugend waren einsam ...

Victoria wurde 1819 geboren. Ihre Zeugung erfolgte ausschließlich zu dem Zweck, die Thronfolge zu sichern. Ihren Vater lernte sie nie kennen, da er früh verstarb. Ihre Kindheit und Jugend waren einsam und freudlos. Deshalb war die Thronbesteigung für die 18jährige Victoria eine Befreiung. Victoria war eine fleißige Königin und bemüht über alles informiert zu sein. 2 Jahre später heiratet sie Prinz Albert, den sie abgöttisch liebt. Er liebt sie auch, hält sie aber als Frau des Regierens für unfähig und übernimmt fortan die Rolle des Königs, während sie seine neun Kinder zur Welt bringt. Als Prinz Albert 1861 überraschend stirbt, beginnt die an Besessenheit grenzende Trauerzeit der Königin. Die ist auch das Bild, das heute noch präsent ist, wenn ihr Name fällt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Zwar hat sie sich aus der Öffentlichkeit zurück gezogen, aber im Hintergrund war sie sehr aktiv und nahm regen Anteil an den Regierungsgeschäften. Oft nahm sie mehr Einfluss als ihr als Königin einer konstitutionellen Monarchie zustand. 1901 stirbt Victoria, die einen starken Rückhalt in der Bevölkerung hatte, tief betrauert. Völlig zu recht trägt dieses Jahrhundert ihren Namen. Sie war die letzte politisch aktive Herrscherin Großbritanniens.
Das Buch liest sich, obwohl es ein Sachbuch ist, sehr spannend und unterhaltsam. Ich musste mir ab und zu in Erinnerung rufen, dass das Buch kein Romanist, sondern eine wahre Geschichte erzählt. Und ich habe meine Meinung über die Witwenkönigin gründlich revidiert. Sie war eine kluge und um ihr Volk besorgte Frau. Natürlich hatte sie auch Fehler und lag mit ihren Einschätzungen nicht immer richtig, das schmälert ihre Verdineste um das Königreich nicht. So ist es ihr Verdienst, dass es in den unruhigen Zeiten um 1840 zu keiner Revolution in Großbritannien kam. Sie ist ein Vorbild für die damals beginnenden Eman­zi­pa­ti­ons­be­stre­bungen, auch wenn sie sich selbst in erster Linie als Mutter sah.
Die vorliegende Biographie ist ein lesenswertes, tolles Buch über eine bemerkenswerte und unterschätzte Frau.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Wer ist das nächste Opfer ?

Böse Bilder
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Der Täter, der sich selbst I_Killer nennt, tötet eine junge Frau und stellt die Bilder davon ins Netzt. Das löst einen ungeheuren Hype aus und die Fangemeinde wartet ungeduldig auf den nächsten Mord. ...

Der Täter, der sich selbst I_Killer nennt, tötet eine junge Frau und stellt die Bilder davon ins Netzt. Das löst einen ungeheuren Hype aus und die Fangemeinde wartet ungeduldig auf den nächsten Mord. DCI Fenton, der mit dem Fall betraut ist, empört sich über die in seinen Augen geschmacklose Zurschaustellung des Opfers und macht dies in der Öffentlichkeit sehr deutlich. Das nächste Opfer ist aus Fentons unmittelbarem Umfeld. ist Fenton und seine Familie nun im Visier des Täters ? Der Journalist Blake, dessen Ex-Freundin, das erste Opfer war, macht sich ebenfalls auf die Jagd nach dem Mörder. Schnell kann der Öffentlichkeit ein Täter präsentiert werden. Aber Zweifel bleiben.
Der Krimi hat bei mir Gänsehaut-Feeling ausgelöst. Der Autor erzählt die Geschichte in kurzen Kapiteln, spart bei der Beschreibung der Taten nicht mit blutigen Details und lässt den Täter selbst immer wieder zu Wort kommen. Der Täter enthüllt immer mehr Details über seine Motive und kurze Einblicke in sein bisheriges Leben. Ich habe dann immer gegrübelt, ob die neuen Erkenntnisse auf einen der Akteure passen. Bis kurz vor Schluss bin ich aber im Dunkeln getappt. Am meisten mochte ich die Person Blake, weil mich sein Schicksal sehr bewegt hat, er aber bereit war, sich ins Leben zurück zu kämpfen. DCI Fenton dagegen blieb fremd. Er war mir zu beherrscht.
Das Buch endet mit einem Showdown und einem für mich genialen Epilog.
Das Buch hat mir einige aufregende Lesestunden beschert und bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Lina Morgenstern, die Mutter der Suppenküchen

Das Novembermädchen
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Lina Morgenstern wird in eine wohlhabende Breslauer Kaufmannsfamilie hinein geboren. Schon als junges Mädchen liegt ihr das Wohl der anderen am Herzen. Gegen den Willen der Eltern ertrotzt sie sich die ...

Lina Morgenstern wird in eine wohlhabende Breslauer Kaufmannsfamilie hinein geboren. Schon als junges Mädchen liegt ihr das Wohl der anderen am Herzen. Gegen den Willen der Eltern ertrotzt sie sich die Heirat mit Theodor Morgenstern. Die Familie zieht nach Berlin. Dort scheitert Theodor mit dem Versuch, sich mit
einem eleganten Modesalon selbstständig zu machen. Lina ist gezwungen für den Unterhalt der Familie zu sorgen. Sie schreibt Bücher, gründet Kindergärten und eine Schule für angehende Erzieherinnen. Sie erkennt die Armut und Hunger eines großen Teils der Berliner Bevölkerung und gründet den Verein der Berliner Volksküchen. Ihre große Stunde schlägt, als der Deutsch- Französische Krieg ausbricht und sie aus dem Nichts die Verpflegung der an die Front fahrenden Soldaten organisiert. Dies alles schafft sie mit der Hilfe vieler ehrenamtlicher Frauen und gegen den Widerstand und die Vorurteile der Männer. Ihre größte Unterstützung erfährt sie durch ihren Ehemann Theodor, der sich um die 5 Kinder kümmert , den Haushalt organisiert und sie unterstützt, wo er nur kann. Als sich der Widerstand gegen sie - durchsetzt mit antisemitischen Vorwürfen - verstärkt, zieht sie sich ins Private zurück.
Ich kannte die Geschichte der Lina Morgenstern nicht und bin deshalb der Autorin sehr dankbar, dass sie die Lebensgeschichte dieser herausragenden Frau erzählt. Lina Morgenstern war in meinen Augen eine moderne Frau im besten Sinne des Wortes. Sie initiierte Dinge , von denen wir heute noch profitieren. Ihr Mut und ihr Durchsetzungswille Dinge anzugehen, die sie für sich als notwendig und richtig erachtet, haben mir imponiert. Genauso gilt meine Bewunderung ihrem Mann Theodor, der sie als Hausmann in einer Zeit, als Frauen nicht wählen und ohne Einwilligung des Mannes keiner Arbeit nachgehen durften, unterstützte. um so trauriger stimmt es mich, dass Lina Morgenstern für ihr segensreiches Wirken damals diffamiert wurde und heute in Vergessenheit geraten ist.
Die Autorin erzählt die Lebensgeschichte in eingängiger Sprache und sehr lebendig und ruft damit nicht nur eine starke Frauenpersönlichkeit ins Gedächtnis, sondern bietet auch wunderbare Unterhaltung.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Wer zieht die Fäden im Hintergrund ?

Mein ist die Macht
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Ein Bombenattentat auf die Kölner Zentralmoschee ist Auslöser dafür, dass sich Vertreter aller Religionen auf dem Bonner Petersberg treffen, um eine Art Friedensvertrag zu schließen. Mit dabei ist der ...

Ein Bombenattentat auf die Kölner Zentralmoschee ist Auslöser dafür, dass sich Vertreter aller Religionen auf dem Bonner Petersberg treffen, um eine Art Friedensvertrag zu schließen. Mit dabei ist der französische Rabbiner Fabrice, der sich plötzlich der Anklage gegenüber sieht, er habe einen terroristischen Anschlag auf die First Daughter des amerikanischen Präsidenten verüben wollen, der in letzter Sekunde vereitelt werden konnte. Von Fabrices Unschuld überzeugt versuchen seine Freunde Natalie Villeneuve und ihr Verlobter Alex die wahren Täter zu finden. Sie geraten in einen Irrgarten aus Lügen und Täuschungen. Als Alex zusammen mit Cara Allegri, einer weiteren Figur auf dem Spielfeld, einen Informanten auf dem Kölner Rathausplatz treffen will, geht erneut eine Bombe hoch.
Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag - dem Anschlag auf die Zentralmoschee . Schon hier wird deutlich, dass man den offensichtlichen Tatsachen nicht trauen kann und ein größerer Plan dahinter steckt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist. In einer Schnitzeljagd in Dan-Brown-Manier versuchen Natalie und Alex das Komplott gegen Fabrice aufzudecken. Dabei spielt das Thema "Fake News" eine große Rolle und der Autor zeigt sehr deutlich, wie leicht man durch Bilder manipuliert werden kann. Die beiden Protagonisten kommen einer Verschwörung auf die Spur, die bis in die höchsten Regierungskreise reicht und ihr Leben und das ihrer Familie bedroht.
Das Buch liest sich sehr spannend und die Handlung bekommt immer mehr Dynamik. Ein großer Pluspunkt war in meinen Augen die überzeugende Einbindung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen. Für Freunde von Verschwörungstheorien und etwas anspruchsvoller Thriller ist der Krimi eine