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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2019

Ein Serienmörder und die Suche nach dem Motiv

Todeskäfig (Ein Sayer-Altair-Thriller 1)
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Die Washingtoner Polizei findet in einem leerstehendem Haus die Leiche eines jungen Mädchens. Der Mörder hat sie qualvoll verhungern und verdursten lassen. FBI Special Agent Sayer Altair wird mit den Ermittlungen ...

Die Washingtoner Polizei findet in einem leerstehendem Haus die Leiche eines jungen Mädchens. Der Mörder hat sie qualvoll verhungern und verdursten lassen. FBI Special Agent Sayer Altair wird mit den Ermittlungen beauftragt, an denen die Öffentlichkeit regen Anteil nimmt, da das Opfer die Tochter eines Senators ist. Der
Ermittlungsdruck ist hoch, da man von einem Serientäter ausgeht und weitere Opfer in seiner Gewalt vermutet. Der Täter scheint schnell ermittelt. Die Beweislage ist eindeutig. Fingerabdrücke und DNA-Spuren konnten sicher gestellt werden. Doch Sayer beginnt zu zweifeln und je tiefer sie in die Untersuchung der Beweismittel einsteigt, desto weniger stichhaltig sind sie. Schlimmer noch, es kommt der Verdacht auf, dass der Täter schon früher gemordet hat und Unschuldige dafür im Gefängnis sitzen. Wenn aber die Beweise gefälscht sind, dann muss der Täter aus dem Kreis der Ermittler kommen. Wem und was kann man dann noch trauen ?
Das Buch ist sehr gut geschrieben. Kurze Kapitel und häufige Szenenwechsel erhöhen die Spannung zusätzlich zu der packenden Handlung. Der Leser weiß nie mehr als die ermittelnde FBI Agentin Sayer, so dass man mit ihr in die Irre läuft und selbst nicht mehr weiß, wem man trauen kann. Sayer, die um noch um ihren toten Mann trauert und versucht ihre Emotionen zu unterdrücken bildet mit dem eher zurückhaltenden Vik und dem akribisch arbeitenden Kriminaltechniker Ezra ein sympathisches und effizientes Ermittlungsteam. Die Spannung steigert sich bis zum grandiosen Finale. Das Motiv des Täters ist nachvollziehbar, aber für meinen Geschmack sehr reißerisch. Ich würde sagen typisch amerikanisch. Das ändert aber nichts daran, dass das Buch super spannend ist, ein echter Pageturner.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Nichts ist, wie es scheint

Dreckiger Schnee
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Detective Aiden Waits wird dabei erwischt, wie er Koks aus der Asservatenkammer entwendet. Sein Vorgesetzter Paars bietet ihm die Wahl zwischen Gefägnis und Undercover-Einsatz im Drogenmilieu von Manchester. ...

Detective Aiden Waits wird dabei erwischt, wie er Koks aus der Asservatenkammer entwendet. Sein Vorgesetzter Paars bietet ihm die Wahl zwischen Gefägnis und Undercover-Einsatz im Drogenmilieu von Manchester. Waits entscheidet sich für den Einsatz. Gleichzeitig soll er ein Auge auf Isabell Rossiter haben, die minderjährige Tochter eines angesehenen Politikers. Sie ist bereits vor einem Monat von Zuhause ausgerissen und wohnt im Haus des Drogenbosses Carver, gegen den Waits Beweise sammeln soll. Waits gelingt es tatsächlich Kontak mirt ihr aufzunehmen. Als Waits feststellt,dass Isabell für Carver als Drogenkurier arbeitet und offensichtlich von Zuhause geflohen ist, möchte er ihr helfen. Sollte ihr Vater sie missbraucht haben ? bevor Waits etwas unternehmen kann, stirbt Isabell an einer Überdosis. Parallel zu diesen Ereignis scheint es zu einem Bandenkrieg zu kommen, in dem Carver den kürzeren zu ziehen scheint. Waits hat sich inzwischen in das Mädchen Catherine aus dem engen Umfeld Carvers verliebt. Als sie als Geisel genommen und mit dem Tode bedroht wird, versucht Waits alles, um ihr Leben zu retten. Doch alle scheinen sich von ihm abzuwenden und er ist auf sich allein gestellt.
Die Geschichte ist sehr düster. Niemand ist eindeutig gut, sondern alle bewegen sich in einer dunklen Grauzone. Waits ist in meinen Augen ein guter Polizist, der aus hehren Motiven den beruf ergriffen hat. Als er mit der bitteren Realität konfrontiert wird, gerät sein Leben in eine rasante Abwärtsbewegung. Jeder Versuch, das Richtige zu tun, zieht ihn tiefer in den kriminellen Sumpf. Er erkennt, dass er von allen nur benutzt und manipuliert wurde, auch von seinem Vorgesetzten. fast zu spät geht er seinen eigenen Weg und muss doch erfahren, dass nichts so ist, wie es schien.
Ich fand den Krimi absolut spannend und lesenswert, gerade auch wegen dem überraschenden und doch eher deprimierenden Ende.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Unter dem Glücksstern geboren ?

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Johann wird in Knittlingen als Sohn eines Bauern geboren. Seine Mutter nennt ihn Faustus- der Glückliche - und sagt ihm eine große Zukunft voraus. Sein Vater lehnt ihn ab und zieht seine älteren Brüder ...

Johann wird in Knittlingen als Sohn eines Bauern geboren. Seine Mutter nennt ihn Faustus- der Glückliche - und sagt ihm eine große Zukunft voraus. Sein Vater lehnt ihn ab und zieht seine älteren Brüder vor. Johann begeistert sich für Bücher und das Wissen, das sie verheißen und er liebt seine Jugendfreundin Margarethe, die einem anderen versprochen ist. Als Johanns Mutter stirbt, nimmt sein Leben eine dramatische Wendung. Er verlässt sein Heimatdorf bei Nacht und Nebel und reist mit dem Magier Tonio durch die Lande. Tonio wird zu seinem Lehrmeister und Faustus saugt das Wissen begierig auf. Doch Tonio scheint der schwarzen Magie zugewandt und in seinem Umfeld verschwinden Kinder spurlos. Faustus ist erneut gezwungen zu fliehen. Er schließt sich einer Gauklertruppe an, reist mit ihr nach Venedig und gerät dort in den Bann des Venezianers Barbarese, der ihm Zugang zu seiner immensen Bibliothek gewährt. Auch hier findet Faust kein Glück und reist überstürzt nach Heidelberg ab. Hier scheinen sich nun , seine größten Wünsche zu erfüllen. Er beginnt zu studieren und trifft Margarethe wieder. Margarethe lebt mittlerweile im Kloster, aber Faustus kann sie zur Flucht überreden. Erneut wendet sich das Glück von Faust ab. Ihre Pläne werden verraten, Margarethe wird der Hexerei angeklagt. Faustus reist als Doktor der Magie durch die deutschen Lande und erlangt eine gewisse Berühmtheit. gerade als es scheint, dass Faust zur Ruhe gekommen ist, erreicht ihn der Hilferuf eines alten Freundes aus Nürnberg. Dort wird er bereits von dunklen Mächten erwartet, die vollenden wollen, was vor vielen Jahren begann.
Die Geschichte hat mich von Anfang an vollkommen gefangen genommen. Die bildhafte Sprache, die Vermischung von Fiktion und geschichtlichen Fakten zeichnen ein buntes Bild der damaligen Zeit. Faustus Schicksal ist voller spannender Ereignisse und unerwarteter Wendungen. Und über allem liegt der Schatten des unheimlichen Tonios, der mit dem Teufel im Bunde scheint. Fausts große Leidenschaft, sein Drang nach Wissen, wenden sich immer wieder gegen ihn. Der vorgeblich unter dem Glücksstern Geborene hat kein Glück und verliert, woran er auch sein Herz hängt. Richtig sympathisch war mir Faust nicht, da er in meinen Augen doch sehr egoistisch handelt. Allerdings muss ich ihm zu gute halten, dass er stets versucht, sich dem Bösen zu entziehen.
Das Buch ist ein echter Pageturner und war trotz fast 800 Seiten nie langweilig.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Packender Krimi mit tiefen Einblicken in die damaligen sozialen Verhältnisse

Die Tote im Fechtsaal
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Die alleinerziehende Fechtlehrerin Annie Troll, die in prekären Verhältnissen lebt, findet auf dem Dachboden die erstochene Tänzerin Serafina, der sie Fechtunterricht gegeben hat. Ihr ist sofort klar, ...

Die alleinerziehende Fechtlehrerin Annie Troll, die in prekären Verhältnissen lebt, findet auf dem Dachboden die erstochene Tänzerin Serafina, der sie Fechtunterricht gegeben hat. Ihr ist sofort klar, dass man sie des Mordes bezichtigen wird. Sie wendet sich an den Detektiv Daniel Raabe um Unterstützung. Raabe war früher Staatsanwalt, hat aber seine Stellung verloren, weil er verdächtigt wird Frau und Tochter ermordet zu haben. Weitere Akteure sind der Zwerg Schmitt und der Leiter der Gendarmerie von Römer. Schmitt versucht der König der Verbrecher von Dresden zu werden. Er schreckt vor keinem Gräuel zurück, auch nicht Mord und bedroht Annie und deren Tochter Jette. Römer ist eine zwielichtige Person und versucht alles, um Raabe für den Mord an Frau und Tochter zur Rechenschaft zu ziehen. Nach anfänglichem Zögern erhält Raabe Unterstützung von seinem ehemaligen Kollegen und Freund Max. Beide sind sich sicher den Mörder der Tänzerin zu kennen. eine ungewöhnliche Idee soll den Täter zu einem Geständnis zwingen.
Der Roman spielt in Dresden des Jahres 1869. Die Autorin versteht es meisterlich, Einblicke in die damaligen sozialen Verhältnisse zu geben und diese als zusätzliches Spannungselement in die Handlung einzubauen. Annie ist eine sympathische Frau, die versucht ihr Leben zusammen mit der Tochter zu meistern. Sie hat gelernt, sich auf niemanden zu verlassen. Heute würde man sie emanzipiert nennen. Für mich war jedoch Raabe die interessanteste Figur der Geschichte. Versunken in der Trauer um die Tochter, geächtet von der Gesellschaft hegt er dem neuen Beruf des Detektivs nach . Er setzt bei seinen Nachforschungen auf neue wissenschaftliche Methoden wie Fingerabdrücke. Er scheint sich nicht um seine Mitmenschen zu scheren, kümmert sich aber rührend um Annie und deren Tochter. Aber ich hatte dennoch Zweifel, ob er nicht doch seine Familie getötet hat.
Der Krimi liest sich sehr spannend und die Autorin greift gelegentlich auch zu sehr drastischen Bildern. Die Auflösung des Falles ist überraschend, aber logisch und überzeugend.
Wer gut recherchierte historische Krimis liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Blick hinter die Fassade einer gutbürgerlichen Familie

Domschattenträume
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Wir schreiben das Jahr 1926. Die junge Karolina Offermann träumt davon Karriere als Filmschauspielerin zu machen. Dazu nimmt sie Unterricht bei der bekannten Schauspielerin Paula Poll. Unterstützt wird ...

Wir schreiben das Jahr 1926. Die junge Karolina Offermann träumt davon Karriere als Filmschauspielerin zu machen. Dazu nimmt sie Unterricht bei der bekannten Schauspielerin Paula Poll. Unterstützt wird Karolina von ihrer Mutter Helene. Ihr Vater Carl dagegen darf davon nichts wissen. Stark alten Konventionen verhaftet plant der vermögende Möbelfabrikant eine Hochzeit mit dem Sohn eines
befreundeten Teppichfabrikanten. Die einzige Möglichkeit aus dem Haus zu kommen, besteht für Karolina darin, in der Buchhandlung ihres jüdischen Onkels Johann mitzuhelfen. Dessen Familie weiß von ihren Träumen. Karolina wächst als Tochter aus gutem Hause auf. Materielle Sorgen kennt sie nicht. Doch fast über Nacht bricht ihre Welt auseinander.
Der Roman bietet gute Unterhaltung. Im Gegensatz zu den anderen Büchern aus dieser Zeit, stehen nicht die politischen Umbrüche im Vordergrund, wenn sie auch das Geschehen mit beeinflussen. Für mich spannend war die Schilderung der sozialen Verhältnisse und die Lebensumstände des Großbürgertums. Auch die eingestreuten Informationen zur Kulturszene, speziell des Films und der Literatur, waren interessant. Nachvollziehbar war für mich die persönliche Entwicklung von Karolina. Zu Beginn ist sie die verwöhnte und naive Tochter aus gutem Hause mit Flausen im Kopf. Dann wird sie durch die äußeren Umstände gezwungen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Dabei nimmt sie jede Gelegenheit wahr, der Verwirklichung ihrer Träume näher zu kommen. Diese Zielstrebigkeit hat mich beeindruckt. Am Ende des Buches ist Karolina eine starke junge Frau, die optimistisch in die Zukunft blickt.