Cover-Bild Domschattenträume
Band 1 der Reihe "Karolina Offermann"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 05.09.2018
  • ISBN: 9783839223055
Karin Joachim

Domschattenträume

Roman
Köln-Marienburg 1926: Karolina Offermann träumt von einer Filmkarriere im fernen Berlin. Doch die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben kollidiert mit den Vorstellungen ihres Vaters. Der Fabrikant hat einen anderen Weg für sie vorgesehen. Allen Hindernissen zum Trotz nimmt sie unentdeckt von ihm Schauspielunterricht. Als er dies erfährt, eskalieren die familiären Konflikte und münden in eine Tragödie. Und der Traum vom Film rückt in immer weitere Ferne.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2018

Träume einer jungen Frau in der Weimarer Republik...

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Bis auf einen Tagesausflug bin ich noch nie in Köln gewesen, aber nun bin ich gemeinsam mit Karolina 1926 durch Köln flaniert, habe in Damms Teestube gesessen, bin gemeinsam mit ihr und ihrem Hund Tiffany ...

Bis auf einen Tagesausflug bin ich noch nie in Köln gewesen, aber nun bin ich gemeinsam mit Karolina 1926 durch Köln flaniert, habe in Damms Teestube gesessen, bin gemeinsam mit ihr und ihrem Hund Tiffany am Rhein entlang spaziert, habe mit ihr eine Wanderung an der Ahr unternommen, 1927 das aufregende (und / oder erschreckende) Berlin kennengelernt. Karin Joachim beschreibt die jeweiligen Situationen so anschaulich, dass ich das Gefühl hatte, Teil des Geschehens zu sein...
Karolina Offermann, eine 20-jährige junge und sympathische Frau, hadert mit ihrem Schicksal: sie ist noch nicht „großjährig“ und ihr Vater vertritt ausgesprochen konservative Anschauungen: Frauen brauchen kein Abitur, sie sollen heiraten und Kinder bekommen, sie sollen kein Führerschein machen – kurzum, eigentlich in allem genau die gegenteiligen Ansichten von Karolina! Vor allem darf der Vater auf keinen Fall wissen, dass Karolina heimlich Schauspielunterricht nimmt und davon träumt, zum Film zu gehen. Unterstützt wird sie in diesem Traum von ihrer Mutter, deren Bruder, Onkel Johann und dessen Frau, Tante Olga. Aber wird sie sich ihren Traum erfüllen können, ohne den endgültigen Bruch mit dem Vater herbeizuführen? Hinzu kommt, dass mysteriöse Geschehnisse im Hause Offermann geschehen, wem kann Karolina noch vertrauen? Ist ihr Bruder Arnold ein heimlicher Spitzel ihres Vaters? Welche Rolle spielt eigentlich ihr Cousin Felix? Fragen über Fragen... Aber die lasse ich jetzt hier an dieser Stelle unbeantwortet...
Sehr beeindruckt haben mich die politischen Hinweise auf die damalige Zeit, so liest Karolina z.B. im Mai in der Zeitung: „Mehrere Stahlhelmleute pöbelten im angetrunkenen Zustand Passanten an. Als sich ein Kommunist einmischte, eskalierte die Situation. Es fielen Schüsse. Der Kommunist wurde schwer, der Stahlhelmmann, der geschossen hatte, leicht an der Hand verletzt.“ (S. 26). Auch der aufkommende Antisemitismus wird anhand von Onkel Johann, der sich weigert, in seiner Buchhandlung deutschnationale Literatur zu verkaufen, anschaulich und einprägsam thematisiert. Fast nebenbei erfahren wir Leser, dass der Bürgermeister von Köln zu diesem Zeitpunkt Konrad Adenauer hieß. 1927 erlebt Karolina einen Zusammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten hautnah mit: „In Karolinas unmittelbarer Nähe wurde ein Mann zu Boden geworfen und mit Füßen getreten. „Raus mit dem farbigen Pack“ rief einer von ihnen. Ein anderer schrie: „Schlagt die Judenlümmel tooooot“ und schwenkte eine Fahne mit einem Hakenkreuz.“ (S.338)
Fiktion und Realität sind gut miteinander verwoben und ergänzen sich, so dass das Buch leicht und flüssig zu lesen ist. Die Kapitel sind mit Datumsangaben versehen, so dass die Geschichte chronologisch berichtet wird. Zu Beginn gibt es ein Verzeichnis über die fiktiven und die historischen Personen, was ich allerdings kaum benötigt habe, mir haben sich die verwandtschaftlichen Beziehungen und „auftretenden Personen“ gut aus dem Text erschlossen.
Dieses Buch hat mich wirklich in seinen Bann gezogen, dass ich es nur schwer aus der Hand legen konnte, der kriminalistische Aspekt wurde zum Schluss aufgeklärt. „Domschattenträume“ hat mich sehr gut unterhalten und mir anregende Lesestunden gewährt – aus diesem Grund kann ich das Buch mit wirklich gutem Gewissen weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 09.10.2018

Der Traum vom Film

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Klappentext:

Köln-Marienburg 1926: Karolina Offermann träumt von einer Filmkarriere im fernen Berlin. Doch die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben kollidiert mit den Vorstellungen ihres Vaters. ...

Klappentext:

Köln-Marienburg 1926: Karolina Offermann träumt von einer Filmkarriere im fernen Berlin. Doch die Sehnsucht nach einem selbstbestimmten Leben kollidiert mit den Vorstellungen ihres Vaters. Der Fabrikant hat einen anderen Weg für sie vorgesehen. Allen Hindernissen zum Trotz nimmt sie unentdeckt von ihm Schauspielunterricht. Als er dies erfährt, eskalieren die familiären Konflikte und münden in eine Tragödie. Und der Traum vom Film rückt in immer weitere Ferne.


Leseeindruck:

Mit „Domschattenträume“ liegt dem Leser ein kurzweiliger und lesenswerter Roman vor.
Die Autorin Karin Joachim hat einen gut lesbaren und flüssigen Schreibstil. Dieser historische Roman vermischt wahre Begebenheiten und historische Figuren perfekt mit fiktiver Handlung und ebenso fiktiven Charakteren.
Wir schreiben das Jahr 1926. Karolina Offermann ist die Protagonistin, die von einer Filmkarriere im fernen Berlin träumt. Doch ihr Vater hat ganz andere Pläne. Und so kommt es wie es kommen muss zu familiären Konflikten…

Die Hauptfigur ist wunderbar detailliert beschrieben. Man kann sich gut mit ihr identifizieren und in ihre Gefühlslage versetzen. Überhaupt fühlte ich mich während des Lesens in ihre Zeit versetzt. Der Temporalkolorit ist wunderbar erfasst worden. Die rund 370 Seiten lasen sich wie im Flug - ohne Langeweile mit viel Handlung. Mir hat dieser Roman prima gefallen.



@ esposa1969

Veröffentlicht am 12.01.2019

Blick hinter die Fassade einer gutbürgerlichen Familie

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Wir schreiben das Jahr 1926. Die junge Karolina Offermann träumt davon Karriere als Filmschauspielerin zu machen. Dazu nimmt sie Unterricht bei der bekannten Schauspielerin Paula Poll. Unterstützt wird ...

Wir schreiben das Jahr 1926. Die junge Karolina Offermann träumt davon Karriere als Filmschauspielerin zu machen. Dazu nimmt sie Unterricht bei der bekannten Schauspielerin Paula Poll. Unterstützt wird Karolina von ihrer Mutter Helene. Ihr Vater Carl dagegen darf davon nichts wissen. Stark alten Konventionen verhaftet plant der vermögende Möbelfabrikant eine Hochzeit mit dem Sohn eines
befreundeten Teppichfabrikanten. Die einzige Möglichkeit aus dem Haus zu kommen, besteht für Karolina darin, in der Buchhandlung ihres jüdischen Onkels Johann mitzuhelfen. Dessen Familie weiß von ihren Träumen. Karolina wächst als Tochter aus gutem Hause auf. Materielle Sorgen kennt sie nicht. Doch fast über Nacht bricht ihre Welt auseinander.
Der Roman bietet gute Unterhaltung. Im Gegensatz zu den anderen Büchern aus dieser Zeit, stehen nicht die politischen Umbrüche im Vordergrund, wenn sie auch das Geschehen mit beeinflussen. Für mich spannend war die Schilderung der sozialen Verhältnisse und die Lebensumstände des Großbürgertums. Auch die eingestreuten Informationen zur Kulturszene, speziell des Films und der Literatur, waren interessant. Nachvollziehbar war für mich die persönliche Entwicklung von Karolina. Zu Beginn ist sie die verwöhnte und naive Tochter aus gutem Hause mit Flausen im Kopf. Dann wird sie durch die äußeren Umstände gezwungen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Dabei nimmt sie jede Gelegenheit wahr, der Verwirklichung ihrer Träume näher zu kommen. Diese Zielstrebigkeit hat mich beeindruckt. Am Ende des Buches ist Karolina eine starke junge Frau, die optimistisch in die Zukunft blickt.