Platzhalter für Profilbild

Leseigel

Lesejury Star
offline

Leseigel ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseigel über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.12.2018

Deja vu

Damit du nie vergisst
0

Andrea lebt mit ihrem Mann Greg und der 21/2 jährigen gemeinsamen Tochter Julie wieder in Norwich. Sie unterstützt die dortige Polizei als Profilerin. Das Leben verläuft in geordneten Bahnen. Dann wird ...

Andrea lebt mit ihrem Mann Greg und der 21/2 jährigen gemeinsamen Tochter Julie wieder in Norwich. Sie unterstützt die dortige Polizei als Profilerin. Das Leben verläuft in geordneten Bahnen. Dann wird die Leiche einer jungen Studentin in den Sümpfen gefunden. Fassungslos müssen sich Andrea und der Polizeibeamte Christopher der Tatsache stellen, dass die Vorgehensweise des Täters völlig mit der des Campus Rapist identisch ist. Doch der ist tot - von Greg erschossen. Bisher waren alle davon ausgegangen, dass der Campus Rapist ein Einzeltäter war. Andrea ist fest entschlossen, den Nachahmungstäter zur Strecke zu bringen, bevor er zum Serienmörder wird. Obwohl das bedeutet, dass sie sich erneut den damaligen Ereignissen stellen muss. Auch Greg findet sich in der Hölle von damals wieder. Und der neue Täter scheint fest entschlossen, das Werk des Campus Rapist zu vollenden . Andrea und ihre Familie zu zerstören.
Die Geschichte beginnt mit ruhigem Gleichmaß. Andrea muss sich um die Aufklärung einer tödlichen Messerattacke kümmern, aber das ist im Grunde Routine. Umso erschreckender ist dann die Entwicklung, dass ein Nachahmungstäter des Campus Rapist auftaucht. Die Situation ist von Anfang an ein Alptraum für Andrea und ihre Familie. besiegt geglaubte Dämonen erwachen erneut zum Leben. Nicht genug gerät auch Andreas Beziehung zu Greg in die Krise.
Dieses Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. Erneut schildert die Autorin die Vorgehensweise des Täters sehr detailliert. Besonders am Schluss hat sie mich fast an meine Grenze gebracht. Bei einem Film hätte ich vermutlich kurz die Hände vor die Augen gehalten. Trotzdem war ich durch die Schilderung nicht abgestoßen, sondern eher fasziniert, da es für mich durch die klare und sachliche Erzählweise möglich war, eine gewisse Distanz zu wahren.
Ich war auch vom 3. Band um die Profilerin Andrea Thornton völlig begeistert, weil es der Autor gelungen ist, mich immer wieder aufs neue mit ihren Einfällen zu fesseln und zu überraschen.

Veröffentlicht am 13.11.2018

Andreas Bewährungsprobe

Jenseits der Angst
0

Andrea und Gregory leben in London. Beide haben ihre Ausbildung abgeschlossen. Andrea wird zu ihrem ersten Fall als Profilerin hinzugezogen. Die Millionärstochter Trisha wurde entführt. Es gab einen Toten. ...

Andrea und Gregory leben in London. Beide haben ihre Ausbildung abgeschlossen. Andrea wird zu ihrem ersten Fall als Profilerin hinzugezogen. Die Millionärstochter Trisha wurde entführt. Es gab einen Toten. Die Entführer fordern Lösegeld. Es scheint kein allzu spektakulärer Fall zu sein. Das ändert sich schlagartig, als die Übergabe des Lösegeldes scheitert. Lebt Trisha noch ? Ging es gar nicht um Geld, sondern war es ein gegen den Vater gerichteter Racheakt ? Auch für Andrea persönlich entwickelt sich der fall zur Zerreißprobe. Erinnerungen an ihre eigene Entführung und die damit verbundenen Ängste kommen mit Macht zurück und lassen sie nachts kaum schlafen. Kann es sein, dass sie dadurch den Sachverhalt falsch beurteilt ?
Das Buch ist klar zeitlich gegliedert und erinnert mich deshalb an einen Polizeibericht. Das hat mir das Gefühl vermittelt, hautnah dabei zu sein. Das wiederum hat die Spannung erhöht, die sich mit jedem Kapitel mehr aufbaut. Was mich am meisten beeindruckt hat, war die realistische Schilderung der Vorgänge. Ich habe für mich mit dem Kopf genickt und gedacht :"Ja, genauso könnte es gewesen sein." Auch die Probleme mit der Verarbeitung ihrer traumatischen Vorerfahrung wird nüchtern beschrieben und wirkt dadurch auf mich um so überzeugender. Ihre privaten Probleme mit Gregory waren mir dagegen etwas zu ausführlich dargestellt, aber das nur am Rande.
Mir gefällt die eher sachliche Erzählweise, die sich auf das wesentliche fokussiert und wenn es notwendig ist, nichts beschönigt.
Der Krimi ist für mich eine gelungene Fortsetzung des 1. Bandes und eher noch besser und spannender zu lesen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Ein junger Magier kämpft gegen das Verbrechen

Die Chroniken von Maradaine - Der Zirkel der blauen Hand
0

Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht ...

Die Geschichte um den jungen Magierstudenten Veranix spielt in einer mittelalterlichen Welt. Bei genauerem Hinsehen unterscheidet sie sich in manchen Dingen nicht von unserer. Die Straßen werden beherrscht von verschiedenen Banden. Eine davon sind die Prinzen. Einer ihrer Anführer ist Colin, ein Cousin von Veranix. Alle leben in Angst vor dem übermächtigen Verbrecherkönig Fenmere, der sein Geld überwiegend mit Drogenhandel verdient. Da Veranix seine Mutter durch Drogen verloren hat, bekämpft er Fenmere mit allen Mitteln, wo er nur kann. Als er von eine große, vermeintliche Drogenlieferung abfangen kann, gelangt er in den Besitz eines Mantels und eines Seils, die seine magischen Kräfte erheblich verstärken. Der Diebstahl ruft den magischen Zirkel "Die blaue Hand" auf den Plan, für den die Gegenstände ursprünglich bestimmt waren. Nun jagen Veranix nicht nur Fenmere und seine Handlanger, sondern auch die mächtigen und bedeutend skrupelloseren Magier.. Unterstützung bekommt Veranix nur durch Kaiana, die als Gärtnerin bei der Universität arbeitet und seinem Mitstudenten Delmin.
Das Buch zieht einen gleich in seinen bann. Ständig gerät Veranix bei seinen Versuchen, Fenmere zu schaden in Schwierigkeiten und ich war jedes mal gespannt, wie er es schafft, heil aus der Sache heraus zu kommen. Veranix ist ein hitzköpfiger sympathischer Junge, der sich allein dem schier aussichtslosen Kampf gegen das Böse stellt. Das ist zugleich eine Schwäche der Geschichte. Veranix begibt sich ohne Nachdenken in Gefahr und entkommt jedes mal. Das ist auf Dauer trotz des Einsatzes von Magie unglaubwürdig. Gut, dass er seine verlässlichen Freunde Kaiana und Delmin hat, die für ihn das Denken übernehmen. Colin, seinen Vetter, habe ich dagegen bedingungslos ins herz geschlossen. Auf den ersten Blick scheint er als Mitglied der Prinzenbande auf der falschen Seite zu stehen. Er hat aber das herz auf dem rechten Fleck und erweist sich als echter Freund.
Das Ende hat mich ein wenig enttäuscht, weil es für mich einige wichtige Fragen unbeantwortet lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 15.04.2018

Die Idylle trügt

Brennende Gischt
0

Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten ...

Die alleinerziehende Kommissarin Liv Lammers wird zu einem Mordfall auf die Insel Sylt gerufen. Der allseits beliebte Pfarrer wurde erschlagen, als er sich im Haus des verstorbenen Millionärs Zurssen aufgehalten hatte, das dieser der Kirche hinterlassen hatte.
Überschattet werden die Ermittlungen durch Rivalitäten zwischen ihrem Arbeitskollegen Hennes und dem Leiter Bente sowie einem Maulwurf in den eigenen Reihen. Auch privat gestaltet sich der Fall für Liv belastend, da ihre Familie, mit der sie sich überworfen hat, auf Sylt lebt. Der Fall selbst scheint schnell gelöst. Der Pfarrer führte eine offene Ehe und ein eifersüchtiger Ehemann gerät in Verdacht. Doch wie passt das liebenswürdige alte Ehepaar ins Bild ? Als der Mann plötzlich verschwindet, weist eine der möglichen Spuren in die wilden Siebziger der Insel.
Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Familienprobleme von Liv geben der Geschichte eine besondere Note, werden aber nie so dominant, dass sie vom eigentlichen Fall ablenken. Sehr gelungen fand ich den Spannungsbogen ausgehend vom Mord am Pfarrer, der auf den ersten Blick einfach zu lösen scheint. Als die Ermittler etwas an der Oberfläche kratzen, bringen sie rasch menschliche Abgründe ans Licht. dadurch entwickelt sich die Geschichte in eine völlig andere Richtung. Obwohl der Täter doch schon einige Seiten vor dem Ende bekannt ist, gelingt es der Autorin die Spannung hoch zu halten. Liv war mir als Person sympathisch. Trotz ihrer persönlichen Probleme hat sie kein Alkoholproblem oder ist neurotisch. Das hebt sie für mich positiv aus dem Meer von psychisch kranken Ermittler heraus. Ihre Kollegen blieben dagegen eher blass, was das Lesevergnügen aber nicht beeinträchtigt.

Veröffentlicht am 30.08.2017

Wer bestimmt, was Gerechtigkeit bedeutet ?

Marthas Widerstand
1

Martha soll in sieben Tagen hingerichtet werden. Sie hat den hochgeschätzten Millionär und Wohltäter Jackson Paige erschossen. Auf sie wartet jedoch kein Gerichtsverfahren ,wie wir es kennen. Über ihr ...

Martha soll in sieben Tagen hingerichtet werden. Sie hat den hochgeschätzten Millionär und Wohltäter Jackson Paige erschossen. Auf sie wartet jedoch kein Gerichtsverfahren ,wie wir es kennen. Über ihr Schicksal werden die Zuschauer der Fernsehsendung "Death is Justice" per Telefonabstimmung entscheiden.. Es wird keine Beweisaufnahme, keine Zeugen, keinen Verteidiger und keinen unabhängigen Richter geben. Vom Tag der Festnahme bis zum Tag der Hinrichtung liegen sieben Tage. In Rückblenden erzählen verschiedene Beteiligte, was sich vor der Festnahme ereignet hat. Möglicherweise ist Paige für den Tod von Marthas Mutter verantwortlich. Und ist er wirklich der selbstlose Wohltäter, als der er in der Öffentlichkeit dargestellt wird ?
Im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, wie ungerecht und manipulativ das sogenannte Gerichtsverfahren ist. Die Fernsehsendung dient lediglich dazu, die abstimmenden Massen zu einem bestimmten Urteil zu bringen: Marthas Tod auf dem elektrischen Stuhl. Fürsprecher werden öffentlich diffamiert und Beweise, die gegen Marthas Schuld sprechen, unterdrückt. Aber warum wiederholt Martha gebetsmühlenartig ihr Schuldgeständnis? Und welche Rolle spielt Paiges Adoptivsohn Isaac ?
Das Buch hat mich sehr berührt und oft auch wütend gemacht. Besonders die Fernsehshow hat mich an die Grenzen meiner Toleranz gebracht. Ich hätte das Publikum anschreien wollen "Seht Ihr nicht, dass alles gelogen ist ?" Die Atmosphäre wird ständig bedrückender, um so näher der Tag der unausweichlichen Hinrichtung rückt. Man erlebt die wachsende Verzweiflung Marthas hautnah und stellt sich die Frage , was sind das für Menschen, die einer 16jährigen so etwas antun.
Die handelnden Personen bleiben aber in meinen Augen dennoch eher blutleer. Möglicherweise liegt es daran, dass man über sie persönlich zu wenig erfährt. Sie scheinen vorwiegend in der Gegenwart zu existieren. Die Vergangenheit und damit auch ihre Motivation bleibt zu vage. Der Grund dafür liegt vielleicht in der Tatsache begründet, dass es einen 2. Teil geben wird. So endet das Buch zwar mit einem Paukenschlag, lässt aber den Leser mit einer Vielzahl von Fragen ratlos zurück. Dennoch mochte ich das Buch, weil es mich in weiten Teilen berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere