Platzhalter für Profilbild

Lesejurorin

Lesejury Star
offline

Lesejurorin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesejurorin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Tschernobyl

Baba Dunjas letzte Liebe
0

Die Geschichte an sich ist simpel und leicht lesbar und wird in einfachen Worten erzählt. Besonders ist dagegen die Sicht von Dunja Baba selbst: Eine ab dem ersten Satz fesselnde Mischung aus Nüchternheit ...

Die Geschichte an sich ist simpel und leicht lesbar und wird in einfachen Worten erzählt. Besonders ist dagegen die Sicht von Dunja Baba selbst: Eine ab dem ersten Satz fesselnde Mischung aus Nüchternheit gepaart mit Witz, Lebenserfahrung, feiner Ironie und Bauernschläue. Überzuckert wird diese Mischung von Dickköpfigkeit.
Dunja wollte sich von ihrer in Deutschland lebenden Tochter Irina nicht davon abhalten lassen, in das verstrahlte kleine Dorf zurück zu kehren. Dort versorgt sie sich mit Produkten des eigenen Gartens, tauscht gelegentlich mit den Nachbarinnen und fährt auch mal in die Stadt für Sondereinkäufe oder zur Auffrischung der Dauervorräte.
Einziges wirkliches Ärgernis war Nachbarin Marjas die morgendliche Ruhe störender Hahn "Konstantin". Mit den Spinnen in ihrem Haus arrangiert sie sich hingegen hervorragend. Traurig ist sie nur darüber, dass sie wohl niemals ihre Enkelin Laura persönlich kennen lernen wird. Die weite Reise kann sie sich aus Altersgründen nicht mehr zumuten und sie will andersherum Laura nicht der Strahlenbelastung aussetzen. Nicht einmal Briefe können ausgetauscht werden, denn Laura versteht kein Russisch und Dunja Baba kein Deutsch.
So plätschert das Leben dahin, bis eines Tages ein Vater mit seiner Tochter ins Dorf kommt...
Eine schöne Geschichte, berührend, aber nicht kitschig. Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2020

Emotionen

Léon und Louise
0

Dieses Buch enthält eine der schönsten geschriebenen Liebesgeschichten überhaupt!
Die Geschichte von Léon und Louise gehört meiner Meinung nach in eine Reihe mit Romeo und Julia und Scarlett O'Hara-Hamilton-Kennedy-Butler ...

Dieses Buch enthält eine der schönsten geschriebenen Liebesgeschichten überhaupt!
Die Geschichte von Léon und Louise gehört meiner Meinung nach in eine Reihe mit Romeo und Julia und Scarlett O'Hara-Hamilton-Kennedy-Butler und Rhett Butler (vergessen wir in diesem Zusammenhang natürlich die grässlichen Versuche, "Vom Winde verweht" eine "Fortsetzung angedeihen zu lassen!).
Das Schicksal, die große Weltpolitik, lässt die beiden Liebenden viele Jahre ihres Lebens getrennt von einander sein.
Trotzdem haben sie sich nie vergessen.
Alex Capus versteht es ausgezeichnet, diese Liebesgeschichte dem Leser nahe zu bringen.
Das Buch fesselt ungemein, wird aber glücklicherweise niemals kitschig.
Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2020

Verregnet

Ein mallorquinischer Sommer
0

Ein erfrischend-schönes, zum englischen Originaltitel passendes Cover.
Vom Inhalt vermag ich dies bedauerlicherweise nicht zu sagen, denn leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen.
Schade, ...

Ein erfrischend-schönes, zum englischen Originaltitel passendes Cover.
Vom Inhalt vermag ich dies bedauerlicherweise nicht zu sagen, denn leider konnte mich dieses Buch überhaupt nicht überzeugen.
Schade, dabei hatte ich mir anfangs doch so viel davon versprochen.
Die Geschichte fing eigentlich auch ganz nett an: Ein britisches Ehepaar der gehobenen Einkommensklasse befindet sich in den besten Jahren und verbringt regelmäßig wunderschöne Ferien auf der spanischen Balearen-Insel Mallorca. Nicht etwa am Ballermann, nein, sondern in kultivierterer Atmosphäre in einem gemieteten Ferienhaus mit eigenem Pool. Sie ohne leibliches Kind, er mit leiblicher Tochter, deren Mutter einst bei der Geburt verstarb. Sie, Jenn, hat die Kleine, Em, wie eine eigene Tochter aufgezogen. Jetzt ist Em zum ersten Mal richtig verliebt. Sie ist 15 und das Objekt ihrer Begierde, Nate, nur wenige Jahre älter. Em und Nate sollen eine Woche nach den "Oldies" anreisen, um den Rest des Urlaubs "en famille" zu verbringen. Es beginnt dann, zwischen Jenn und Nate zu Knistern...
Bereits relativ früh, als Jenn am ersten gemeinsamen Morgen zum Bäcker fährt, verlor der Text seine anfänglich durchaus vorhandene Fähigkeit, mich zu fesseln, und ich schweifte gedanklich zunehmend häufiger ab, musste mich dann "zusammennehmen" und die letzten Zeilen erneut lesen, um den Anschluss an das Geschehen nicht zu verpassen.
Und dann kam es zu den schon angekündigten sinnlich-erotischen Szenen zwischen Jenn und Nate. Diese wurden in "keinster Weise" abstoßend geschildert. Trotzdem konnte ich dem Ganzen weder Sinn noch Zweck oder Ziel entnehmen. Die Story erreichte mich nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2020

Emotionsachterbahn

Kurz bevor das Glück beginnt
0

Julie, allein erziehende Mutter eines liebenswerten dreijährigen Sohnes, konnte sich bisher ihren beruflichen Traum, Mikrobiologin zu werden, nicht erfüllen und verdient heute gerade mal so den Lebensunterhalt ...

Julie, allein erziehende Mutter eines liebenswerten dreijährigen Sohnes, konnte sich bisher ihren beruflichen Traum, Mikrobiologin zu werden, nicht erfüllen und verdient heute gerade mal so den Lebensunterhalt für sich und ihren Sprössling an der Kasse eines Supermarktes. Mobbing und ein übergriffiger Chef machen ihr das Leben zusätzlich schwer.
Paul, nach 30 Jahren Ehe seiner Frau verlustig gegangen, in dieser Situation noch etwas unerfahren, vor allem, was das eigenhändige Einkaufen betrifft, lernt Julie an deren Arbeitsplatz kennen und lädt sie ganz spontan mit ihrem Sohn zu einem Familienurlaub am Meer ein. Sie, deren Urlaub ohnehin gerade hatte beginnen sollen, die aber keinen überflüssigen Cent für eine Reise hätte aufbringen können, sagt mutig zu. Ebenfalls mit von der Partie ist Pauls erwachsener Sohn aus kurzer erster Ehe.
So weit, so gut.
Irgendwie schien alles auf ein Happy End entweder mit Paul oder dessen zunächst aufgrund eigener (Liebes-)Probleme recht mürrischem Sohn, einem Arzt, hinaus zu laufen. Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten gelingt es auch dem Dreikäsehoch mit unwiderstehlichem Charme und Julie mit offenen Worten zur rechten Zeit und am rechten Ort, eine Harmonie zu schaffen, die zu einem unbeschreiblich schönen und leider viel zu kurzem Urlaub führt.
Dann schlägt das Schicksal unbarmherzig zu.
Mehr soll hier meiner Meinung nach nicht verraten werden, nur so viel: Ein in den letzten Jahr immer wieder zu Diskussionen führendes Thema, das jeden von uns einmal angehen kann, sowohl als direkt Betroffenen als auch als vor eine Entscheidung gestellten Menschen, wird sehr respektvoll und doch zu Herzen gehend aber nie ins Kitschige abgleitend behandelt.
Ein Buch, das ich lange in guter Erinnerung behalten werde und sehr gerne weiterempfehle.
Wer allerdings kürzlich einen innerfamiliären Verlust erlitten hat, sei gewarnt: Dieses Buch kann Trost spenden, aber auch Wunden wieder aufreißen. Kitschig ist es jedoch niemals.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2020

Unterhaltsam

Make me German! Zweisprachiges Wendebuch Deutsch/ Englisch
0

Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich ...

Dieses Buch zu lesen hat mir großen Spaß gemacht!
Adam Fletcher beweist dem Leser mit diesem Buch zwei Dinge:
Er ist ein ausgezeichneter Beobachter und er hat sehr viel Humor!
Ganz gezielt sucht er sich typisch deutsche Verhaltensauffälligkeiten heraus und seziert diese dann voller Akribie.
Er wird dabei aber niemals boshaft, sondern lässt den Leser ganz deutlich spüren, dass er es mit einem breiten, beinahe an Mr. Bean erinnernden Lächeln tut.
Ob er ein traditionsbewusstes Dorfvölkchen beim Schützenfest begleitet, noch dazu mit viel zu kleinem Hut und in viel zu enger Jacke, ob er wie bei Asterix und Obelix entnervt durch Behördenflure schleicht, ob er Mitfahrgelegenheiten testet, hingebungsvoll einen Schlager komponiert oder wenigstens mitkomponiert oder sich mit Hingabe auf das Studium des deutschen Fernsehprogrammes einlässt, beispielsweise eines jahrzehntealten Flaggschiffs des Ersten Deutschen Fernsehens annimmt, das immer wieder sonntags um 20.15 Uhr eine getreue Fangemeinde einträchtig vor den Bildschirmen vereint und abwechselnd aus verschiedenen deutschen Bundesländern, aber auch aus Wien und der Schweiz kommt, oder ob er vom "Sturm der Liebe" bis hin zu den Geschichten um "Dr. Kleist" wirklich alles an TV-Höhen und Tiefen durchwatet - es bereitet riesiges Vergnügen, ihn dabei zu begleiten und an seinen Erfahrungen teilzuhaben.
Wir bekommen einen Spiegel vorgehalten und entdecken möglicherweise auch die eine oder andere Ungereimtheit in unserem eigenen Verhalten.
Verändern muss sich deshalb aber keiner!
Ich glaube, Adam Fletcher will uns gar nicht anders haben. Naja, von wenigen Ausnahmen wie beispielsweise "Gollum" im Behördendschungel vielleicht abgesehen. Aber vielleicht nicht einmal die. Denn immerhin liefern alle diese Typen ihm sein Studienmaterial für hoffentlich noch etliche weitere Bücher dieser Art.
Dieses Buch hier ist zweisprachig, das heißt, man kann es von vorn auf Deutsch und von hinten auf Englisch lesen. Eine gute Möglichkeit, dass man als Leser die eigenen Englischkenntnisse überprüfen kann.
Überprüfen kann man im Übrigen noch mehr, am Ende ist ein lustiger Test. Aber ich will nicht zuviel verraten!
Fazit: Unbedingte Leseempfehlung

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere