Make me German
===Mal was anderes=== Das Buch hat mich sofort durch eine Besonderheit neugierig gemacht: es ist nämlich bilingual. Mann kann es auf Deutsch oder auf Englisch lesen, je nachdem, wie herum man es dreht. ...
===Mal was anderes=== Das Buch hat mich sofort durch eine Besonderheit neugierig gemacht: es ist nämlich bilingual. Mann kann es auf Deutsch oder auf Englisch lesen, je nachdem, wie herum man es dreht. So etwas hatte ich zuvor noch nie in der Hand, weswegen mein Interesse natürlich sofort geweckt war.
Im Endeffekt habe ich dann aber nur die englische Version gelesen - in die deutsche habe ich mal hineingelesen, aber ich muss sagen, dass ich das Buch auf Englisch wesentlich amüsanter fand. Wer aber im englischen sprachlich eher unsicher ist, hat hier natürlich sofort eine sehr gute Hilfestellung.
Insgesamt ist das sprachliche Niveau in der englischen Version aber auch nicht besonders hoch, so dass jeder, der halbwegs gut Englisch spricht, diese problemlos wird lesenn können.
===Inhalt und meine Meinung=== In Make me German beschreibt Adam Fletcher, mit seiner deutschen Freundin Annett in Berlin lebend, seinen Versuch, ein perfekter Deutscher (was immer das auch sein mag) zu werden. Er wagt sich an die verschiedensten Selbstversuche, begonnen beim Besuch eines Schützenfestes im Heimat"dorf" eines Freundes, über einen TV-Marathon mit dem schlimmsten, was das deutsche Fernsehen zu bieten hat (und natürlich Tatort), Nordic Walking, bis hin zum Komponieren eines Schlagers.
Inhaltlich will ich gar nicht tiefer gehen, man sieht ja, in welchen Bereich es in etwa geht - klar, dass hier sämtliche Klischees bedient werden ;) Die Erlebnisse, die Adam Fletcher über seine Selbstversuche niederschreibt, sind stellenweise wirklich zum Brüllen komisch. Gespickt sind diese Ereignisse immer wieder von seinen Versuchen, Herr über die deutsche Sprache zu werden (weswegen ich, wie gesagt, zur englischen Variante tendiert habe - diese ist mit den deutschen Einwürfen wirklich amüsanter). An manchen Stellen des Buches erkennt man sich tatsächlich wieder, und sei es in der Person der überpingeligen Annett, die die deutsche Genauigkeit in Person zu sein scheint.
Das Buch ist von Anfang bis Ende sehr lustig geschrieben. Natürlich werden hier viele typisch deutsche Eigenschaften und Eigenarten ordentlich durch den Kakao gezogen, aber immer auf eine sehr liebenswerte Art, so dass mann aus dem Schmunzeln kaum noch herauskommt. OK, stellenweise habe ich Tränen gelacht.
Dafür, dass Humor sonst eigentlich so ganz mein Genre war, habe ich mich wirklich prächtig amüsiert, was eindeutig für das Buch spricht. Es wurde nie langweilig, wirkte aber auch nie gezwungen amüsant. Da der Text auch in der englischenn Variante nicht zu anspruchsvoll von der Wortwahl her war, konnte man das Buch wirklich ganz bequem so runterlesen. Lange habe ich dafür nicht gebraucht, denn ich habe es kaum aus der Hand legen wollen.
Wer am Ende wissen will, wie Deutsch er ist, kann auch noch ein kleines Quiz mitmachen. Ein nettes kleines Extra - auch wenn ich offenbar nicht ganz so gut abgeschnitten habe lach.
===Fazit=== Ich habe mich selten mit einem Buch so gut amüsiert. Es ist von der ersten bis zur letzten Seite sehr lustig geschrieben. Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der herzlich gern auch mal über sich selber lacht, oder auch denjenigen, die gern mal wieder etwas für ihr Englisch tun wollen. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Kaufempfehlung.