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Veröffentlicht am 25.08.2017

Roboter, von der Liebe und dem Hass zu ihnen

Alle Roboter-Geschichten
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Roboter, ein Thema über das sich streiten lässt. Die einen sagen es gibt genug davon und die anderen meinen, das es noch mehr geben sollte. Gebaut und entwickelt werden sie bereits, aber noch sind sie ...

Roboter, ein Thema über das sich streiten lässt. Die einen sagen es gibt genug davon und die anderen meinen, das es noch mehr geben sollte. Gebaut und entwickelt werden sie bereits, aber noch sind sie nicht ausgereift genug.

Wie die Welt mit Robotern aussehen könnte zeigen die vielen Geschichten von Isaac Asimov. Dies ist mein erstes Buch von ihm und ich war überrascht wie sehr er es schaffte mich in diese Welt hinein zu ziehen. Egal ob der Abscheu gegen diese Maschinen, die Faszination der Wissenschaftler oder die Handlungen der Maschinen selbst, alles wirkte so realistisch als wäre dies bereits alles erreicht.

Auch die Beschreibungen von fremden Planeten und ihren Bewohnern waren ausgeklügelt, unterhaltsam und voller Überraschungen. Auch wenn wir viel über die Erde hören so war das Weltall und sein Raum der Spielplatz von Isaac Asimov, der mit Hilde von Robotern immer mehr erschlossen wurde.

Da es im Buch mehrere Geschichten gibt, ist die Aufzählung der einzelnen Charaktere einfach nicht machbar. Allgemein kann man sie aber in die verschiedenen Gruppen einteilen. Zum einen erfahren wir viel über die Roboter selbst, welche im Buch, das ein oder andere Problem zu bewältigen haben. Denn auch wenn die 3 Gesetze als perfekt gelten, so lösten sie Handlungen aus, die niemand erwartet hätte.

Die Wissenschaftler im Buch sind teilweise sehr verschieden, da es welche gibt die sich durch und durch den Robotern verschrieben haben und diese sogar über den Menschen stellen, als auch jene die die alles dafür tun würden um die Roboter sich für die Menschen zu machen. Ich konnte mich für keine Gruppe entscheiden, da beide sehr wirksame Erklärungen hervor brachten.

Der wohl wichtigste und gleichzeitig nebensächlichste Faktor im Buch sind wohl wir Menschen. Man kann und will sie, zum Teil, einfach nicht wirklich verstehen. Ihre Abscheu gegen Roboter ist fast schon unnormal. Manchmal musste ich mich jedoch auf ihre Seite schlagen, gerade wenn es z.B. um den Verlust von Arbeitsplätzen ging.

Besonders interessant waren allerdings die Mitarbeiter welche mit Robotern arbeiten mussten und dabei eine komplett andere Denkweise hatten. Sie hatten Respekt vor den Maschinen, schätzten aber gleichzeitig ihre Hilfe. Sie wussten das sie ohne Sie nie so gut in ihrer Arbeit voran kommen würden oder diese gar überhaupt nicht machen könnten.

Das Zusammenspiel aller Gruppen war einfach atemberaubend. Es gab einige Figuren die in mehreren Geschichten mitspielten und trotzdem immer wieder aufs Neue etwas taten, mit dem an nicht gerechnet hätte.

Man bekommt auch teilweise Einsichten darüber wie die Personen aussehen, was aber nur in geringen Maßen wirklich interessiert, da der Interessenkonflikt mit den Robotern viel spannender war.

Ich war sehr aufgeregt als ich dieses Buch begann. Ich wusste nicht genau was mich erwarten würde und ob ich dies überhaupt verstehen würde.

Die Erleichterung erfolgte bereits auf den ersten Seiten, wo man ein paar Zeilen von Isaac Asimov persönlich erlesen durfte. Bereits diese waren sehr humorvoll formuliert und erklärten wie so manche Geschichte entstand.

Auch die Geschichten an sich waren sehr lesefreundlich geschrieben und lockten selbst Neulinge des Genres in diese Welt. Ein gewisses Maß an Fantasie und Vorstellungskraft sollte aber vorhanden sein, da vieles sehr detailgetreu wieder gegeben wird.

Mit über 700 Seiten ist das Buch kein Leichtgewicht unter den Taschenbüchern, aber enthielt bis zum Ende spannende Geschichten über die man auch nach den Lesen nachdenken musste.

Als Erfinder der 3 Grundgesetze für Roboter werden diese natürlich auch immer wieder benannt. Dies wurde jedoch so geschickt mit in die Geschichten gebaut das es zu keinem Zeitpunkt störend oder gar nervend gewesen wäre.

Der wohl schwierigste Punkt im Buch waren die Beschreibungen oder Ausführungen, welche mit Fachbegriffen nur so um sich warfen. Auch ich verstand oftmals nicht was erklärt wurde. Man hatte jedoch das Gefühl das dies Absicht war, da man trotzdem, spätestens am Ende der Geschichte, genau wusste was gemeint gewesen war.

Ich würde das Cover als "Cover mit Charme" betiteln, da es für den Massengeschmack wohl nicht auffällig genug wäre, trotz der orangenen Farbe. Aus meiner Sicht finde ich es aber sehr gelungen. Es hat einen gewissen Stil der einfach sofort an das Genre Sci-Fi erinnern lässt. Natürlich tun die Roboter und die herumliegenden Teile ihr übriges, aber gerade die Schrift des Autors und die des Buchtitels weisen doch sehr stark darauf hin.

Mein erster Aimov und garantiert nicht mein Letzter. Wer einmal in das Genre Sci-Fi hineinschnuppern möchte, sollte sich ein paar Geschichten aus diesem Buch durchlesen. Ich bin begeistert.

Veröffentlicht am 01.08.2017

Der 2. Fall für Jim Qwilleran

Die Katze, die in den Ohrensessel biss - Band 2
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Lange hat es gedauert, aber nun endlich habe ich meinen 2. Band von Lilian Jackson Braun´Katzenkrimis gelesen. Ich wollte dies schon sehr lange tun, schon aber andere Bücher immer wieder vor, da mir diese ...

Lange hat es gedauert, aber nun endlich habe ich meinen 2. Band von Lilian Jackson Braun´Katzenkrimis gelesen. Ich wollte dies schon sehr lange tun, schon aber andere Bücher immer wieder vor, da mir diese Reihe ja nicht weg laufen würde. Nachdem ich diesen Teil gelesen hatte, wollte ich sofort weiter lesen, zügelte mich aber, da ich auch diesmal ein paar andere Bücher vorziehen möchte. Wie ich schon sagte, sie rennen mir nicht weg.

Ich habe Jim Qwilleran, dessen Name ich immer noch nicht perfekt aussprechen kann, sehr vermisst, noch mehr allerdings Koko. Jim bekam Koko nachdem dessen Herrchen bei einem Mord ums Leben kam und kümmert sich seitdem sehr liebevoll um den etwas eigenwilligen Siamkater. Diesmal erleben zu dürfen wie er seine Katze Yum-Yum bekam, war wieder ein Fest, da auch diese Katze einer Ermordeten gehört hatte.

Wer den Vorgänger des Buches gelesen hat, kennt zumindest die meisten Hauptakteure. Allen voran natürlich Jim Qwilleran, dessen Merkmal sein Schnauzbart ist,der komischerweise überall wieder erkannt wird. Jim ist schwer ein zu schätzen da er sehr eigenwillige Charakterzüge hat. Zum einen empfindet man ihn als liebenswürdig und treue Seele, zum anderen wirkt er sehr abgehoben und teils eingebildet. Teilweise schwanken diese Züge innerhalb von ein paar Zeilen hin und her. Die Damenwelt scheint jedenfalls reges Interesse an ihm zu haben. Dagegen ist er bei der Damenwahl sehr kritisch. Kaum eine scheint auch nur ansatzweise in sein Beuteschema zu passen. Seine liebenswerte Seite zeigt er besonders bei seinem Siamkater Koko, welcher sehr Intelligent scheint. Er verpflegt ihn mit allerlei Delikatessen und spielt Spiele mit ihm, bei dem so mancher Kater keine Reaktion abgeben würde. Die restlichen Personen im Buch wie die Mitarbeiter bei der Zeitschrift "The Daily Fluxion", bei der Jim arbeitet, passen wieder sehr gut in die Geschichte. Auch die Personen rund um das Geschehen was einem in diesem Band erwartet, sind sehr ausgeklügelt. Es macht Spaß über die verschiedenen Personen zu lesen und in diesem Fall mehr über den Tätigkeitsbereich von Innenausstattern zu erfahren.

Wer all zu viel Detailreichtum erwartet, der wird leider herbe enttäuscht. Da das Buch nur 221 Seiten hat und ein kompletter Fall zu klären ist, muss man hin und wieder die Fantasy spielen lassen. Natürlich werden Details über Jim und Koko sehr oft benannt, aber über die der restlichen Personen oder die Räumlichkeiten werden nur sehr selten welche, ausführlich, erklärt. Das liegt wahrscheinlich daran dass das Buch aus einer Reihe stammt und man Orte wie den "Daily Fluxion" auch in zukünftigen Bänden finden wird. Auch wenn es vielleicht an Details fehlt, so hat man trotz der geringen Seitenzahl eine gehörige Menge Spannung. Bis zum Ende konnte ich nicht erahnen wer der Täter war und auch als ich es wusste, war ich sehr überrascht. Gerade als Katzenbesitzerin kann man in diesem Buch oftmals nur Lächeln, da man so manche Situation aus dem eigenen Alltag wieder erkennt. Allgemein beschreibt das Buch die Cleverness von Katzen sehr gut und zeigt hin und wieder wozu diese fähig sind.

Auch von diesem Buch gibt es mittlerweile verschiedene Cover, da es in unterschiedlichen Verlägen herausgebracht wurde. Die aktuelle Auflage erhält man bei Dotbooks, wo mir das Cover sehr gut gefällt. Ich habe allerdings noch die Ausgabe von Bastei Lübbe, welche nun über 20 Jahre auf dem Katzenbuckel hat. Natürlich sind die neueren Auflagen schöner, aber ich schätze es einfach eine Reihe in einer bestimmten Auflage zu besitzen. Und da ich mit einem Exemplar von Bastei Lübbe begann, werde ich auch die mir noch fehlenden nach diesem Prinzip suchen. Trotz des Alters habe die Cover ihren Charme. Wie immer sieht man oben einen Siamkater und darunter ein Bild das zum Titel des Buches passt. Damals war es anscheinend sehr wichtig besonders die Schrift hervor zu heben, da die Bilder dagegen sehr in den Hintergrund rutschen.

Wer Krimis und Katzen mag sollte in diese Reihe einmal einen Blick werfen. Für zwischendurch die perfekte,leichte Lektüre mit Spannung und Witz.

Veröffentlicht am 20.07.2017

Willkommen auf Shutter Island

Shutter Island
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Willkommen auf Shutter Island, einer Insel auf der die schlimmsten, psyschichinstabilen Gefangenen von ganz Amerika einsitzen. Wer dort unterkommt ist meist eine Gefahr für seine Umgebung und für sich ...

Willkommen auf Shutter Island, einer Insel auf der die schlimmsten, psyschichinstabilen Gefangenen von ganz Amerika einsitzen. Wer dort unterkommt ist meist eine Gefahr für seine Umgebung und für sich selbst. Als schließlich eine Gefangene entkommt, werden die US-Marshalls Teddy Daniels und Chuck Aule gerufen um die Flüchtige wieder einzufangen. Schon während der Überfahrt zur Insel spekulieren sie über die äußerst fragwürdige Einrichtung und werden, je länger ihr Aufenhalt dauert, immer misstrauischer. Werden hier Operationen am Menschen getätigt und das Gehirn aufs bestialische erforscht? Und lebt Andrews Laeddis hier, der Teddy´s Vergangenheit prägte? Und wer ist eigentlich Patient 67? Fragen über Fragen, die am Ende nur eines haben, eine Antwort die schockierender nicht sein könnte.


Herr Lehane wusste ganz genau wie er seine Charaktere gestalten musste um die richtigen Eindrücke bei den Lesern zu wecken. So waren Teddy Daniels und Chuck Aule die Guten, die nur Recht und Ordnung durchsetzen wollten, wobei Chuck Aule mir um einiges sympatischer war. Wir erfahren zwar kaum etwas über seine Vergangenheit, dafür von Teddy´s um so mehr, was es teilweise ganz schön in sich hatte.

Der Direktor, die Ärtze, die Schwestern und die Pfleger wirken allesamt sehr verschlossen. Gerade dies machte aber alle um so interessanter. Besonders Dr. John Cawley spielt eine große Rolle bei all dem. Denn hinter seine Fassade zu sehen ist fast unmöglich. Er gibt viel preis und doch hat man das Gefühl das er um so mehr verheimlicht.

Die Gefangenen/Patienten wurden ausgezeichnet dargestellt und weckten nicht selten Mitleid. Gerade die Patienten aus Station C taten mir unheimlich leid obwohl sie zugleich sehr angsteinflößend wirkten.

Wir erleben vieles aus der Sicht von Teddy und manchmal als würden wir über ihn kreisen.



Spannung, Überraschungsmomente und unerwartete Wendungen, genau diese Aspekte machten das Buch so gut. Zudem kam man sehr gut in die Geschichte hinein und war nach ein paar Seiten, schon von der Geschichte gefangen. Der Schreibstil war leicht und verständlich weshalb man sehr schnell im Buch voran kam. Mir fiel es sehr schwer das Buch aus der Hand zulegen da man einfach wissen wollte was alles nächstes passierte.




Leider habe ich vom Buch nur die Filmausgabe ergattern können, welche aber glücklicherweise die selbe Geschichte, wie die normale Ausgabe, enthielt. Auf meinem Cover wird Shutter Island gezeigt, als gerade der Sturm über die Insel fegt. Darüber sieht man Leonardo DiCaprio welcher gerade ein brennendes Streichholz hält. Das Rot der Schriftfarbe erweckte in mir das Gefühl von Gefahr.



So muss ein Thriller sein. Packend, voller Überraschungen und einem Ende das man nicht erwartet hat. Wer den Film zum Buch noch nicht gesehen hat, sollte sich zuerst das Buch vornehmen, um sich selbst einen Eindruck von der Geschichte rund um Shutter Island zu bilden. Eine eindeutige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 11.06.2017

Ein bewegender Roman über Alzheimer, Familie und die heutige Welt

Elizabeth wird vermisst
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Ich bin einfach nur überwältigt. Selten hat mich ein Buch so nah an meine emotionalen Grenzen gebracht. Denn um die Thematik in diesem Buch machen sich die wenigsten in meinem Alter Gedanken, Alzheimer. ...

Ich bin einfach nur überwältigt. Selten hat mich ein Buch so nah an meine emotionalen Grenzen gebracht. Denn um die Thematik in diesem Buch machen sich die wenigsten in meinem Alter Gedanken, Alzheimer. Dabei wissen wir nicht wann es wen trifft, schon allein da die Erkrankung schleichend ist. Das Buch offenbarte mir, zum einen den Blickwinkel einer Betroffenen und zum anderen den der Angehörigen und wie sie es schaffen müssen ein möglichst normales Leben für ihre Lieben zu erschaffen, was nicht immer leicht ist.

Maud ist nicht mehr die Jüngste und leidet an Alzheimer, was sie jedoch nicht so ganz wahr haben möchte. Denn sie hält sich nur für ein bisschen vergesslich. Doch je weiter wir in das Buch kommen um so mehr erleben wir wie vergesslich sie wirklich ist. Denn teilweise vergisst sie innerhalb von Minuten was sie gerade getan hat oder gerade tun wollte. Ihre einzige Hilfe sind da ihre viele Notizen, welche sie mehr verwirren, da sie nie genau weiß wann welche Notiz aktuell war. Schon zu Anfang erfahren wir das Maud eine Freundin hat, Elizabeth, doch als sie zum Haus kommt ist das Haus verlassen und es fehlen Dinge. Für Maud steht sofort fest das Elizabeth etwas geschehen ist und sie setzt sich in den Kopf sie zu finden. Sie hinterfragt stets ihre Tochter Helen, die Polizei oder Presse, die die alte Dame einfach ernst nehmen wollen. Zwischen den Abschnitten aus der Gegenwart gleiten wir immer wieder mal zurück in Maud´s Vergangenheit. Genauer genommen in die Zeit als sie noch ein junges Schulmädchen war und erleben hier nicht nur die Zeit nach dem Krieg sondern auch das Verschwinden ihrer Schwester Sukky, was bis in die Gegenwart nicht aufgeklärt werden konnte. Die Wege überkreuzen sich und sickern immer wieder in Maud´s Gedächnis. Schließlich gibt sie nicht auf, denn Elizabeth wird vermisst und sie muss sie finden.

Noch immer denke ich an Maud, an diese kleine, ältere Dame die unbedingt ihre Freundin finden will. Das ganze Buch über erleben wir ihre Sicht und egal wie oft sie etwas vergisst und anschließend verleugnet, sie war ein Charakter zum lieb haben. Für ihre Tochter Helen, ihre Enkelin Katy sowie ihrem Arzt oder der Polizei hat man einfach Verständnis. Man kann sich vorstellen das das Leben mit Maud nicht mehr das leichteste ist. Gerade Helen wirkte hier sehr authentisch. Sie gibt ihr bestes, doch man merkt ihr an das sie immer mehr die Kraft verliert. Das sie hin und wieder deswegen schlechte Laune hat versteht man vollkommen. Auch der Arzt oder der Polizist der ihre Vermisstenanzeige aufnehmen soll, waren glaubwürdig und sehr gut umgesetzt. Denn was würden sie machen wenn ein und die selbe Person bereits 4 mal da war um eine Vermisstenanzeige aufzugeben, sich aber nicht daran erinnern kann das sie dies bereits mehrfach getan hat.

Das Thema Alzheimer hat mich bis zu diesem Buch nicht sonderlich interessiert. Ich habe niemanden der daran leidet. Da die Krankheit aber schleichend kommt sollte man bei kleineren Veränderungen einer Person die Ohren spitzen.

Der Schreibstil war ein Traum für jeden Leser. Er war klar, beschrieb Orte oder Menschen sehr detailtreu und machte neugierig auf jede weitere Seite. Was das Buch jedoch am meisten ausmacht, sind die Emotionen die es weckt. Man bangt mit Maud, hat Angst um sie und wird wütend weil ihr keiner mehr glaubt. Das Buch wird nicht langweilig egal wie oft Maud etwas vergisst, denn die Beschreibungen dazu sind einfach mal nur echt und äußerst ergreifend. Die Autorin schaffte es einen Authentizität in das Buch zu bringen, die mich mehr als nur berührte. Es fühlte sich einfach nur echt an. Auch die Verzweiflung und die Erschöpfung von Helen war deutlich spürbar und ließ die ein oder andere Träne über meine Wange laufen.

Das Cover ist sehr schlicht und einfach gehalten und ist wie einer der Zettel von Maud gestaltet, die sie immer bei sich trägt. Es wirkt leicht zerknittert und ist etwas verschmiert. Der Vogel im Käfig hat eine Bedeutung welche man aus der Geschichte herauslesen kann. Mittlerweile gibt es ein neues Cover für das Buch welches mir aber zu bunt ist.

Für mich war dieses Buch ein absolutes Highlight, welches ich bestimmt wieder lesen werde. Ich bin immer noch erstaunt, wie eine 28-jährige Autorin, eine so authentische Geschichte schreiben konnte, mit einem so sensiblen Thema. Auf weitere Werke von Frau Healey bin ich sehr gespannt.

Veröffentlicht am 11.05.2017

Willkommen zurück im Niemandsland

Niemand - Mehr!
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Willkommen zurück im Niemandsland. Nachdem der erste Teil der Serie nur so vor Freude sprühte und uns in eine fantastische Welt voller Magie einlud, müssen wir uns diesmal mit den Resten des Niemandslandes ...

Willkommen zurück im Niemandsland. Nachdem der erste Teil der Serie nur so vor Freude sprühte und uns in eine fantastische Welt voller Magie einlud, müssen wir uns diesmal mit den Resten des Niemandslandes zufrieden geben. Denn das Böse ist in die Lande gezogen und will das Gute restlos vertreiben. Eine abenteuerliche Reise beginnt, deren Ziel die Rettung des Niemandslandes ist.

Nach 10 Jahren kehrt Nina ins Niemandsland zurück. Getrieben vom schwarzen Mann findet sie allerdings nicht das Land vor, das sie einst verlassen hat. Auf der Suche nach Niemand begegnet sie neuen aber auch alt bekannten Wesen, die nicht weniger unterhaltsam sind als die des Vorgängers. Dabei muss sie jedoch feststellen das nix mehr so ist wie es war. Der Zeitschalter kaputt, das Land verdörrt und der größte Teil der Bewohner geflohen. Denn das Land hat eine neue Bedrohung. 3 Wesen sorgen für Angst und Schrecken und wollen am Ende auch sie vernichten.

Es ist schön wieder von Nina und Niemand zu lesen. Auch wenn Nina das Land verlassen hat, so denkt sie immer wieder daran und vermisst dabei ihre erste große Liebe. Niemand. Geplagt von der Einsamkeit und der Hoffnung wartete er lange an der Grenze auf sie, doch sie kam nie. Unsichtbar geworden und in Melancholie gefangen überließ er sein Land den Bösen. Doch eine Windboe bringt die Hoffnung zurück und damit die Gefühle die beide immer noch für einander hegen.

Natürlich möchte ich euch auch das Böse vorstellen. Dies wäre zum einen "das Schlimmste". Ein furchtbares Wesen ohne Körper, das sich an der Angst anderer weidet. Es zeigt seinen Feinden ihre schlimmsten Ängste und sorgt dafür das diese verrückt werden oder gar vor Angst sterben. Sein Helfer ist der Schrottmann, der wie der Name es schon sagt Metall sammelt. Er ist nicht wählerisch und nimmt es sich, egal ob noch jemand daran hängt. Er ist für viele Tode verantwortlich, da sich viele von ihren Schätzen nicht trennen wollten. Seine Diamant-scharfen Krallen machen ihn zu einem gefährlichen Gegner.
Der besagte 3. im Bunde bleibt geheim da er der Überraschungsgast im Buch ist.

Der Schreibstil von Frau Rensmann ist eigen, aber doch sehr faszinierend. Nach ein paar Seiten hat man sich daran gewöhnt und kann die Geschichte voll und ganz genießen. Sowohl an diesem Buch als auch am Vorgänger begeisterte mich der Ideenreichtum. Selten war es so unterhaltsam über Floskeln, Metaphern, Redewendungen oder Sprichwörter zu lesen und diese als eigenständige Personen zu betrachten. Von Knalltüten über Drecksäcke bis hin zu "Hempels untern Sofa" , für jeden ist etwas dabei. Ich fand zwischendurch zwar kleine Fehler, wie ein vergessenes Freizeichen, aber dies sollte nicht weiter ins Gewicht fallen.

Für mich hat diese Reihe noch einen anderen Wert bekommen. Denn das was so mancher Ratgeber verspricht aber nicht halten kann, schafft Frau Rensmann mit ihren Büchern spielend. Sie schafft Hoffnung. Das Buch verleiht einem die Stärke zu kämpfen, auch wenn es noch so aussichtslos ist.

Wer Friede, Freude und ein paar Eierkuchen sucht wird anfangs enttäuscht sein, da die Geschichte doch um einiges düsterer ist. Lasst euch trotzdem einfach mal darauf ein und genießt die Welt, die soviel mehr bietet als bloße Fantasy.