Lange hat es gedauert, aber nun endlich habe ich meinen 2. Band von Lilian Jackson Braun´Katzenkrimis gelesen. Ich wollte dies schon sehr lange tun, schon aber andere Bücher immer wieder vor, da mir diese Reihe ja nicht weg laufen würde. Nachdem ich diesen Teil gelesen hatte, wollte ich sofort weiter lesen, zügelte mich aber, da ich auch diesmal ein paar andere Bücher vorziehen möchte. Wie ich schon sagte, sie rennen mir nicht weg.
Ich habe Jim Qwilleran, dessen Name ich immer noch nicht perfekt aussprechen kann, sehr vermisst, noch mehr allerdings Koko. Jim bekam Koko nachdem dessen Herrchen bei einem Mord ums Leben kam und kümmert sich seitdem sehr liebevoll um den etwas eigenwilligen Siamkater. Diesmal erleben zu dürfen wie er seine Katze Yum-Yum bekam, war wieder ein Fest, da auch diese Katze einer Ermordeten gehört hatte.
Wer den Vorgänger des Buches gelesen hat, kennt zumindest die meisten Hauptakteure. Allen voran natürlich Jim Qwilleran, dessen Merkmal sein Schnauzbart ist,der komischerweise überall wieder erkannt wird. Jim ist schwer ein zu schätzen da er sehr eigenwillige Charakterzüge hat. Zum einen empfindet man ihn als liebenswürdig und treue Seele, zum anderen wirkt er sehr abgehoben und teils eingebildet. Teilweise schwanken diese Züge innerhalb von ein paar Zeilen hin und her. Die Damenwelt scheint jedenfalls reges Interesse an ihm zu haben. Dagegen ist er bei der Damenwahl sehr kritisch. Kaum eine scheint auch nur ansatzweise in sein Beuteschema zu passen. Seine liebenswerte Seite zeigt er besonders bei seinem Siamkater Koko, welcher sehr Intelligent scheint. Er verpflegt ihn mit allerlei Delikatessen und spielt Spiele mit ihm, bei dem so mancher Kater keine Reaktion abgeben würde. Die restlichen Personen im Buch wie die Mitarbeiter bei der Zeitschrift "The Daily Fluxion", bei der Jim arbeitet, passen wieder sehr gut in die Geschichte. Auch die Personen rund um das Geschehen was einem in diesem Band erwartet, sind sehr ausgeklügelt. Es macht Spaß über die verschiedenen Personen zu lesen und in diesem Fall mehr über den Tätigkeitsbereich von Innenausstattern zu erfahren.
Wer all zu viel Detailreichtum erwartet, der wird leider herbe enttäuscht. Da das Buch nur 221 Seiten hat und ein kompletter Fall zu klären ist, muss man hin und wieder die Fantasy spielen lassen. Natürlich werden Details über Jim und Koko sehr oft benannt, aber über die der restlichen Personen oder die Räumlichkeiten werden nur sehr selten welche, ausführlich, erklärt. Das liegt wahrscheinlich daran dass das Buch aus einer Reihe stammt und man Orte wie den "Daily Fluxion" auch in zukünftigen Bänden finden wird. Auch wenn es vielleicht an Details fehlt, so hat man trotz der geringen Seitenzahl eine gehörige Menge Spannung. Bis zum Ende konnte ich nicht erahnen wer der Täter war und auch als ich es wusste, war ich sehr überrascht. Gerade als Katzenbesitzerin kann man in diesem Buch oftmals nur Lächeln, da man so manche Situation aus dem eigenen Alltag wieder erkennt. Allgemein beschreibt das Buch die Cleverness von Katzen sehr gut und zeigt hin und wieder wozu diese fähig sind.
Auch von diesem Buch gibt es mittlerweile verschiedene Cover, da es in unterschiedlichen Verlägen herausgebracht wurde. Die aktuelle Auflage erhält man bei Dotbooks, wo mir das Cover sehr gut gefällt. Ich habe allerdings noch die Ausgabe von Bastei Lübbe, welche nun über 20 Jahre auf dem Katzenbuckel hat. Natürlich sind die neueren Auflagen schöner, aber ich schätze es einfach eine Reihe in einer bestimmten Auflage zu besitzen. Und da ich mit einem Exemplar von Bastei Lübbe begann, werde ich auch die mir noch fehlenden nach diesem Prinzip suchen. Trotz des Alters habe die Cover ihren Charme. Wie immer sieht man oben einen Siamkater und darunter ein Bild das zum Titel des Buches passt. Damals war es anscheinend sehr wichtig besonders die Schrift hervor zu heben, da die Bilder dagegen sehr in den Hintergrund rutschen.
Wer Krimis und Katzen mag sollte in diese Reihe einmal einen Blick werfen. Für zwischendurch die perfekte,leichte Lektüre mit Spannung und Witz.