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Veröffentlicht am 22.10.2019

Ein interessanter Fall, der jedoch nicht an die Original-Bücher herankommt

Die drei ??? Das Ritual der Schlangen
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Wenn "Die Drei ???" eines für mich sind, dann ganz klar ein Stück Kindheitserinnerung. Ihre normalen Bücher habe ich mir im Akkord in der Bücherei ausgeliehen und war begeistert, was die 3 Jungs so alles ...

Wenn "Die Drei ???" eines für mich sind, dann ganz klar ein Stück Kindheitserinnerung. Ihre normalen Bücher habe ich mir im Akkord in der Bücherei ausgeliehen und war begeistert, was die 3 Jungs so alles erlebten. 




Um so größer war meine Aufregung, als ich nun meine erste Graphic Novel der Detektive in den Händen halten durfte. Das Cover haute mich förmlich vom Hocker, da es nicht nur mystisch, sondern auch noch leicht unheimlich aussah. Dabei half besonders der schwarz/weiß-Look, welcher toll mit dem Buchtitel kombiniert wurde. 




Natürlich konnte ich es nicht erwarten los zu lesen, musste aber beim Aufschlagen des Buches einen äußerst penetranten Geruch feststellen. Bis jetzt kann ich nicht sagen, ob dieser Duft vom Papier kommt oder vom Druck, denn nachgelassen hat er selbst nach einem Monat noch nicht. 




Das hielt mich natürlich nicht davon ab in die Geschichte eintauchen, denn meine Neugier war immer noch ungebremst. Schon die erste Seite haute mich dann ein 2. Mal um, denn sowohl der Zeichenstil, als auch die Farbgestaltung sagten mir sofort zu. Alles wirkten leicht düster, da man den Farben die Sättigung genommen hatte und diese dadurch nur blass erschienen. Dabei gab es jedoch auch Ausnahmen, denn schwarz, weiß und gelb und waren leuchtender denn je. Ich mochte das total, da mein Auge so sofort wusste, wo gerade die Action ist. 

Trotz des gelobten Zeichenstils, musste ich jedoch feststellen, das die Gestaltung von Justus, Bob und Peter mir weniger zusagte. Im Buch wirkten diese sehr kindlich und gaben mir eher den Eindruck die Graphic Novel von "Die Drei ??? kids" zu lesen. Wer die Bücher kennt, weiß das die 3 Jungs eindeutig Teenager sind, zumal sie bereits Auto fahren dürfen. So sahen sie aber nicht aus. 




Der Fall war wiederum spannend und passte gut in die Serie, da er nicht nur deutlich detailreicher, sondern auch mystischer war, als z.B. bei TKKG. Trotzdem blieb ein herber Beigeschmack, da der Fall nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass die Charaktere viel zu jung gestaltet wurden. Hätte man sich hier mehr an die wirklichen Alter der Drei gehalten, wäre ich deutlich glücklicher damit gewesen. 




Es ist nicht wirklich schlecht, aber auch nicht so herausragend wie ich es mir gewünscht hätte. Trotz viel Charme und Humor, merkte ich einfach, dass die Darstellung der Charaktere für mich, nicht für das übliche Publikum der Buchreihe gedacht war.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Selten war ein finaler Band packender

Mortal Engines - Die verlorene Stadt
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Wenn mich eine Reihe in den letzten Monaten begeistern konnte, dann ganz klar, die „Mortal Engines“- Reihe. Das Setting, die Charaktere und die vielen Möglichkeiten in dieser Welt ließen mich wie gebannt ...

Wenn mich eine Reihe in den letzten Monaten begeistern konnte, dann ganz klar, die „Mortal Engines“- Reihe. Das Setting, die Charaktere und die vielen Möglichkeiten in dieser Welt ließen mich wie gebannt an den Seiten hängen. Nun ans Ende angekommen zu sein, stimmt mich einerseits traurig, aber macht mich auch glücklich, da die Reihe genauso besonders endete, wie sie damals auch begann. Die Reihenfolge sollte daher eingehalten werden.





„Zurück zu den Anfängen“, wäre wohl das passende Zitat für diesen Band. Genaueres möchte ich hier natürlich nicht verraten, denn dann wäre ein großer Teil der Überraschung dahin, welche dieses Buch enthielt. Wer aber die Vorgänger bereits gelesen hat, kann sich denken, dass es nicht nur etwas Großes ist, sondern etwas, das einen den Kiefer aufklappen lässt. Allgemein dürfte wohl jede Emotion einmal im Buch ihren Auftritt haben. Dies lag vor allem an den Charakteren, deren Handlungen man verstand, aber manchmal doch aufhalten wollte. Hier stellte mir das Buch insgeheim die Frage, ob ich eher für die rollenden Städte oder dagegen bin. Dementsprechend lagen auch die Sympathien bei bestimmten Personen.



Allerdings musste ich merken, dass aufgrund des vermehrten Zugangs von Charakteren auch deren Tiefe teilweise verloren ging. Figuren waren nicht mehr so leicht zu unterscheiden. Zum Glück gab es immer wieder Anspielungen auf deren aktuelle Position, weswegen ich nach kurzer Überlegung doch wieder wusste, wer was war. Bei Hester, Tom und Wren war dies jedoch nicht vonnöten, da ihre Personen stets aus der Menge herausstachen. Besonders Hester, hat es mir seit dem ersten Band angetan, weswegen ich sie noch immer als eine der stärksten Protas meiner Lesezeit sehe. Ihre Ausstrahlung zeigte mir „Die Schöne und das Biest“ in einer Person und schaffte es mit ihrer kämpferischen Natur trotzdem mein Herz zu berühren.



Durch den gängigen Schreibstil, gab es bei allen 4 Bänden einen nahtlosen Übergang. Die steampunkartige Welt verlor nie ihren Charme. Im Gegenteil, denn sie wurde sogar immer mehr erweitert. Immer öfter durfte ich Zeilen lesen, in denen aus Gegenständen unserer Zeit neue Gerätschaften entwickelt wurde. Das nenne ich wahre Detailliebe.



Was mich dann aber vollends von der Reihe überzeugen konnte, waren die letzten Seiten dieses Bandes. Selten habe ich ein so emotionales, aber auch ehrliches und weit ab vom Standard existierendes Ende erlebt wie hier. Auch hier verrate ich natürlich nichts, aber rate dazu schon mal ein paar Taschentücher bereit zulegen. Ich weine echt selten bei Büchern, aber hier übermannte mich alles. Eines kann ich aber sagen. Der Autor schaffte ein Ende, mit dem es ihm unmöglich ist, weitere Bände in dieser Welt zu erschaffen. Respekt für den Mut.




Selten empfand ich einen finalen Band also so gelungen, wie hier. Nicht nur das die Welt einzigartig war, sie sprach auch Themen an, mit denen wir uns aktuell auseinandersetzen. Egal ob Schönheit, Automobile oder die Aufdeckung von Lügen, im Buch steckt viel Wahrheit. Neben dem Buch selbst, kann ich ebenfalls das Hörbuch empfehlen, welches von Robert Frank absolut faszinierend gesprochen wurde.

Veröffentlicht am 16.10.2019

Auch Elfen brauchen mal Hilfe

Elfenalarm
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Wenn ich das Wort "Elfe" höre, muss ich sofort an die fiese Variante einer Fee denken. Sie treiben Schabernack und haben einen deutlich böseren Unterton. Genau den Gedanken hatte wohl auch die Autorin, ...

Wenn ich das Wort "Elfe" höre, muss ich sofort an die fiese Variante einer Fee denken. Sie treiben Schabernack und haben einen deutlich böseren Unterton. Genau den Gedanken hatte wohl auch die Autorin, welche den kleinen Wesen eine recht freche Art gab. Doch nicht nur das, denn sie gab ihnen auch ein Herz und zeigte das Elfen eindeutig ein Volk sind, das die Gemeinschaft sucht. 




Was würdest du tun, wenn deine Schwester zu dir kommt und dich darum bittet, ihr dabei zu helfen, ein paar Elfen zu helfen, die sich in ihrem Zimmer versteckt haben? Erst einmal auslachen wahrscheinlich. Doch für Till endet der Spaß schnell, als er merkt, dass seine Schwester nicht lügt. Eine turbulente Geschichte beginnt. 




Diese konnte mich übrigens vollkommen einnehmen, da die beiden Kinder im Buch auch wirklich wie welche handelten. Allerdings hatte ich hin und wieder mit Sofie zu kämpfen, da die kleine Lady sehr bockig sein konnte und bei Nichterfüllung ihrer Wünsche schon recht nervig wurde. Wer mich aber grundsätzlich abstieß, waren die Erwachsenen, welche im Buch überhaupt keine gute Darstellung erhielten. Die Eltern hatten kaum Zeit und auch sonst schienen in der Stadt der beiden Kinder, keine freundlichen Erwachsenen zu hausen. Das war sehr schade, da diese so zu einer regelrechten Belastung wurden. Mir wäre es da viel lieber gewesen, wenn man sie komplett weggelassen und stattdessen die Zeilen in die Geschichte rund um Till gesteckt hätte.




Hatte ich trotzdem Spaß? Aber hallo. Die Geschichte schaffte es eine kleine süße Fantasy-Welt zu erschaffen, in der Elfen existieren, aber im Normalfall nicht wahrgenommen werden. Dass es diesmal so war, wurde dazu auch noch mit einem interessanten Thema versponnen. Die Abholzung von Bäumen, egal ob im Regenwald oder in den heimischen Gebieten wurde so spielerisch erklärt, das selbst Kinder den Ernst der Lage erkennen. 




Man sollte sich als nicht von dem kleinen fiesen Kerl auf dem Cover abschrecken lassen. Dieser sieht zwar finster aus, aber spätestens im Buch, erfährt man warum sie sauer auf die Menschen sind. Dazu muss ich sagen, dass mir die Aufmachung allgemein richtig gut gefällt. Besonders der gefärbte Einband ist ein Highlight, zumal er super zur Farbe des Covers passt. 

Dies ist ein wunderschönes Kinderbuch, das es schafft Fantasyelemente mit Problemen der heutigen Zeit zu kreuzen. Selbst als Erwachsener wird man danach Bäume aus einem ganz anderen Winkel sehen.

Veröffentlicht am 15.10.2019

Sketchnotes und ihre Einsatzmöglichkeiten, toll zusammengefasst

Das Sketchnote Arbeitsbuch
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Sketchnotes sind nun wirklich eine feine Sache. Mittlerweile kann ich sie aus meinem Privatleben nicht mehr wegdenken, muss aber trotzdem hin und wieder noch üben. Denn ja, ich gestehe, ich bin nicht gerade ...

Sketchnotes sind nun wirklich eine feine Sache. Mittlerweile kann ich sie aus meinem Privatleben nicht mehr wegdenken, muss aber trotzdem hin und wieder noch üben. Denn ja, ich gestehe, ich bin nicht gerade die Begabteste, wenn es darum geht etwas visuell umzusetzen. Was beim Zeichnen allerdings schnell in Frust ausartet, würde ich bei Sketchnotes fast schon als Spiel bezeichnen. Immerhin geht es nicht darum etwas besonders detailliert darzustellen, sondern es so zu zeichnen, das man es zumindest erkennt.


Somit arbeite ich noch immer mit dem Handbuch und dem Arbeitsbuch zusammen, da sich diese gut ergänzen. Wo das Eine in die Materie einführt, schafft es das Andere die Möglichkeiten aufzuzeigen, die mit Sketchnotes möglich sind. Dabei fand ich den Namen „Arbeitsbuch“ zwischendurch recht befremdlich, das man es eher „Ideenbuch“ hätte nennen müssen. Zwar gab es vereinzelt Übungen, aber diese hätte man viel weiter fortführen müssen.

Tatsächlich zeigte mir das „Arbeitsbuch“ für was Sketchnotes alles eingesetzt werden können. Dabei verfolgte das Buch einen klaren Faden, in dem es mit dem Basics begann. Anschließend ging es in die Planung und schließlich in den geschäftlichen Bereich. Dieser war für mich zwar nicht ganz so interessant, angesehen hatte ich ihn mir aber trotzdem da es auch hier tolle Beispiele und Ideen gab.

Richtig spannend wurde es für mich, mit den Ideen für die Freizeit. Hier hatte ich schon einige Optionen gesehen und auch ausprobiert, weswegen ich eigentlich nicht mehr viel erwartete. Tja, ich hatte mich getäuscht, denn die gezeigten Möglichkeiten überraschten mich deutlich. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, ein Sketchnotes-Plakat für meinen Lieblingsfilm zu zeichnen. Aktuell plane ich dieses Plakat noch, aber die Freude darauf ist jetzt schon grenzenlos.


Wie auch im Handbuch machte auch hier der Ton die Musik. Ich arbeitete unglaublich gerne mit dem Buch, da sich die Sätze so anfühlten, als würde jemand neben mir sitzen und helfen. Interessant war dabei besonders die Darstellung, denn wenn man das erste Mal ins Buch schaut, bekommt man einen kleinen Schock. Alles sieht so voll und unübersichtlich aus. Doch spätestens, wenn man dann damit arbeitet, bemerkt man das eigentlich alles am rechten Fleck ist. Mich störte auch der Umstand nicht, das es fast ausschließlich in schwarz/weiß gehalten war und man nur einige Stellen farbig hervorgehoben hatte.

Ich werde beide Bücher wohl noch eine ganze Zeit lang in Anspruch nehmen, da sie mir helfen dem kreativen Chaos in meinem Kopf, eine klare Richtlinie zu geben. Danke schön, Herr Rohde.


Mike Rohde und seine Idee mit den Sketchnotes hilft mir heute Struktur aber auch Leben in meine Rezepte, Notizzettel oder Einkaufslisten zu bringen. Aus der anfänglichen Scheu, ist eine Leidenschaft geworden, die mich wohl noch lange begeistern wird.

Veröffentlicht am 14.10.2019

Märchen-Klassiker im umwerfenden Mantel

Die kleine Meerjungfrau
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Kaum werden die Tage etwas kürzer, kommt in mir die Lust auf, zu Märchen zurückzugreifen. Dabei muss ich allerdings vermerken, das dies bisher fast ausschließlich mit Filmen geschah. Die guten alten Klassiker ...

Kaum werden die Tage etwas kürzer, kommt in mir die Lust auf, zu Märchen zurückzugreifen. Dabei muss ich allerdings vermerken, das dies bisher fast ausschließlich mit Filmen geschah. Die guten alten Klassiker hatte ich bis dato entweder vergessen oder sogar noch nie gelesen.

Der Coppenrath Verlag ermöglichte es mir schließlich dies nachzuholen und das auch noch mit einer wunderschönen Ausgabe, die neben tollen Illustrationen auch noch kleine Spielereien bot. 

Das mich die Aufmachung noch immer fasziniert brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Die satten Farben im Spiel mit dem glänzenden Gold sind eine Augenweide und ziehen sofort die Blicke auf das Buch. Diese Liebe zum Detail wurde zum Glück auch ins Innere übernommen. Besonders gelungen fand ich die Einbindung von Elementen aus dem Märchen in die jeweiligen Seitenzahlen. Genau so wird aus einem Buch ein Schatz. 

Da ich viele der Märchen nicht kannte oder nur deren kinderfreundliche Version gesehen hatte, war ich dann doch überrascht, wie teils brutal diese waren. Schon "Die kleine Meerjungfrau" überraschte mich mit einem deutlich traurigeren Ende, als ich angenommen hatte. Um es kurzzufassen, der Tod war ein ständiger Begleiter. 

Dies hat auch einen Grund, denn eigentlich waren diese Erzählungen nicht vorwiegend für Kinder gedacht, sondern für Erwachsene. Wenn man mit diesem Hintergrundwissen an das Buch geht, ist es deutlich angenehmer. 

Trotz der doch sehr gewaltbereiten Geschichten, konnte ich diese nicht weglegen. Innerhalb von 2 Tagen las ich alle Märchen und kann nur sagen, das ich eindeutig froh darüber bin, sie nun zu kennen. Sie sind einfach ein Stück Geschichte, das nicht vergessen sollte. Einem Kind würde ich die Erzählungen trotzdem nicht unbedingt vorlesen.

Diese Ausgabe mit Märchen von Hans Christian Andersen war trotz der überraschend blutrünstigen Erzählungen ein absolutes Highlight. Dafür sorgte besonders die Aufmachung, welche mit ihren leuchtenden Farben einfach alle Blicke auf sich zog. Zusammen mit den kleinen Spielereien im Inneren hat dieses Buch den Titel "Schatz" wohlwollend verdient.