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Veröffentlicht am 09.08.2018

Brutaler, aber ebenso atemberaubend wie sein Vorgänger

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Nachdem ich euch vor kurzen den ersten Teil der beiden Graphic Novellen von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ gezeigt habe, ist heute der zweite Teil dran, welcher mich nicht minder beeindruckte.

Ich ...

Nachdem ich euch vor kurzen den ersten Teil der beiden Graphic Novellen von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ gezeigt habe, ist heute der zweite Teil dran, welcher mich nicht minder beeindruckte.

Ich möchte zumindest die warnen, welche das Buch noch nicht gelesen haben, da es diesmal um vieles rauer bzw. brutaler zugeht. Es fließt viel Blut, es gibt grausame Szenen und Tode, die mir die Tränen in die Augen trieben. Kurz um es wird nichts verschönert. Trotzdem hatte das Buch, genau wie sein Vorgänger, diesen Charme, welcher ein dazu verleitete die Seiten genau zu betrachten, um kein Detail aus zu lassen.

Genau wie Teil 1 bekam das Buch ein Cover welches die Atmosphäre des Buches perfekt einfing. Da das Buch, wie oben bereits beschrieben, diesmal etwas düsterer ist, waren auch die dunklen Farben und die Darstellung der lebenden Bücher, genau das Richtige, da diese schon sehr unheimlich aussahen.

Die Geschichte begann da, wo sie beim ersten Teil aufgehört hatten. Die ersten Seiten unterhielten mich blendet, da hier noch die Vorstellung der Buchlinge erfolgte, die zudem ihre gesamte Höhle präsentierten. Schon hier überwältigten mich die liebevollen Details, welche ich mir in meinen kühnsten Vorstellungen nicht hätte erdenken können. Ich bekam förmlich Schnappatmung da das was ich sah so unglaublich war. Da ich es nicht so mit dem schätzen habe, stellte ich fest, das ich mir alles viel zu klein vorgestellt hatte. Wer hätte denn auch gedacht, dass das Reich von so kleinen Wesen, so groß sein würde.

Wurde ich bis jetzt unterhalten, ging es nun etwas ernster zu. Prompt änderten sich die Farben im Buch welche bisher noch sehr hell gehalten waren und nun in ein dunkles blau-grau übergingen. Sagen wir wie es ist, die Bilder bescherten mir einen Gänsehautmoment nach dem Nächsten.

Auch wenn ich wusste, was auf den nächsten Seiten passieren würde, scheute ich mich doch die Seiten um zu schlagen. Besonders da ich wusste wie detailreich die Bilder waren, graute es mir vor so einigen Momenten.

Trotzdem las ich weiter und erfreute mich immer mehr an den geschriebenen Wörtern, die in feinster Handlettering-Manier zu sehen waren. Es gab einmal einen Schrifttyp für wirklich gesprochene Sätze und für erklärende Zusammenfassungen. Wie im Vorgänger waren beide gut auseinander zu halten, da gesprochene Sätze immer in einer Sprechblase standen.

Das Ende des Buches ist grausam, aber auch bewegend und bildlich so grandios in Szene gesetzt, das ich wie gebannt an einigen Bildern hängen blieb. Nachdem ich es schließlich zu schlug musste ich mich erst einmal fassen, da ich das Gesehene erst einmal verarbeiten musste. So emotional habe ich bisher selten auf ein Buch reagiert.

Was euch nach der Geschichte selbst erwarte, haut mich dann wirklich aus den Socken. Denn das „Making of“, zeigte wie die Bilder entstanden und wie aufwendig ihre Bearbeitung war. Hier möchte ich ein „Danke schön“ an all die richten, die für die Erstellung beider Bücher zuständig waren, denn sie haben eine grandiose Arbeit gemacht und meine Vorstellungen sogar noch übertroffen. Ich fühlte mich richtig geehrt diese Werke in den Händen halten zu dürfen und das meine ich mit vollen Ernst.



Mein Fazit


Beide Bände sind für mich wahre Kunstwerke, die es schafften eine Geschichte, die so schon beeindruckend war, zu etwas unvergesslichen zu machen. Sowohl die Story, als auch die Bilder habe ich mir mittlerweile öfter angesehen als ich Finger an beiden Händen habe und trotzdem bin ich immer noch fasziniert. Das muss ein Buch erst einmal schaffen.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein Buch voller Charme, Atmosphäre und liebevoller Details

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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„Die Stadt der Träumenden Bücher“ war für mich ein Buch, welches ich las und das seitdem nicht mehr vergessen konnte. Wie könnte ich auch, bei all den magischen, fantastischen und atemberaubenden Dingen ...

„Die Stadt der Träumenden Bücher“ war für mich ein Buch, welches ich las und das seitdem nicht mehr vergessen konnte. Wie könnte ich auch, bei all den magischen, fantastischen und atemberaubenden Dingen die darin geschahen. Doch dann entdeckte ich die Graphic Novel zum Buch, welche schon beim Aufschlagen der ersten Seite meinen Herzschlag erhöhen ließ.

Grund war die liebevolle Aufmachung des Buches, welche den Charme der Geschichte gekonnt in Bilder umgesetzt hatte. Dies zu verdanken ist Florian Biege, welcher mit viel Hingabe, Seite für Seite erstellte und zumindest bei mir, meine Vorstellungen noch übertraf. Seien es die die Details, die jedes Bild schmückten und mich dazu veranlassten, sie ganz genau zu betrachten oder die Farbgebung, die jeden Ort, jeder Person oder jedem noch so kleinen Winkel im richtigen Licht erstrahlen ließen.

Die Geschichte blieb natürlich selbe, nur das diese eben wie ein Comic dargestellt wurde. Natürlich wurden nicht alle Sätze des Buches eins zu eins übernommen, aber die, die gewählt wurden, ließen die Geschichte trotzdem vollständig wirken, da sie die wichtigsten Punkte ansprachen.

Da „Die Stadt der Träumenden Bücher“ mein erstes Buch des Autors war, sorgten die Beschreibungen von Personen, Wesen und Orten dafür, das ich mir den ein oder anderen sehr gut vorstellen konnte. Dies war allerdings nicht bei allen so, da es ja auch durchaus komplexere Figuren gab, die so unglaublich klangen, das mich meine Vorstellungskraft einfach mal im Stich ließ. Als ich sie dann aber im Buch erblickte, war ich überrascht, wie nah sie doch meinen Vorstellungen entsprachen. Gerade Phistomefel Smeik hatte es mir angetan, weshalb es um so faszinierter war, ihn nun in Bild und Farbe erblicken zu können.

Dieses Buch führte mich bis in die lederne Grotte der Buchlinge . Doch wer glaubt hier einen einfachen Abschluss der ersten Hälfte des Buches zu erleben, der wird überrascht sein, da sich die Grotte aufklappen lässt und man einen umwerfenden Blick auf die gesamte Grotte erhält. Ihre Beschreibungen im Buch waren ja schon WOW, aber sie zu sehen und jedes Detail zu erkunden, war einfach WOW WOW WOW. Doch auch hier endet das Buch noch nicht. Den Abschluss macht ein umfassendes Glossar, das Orte, Personen usw. wundervoll erklärte und dazu hin und wieder Abbildungen zeigte. Auch hier tat es mir Phistomefel Smeik an, der hier nicht nur ausführlich beschrieben wurde, sondern von dem man auch das Skelett ersehen durfte. Wieso seine Rasse Haifischmade genannt wird, ist dadurch gut ersichtlich.

Sagen wir es so wie es ist, diese hochwertige Arbeit entlockte mir am Ende sogar ein paar Tränen, da ich einfach zu überwältigt von dem war, was ich gerade erblicken konnte. Dieses Buch und sein Nachfolger, wurden von mir zu Schätzen ernannt, die ich immer hüten werde. Klingt vielleicht albern, aber diese Novellen üben auf mich eine Faszination aus, die ich bisher nur selten bei Büchern hatte.

Veröffentlicht am 03.08.2018

Ein Hof voller Mysterien

Der Hof
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Es wurde Zeit, das ich mal wieder zu einem Buch von Simon Beckett greife, denn seine vorherigen Werke, konnten mich meist überzeugen und so manches von Ihnen blieb mir im Gedächtnis.

Der Einstieg in dieses ...

Es wurde Zeit, das ich mal wieder zu einem Buch von Simon Beckett greife, denn seine vorherigen Werke, konnten mich meist überzeugen und so manches von Ihnen blieb mir im Gedächtnis.

Der Einstieg in dieses Buch gelang mir mühelos, obwohl ich etwas verwirrt war, über die derzeitige Lage des Hauptprotagonisten Sean, welcher sich gerade auf der Flucht vor etwas befand. Aber wovor? Dies verrät das komischerweise nicht. Es scheint vergessen worden zu sein. Dies änderten auch die Rückblicke auf vorherige Zeiten nicht. Spannung bot das Buch trotzdem genug.

Der Grund für die Spannung waren nicht die waghalsigen Aktionen oder Geschehnisse, sondern ehr das Nichtwissen welches mich Seite für Seite voran trieb. Was war mit dem Hof? Wieso wurde er so beschützt? Die Fragen türmten sich enorm auf, bis es am Ende endlich zum Showdown kam und man darüber aufgeklärt wurde, was hier eigentlich geschah.

Doch das Ende haute mich leider nicht wirklich aus den Socken, da ich es als zu unspektakulär empfand. Ich ging geradezu enttäuscht aus dem Buch, da ich mir so viel mehr erhofft hatte.

Trotzdem wusste das Buch zu überzeugen, denn auch wenn der Ausgang nicht meinen Wünschen entsprach hatte ich bis dahin ein paar echt tolle Lesestunden. Diese lagen vor allem am Schreibstil des Autors, welcher selbst die einfachsten Dinge interessant und spannend klingen lassen konnte. Zudem war es ein absolutes Vergnügen die Beschreibungen rund um den Hof zu erlesen, da ich stets ein Bild vor Augen hatte, kein schönes, da der Hof seine besten Tage bereits hinter sich hatte, aber doch ein Bild. Auch das Wetter hatte im Buch eine große Rolle, da es mitten in einem heißen Sommer spielte und man beim Lesen, selbst fast zu schwitzen begann.

Neben Sean, erfährt man vieles über die Personen des Hofes, welches einen schon sehr sonderbar erscheinen. Besonders Gretchen, die jüngste Tochter des Hofbesitzers, machte mich fertig, da sie mit ihren 18, so dermaßen unreif wirkte und sich selbst am wichtigsten nahm, das sich bei mir leichte Zornesfalten bildeten. Auch ihr Vater war sehr eigen, besonders mit seinen Fallen, aber trotzdem verstand man ihn, da hier und da ein paar freundliche Worte parat hatte. Besonders mochte ich Mathilde, die mit ihrer fürsorglichen und trotzdem starken Charakter irgendwie nie so ganz in die Familie passen wollte. Auch hier gab das Ende wieder die Lösungen, die teilweise sogar überraschend waren.

Somit war es keine vollkommene Enttäuschung, aber ein wenig mehr, hatte ich mir vom Buch doch erhofft.

Mein Fazit

Die Geschichte des Hofes war eine spannende Sache, zumindest bis zum Ende, welches dem Geschehnissen irgendwie nicht gerecht werden wollte. Trotzdem überzeugte die Liebe zum Detail, da die Beschreibungen stimmig und glaubhaft wirkten und klares Bild vor den Augen erschienen ließen.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Der Tod kam auf Rollen

Voll von der Rolle
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Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder ...

Für mich ging es nun zum 8. Mal in den den Ruhrpott und zu meiner liebsten Leichenfinderin Loretta Luchs. Die Reihe um Sie ist noch immer mein kleines Highlight, weshalb die Freude um so größer war, wieder zu einem Buch der Autorin zu greifen.

Obwohl es ein weit fortgeschrittener Teil der Reihe ist, dürfte er sich trotzdem sehr gut auch einzeln lesen lassen. Es gibt zwar hin und wieder Erwähnungen auf die vorherigen Fälle, aber nie so, das man das Gefühl bekommt, das diese etwas mit dem derzeitigen Fall zutun haben.

Als ich dann die ersten Seiten gelesen hatte, war dies für mich wie ein nach Hause kommen. Ich mag den Schreibstil der Autorin, da er leicht, unterhaltsam und sehr spannend sein kann und ich dank ihr schon viele unterhaltsame Lesestunden haben durfte, wie auch diesmal.

Diesmal ging es hauptsächlich um Frank welcher eine kleine Bude übernahm und so zu seinem eigenen Herr wurde. Das dies allerdings einen so großen Stein ins Rollen brachte, hätte ich im Leben nicht gedacht. Denn es dauert natürlich nicht lange und eine Leiche taucht auf.

Trotzdem muss ich gestehen, das ich am Ende etwas enttäuscht vom Buch war, da es deutlich schwächer war als die davor. Zum einen ist der Fall zwar verzwickt, aber die Tatsache dass es diesmal ein jugendliches Opfer gab, wollte nicht so ganz bei mir fruchten. Ich fühlte mich mit dieser Tatsache einfach nicht wohl. Trotzdem sorgte der Fall, welcher sich um den Tod des Jungen bildete, für ordentlich Spannung, da er und seine Freunde nicht gerade brave Jungs waren, sondern es bereits gewohnt waren ihre Nachbarschaft zu ärgern. Hier zeigt sich wie frech die Jugend von heute eigentlich ist und was sie sich heraus nimmt, nur weil sie der Meinung ist, dass das Gesetz ihnen nix anhaben kann. Irgendwie traurig.

Natürlich erlebt man Loretta auch diesmal nicht nur als Ermittlerin sondern auch privat, was diesmal allerdings sehr emotional war, da es auch um ihr Liebesleben ging. Tatsächlich war ich mehr als geschockt, da ich Lorettas derzeitigen Partner sehr mochte und sie ihn für ihre Ermittlungen aufgeben wollte. Ich fand Pascals Einwände verständlich, denn die Ermittlungen sorgten schon öfter einmal dafür das Loretta in Lebensgefahr geriet. Dies war das erste Mal das ich meine geliebte Hauptcharakterin einfach nicht verstand. Schließlich nahm ich es hin, da das Ende doch noch ein Hoffnung aufblitzen ließ.

Auch wenn Lorettas Liebesleben die Stimmung ein wenig kippte, erfreute ich mich an alt bekannten Gesichtern, genauso wie an den Neuen. In Lotte Mincks Welt gibt es keine Stereotypen, sondern nur ausgelesene Personen mit unverwechselbaren Charakteren. Das diese dann auch auch noch den gewissen Ruhpottcharme mit brachten und auch mit den passenden Vokabular sprachen, war einfach Unterhaltung pur. Besonders die flotten Sprüche hatten es mir angetan, da sie mir die Lachtränen in die Augen trieben.

Was das Buch für mich rettete war die Liebe zum Detail. Ich fand es toll wie am Ende erklärt wurde, was es mit den Kiosken im Ruhrgebiet auf sich hatte. Durch diese Informationen wurde ich wieder in meine Kindheit geholt, wo ich mich selbst an einen kleinen Stand sah und mir für ein paar Pfennige eine bunte Tüte Süßigkeiten zusammen stellte. Herrlich.

Mein Fazit

Dieses Buch wird zwar nie mein Lieblingsteil der Reihe sein, aber er gefiel mir auf Grund seiner aktuellen Thematik um Jugendkriminalität. Zudem schaffte es die Autorin, mir wieder, ein Stück Ruhrpott in die Hand zu legen und das mit all seinen Charme. Der Fall war zwar nicht so toll, aber der Unterhaltungswert war wieder enorm hoch und sorgte für so einige Lacher.

Veröffentlicht am 31.07.2018

Die mörderische Suche nach dem Duft der Düfte

Das Parfum
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Obwohl dieses Buch bereits den Status "Klassiker" bekommen hat, wurde ich ich erst darauf aufmerksam, als es durch eine Schenkung bei mir einzog. Jetzt, nach fast einem Jahr, packte mich die Neugier und ...

Obwohl dieses Buch bereits den Status "Klassiker" bekommen hat, wurde ich ich erst darauf aufmerksam, als es durch eine Schenkung bei mir einzog. Jetzt, nach fast einem Jahr, packte mich die Neugier und ich griff mit leichter Sorge zum Buch. Grund dafür war einfach, das dieses Buch im 18.Jahrhundert spielte und ich schon mehrmals Probleme hatte, die damalige Form des Sprachgebrauchs zu verstehen.

Das Buch wart aufgeschlagen und die Erleichterung machte sich prompt bemerkbar, da der Schreibstil unglaublich leicht war. Ich ergötzte mich an den Beschreibungen von Paris, welches zwar ekelerregend war, aber trotzdem etwas faszinierendes hatte. Die französischen Namen der Straßen ließ ich meist ungelesen stehen, was jedoch nicht störte, denn man kam auch so gut voran.

Als Jean-Baptiste schließlich das Leben erlangte, veränderte sich alles. Dieser kleine Junge, schaffte es trotz der vielen Grausamkeiten die um ihn herum passierten, die Welt schön aussehen zu lassen. Dies schaffte er mit seiner Nase, welche wohl die Feinste der ganzen Welt war. Selbst die abstoßendsten Gerüche waren einen Fest für ihn, was mich als Leserin unglaublich packte.

Im Laufe des Buches erlebte ich wie Jean-Baptiste vom neu geborenen Jüngling immer weiter wuchs und dabei stets etwas eigenartiges an sich hatte. Diese erkannten auch stets seine derzeitigen Arbeitgeber oder Zusprecher, konnten aber nie sagen was es war. Eine Aufklärung erfolgt natürlich im Buch und ich muss sagen, das sie mich zum Nachdenken anregte. Jean-Baptiste selbst, wurde als fiktiver Charakter hervorragend umgesetzt. Mal wirkte er dümmlich und mal irrsinnig clever. Man bekam das Gefühl das er mit den Menschen nur spielte. Und diese merkten es meist nicht. Allgemein ist die Beschreibung der Personen sehr gut, wobei ich sagen muss, das die harten Zeiten, ebenso harten Personen hervorbrachten. Niemand gönnt den anderen etwas, da Missgunst, Neid und Geldgier an oberster Stelle standen. Dies zeigte besonders der Parfümeur Baldini, der sich selbst als etwas besseres sah, aber eigentlich noch nie etwas bewegendes geschaffen hatte. Solche Personen verachte ich von je her, aber Baldini trieb dies auf die Spitze und machte sich dadurch zu einen äußerst schmierigen Charakter.

Auch wenn dies die Geschichte eines Mörders ist, so wird dieser Aspekt sehr gut verdeckt. Im Buch geht es stets um Düfte, Gerüche und Aromen, die Jean-Baptiste einfangen wollte. Besonders faszinierend war hier der Umstand, das er sogar probierte den Geruch von Glas oder Kupfer zu extrahieren, was mich erst einmal überlegen ließ, wie diese Dinge eigentlich zu riechen haben. Das klingt jetzt vielleicht etwas heftig, aber das die Morde der Frauen, förmlich unter den Tisch fielen, und man stets nur las, das eine neue Frauenleiche gefunden, war dann schon eine herbe Enttäuschung.

Das Spiel zwischen realen Situationen und der puren Fiktion verschmolzen im Buch zu einer Einheit und erzählten die Geschichte einer unglaublichen Person. Besonders das Ende wird viele überraschen, weshalb ich nix verraten möchte. Ich kann jedoch sagen, das ich mit so einem Ende im Leben nicht gerechnet hätte. Der Mittelteil hingegen, war mir etwas zu sehr in die Länge gezogen. Natürlich war es auch voller Erkenntnisse, aber doch irgendwie etwas zuviel des Guten.


Mein Fazit

Auch wenn dies die Geschichte eines Mörders war, hatte ich nachdem lesen trotzdem das Gefühl etwas schönes erlebt zu haben. Denn neben den Morden, galt dieses Buch allein den Düften und Gerüchen, die diese Welt zu bieten hat. Ein rundum sehr gelungenes Werk.