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Veröffentlicht am 16.08.2019

Magisch, aber doch etwas enttäuschend

Herzenmacher
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Ich hatte lange auf den Tag gewartet, an dem ich mein erstes Buch von Akram El-Bahay lesen würde. Immerhin hatte ich schon einiges über seine Werke gelesen und wollte nun endlich auch die Magie spüren, ...

Ich hatte lange auf den Tag gewartet, an dem ich mein erstes Buch von Akram El-Bahay lesen würde. Immerhin hatte ich schon einiges über seine Werke gelesen und wollte nun endlich auch die Magie spüren, die in seinen Geschichten ruhen sollte. Doch so ganz wollte das nicht klappen, denn irgendwie fand ich nicht richtig Zugang zum Buch. Schade, denn Cover und Klappentext hatten mir den Mund wässrig gemacht.



Der Einstieg in die Geschichte machte mir noch sehr viel Spaß, da ich erst einmal erleben durfte, wie Léos Welt aussah. Das nicht all zu viel von ihm verraten wurde, war mir erst einmal egal, da ich insgeheim hoffte, das es dazu später kommen würde. Als es dann aber zum Übergang in die fremde Welt kam, wollte ich dann doch langsam ein paar Informationen. Doch auch hier kamen diese spärlich, weswegen Léo, für mich, immer mehr nur ein Name wurde. Er hatte keine festen Charakterzüge, die ihm etwas Markantes gegeben hätten, außer das er eben metallene Herzen zum Schlagen bringen konnte. Schade, denn bei vielen anderen Charakteren war man viel mehr in Tiefe gegangen.



Tatsächlich fand ich die neue Welt sehr interessant, da hier völlig andere Gesetze galten. Es gab Hexen, Zwerge und noch einiges mehr, das von niedlich bis gruselig alles bot. Somit war der Fantasy-Bereich gut abdeckt. Besonders die Winter-Hexe, welche das Land in Besitz genommen hatte, war eine tolle Idee, da man ihrem Wesen mehrere Schichten gab. Zum einen war sie die starke und manipulierende Frau, die ihre Macht den Winter dauerhaft zu behalten voll auskostete, zum anderen aber verletzlich war, wenn es um ihre weitere Lebenslänge ging. Auch wenn sie sehr grausam war, fesselte mich ihre Geschichte fast mehr als die von Léo.



Trotz der vielen magischen Dinge hatte ich hin und wieder trotzdem Probleme der Story zu folgen. Dies lag vor allem daran, das die Charaktere irgendwie immer sehr unvernünftige oder fragwürdige Wege gingen oder Handlungen ausführten, die ich einfach nicht verstand. Ich wusste vielleicht, wo sie waren, aber wie sie dort hingekommen waren, war mir meistens ein Rätsel. Hier weiß ich jedoch nicht, ob es an der Übersetzung lag oder dies einfach der Stil des Autors war. Ich werde dies beim nächsten Buch des Autors sehen, da ich die Hoffnung noch nicht aufgeben möchte.



Wenn mich etwas sehr ärgerte, dann die fehlende Spannung. Die Geschichte bot so viele gute Momente in denen packende Dinge hätten passieren können. Doch meist passierte belangloses, dass mich schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Hier fehlte einfach das Ausschweifende, was man in einer solchen Welt einfach erwarten würde. Besonders schade war dies, da man die emotionalen Szenen wunderschön beschrieb. Ich freute mich, wurde traurig und euch mal nachdenklich, aber das WOW fehlte einfach.



Auch wenn dies meine Meinung nur gering beeinflusste, so war das Ende dann doch ein kleines Highlight. Ob Happy End oder nicht, wird natürlich nicht verraten, aber ich war mehr als zufrieden mit der Entwicklung des Ganzen und konnte das Buch mit guten Gewissen schließen. Ein Highlight wurde es zwar dadurch auch nicht, aber ich war froh, dass mich meine Neugier bis zum Ende geführt hatte. Jetzt heißt es nur hoffen, das ein anderes Buch des Autors mich mehr überzeugt.



Mein Fazit
Auch wenn der Autor für seine magischen Bücher bekannt ist, konnte mich dieses nur teilweise überzeugen. Mein größtes Problem waren wohl die Beschreibungen, welche den Orten oder Charakteren einfach keine Tiefe geben wollten. Natürlich hatte ich trotzdem Spaß, denn einige Ideen aus dem Buch zeigten, das hier ein sehr fantasievoller Autor am Werk war.

Veröffentlicht am 12.08.2019

Kräfte sind eben nicht alles

Sa Xera Ka Maltos - Creatio Atros
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Wenn ich mich bisher an etwas sehr wenig getraut habe, dann an große Fantasy-Epen. Ihre gewaltigen Welten, die Vielzahl der Charaktere und Stämme und natürlich die Zauber, Banne und Kräfte schreckten mich ...

Wenn ich mich bisher an etwas sehr wenig getraut habe, dann an große Fantasy-Epen. Ihre gewaltigen Welten, die Vielzahl der Charaktere und Stämme und natürlich die Zauber, Banne und Kräfte schreckten mich bisher immer etwas ab, da ich angst hatte zu schnell die Orientierung zu verlieren. Zumindest beim ersten Band der „Sa Xera Ka Maltos“-Reihe war dies nicht der Fall. Ich fühlte mich sehr wohl in dieser Welt, auch wenn ich mich gerade anfangs etwas erschlagen, von den neuen Begriffen, fühlte.



Was mir gleich auffiel, war das Format des Buches, welches deutlich kleiner wirkte als ein Standard-Taschenbuch. So lag es zwar gut in der Hand, aber leider wurde dadurch auch die Schrift etwas zu klein, die dazu auch noch sehr blass wirkte. Ich hatte somit nicht mit der Geschichte oder dem Schreibstil zu kämpfen, sondern es überhaupt lesen zu können. Allerdings habe ich dies dem Autor schon mitgeteilt, welcher dies in folgenden Auflagen ändern möchte.



So, nachdem ich erst einmal ein wenig Kritik austeilen musste, möchte ich nun zu den positiven Aspekten des Buches kommen, welche es tatsächlich reichlich gab. Zuallererst einmal die Gestaltung des Covers, welches mir sehr gut gefiel. Hier wurde ganz klar bewiesen das sich ein Buch auch nur mit schwarz und weiß als Farben sehr gut hervorheben kann. Über was ich mich zudem sehr freute, war die Karte, welche auf der Rückseite und im Inneren zu finden war und die wichtigsten Orte kennzeichnete. Ich mag sowas ja sehr, besonders wenn die Welt etwas größer ausfällt.



Doch nicht nur das Äußerliche konnte überzeugen, sondern auch die Geschichte über den jungen Xaladin el’Kaer. Es war spannend zu erleben, wie er als Junge ohne Kräfte sein Leben meisterte, besonders da er einen geradezu legendären Vater hatte. Das Spiel zwischen beiden war immer sehr interessant, da es zwischen Vater/Sohn- und Lehrer/Schüler-Momenten wechselte. Auf der Reise, welche man schließlich mit Xaladin antrat, gab es eine Menge zu entdecken, was noch mehr Spaß machte, da man sehr viel Wert auf Details gelegt hatte. Neben dieser Reise wechselte man allerdings auch zu anderen Charakteren, die ich noch nicht so ganz einordnen konnte. Dies lag vorallem daran, das es teilweise komplett verschiedene Stränge waren, die zumindest in diesem Band noch nicht zueinander fanden. Aus meiner Sicht hätte man dies lassen können und sich nur auf Xaladin konzentrieren sollen, da das Hauptaugenmerk ja trotzdem auf ihm lag.



Ja, der Autor versuchte möglichst viel seiner Welt in dieses Buch zu drücken, was er hätte nicht tun müssen. Mir hätte es besser gefallen, die Welt in aller Ruhe kennenzulernen und nach und nach neue Charaktere und deren Geschichten mit einzubauen. Trotz viel drumherum, waren die Kämpfe, und von denen gab es nicht wenige, ein absolutes Highlight. Sie fühlten sich echt an und war bis ins kleinste Detail durchdacht. Wo ich schon bei Details bin. Der Autor hat tatsächlich ein Fandom-Wiki für sein Buch erstellt, in dem man alles erklärt bekommt. Das nenne ich wahre Hingabe.



Trotz Kritik freue ich mich schon auf den 2. Band der Reihe, welcher hoffentlich ein paar Fragen beantwortet, die sich in diesem stellten. Denn wenn eines zu merken war, dann das die Geschichte als Reihe geplant ist. Es bleibt somit spannend.



Mein Fazit



Der Einstieg in die Welt von Maltos war spannend und voller fantastischer Begebenheiten, aber auch ein bisschen zu überfüllt mit Geschichten, die man daraus erzählen wollte. Für Fans großer Epen auf jeden Fall eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 19.07.2019

Deutlich actionreicher, aber doch mit einigen Lücken

Aura 2: Aura – Der Verrat
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Nachdem der erste Band der Trilogie noch nicht sehr viele Anhaltspunkte über Hannah´s Kräfte hervorbrachte, war ich um so neugieriger was mir dieser wohl bieten würde. Immerhin war ja nun klar, das Hannah ...

Nachdem der erste Band der Trilogie noch nicht sehr viele Anhaltspunkte über Hannah´s Kräfte hervorbrachte, war ich um so neugieriger was mir dieser wohl bieten würde. Immerhin war ja nun klar, das Hannah nicht alle ist und es auch andere „Former“ auf der Welt gibt.



Bevor es aber ins Buch ging, musste ich wieder einmal die wunderschöne Aufmachung bestaunen, die diesmal in den verschiedenen Blau-Tönen, genauso schön aussah, wie sein Vorgänger in pink. Auch der leichte 3D-Effekt blieb nicht unbemerkt, da er dem Buch Tiefe verlieh.



Schließlich ging es ins Buch, welches genau an der Stelle begann, wo „Die Gabe“ aufhörte. Dabei fand ich sehr schön, das man einen kleinen Rückblick erhielt, so das ich wieder ganz genau wusste, wieso ich hier bin und was geschehen war. Somit begann das Buch schon Mal um einiges rasanter, da man sich nun auf der Flucht befand. Das diese allerdings nicht lange währte, kann man bereits an der Kurzbeschreibung erlesen. Der neue Schauplatz war nun eine Akademie für diejenigen, welche die Gabe besaßen.


Auch diesmal erfuhr man alles aus Hannah´s Sichtfeld, was für mich so gesehen gut und schlecht war. Zum einen fand ich es natürlich spannend wie ihre Eingliederung in die Akademie erfolgte und wie sie den harten Konkurrenzdruck meisterte. Allerdings hätte es mich auch gefreut mehr hinter die Fassaden der höheren Former zu schauen, da diese ja nicht gerade die besten Absichten für ihre Schüler hatten. Doch auch das, was ich mit bekam, war teilweise sehr heftig, da den Schülern wirklich alles gefordert wurde und das 7 Tage die Woche. Besonders hart war der Umgang mit schwächeren Formern. Diese mussten meist nicht nur ein Armband der Schande tragen, sondern fanden teilweise sogar den Tod. Spätestens hier wären meine Emotionen als Schüler an einem Punkt angekommen, wo ich „Nein zu alledem sagen würde. Aber nicht hier, denn nur eine einzige Lüge, sorgte dafür das alle spuren.



An diesem Punkt möchte ich auch erwähnen, dass mich der gesamte Aufbau der Schule sehr stutzig machte. Immerhin waren viele der Schüler nicht freiwillig zu ihr gekommen, sondern ihren Familien entrissen worden, weswegen ich eigentlich mit mehr Widerstand gerechnet hatte. Aber außer hin und wieder ein „Ob meine Eltern mich suchen?“ war nicht drin. Dabei müsste es ja schon stark auffallen, wenn immer mehr Jugendliche Jahr für Jahr verschwinden.



Wo es manchmal an der Logik etwas haperte, erfreute ich mich wenigstens an der eigentlichen Story und dem Schreibstil, der mich flüssig und mit so einigen Ideen durch die Geschichte brachte. Dabei fand ich es immer wieder bemerkenswert, wie leicht es der Autorin fiel die Charaktere von unterschiedlich alten Personen darzustellen. Man spürte sofort, wenn der Gegenüber von einem Mitschüler zu einem Lehrer wechselte, da hier ganz andere Emotionen mitschwangen.



Da es aber auch dieser Band nicht schaffte, war mir die grundlegenden Fragen über die Gabe, deren Existenz und Ursprung aufzuweisen, hoffe ich diese im letzten Band wiederzufinden. Dieser hat allerdings gut zutun, denn es gibt noch einiges das ich gerne wissen würde.



Mein Fazit



Auch wenn dieser Band um einiges mehr Action bot, so hätte ich mir das auch für die Handlung gewünscht. Die teilweise immer gleichen Abfolgen machten das Buch trotz seiner fließenden Schreibweise und der Vielzahl an interessanten Charakteren etwas eintönig. Trotzdem bin ich gespannt, wie die Trilogie endet und welche Offenbarungen der Nachfolger bietet. Über ein paar mehr Antworten, würde ich mich nämlich sehr freuen.

Veröffentlicht am 15.07.2019

Eine außergewöhnliche Geschichte in einem außergewöhnlichen Haus

Mörderische Renovierung
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Eine Geschichte kann man vielfach erzählen, doch sich zu trauen, aus der gängigen Gegenwarts – oder Ich-Form auszubrechen trauen sich nur wenige. Wovon ich hier überhaupt rede? „Mörderische Renovierung“ ...

Eine Geschichte kann man vielfach erzählen, doch sich zu trauen, aus der gängigen Gegenwarts – oder Ich-Form auszubrechen trauen sich nur wenige. Wovon ich hier überhaupt rede? „Mörderische Renovierung“ war eines der ersten Bücher, die ich gelesen habe, welche nur anhand der Angaben von Tagebucheinträgen, Notizzetteln, Überwachungskameras und Abhörgeräten erzählt wurde. Da ich diese Form der Erzählung bereits bei Videospielen sehr schätzte, konnte ich es kaum erwarten dieses Buch zu öffnen.



Bevor es jedoch soweit war, musste ich mir einfach die Gestaltung näher ansehen. Der in schwarz/weiß gehaltene Stil erweckte mit seinen vielen Details einfach meine Interesse. Allerdings empfehle ich, es nach dem Lesen noch einmal anzusehen, denn dann ergaben einige Gestaltungen auch Sinn.



Nun war es soweit, ich gelang ins Buch und freute mich auf eine packende Geschichte. Die bekam ich auch, nur blickte ich selbst, gerade am Ende nicht mehr durch. Mir blieben nicht nur Fragen unbeantwortet, sondern auch Geschehnisse. Das war sehr schade, denn der Aufbau faszinierte mich noch weit nach Schließen des Buches. Fangen wir jedoch mit vorne an. Schon zu Beginn wurde ich als Leser im Dunkeln gelassen, da man die 2 Hauptcharaktere kennenlernt, aber ihre Herkunft oder gar ihre Namen verschwieg. Das fand ich jedoch nicht schlimm, da ich ja noch alle Seiten der Welt hatte, die mich aufklären könnten. Doch weit gefehlt, gerade die wichtigsten Personen des Buches blieben Unbekannte. Ganz im Gegensatz zu Nebencharakteren, von denen man meist alles erfuhr. Machte es neugierig? Aber ja. Ein bitterer Beigeschmack blieb trotzdem.


Die Geschichte von Axton House, in dem unsere Hauptcharaktere schließlich lebten, war da schon faszinierender. Sklavenhaltung und andere schreckliche Dinge geschahen hier und gaben dem eher an einen Thriller-erinnernden Buch eine Horror-Nuance. Vielschichtigkeit ist hier wohl das passendste Wort, denn auch ein Mystery-Aspekt wurde mit im Buch eingebaut. Leider schützte es das Buch nicht davor, das einige Dinge auf der Strecke blieben.



Auch wenn die Story mit zunehmender Seitenzahl immer irritierender wurde und ich am Ende das Gefühl hatte, nur noch Bahnhof zu verstehen, gab es einen Punkt im Buch, den ich einfach nur loben kann und das ist die Detailliebe. Fast jede Form der Wiedergabe von Gesprächen oder Aufnahmen hatte einen leicht abgewandelten Schriftstil und wurde oftmals mit dem Hinweis angekündigt, was für ein Medium man jetzt erlas. Doch nicht nur hier hatte man etwas zum Bestaunen, denn hin und wieder gab es Rechnungen oder Schreiben, die wie kopiert aussahen. Somit würde mir fürs Auge einiges geboten.



Doch auch für den Kopf gab es etwas zu entdecken, denn im Buch erfährt man eine Menge über Codes und Verschlüssungstechniken, die zwar interessant waren, aber meiner Meinung nach nicht so ausladend hätten behandelt werden müssen. Wer sich allerdings dafür interessiert, der hat hier eine Menge Spaß. Ich selbst bin von der Art und Weise der Erzählung immer noch geflasht, aber auch enttäuscht, denn die Geschichte war trotz emotionaler, spannender und mystischer Erlebnisse ein großes Fragezeichen.



Mein Fazit



Wenn dieses Buch eines bot, dann Einfallsreichtum. Gerade in die optischen Aspekte wurde sehr viel Liebe zum Detail gesteckt, welche aber leider bei der Story fehlten. Noch immer frage ich mich, was mir das Ende sagen wollte oder wieso einige Dinge geschahen. Das ärgert mich ehrlich gesagt sehr, da ich große Hoffnungen in das Buch gelegt hatte.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Eine Stadt, in der alles möglich ist

Ravinia
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Wenn man so einige Fantasy-Romane gelesen hat, erscheinen einen alte verschnörkelte Schlüssel wie magische Objekte. Auch wenn man weiß, das sie vielleicht nur zu einer Truhe gehören, hat man die Hoffnung ...

Wenn man so einige Fantasy-Romane gelesen hat, erscheinen einen alte verschnörkelte Schlüssel wie magische Objekte. Auch wenn man weiß, das sie vielleicht nur zu einer Truhe gehören, hat man die Hoffnung eine verborgene Welt, damit öffnen zu können. So in etwa erging es Lara im Buch, welche einen Schlüssel zum Geburtstag bekam, der sie in eine andere Welt führte. Hach, muss das schön sein, besonders wenn man dann auch noch erfährt, wer die eigenen Eltern waren und warum sie nicht mehr da sind.



Schlüssel und magische Portale sind an sich nichts Neues mehr, weshalb ich nach den ersten Seiten dachte „Och nee, nicht schon wieder!“. Doch diese Meinung änderte sich schnell, da schon die Seiten danach, mich in eine interessante Welt warfen, die voller neuer Möglichkeiten steckte. So wurde mir auch der Weg nach Ravinia geöffnet, einer Stadt in der das Handwerk und Fertigkeiten ihr Zuhause nennen dürfen. In Ravinia wohnen nämlich grundsätzlich Bewohner, die ihr Fach fast bis zur Perfektion beherrschen und darüber hinaus auch noch weitere Begabungen haben. Da sie diese in der normalen Welt niemals ausleben könnten, wurde Ravinia erschaffen, eine Stadt in der nichts unmöglich scheint.



Auch wenn Lara als Hauptcharakterin keine all zu schlechte Besetzung war, hatte ich das Gefühl, das der eigentliche Mittelpunkt der Geschichte die Stadt selbst war. Lara, der Uhrmacher Baltasar, sein Lehrling Tom und noch viele weitere Einwohner lernte ich kennen und teilweise sogar zu schätzen, doch irgendwie wollte der Funke nicht überspringen. Tatsächlich interessierte mich die Stadt und deren Geschichte viel mehr, da es hier viele offene Fragen gab. Besonders der Standpunkt der Stadt blieb ein Rätsel, was seiner mysteriösen Natur nur noch mehr Auftrieb gab. Besonders packte mich der Umstand, das nicht nur Künstler, Handwerker oder Forscher diese Welt für sich entdeckt hatten, sondern auch Träumer. Personen, die den Tag verdudelten und sich manchmal mit Diebereien durchs Leben schlagen.


Klang für mich erst einmal komisch, denn was machte die Stadt nun besonders? Immerhin gab es in ihr genauso strebsame, wie auch faulere Personen. Diese Frage klärte der Autor mit seiner ganz eigenen Weltansicht, der ich durchaus recht geben konnte. Allgemein wurde nichts wirklich gutgeheißen. Sogar die Stadt selbst kritisierte er, weil sie natürlich nicht ohne Fehler war. Menschen, die ihr Wissen oder Können so ausgereift haben, das es an Zauber glauben ließ, neigen dazu überheblich und egoistisch zu werden. Diesen Gedanken, in eine sonst sehr magische Welt mit einzufügen, fand ich nicht nur mutig, sondern auch sehr realistisch. Die Welt wirkte dadurch gleich viel echter und auch emotional sehr viel tief gehender.



Auch wenn ich den Ansatz und die moralischen Gedankengänge sehr interessant fand, nahm die Spannung ab der Mitte des Buches deutlich ab. Lara, die so schon nicht sehr auffiel, wurde fast noch unbedeutender, da es schließlich nicht nur darum ging Schlüsselmacherin zu werden, sondern auch das Böse zu bekämpfen, welches aus meiner Sicht viel zu schnell und viel zu verwirrend dargestellt wurde. Ich bekam soviel Hintergrundwissen, das ich vor lauter Informationen nicht mehr wusste, wohin es denn nun eigentlich ging. Hätte man diesen Bereich vielleicht eher in das Buch gepackt, wäre es angenehmer gewesen. So, verzweifelte ich fast nur noch.



Wenn ich aber etwas liebe, dann sind es Karten der Büchern. Gerade wenn es eine neue Welt ist, die dazu auch noch eine gewisse Größe hat, nutze ich dieses Extra sehr gerne. Die Karte vorne im Buch half mir sehr, da nur die wichtigsten Punkte eingezeichnet waren. Allerdings hinterließen nicht nur das Cover und die Karte einen guten Eindruck, sondern auch die Anfänge der Kapitel. Diese waren stets mit dem Buchcover versehen und bargen neben der Zahl des Kapitels, auch eine kleinen Hinweis darauf was einen erwartete.



Der gute Start des Buches, endete damit, dass ich doch recht enttäuscht aus dem Buch ging. Das war sehr schade, denn an Fantasy und Ideenreichtum hatte es dem Autor nicht gemangelt. Auch der Schreibstil war fesselnd, da er ein Händchen für Details bewiesen hatte. Allerdings kam es mir so vor, als hätte er sich am Ende, in seiner eigenen Geschichte verzettelt.



Mein Fazit



Eine tolle Idee, eine interessanter in die Geschichte, doch irgendwann bekam ich das Gefühl mehr durch die Welt durch geschubst zu werden, als sie wirklich kennenzulernen. Man hätte nicht alles in ein Buch packen müssen, denn Ravinia und seine Bewohner lieferten soviel Gesprächsstoff, das man Teile davon in den 2. Band hätte packen können. So war es zu plötzlich, zu viel.