Profilbild von Lesekatze

Lesekatze

Lesejury Star
offline

Lesekatze ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lesekatze über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2018

Was ist Staub?

His Dark Materials 1: Der Goldene Kompass
0

Diese Reihe fand den Weg in meine Regale, da ich gerne Bücher lese, die verfilmt sind oder es noch werden.

Zudem sprach mich die Kurzbeschreibung an, da die ein turbulentes Abenteuer versprach.

Warum ...

Diese Reihe fand den Weg in meine Regale, da ich gerne Bücher lese, die verfilmt sind oder es noch werden.

Zudem sprach mich die Kurzbeschreibung an, da die ein turbulentes Abenteuer versprach.

Warum ich trotzdem so einige Probleme mit dem Buch hatte, erfahrt ihr jetzt.

"Staub", wer dieses Buch gelesen oder die Verfilmung gesehen hat, wird mit dem Begriff etwas anfangen können, zumindest vom Namen her, denn wirklich verstanden habe zumindest ich nicht, was diese Partikel bei Kindern und Erwachsenen verursachen.

Im Buch machen wir uns mit Lyra auf die gefährliche Reise in den Norden wo sie ihren Freund Roger retten möchte. Er und viele andere Kinder wurden von sogenannten Gobblern entführt, welche zu dem Zeitpunkt schon landesweit gefürchtet sind. Lyras Abenteuer beginnt durch puren Zufall, in dem sie ihren Onkel hilft.

Tatsächlich wirkt die Welt sehr vertraut, ist sie doch fast wie unsere, aber eben nur fast. Die Menschen und auch andere Wesen tragen Dämonen mit sich welche wie eine Seele zu ihnen gehören. Überraschend im Buch, war allerdings die Zusammenfügung von Wissenschaft und Kirche. Ist diese in unserer Welt kaum vorstellbar, ist es in dieser Alltag. Warum die Kirche allerdings die Lande beherrscht, konnte ich mir nicht so ganz erklären, da es einfach zu wenige Informationen darüber gab.

Wie schon oben erwähnt, hatte ich so einige Probleme mit der Vorstellungskraft. Neben dem Staub, waren auch die Beschreibungen von Personen stellenweise sehr mangelhaft bzw. so verwirrend das ich mir meist nur ihren Namen merken konnte. Auch die Erklärung weshalb die Kinder entführt wurden, war nach meiner Ansicht eher dünn.
Da das Buch eine Reihe ist, haben wir es natürlich mit einem offenen Ende zutun, wobei ich hoffe das auch dieses noch einmal eine genauere Erklärung bekommt.

Schriftlich hatte ich ebenfalls Probleme, da der Schreibstil zwar leicht gehalten war, aber sich nie eine richtige Spannung aufbauen wollte. Tatsächlich schaute ich mehr als einmal nach wie viele Seiten noch bis zum Ende wären, was darauf hinwies, das mich die Geschichte einfach nicht packte. Es hakte an den Beschreibungen, aber der Aufbau der Geschichte und die Idee dahinter waren sehr interessant und sorgten dafür das ich die Seiten mit einer Portion Neugier weiter las.

Als erstes lernen wir natürlich Lyra kennen, welche eine Waise ist und am Jordan College lebt. Sie ist ein Wildfang und so überhaupt nicht ladylike, denn sie turnt gerne auf den Dächern herum oder führt Lehmschlachten. Für ihr Alter ist sie sehr neugierig und erwartet auf ihre Fragen auch Antworten. Da sie aber für ein Kind gehalten wird, wird sie oftmals auch als dieses abgetan. Im Laufe des Buches wächst sie dann über sich hinaus und beweist ihre Führungsqualitäten. Es ist zudem herzerwärmend wie sehr sie sich um ihren Freund Roger sorgt.

Die Erwachsenen im Buch sind sehr schwierig zu beschrieben, da ich bei manchen nicht verstand was er für eine Aufgabe im Buch hatte. Allerdings fand ich die Gypter sehr sympathisch, welche ein Volk sind, das auf Booten durch die Lande zeiht und Ware verkauft. Sie helfen ohne etwas zu verlangen und halten selbst in einer Krise zusammen.

Neben Hexen und vielen kleineren Wesen, gibt es dann noch die Eisbären, welche auf Grund ihrer tragenden Rüstung auch Panzerbären genannt werden. Allem voran lernen wir Iorek Byrnison kennen, welcher ein verstoßener Panzerbär ist. Ich persönlich mochte ihn sehr, da er ehrlich und sich selbst treu war.

Wer im Buch welchen Rang der Kirche hatte, konnte ich einfach nicht herauslesen. Allerdings ernteten sie bei mir nicht gerade Sympathien, im Gegenteil ich fand die Art und Weise wie sie etwas angingen sehr fragwürdig.

Zusammengefasst hätte man meiner Meinung nach die kirchlichen Personen weg lassen können und sich einfach nur auf eine Welt voll mit Wissenschaftlern einigen können. Allerdings gefiel mir das Spiel zwischen sympathischen und unsympathischen Charakteren, da diese für eine gewisse Lebendigkeit im Buch sorgten.

Da die Reihe schon älter ist haben sich nicht nur die Cover verändert sondern auch der Verlag.

Ich finde meine Ausgabe sehr schön, da das Cover eine Szene aus dem Buch zeigt.

So richtig packen konnte mich die Geschichte nicht. Verwirrende Beschreibungen von Gegenständen oder Personen machten es fast unmöglich ein Bild im Kopf zu erstellen. Zudem würde ich dieses Buch nur widerwillig einen Kind in die Hand drücken, da es durchaus brutale und verstörende Szenen enthält.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Die Geschichte von Krabat

Krabat
0

Und wieder hat es ein Klassiker in meine Hände geschafft. Auch wenn viele es nicht glauben möchten, aber ich las dieses Buch zum ersten Mal. Ich hatte es nicht als Schullektüre und wurde nur darauf aufmerksam ...

Und wieder hat es ein Klassiker in meine Hände geschafft. Auch wenn viele es nicht glauben möchten, aber ich las dieses Buch zum ersten Mal. Ich hatte es nicht als Schullektüre und wurde nur darauf aufmerksam weil es durch eine Schenkung in meine kleine Bibliothek wanderte.

Trotzdem bin ich froh es gelesen zu haben und wie es mir gefiel erfahrt ihr jetzt.

Über eine Woche ist es nun her, das ich "Krabat" beendet habe und noch immer schwirrt mir die Geschichte wie ein Geist im Kopf herum. Kein Wunder, gibt es aus ihr eine ganze Menge zu interpretieren. Da dies leider nicht meine Stärke ist, informierte ich mich und war am Ende erstaunt, was man alles herauslesen konnte.

Ich hatte demnach ein paar AHA-Effekte und kann im nachhinein sagen, das die Geschichte nur die Spitze vom Eisberg ist und man unter der Oberfläche noch eine ganze Menge mehr findet. In diesem Fall Freundschaft und Liebe, aber auch Furcht und Misstrauen.

Auch wenn ich die Handlungen nicht immer verstand, konnte ich das Buch einfach nicht zur Seite legen. Ich war förmlich gebannt und wollte wissen was noch alles in dieser mysteriösen Mühle geschah, denn mysteriöses geschah so einiges. Doch nicht nur die Mühle allein war Schaubild, denn hin und wieder ging es an andere Orte, die mal näher und weiter entfernt lagen. Gerade in diesem Zusammenhang möchte ich auch die Traditionen erwähnen, welchen man jedes Jahr verfolgen durfte. Egal ob zu Silvester oder Ostern, stets wurden Bräuche praktiziert, die wir kaum noch kennen.

Auch wenn ich vom Buch gefesselt wurde, hatte ich manchmal Probleme mit der Ausdrucksweise. Kein Wunder, hat das Buch nun auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel. 1-2 Wörter musste ich gar nachschlagen, da sie mir einfach nix sagten. Es störte mich ebenfalls, einfach in die Geschichte geworfen und am Ende wieder hinaus geschmissen zu werden.

Die Bezeichnung "Märchen" würde es wohl ganz gut treffen, erlebt man doch faszinierende Dinge, die man sich nicht immer erklären konnte und die einem hin und wieder das Gruseln lernten.

Krabat, ist unser Hauptcharakter im Buch, welcher in seinen Träumen zur Mühle am Koselbach gerufen wurde. Er ist jemand den man mögen muss, da er nix böses möchte und kein Unheil mit ansehen möchte. Er ist hilfsbereit und ehrlich und strotzt gerade zu vor Mut. Seine erste Liebe, konnte ich nicht als solche ansehen, da es für mich ehr nach einer Möglichkeit aussah, die Mühle endlich verlassen zu können. Ohne weiteres war dies nämlich nicht möglich, wie man in der Geschichte erfuhr.
Da es einen stetigen Wechsel an Lehrburschen in der Mühle gibt, lernen wir stets 11 unterschiedliche junge Männer kennen. Wir erfahren nur selten persönliches über sie, aber ihr Umgang miteinander ist kameradschaftlich und das obwohl sie Tag und Nacht ihre Zeit zusammen verbringen. Nur zum Jahresende hin, verschlechtert sich ihre Stimmung, was nur eines der Mysterien in dieser Mühle ist.

Ein großes Geheimnis im Buch ist der Müller selbst und ein Mann den sie den Gevatter nennen. Erst im Laufe der Geschichte erfahren wir mehr über beide Männer und was sie miteinander verbindet.

Natürlich hätte ich mich gefreut wenn die einzelnen Figuren stärker beleuchtet worden wären,aber dies war wohl einfach nicht vorgesehen. Dadurch wirkte für mich alles leider sehr oberflächlich und unpersönlich. Zwar denke ich noch an die Namen, aber richtige Merkmale kann ich ihnen nicht zu ordnen.

Einfach, trifft es wohl am besten, denn das ganz in weiß gehaltene Buch überzeugte andere Leser wohl ehr durch seine Geschichte als sein Cover.

Zum Glück gibt es mittlerweile Neuauflagen mit einem überarbeiteten Cover, da diese Auflage wohl ehr junge Leser abschreckt. Das Bild ist zu alt und schreckt mit seiner krotesken Darstellung eines

Wo man anfangs noch rätselt, löst sich das Gewirr mit jeder Seite auf und man erhält eine Geschichte, voller Traditionen und Magie.

Dieses Buch möchte interpretiert werden und weniger eine ganze Story erzählen.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Die Reise beginnt

Der Herr der Ringe. Bd. 1 - Die Gefährten (Der Herr der Ringe. Ausgabe in neuer Übersetzung und Rechtschreibung, Bd. 1)
0

Die Filmen waren gesehen und die Neugier, wie die Geschichte der Hobbits und die des Ringes wohl geschrieben klingen würde, nahm immer mehr zu.

Im Rahmen des SuB-Abbaus nahm ich all meinen Mut zusammen ...

Die Filmen waren gesehen und die Neugier, wie die Geschichte der Hobbits und die des Ringes wohl geschrieben klingen würde, nahm immer mehr zu.

Im Rahmen des SuB-Abbaus nahm ich all meinen Mut zusammen und begann die Reise.

Bevor ihr eure Reise mit Frodo, Sam usw. beginnt, rate ich euch, vorher "Der Hobbit" zu lesen, da die Geschichte darauf aufbaut und man im Buch sehr viele Andeutungen zu ihr findet.

Tatsächlich hatte ich große Angst davor dieses Buch in die Hand zu nehmen. Besonders die Schreibart machte mir Sorgen, obwohl ich nicht einmal wusste wie sie war. Das die Geschichte sehr komplex ist, zeigten die Filme, weswegen ich mit einer gehörigen Portion Respekt an dieses Buch heran ging.

Einmal aufgeschlagen, kam ich dann sehr geschwind durch das Buch und hatte nur selten Probleme der Geschichte zu folgen. Was sich allerdings als Herausforderung sah, war die Verfolgung der Route welche unsere Freunde im Buch zurück legten. Stetig wurde man penibel darauf hingewiesen wo man sich befand und wo man hin wollte. Ich verlor hier sehr bald die Orientierung, da ich vor lauter links, rechts, Osten, Süden, Norden oder Westen, nicht mehr wusste wo ich mich überhaupt befand. Als Hilfe war hier wohl die Karte am Anfang des Buches gedacht. Da diese aber nicht den kompletten Weg zeigt, welchen unsere Helden zurück legen, empfand ich sie als nutzlos.

Zu Anfang erfährt man so einiges über Hobbits, was einem schon mal zum Schmunzeln brachte. Dabei steckten diese Informationen voller spannender Hinweise, die gut durchdacht waren. Man merkte einfach das der Autor seine selbst erschaffe Welt liebte.

Im Buch stehen des Öfteren Gedichte oder Lieder, welche nach meinem Geschmack nicht unbedingt in das Buch hinein gemusst hätten. Ich konnte selten etwas mit ihnen anfangen und überflog sogar das ein oder andere.

Die Geschichte an sich finde ich sehr interessant, da sie zeigt, das selbst kleine Dinge über mehr Macht verfügen als so manches großes. Auch der Drang den Ring zu besitzen, spiegelt für mich aktuelle menschliche Situationen dar, in denen jeder mit Hilfe von etwas die Macht ergreifen möchte.

Ganz ehrlich? Außer an die markantesten Figuren im Buch, kann ich mich an keine weiteren namentlich erinnern. Wie auch, wenn man förmlich mit Namen und Orten überflutet wird, die man teils nicht einmal aussprechen kann.

Das fehlen eines Personenverzeichnisses ließ mich zusätzlich sauer aufstoßen. Denn wie sollte ein Neuling, wie ich, sich im Buch zurecht finden, wenn man das Buch zum ersten Mal las? Mein Glück war es die Filme gesehen zu haben, da mir so einige Charaktere im Kopf blieben.

Das Wesen aller Personen fand ich ausgezeichnet dargestellt. Es war überraschend wie stark oder schwach einige Charaktere waren. Gerade Meriadoc Brandybock blieb mir im Gedächtnis, da er im Buch sehr ernst wahr und irgendwie reifer wirkte, als erwartet.

Die bemerkenswerteste Person war für mich jedoch Gandalf, da er mit Mut, Wissen und ein wenig Magie, ein Hindernis nach dem nächsten meisterte und dabei stehts für das Gute stand. Zudem würden ohne seine vielen Kontakte, so manches Erlebnis nicht möglich gewesen.

Besonders spannend war der Vorspann, in welchem J.R.R. Tolkien über seine erschaffene Welt und seine Bewohner schrieb. Hierbei die Geschichte der Hobbits zu erfahren, machte das Buch nur noch interessanter. Denn dabei erfuhr man welche Stärken und Schwächen ein Hobbit hatte.

Da ich eine ältere Ausgabe besitze, ist das Cover ein anderes als bei der Neuauflage. Allerdings konnte ich nicht wirklich erkennen, was es zeigen sollte. Der Ring mit dem Auge, war für mich noch verständlich, aber die blauen Schattierungen ergaben für mich keinen Sinn bzw. ein Bild.

Den Namen des Autors und den des Buches in ein schwarzes Feld zu drücken, empfand ich nicht gerade schön. Hier hätte ich mir ehr etwas verschnörkeltes gewünscht, was ein wenig der Elbensprache nahe kommt.

Für Anfänger der Reihe ist es sehr schwer den Weg der Helden zu verfolgen, hier sollte man mehr mit Karten arbeiten. Das gleiche gilt für die Namen aller Charaktere, die ruhig ein Verzeichnis füllen dürfen. Ansonsten eine interessante Geschichte voller Überraschungen.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Wenn dich eine Geschichte wahnsinnig macht

Finderlohn
0

Nachdem mich Mr. Mercedes auf seine wahnsinnige Amokfahrt mitgenommen hatte, wollte ich einfach wissen wie sein Aufspürer, Bill Hodges, weiter macht.

Zumal wartet in meinem Bücherregal schon der 3. Teil, ...

Nachdem mich Mr. Mercedes auf seine wahnsinnige Amokfahrt mitgenommen hatte, wollte ich einfach wissen wie sein Aufspürer, Bill Hodges, weiter macht.

Zumal wartet in meinem Bücherregal schon der 3. Teil, "Mind Control", bei dem ich mir allerdings etwas mehr erhoffe als bei diesem.


Etwas Zeit ist verstrichen nachdem wir Mr. Mercedes unschädlich gemacht haben, aber vergessen wird man ihn wohl nicht so leicht. Dies liegt vor allem daran, das die Ereignisse rund um die Amokfahrt und das unschädlich machen des Täters sehr oft im Buch erwähnt werden und sogar ein entscheidender Punkt in der aktuellen Story sind.

Dies störte mich jedoch leicht, da so viel Platz für die Geschichte von diesem Buch weg genommen wurde, welche diese vielleicht einen Hauch spannender gemacht hätte.

Tatsächlich empfand ich diesen Teil der Reihe um einiges ruhiger als seinen Vorgänger. Natürlich gab es Tote, natürlich gab es Verletzte und natürlich gab es eine blutige Spur zum Täter, aber so richtig schockieren konnten sie mich nicht. Vielleicht weil es nur selten Beschreibungen der Wunden gab, wodurch sie für mich einfach Wunden blieben ohne ein nennenswertes Bild.

Schriftlich hatte ich allerdings wieder meine Freude am Buch, da man einfach sehr geschmeidig durch die Zeilen kam und Seiten nur so weg huschten. Man hatte unterhaltsame Momente die einem trotz dem Ernst der Lage zum Grinsen brachten, aber auch diese die einem zum Nachdenken brachten. Gerade für mich als Leser, war es erschreckend zu sehen, wie schnell man von einen Autor besessen werden kann und wie herb die Taten sein können,die man ausführt, wenn man das Gefühl bekommt, das der Autor sich selbst und seine Figur verraten hat.

Wenn es etwas gibt das Stephen King perfekt beherrscht, dann ist es die Darstellung von Emotionen. Sie waren in diesem Buch zwar nicht perfekt, aber da und bereiteten mir dadurch trotzdem ein Erlebnis.

Wenn ich an das Buch zurück denke, kann ich mich an jede Person erinnern die darin mitspielte. Erschreckend oder? Aber auf angenehme Art und Weise.

Über Bill, Holly und Jerome möchte ich nicht wirklich etwas erzählen, da ich finde das man selbst erlesen sollte, wie sie ihr Leben nachdem ersten Teil leben. Überraschungen sind hier übrigens nicht ausgeschlossen.

Der junge Pete Saubers, welcher der Hauptcharakter im Buch war, kann man wohl als die Art Jugendlicher bezeichnen der einfach gut ist. Er ist fleißig, clever und hat ein gutes Herz. Was dies allerdings mitbringt, ist die Angst etwas falsches zutun und genau dies passiert auch teilweise. Wie jeder der noch einigermaßen rechtlich denkt, hat er Angst davor selbst für kleine Taten hart bestraft zu werden. Gerade deswegen war es so interessant zu sehen wie er sich aus einer schwierigen Situation heraus kämpft.

Morris Bellamy ist wahnsinnig. Er hört keine Stimmen, aber in seinem Kopf gibt es nur eine wichtige Person, den Autor "John Rothstein". Er vergöttert seine Texte, aber hasst ihn dafür das er seinen Hauptcharakter verriet. Dieser Hass ist stets greifbar und für den Leser klar zu spüren. Natürlich kann einen ein Ende einmal nicht gefallen, darüber schaut man hinweg und die Sache ist getan, aber Morris, kann dies nicht so stehen lassen. So eigenartig wie es klingt, aber ein wenig mehr Wahnsinn, hätte Morris noch verkraftet, damit das Ende etwas runder wirkt.

Egal ob Pete´s Eltern oder die Familie und Bekanntschaften von Morris, sie waren gut durchdacht und sehr gut vorstellbar. Teilweise überkam mich sogar das Gefühl zumindest Charakterstränge in anderen Menschen bereits gesehen zu haben. Man merkt also, es ist sehr realistisch verarbeitet.

Die derzeitigen Aufmachungen der Stephen King-Bücher finde ich zeitgemäß und sehr gut gestaltet.

Die Reihe um Bill Hodges ist zwar eine seiner Jüngeren, weckt allerdings großes Interesse. Bei diesem Buch zeiht ein Füller das Hauptaugenmerk auf sich und das zurecht. Ein toter Schriftsteller, was würde da besser passen als ein Füller mit Blutspuren?

Auch wenn ich nur selten schwarz/weiß/rot-Cover lobe, so kann ich bei diesem nur sagen, das es mich ansprach.

Zu weiche Charaktere und ein bisschen zu wenig Spannung, aber eine Story die verblüffte.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wenn Schafe ermitteln

Glennkill
0

Ich liebe Krimis und habe schon dutzende gelesen, aber noch nie hatte ich einen, in dem Schafe den Fall lösen.

Richtig, wir reden hier von den unschuldigen, wolligen Gras-futternden Tieren, die nachts ...

Ich liebe Krimis und habe schon dutzende gelesen, aber noch nie hatte ich einen, in dem Schafe den Fall lösen.

Richtig, wir reden hier von den unschuldigen, wolligen Gras-futternden Tieren, die nachts über unsere Zäune springen und dafür sorgen das wir einschlafen.

Schräg oder?

Ob mich das Buch überzeugen konnte, erfahrt ihr dann jetzt.

Das Hilfreichste im Buch ist wohl die Namensliste am Anfang, welche auch die besondere Fähigkeit von demjenigen bekannt gibt. Ohne diese Liste wäre ich verdammt aufgeschmissen gewesen, da man die Schafe ansonsten sehr schnell vertauscht.

Der Einstieg ins Buch ist aufregend da man nicht weiß was einem erwartet. Schließlich liest man nicht jeden Tag einen Krimi wo Schafe ermitteln.

Die Geschichte beginnt kurz nachdem Mord des Schäfers welchen die Schafe nun bemerken. Dies ist interessant gestaltet, da Schafe andere Sinne nutzen wie wir Menschen.

Die Suche nachdem Mörder ist dann eine unterhaltsame Angelegenheit, die uns die Eigenarten von Schafen erklärt. Allerdings ist das Handeln der Tiere sehr weit hergeholt und nicht ganz ernst zu nehmen. Trotzdem machte es Spaß zu erlesen, wie sie denken und warum sie so sind wie sie sind.

Wie schon oben benannt, wäre ich ohne die Namensliste sehr aufgeschmissen gewesen, da wir nicht nur einen oder zwei Schafen folgen, sondern einer ganzen Herde. Zwar geben die Namen teilweise Hinweise darauf was die besondere Eigenschaft des ein oder anderen ist, aber leider nicht immer, so das es schnell mal zu Verwirrungen kommen kann.

Diese Verwirrungen sorgten auch dafür das ich an einigen Stellen tatsächlich große Probleme hatte der Geschichte zu folgen. Nicht nur die Namen sondern auch der stetige Wechsel zwischen dem Ermitteln und der Nahrungsaufnahme, sorgten dafür das die langsam aufgebaute Spannung schnell wieder verloren ging.

Schreibtechnisch fand ich das Buch ok, aber doch zu irritierend. Gerade das Ende entließ mich mit vielen Fragezeichen und das obwohl der Fall gelöst wurde.

Ein kleines Highlight ist das im Buch versteckte Daumenkino.

Bei den Charakteren handelte es sich natürlich größtenteils um Schafe welche so ulkige Namen trugen wie Mopple the Whale, Miss Maple oder Sir Ritchfield. Es machte sehr viel Spaß ihren Gedankengängen zu folgen obwohl diese sehr oft bei der Nahrungsaufnahme hängenblieben.

Die Menschen im Buch sind Bewohner eines kleinen Ortes namens Glennkill und sehr verschroben. Man merkt von Zeit zu Zeit das in diesem Dorf das Vertrauen und Glückseligkeit abhanden gekommen sind und man nun nur darauf achtet, über den anderen her zu ziehen. Man gönnte dem anderen kein Glück mehr.

Die Geschichte um den Schäfer George wird nach und nach aufgetrottelt und gibt dem ganzen noch ein wenig Pepp. George selbst war ein guter Mensch, bei dem sogar ich gerne ein Schaf gewesen wäre.

Das Cover würde ich als "putzig" bezeichnen, da eigentlich nix darauf den Eindruck erweckt das wir es hier mit einem Krimi zutun haben. Selbst das dargestellte Schaf wirkt so unschuldig.

Ein wenig mehr wie ein Krimi hätte das Cover schon aussehen können und wenn nur ein Blutfleck mit einem Spaten abgebildet worden wäre.

Gerade dadurch ist es sehr unscheinbar und würde mir in der Krimiabteilung nur auffallen weil ein süßes Schaf abgebildet ist.

Etwas verwirrend auch aber auf jeden Fall unterhaltsam.
Ein wenig mehr Krimi hätte es auch sein dürfen.