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Veröffentlicht am 24.11.2017

Willkommen in unserer Weltraumklinik

Raumkrank
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Ich bin und bleibe eine Querbeetleserin die in fast jedem Genre etwas findet, das sie fasziniert.

So auch im Sci-Fi-Genre, in welchem ich mich gerne in fremde Galaxien schleifen lasse oder gar unbekannte ...

Ich bin und bleibe eine Querbeetleserin die in fast jedem Genre etwas findet, das sie fasziniert.

So auch im Sci-Fi-Genre, in welchem ich mich gerne in fremde Galaxien schleifen lasse oder gar unbekannte Lebensformen kennen lerne. Besonders begeistern können mich jedoch Roboter und ihre interessanten Bauweisen, dabei verstehe ich schon bei einem Computer kaum wie die Elemente miteinander funktionieren.

Sei es drum. Dieses Buch wanderte durch eine Leserunde bei Lovelybooks auf mein Tablet, weshalb ich mich hier auch beim Autor dafür bedanken möchte.

Ob mich die Geschichte um ein außerirdisches Krankenhaus begeistern konnte, erfahrt ihr jetzt.

Die Kurzbeschreibung des Buches klang verlockend und weckte meine Neugier. Als es dann endlich soweit war und die ersten Seiten hinter mir lagen, ließ die Euphorie jedoch so langsam nach.

Wir begleiten in der Geschichte den Doktor Nero Antimon, zu seiner neuen Arbeitsstelle in einer intergalaktischen Weltraumklinik und erfahren dabei wie es in jener aussieht und wie die Abläufe sind. Diese wäre auch total spannend gewesen, hätte man die Abläufe nicht wie in einem Lehrbuch nach und nach aufgegriffen und erklärt. Gerade die Erklärung von Nero´s Zimmer wurde bis in kleinste Detail erläutert und das obwohl mich dies überhaupt nicht wirklich interessierte.

Allgemein hätte ich die Geschichte anders aufgegriffen, da wir und Nero total unwissend auf diese Station kommen. Ich selbst hätte es spannender gefunden, wenn er bereits über alles im Bilde gewesen wäre und seinen ärtzlichen Alltag einfach begonnen hätte. Im Buch war die Erde jedoch erst
seit kurzen in einem Verband, in dem es auch andere Lebensformen gibt. Dies ist ja alles gut und schön, wäre es da aber nicht sinnvoller gewesen, Ärtze bereits auf der Erde mit medizinischen Fachwissen über ihre baldigen nicht menschlichen Formen zu unterrichten? Einen Arzt ins Ungewissene zu schicken, war da für mich eine fragwürdiges Unterfangen.

Auch wenn mir der Schreibstil sehr gefiel, hätte man den unbekannten Lebensformen andere bzw. leichter auszusprechende Namen geben können. Ich verstand, das man exotische Bezeichnungen für alle Wesen finden wollte, aber einen Hauch weniger zungenbrechend wäre schon sehr gut gewesen. Denn immerhin hielten mich genau diese Worte vom Lesen ab bzw. lösten Unterbrechungen aus.

Die Idee zum Buch ist brillant, da zumindest ich, noch nie etwas von einem Krankenhaus im Weltall gelesen habe. Genauso spannend war die Darstellung der Abteilungen und die Art der Krankheiten jeder Spezies. Denn wer einmal lesen möchte wie ein schwangeres Zuchtmännchen mit seiner Schwangerschaft klar kommt, welche Probleme es dabei hat und wie die Geburt aussieht, der ist herzlich dazu eingeladen sich dies einmal zu erlesen. Für mich, eine meiner Lieblingsstellen.

Für Technikbegeisterte gibt es natürlich auch genug zu erlesen und natürlich zu bestaunen. Ich entdeckte hier Gerätschaften, die einfach nur neugierig machten.

Besonders schade war es um das Ende, das sicher noch ein paar Seiten mehr gebraucht hätte, da man mit mehr Fragen als Antworten aus der Geschichte entlassen wurde.

Während des Lesens merkte ich schnell, das ich genauso unvorbereitet in dieses Krankenhaus kam wie unser Hauptprotagonist Nero. Zwar ist Nero ein Arzt, welcher Art wird aber leider nicht erklärt.

Nero selbst wirkt überhaupt nicht wie ein Doktor, geschweige den Arzt, sondern ehr wie ein Praktikant, der sich mal eine medizinische Station ansehen wollte. Und auch wenn er beschrieben wurde, ein klares Bild von ihm wollte sich einfach nicht bilden. Ich verfolgte zwar seine Handlungen, aber dies mehr unbewusst als bewusst.
Schade war auch, nix über seinen Familienstand zu erfahren oder wie sein bisheriges Leben verlief. Gerade zu Anfang wäre dies sehr interessant gewesen.

Elea war die einzigste menschliche Frau an Bord des Krankenhauses und war mit für die Technik zuständig. Da aber die menschliche Rasse noch nicht alle vertraglichen Dinge geregelt hatte, konnte sie sich nie frei entfalten.
Auch wenn sie sehr hübsch erscheint, so hat sie doch ein recht bissiges Wesen, welches man besonders zu spüren bekommt wenn es nicht nach ihrer Nase geht.
Zum Ende taut sie zwar etwas auf, aber dies wirkte fast fehl am Platz.

Natürlich waren die anderen Lebensformen das Highlight im Buch und konnten mich trotz ihrer seltsamen Namen für sich begeistern. Egal ob kleine Kinder, die giftiges Gas einatmeten oder Lebensformen denen die Gliedmaßen bei Abriss wieder nach wuchsen, irgendwas ist für jeden dabei.

Im gesamten haben wir eine sehr hohe Anzahl an Charakteren welche aber mal und mal weniger wichtig erscheinen. Von einigen hätte ich jedoch gerne mehr erfahren. Ach was sage, ich hätte allgemein gerne mehr Wesen kennen gelernt.


Die Darstellung eines intergalaktischen Krankenhauses ist auf jeden Fall gelungen.

Man reist durch das All und plötzlich erscheint ein riesiger gelber Pfeil, der in den unterschiedlichsten Sprachen verkündet das man sich in der Nähe eines Krankenhauses befindet. Ich finde das logisch.

Vielleicht hätte man noch den ein oder anderen Planeten mit ins Bild nehmen können, aber dies wäre Erbsenzählerei.

Auch der Schrifttyp von Autorenname und Buchtitel schließen auf einen Sci-Fi-Roman. Allerdings hätte ich beide etwas größer gemacht.

Unaussprechliche Namen und zu viele Erklärungen, nahmen den Buch seinen Reiz und das obwohl eine Menge Potenzial in ihm steckt.

Veröffentlicht am 21.11.2017

87 Ideen, 87 Geschichten, 87 Eindrücke

Andere Häfen
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Kurzgeschichten, ach wie habe ich sie früher gehasst. Nicht wegen ihres Inhaltes, nein, sondern weil man sie in der Schule komplett auseinander nehmen musste, um eine Interpretation über sie zu schreiben. ...

Kurzgeschichten, ach wie habe ich sie früher gehasst. Nicht wegen ihres Inhaltes, nein, sondern weil man sie in der Schule komplett auseinander nehmen musste, um eine Interpretation über sie zu schreiben. Dies fiel mir stets schwer, da ich die Kurzgeschichte, einfach Kurzgeschichte sein lassen wollte.

Die Schule habe ich nun schon lange hinter mir, konnten mich vor ca. 2 Jahren Kurzgeschichten wieder begeistern und das schönste an ihnen war, das ich sie ganz Geschichte sein lassen konnte und darüber denken durfte was ich wollte.

Dieses kleine, feine Buch, fand schließlich seinen Weg in meine Hände. Hierfür möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei dem "Mitteldeutschen Verlag" bedanken.

Aber nun auf zur eigentlichen Rezension.

Bei diesem Buch tat ich etwas, was ich sonst nie bei Büchern mache. Ich las es nicht mit einmal, sondern über einen längeren Zeitraum, an jedem Abend meist nur 3 Geschichten. Nebenbei las ich sogar noch eine weitere Lektüre. Warum ich dies tat? Weil das Buch 87 kleine Geschichten enthielt, welche ich mir gönnen und nicht hinter einander abstottern wollte.

Jetzt, nach dem Lesen, überkommen mich stets noch Gedanken an vereinzelte Geschichten, die in mir etwas auslösten. Sei es Traurigkeit, Freude oder Verwirrung, es war ein Spiel der Emotionen, in welchem ich sehr gerne mitwirkte. Zum Teil wurden ernste Themen angesprochen, welche dann aber so in das Humorvolle gezogen wurden, das ich nur grinsen konnte. Im nachhinein erschrak ich darüber, aber in dem Moment als ich es las, war es unterhaltsam.

Das wohl größte Problem, war für mich die Schreibweise, da für meinen Geschmack zuviel mit Sätzen in Klammern gearbeitet wurde oder der Autor einfach zwischendurch einen Kommentar loslassen wollte, welcher dann in kursiver Schreibform wieder zu finden war. Diese Einmischungen in die Geschichte verwirrten und sorgten dafür das man aus dem Konzept geworfen wurde. Hier hätte ich es besser gefunden wenn Anmerkungen nachträglich unter diese geschrieben worden wären.

Je nach Schreibstil ließ sich die Geschichten dann mal mehr und mal weniger gut lesen, was aber auch mit der Thematik jener zutun hatte. Auch die Anzahl an Fremdworten variierte je ne nach Thema. Allerdings gab es keine Erzählung die durchgehend kompliziert erschien. Wie schon oben beschrieben, wurden verschiedenste Emotionen angesprochen. Auch die Benutzung von aktuellen und brisanten Themen fand statt. Diese wurden aber entweder entschärft oder sehr humorvoll umgesetzt.

Besonders beeindruckte mich der Ideenreichtum des Autors. Denn egal ob es sich um 87 normale Bücher oder um 87 kleine Erzählung handelt, die Ideen dazu müssen erst einmal da sein. Und sie waren da. Natürlich war es manchmal schade, das Personen nur mit "er" oder "sie" benannt wurden, aber ich erkannte bald, das ich so jede beliebige Person für eines der Personalpronomen einsetzen konnte. Man wurde also mit in die Geschichte integriert und hatte so gleich doppelt Spaß daran.

Ich erzähle bewusst nix über die Inhalte vereinzelter Geschichten, da ich niemanden die Überraschungen nehmen möchte, welcher er mit diesem Buch erfährt.

Auch wenn ich aufwendige Cover sehr mag und gegen erhabene Muster oder Schriften keinerlei Groll hege, empfand ich das dezente Design des Buches als sehr angenehm.

Einzig der Name des Autors und der des Buchtitels hätte ich stärker hervorgehoben, da die zarten Linien auf dem hellen Untergrund schon fast verschwinden.

Die Entscheidung dieses Buch als Hardcover heraus zu bringen, empfand ich als sehr gute Wahl, da es ein Buch ist, das man häufiger in die Hand nimmt. Ich lese Kurzgeschichten grundsätzlich mehrmals und ärgerte mich hier bereits mehrmals das diese nur als Taschenbuch heraus kamen und dann schnell Abnutzungsspuren aufwiesen.


Ein Buch für Kurzgeschichtenliebhaber und die, die es noch werden wollen. "Andere Häfen" mag anspruchsvoll sein,sorgte aber mit seiner Vielfalt für ein unterhaltsame Lesezeit.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Schuld, ist ein dehnbarer Begriff

Letzte Worte
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Ich bin ein großer Karin Slaughter - Fan. "Belladonna", war mein allererster Thriller überhaupt und der Beginn einer wundervollen Bücherfreundschaft. Noch heute lese ich ihre Bücher gerne und kann es meist ...

Ich bin ein großer Karin Slaughter - Fan. "Belladonna", war mein allererster Thriller überhaupt und der Beginn einer wundervollen Bücherfreundschaft. Noch heute lese ich ihre Bücher gerne und kann es meist kaum erwarten wieder ein Neues von Ihr in den Händen zu halten.

Trotzdem stehen in meinem Bücherregal noch 4 ungelesene Bücher von Karin Slaughter, welche ich aber in nächster Zeit endlich in Angriff nehmen möchte.

Nachdem ich nun über 2 Jahre nix von ihr gelesen hatte, wollte ich endlich wieder zu Sara Linton und Will Trent.

Ich entschied mich für "Letzte Worte", da ich der Meinung war es noch nie gelesen zu haben und wurde eines besseren belehrt. Nach ein paar Seiten im Buch merkte ich das mir die Worte bekannt vorkamen und ich das doch irgendwo schon einmal gehört bzw gelesen hatte.

Das Buch war für mich somit ein Re-Read, aber da ich eh noch nie eine Rezension zu einem Buch von Karin Slaughter geschrieben hatte, wollte ich die Chance nutzen. Tja und da sind wir nun.

Ein regnerischer Tag, eine einsame Stelle an einem See und ein Mädchen, das diesen Orte wählte um einfach in Ruhe nachzudenken. Doch was ist wenn die Gedanken sich drehen, man immer an das selbe denken muss. Und plötzlich erscheint dieser einsame, kalte See als Hoffnungsträger, als Ort in dem man, wenn man sich traute, diese Sorgen verlieren würde. Nur ein Schritt, ein paar Minuten im eiskalten Wasser und es gebe keine Sorgen, keine Probleme mehr.

Schon der Prolog, sorgte dafür, das ich mir die Decke noch fester um den Körper wickelte und schnellstens nach meinem heißen Tee griff. Die Kälte die dieser See aussandt überwältigte mich völlig und das obwohl die Geschichte noch nicht einmal richtig begonnen hatte.

Auch diesmal handelte es sich um einen Thriller, bei welchem man die Arbeit von Detectives begleitete. Wer bereits vorherige Bücher über Grant Country gelesen hatte, war hier übrigens klar im Vorteil. Detectives wie Frank Wallace und Lena Adams spielten diesmal eine große Rolle, aber auch der ehemalige Chief der Beiden, Jeffrey Tolliver, wurde des Öfteren benannt.

Dieses Mal lag das Hauptaugenmerk nicht nur auf der Jagd nach einem Mörder, sondern auch darauf zu zeigen, wie ein Polizeirevier "nicht" geführt werden sollte. Es war gerade zu erschreckend, nur erlesen zu können wie Korruption und Unterschlagung zum Tagesgeschäft gehörten und man absolut nicht tun konnte. Besonders die Leichtigkeit mit der diese durchgeführt wurden überraschte mich sehr und machte mich zugleich auch wütend. Die Frage, ob es wirklich so einfach wäre, brannte sich förmlich in meine Gedanken.

Mit jedem Buch der Autorin, lernte ich ihre Arbeiten immer mehr zu schätzen. Der spannende Einstieg in die Geschichte, die immer spektakulären Fälle und die überraschenden und nervenzerreißenden Auflösungen und Enden. Auch diesmal wurde ich ab der ersten Seite gepackt und das obwohl ich dieses Buch bereits schon einmal gelesen hatte.

Dieses Buch würde ich als ein ehr harmloseres Werk einstufen, da ich von der Autorin bereits brutalere Geschichten gewohnt war. Blut, Gewalt und Opfer gab es natürlich, aber in doch viel geringeren Maßen.

Wie schon oben beschrieben, fesselte mich bereits der Prolog an das Buch und sorgte dafür das meine Sinne auf Hochdruck liefen. Auch emotional spielte mir das Buch so einige Streiche und ließ mich mit den Protagonisten trauern oder so richtig wütend werden. Auch wenn ich mich dafür jedes Mal selbst belächle, so schätze ich diese Verliebtheit in Details, welche es mir wieder ermöglichte, mich in die Geschichte hineinzufühlen.

Fehlende Spannung suchte man auch diesmal wieder vergeblich. Zumindest bis zum Ende, welches etwas schnell und unverständlich daher kam. Auch wenn der Fall aufgeklärt wurde, so fühlte ich mich mit dessen Lösung nicht wohl. Die Aufklärung der Missstände im Revier, war da schon etwas befriedigender.

Da ich nicht gerade ein Freund von neuen Worten bin, war es für mich wieder sehr vorteilhaft, das es im Buch so gut wie keine davon gab. Natürlich ließ es sich nicht immer ausschließen Fachworte zu benutzen, jedoch wurden diese immer sehr gut umschrieben und verständlich gemacht.

Wenn ich den Namen "Karin Slaughter" höre, so erfolgt ein direkter Gedankensprung zu Sara Linton und Will Trent. Auch wenn beide erst in getrennten Staaten ermittelten, so führten ihre Wege sie schon einmal zusammen.

Beide Charaktere habe ich schätzen gelernt, da sie neben den vielen positiven Merkmalen auch ihre Fehler hatten. Ok Fehler, wäre das falsche Wort, aber Problem würde schon sehr gut passen.

Sara Linton war für mich immer ein starker Charakter, der sehr viel einstecken konnte, aber auch um so mehr gab. Sie in diesem Buch als gebrochene Frau zu erleben, tat da schon fast etwas weh. Trotz aller Umstände schaffte sie es in diesem Fall wieder ihr bestes zu geben und beeindruckte mit ihren Kenntnissen.

Bei Will Trent überkam mich stets eine Mischung aus Wut und Mitleid. Ich verstand einfach nicht, warum ein erwachsener Mann, welcher auch noch Polizist ist, ein Leben mit einer Schreib- und Lesebehinderung verbrachte und sich nicht einmal dafür einsetzte diese zu beheben. Wenn er jedoch eines konnte, dann einen komplizierten Fall lösen. Dies gelang ihm mit einer Geschicklichkeit, die mich einfach nur beeindruckte. Im Buch wurde viel über den Verlauf seines bisherigen Lebens berichtet, welcher mich dazu brachte, auch schon einmal eine Träne zu vergießen.

Die Polizisten und Angestellten des Polizeireviers, erlebte ich bereits in anderen Teilen. Hier fielen sie stets positiv auf. In diesem Teil schwenkte dies komplett und die vorher geliebte Truppe, wurde zu einem Hassobjekt, die sich dafür schämen müsste das Wort "Detective" in den Mund zu nehmen. Weshalb es einen solchen Wechsel innerhalb des Reviers gab, möchte ich jedoch jeden einzeln erlesen lassen.

Auch viele weitere Charaktere wie Sara´s Schwester, ihre Eltern oder auch Einwohner der Stadt hatte ihre Auftritte. Jedoch prägte ich mir anstatt der Namen ihre Charaktere ein, da diese jeder Figur wie auf den Leib geschneidert waren. Allgemein wirkten die Personen und die Orte so realistisch auf mich, das ich meinte, das dies vielleicht irgendwo genauso passiert war.

Leider hatte das Cover, mit seiner im Buch beschriebenen Story, überhaupt nix zutun. Die Farben schwarz, weiß und rot, assoziiere ich mittlerweile eh mit Thrillern und Krimi´s und konnte mich daher nicht wirklich überraschen.

Eine rote Lotusblüte auf dem Wasser. Was sollte mir das sagen? So richtig etwas anfangen, konnte ich mit diesem Bild nichts.

Karin Slaughter bewies mir, das sie auch harmlosere Thriller schreiben und trotzdem ein Höchstmaß an Spannung in jene bauen konnte.
Auch wenn mich das Ende nicht vollends überzeugen konnte, so schaffte es der Rest der Geschichte problemlos.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Eine Welt die sprachlos macht

Timeless - Retter der verlorenen Zeit
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Ihr mögt Steampunk? Dinosaurier lassen euer Herz höher schlagen? Und Zeitreisen faszinieren euch von je her? Dann könnte dieses Buch vielleicht genau das Richtige für euch sein. Falls nicht wie wäre es ...

Ihr mögt Steampunk? Dinosaurier lassen euer Herz höher schlagen? Und Zeitreisen faszinieren euch von je her? Dann könnte dieses Buch vielleicht genau das Richtige für euch sein. Falls nicht wie wäre es mit Hoverboards, Piraten und Robotern? Man hält es kaum für möglich, aber ja, all diese Dinge stecken in nur einem Buch.

Als es bei mir einzog, zog es mich erstmal herab. Ich wusste vorab das es ein Hardcover war, aber die Schwere überraschte mich dann doch.

Nachdem es dann ausgepackt vor mir lag, hatte ich nur einen Begriff im Kopf, "Was für eine Schönheit". Das Durchblättern wurde dann zu einem Konzert aus "ahhhh´s" und "uiiiihhhhh´s", den die Illustrationen im Buch waren einfach nur atemberaubend schön.

Ob mich die Geschichte auch überzeugen konnte, erfahrt ihr jetzt.

Der Einstieg in das Buch erfolgte durch einen Prolog, der es in sich hatte. Mit nur 3 Seiten und einigen Illustrationen wurde die Geschichte dieser Welt und ihr jetzigen Dasein erklärt, welches mich einfach nur verblüffte.

Zusammengefasst fand die Welt ein Ende, jedoch nicht durch die Natur, Kriege oder einen Atomsprengkopf, nein, das Raum-Zeit-Kontinuum verschob sich und brachte Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen. Die wenigen Menschen die überlebten, stammten nun aus den verschiedensten Zeitepochen und teilten ihr Leben ab sofort mit Dinosauriern, Dampfschiffen und Robotern. Klingt spannend oder?

Und genau das war es auch. Allein die Vorstellung entzündete, in meinem Kopf, ein wahres Feuerwerk der Gedanken. Wie sollte dann erst das Buch sein?

Das Buch selbst, erlebte man aus der Sicht des 13-jährigen Diego Ribera, welcher aus der 1. Generation von Kindern aus der neuen Welt stammte. Neben ihm lernten wir natürlich noch andere Kinder kennen und man erfuhr das es große Probleme zwischen den einzelnen Zeitepochen gab, da jede sich für die Wichtigste hielt.

Grundsätzlich handelte das Buch von Freundschaft, Willenskraft und Vertrauen. Aber auch Themen wie Rassismus oder verbotene Liebe fanden ihren Weg in die Geschichte. Dies natürlich nicht in aller Strenge wie man es in einem Erwachsenenroman finden würde, aber auf jeden Fall so, das ein Kind oder ein Teenager sie verstehen würde.

War man einmal in der Geschichte war, wollte man so schnell nicht wieder aus ihr heraus. Gerade abends hatte ich sehr große Probleme damit, das Buch überhaupt aus den Händen zu legen. Dies lag nicht allein an der Story sondern auch an ihrer spannenden Schreibweise. Denn je mehr ich las, desto mehr, wollte ich über diese Welt und ihre neuen Regeln erfahren.

Auch wenn viele das Buch um ein paar Seiten kürzen würden, so würde ich es nicht verändern. Mir gefielen die Passagen an denen es auch einmal etwas ruhiger zuging. Ich hatte zwar ab und an das Gefühl das die Figuren im Buch ihr Ziel etwas vergaßen. Aber genau einen Moment später waren sie wieder auf Kurs.

Was mir jedoch auffiel, waren die vielen Fremdworte und Begriffe für Maschinenteile, die teilweise unaussprechliche Namen besaßen. Selbst ich, als Erwachsener, hatte große Probleme überhaupt zu verstehen wofür diese Teile gut waren und dies trotz Erklärungen. Hier hätte ich mir doch ein wenig mehr Einfachheit gewünscht, da Kinder mit 12 Jahren nicht unbedingt eine ausgelernte Mechanikerlehre vorweisen können.

Einem Buch Gefühl und Emotionen zu geben, stellte ich mir sehr schwierig vor. Mit den Charakteren zu fühlen, sei es auch nur eine Nebenfigur, hob dieses Buch von vielen anderen ab. Denn ab der ersten Seite, verstand ich wieso die Figuren so handelten wie sie handelten. Genau dieser Aspekt, machte das Buch für mich so realistisch. Egal ob Stolz, Wut, Trauer oder Freude, man fühlte sie. Ob dies vielleicht zuviel für Kinder wäre? Ich denke nicht. Da sie aus den Handlungen jedes Einzelnen lernen könnten.

Charaktere gab es im Buch zu Hauf, manche schafften es in die Geschichte, andere nur auf Illustrationen. Trotzdem waren sie da und zeigten welcher Epoche sie angehörten. Denn genau dies war das große Streitthema und dies sowohl bei den Erwachsenen als auch bei den Kindern.

Diego, der Hauptprotagonist, war ein Kind dessen Eltern aus unterschiedlichen Epochen stammten. Auch wenn dies in der neuen Welt geschah, so war es kein Alltag, da die meisten lieber untereinander Partner suchten.

Neben Diego lernten wir natürlich noch weitere Kinder kennen, welche auch im Verlauf der Geschichte wichtige Rollen einnahmen. Bis sie jedoch Freunde wurden dauerte es, da nicht nur der Epochenstolz stetig im Weg war, sondern auch Vorbehalte gegenüber Andersfarbigen an der Tagesordnung standen. Gerade dunkelhäutige Personen hatte ein hartes Leben und wurden teils sogar in eigene Stadtviertel verbannt.

Jede Familie der 4 Hauptfiguren hatte eine andere Geschichte, welche gekonnt im Buch erzählt wurde. Es war spannend zu erlesen, wie unterschiedlich sie aufwuchsen. Noch spannender war es allerdings von ihren Träumen zu lesen, welche nach Ansicht der Eltern, wohl nie wahr werden würden.

Wer die Charaktere im Buch waren, möchte diesmal jeden Einzelnen selbst herausfinden lassen. Einen hatte ich zwar bereits benannt, aber auch ihn werde ich nicht weiter beschreiben. Warum denn das nicht? Ich habe bei diesem Buch das Gefühl, zuviel preis geben zu können. Da dieses voller Überraschungen steckte, wäre es nicht gerade vorteilhaft zuviel zu erzählen.

Man sollte sich jedoch nicht nur auf gut durchdachte Charaktere freuen sondern auch auf die Kleinigkeiten, die dieses Buch zu einem wahren Schatz machten.

Neben den viele Illustrationen, die das Buch schmückten, durfte natürlich auch die Darstellung des Covers nicht irgendein Bild zieren. Auch hier durfte man wieder das künstlerische Geschick des Autors bewundern, welcher alle Bilder selbst entworfen und gezeichnet hatte.

Wer wissen wollte um was es im Buch ging, musste bloss einen Blick auf das Cover werfen. Neben den ein oder anderen Charakteren, zierten neben einem Dinosaurier, auch Schiffe und Roboter die Szenerie. Auch die im Buch oft benannten Hoverboards durfte man hier das erste Mal erblicken.

Allgemein empfand ich die Gestaltung des Covers als ein Meisterwerk, da man so viele Themen miteinander verband und sie trotzdem nicht fehlplatziert wirkten.

Titel, Untertitel und der Name des Autors, stachen trotz allem heraus und gingen in der schieren Menge nicht unter.
Die Umrandung durch Elemente des Steampunks, halfen dabei beträchtlich.

Wenn mich dieses Buch schon als Erwachsener so begeistern konnte, wie sähe dann erst die Reaktion bei einem Kind aus? Ein tolles Werk, auf dessen Nachfolger ich gebannt warten werde.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Das Leben des Iho

Katzentango
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Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für ...

Dieses Buch erhielt ich im Rahmen einer Buchverlosung bei Lovelybooks. Da ich eine eingefleischte Thriller-Liebhaberin bin, sprach mich dieses Buch natürlich sofort an.

Gerade Psychothriller sind für mich etwas besonderes, da sie einen meist noch emotionaler ergreifen als andere Bücher. Ich hatte schon Bücher die mich nervlich völlig fertig machten, da die Handlungen und Charaktere einen schon fast Angst einjagten.

Wie es mir mit diesem Psychothriller ging? Ich verstand die Hauptperson ein wenig. Zum Glück nur ein wenig. Aber dazu jetzt mehr.

Der Einstieg in die Geschichte, erinnerte mich sehr an den Ort, an dem ich aufwuchs. Einen sozialen Brennpunkt, wie man es so schön sagen würde. Überall Plattenbauten, Gewalt und eine hohe Arbeitslosenquote spielten in diesen Bereichen eine große Rolle, welche der Autor gekonnt in Szene gesetzt hatte.

Im Ganzen geht es um Iho, welcher an so einem Ort aufwuchs und dabei dessen Grauen erfuhr. Ein Einzelgänger ohne Anschluss an Gleichaltrige und ohne geregelten Elternhaus. Eine Geschichte die wahrscheinlich viele Kinder in ganz Deutschland täglich erfahren.

Da es sich hier um einen Psychothriller handelte, erfuhr man natürlich nicht, wie Iho´s Leben geworden wäre, wenn er sich aus dieser Welt herausgekämpft hätte. Nein, wir erleben, wie seine Psyche diesen Druck nicht mehr standhielt, zerbrach und schließlich das aus ihm machte, was wir schließlich zu lesen bekamen.

Das Wichtigste für einen guten Psychothriller ist, meiner Meinung nach, die Schreibweise. Man soll vom Text gefesselt werden und dabei gebannt die Geschichte weiter verfolgen, die einem hin und wieder dazu veranlasst den Atem anzuhalten.

Gerade am Anfang wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zu sehr wollte ich erfahren, wie sich Iho in dieser, mir bekannten, Welt zurecht fand und wie er sie erlebte. Ich brannte förmlich darauf mehr über ihn und sein Umfeld zu erfahren, wurde aber meist mit kurzen Beschreibungen abgespeist.

Was zu Anfang noch für eine Menge Spannung sorgte, lies im Laufe des Buches immer mehr nach. Die stupiden Morde sprachen mich kaum an und erweckten in mir auch keine Furcht. Teilweise verstand ich sie nicht einmal. Oder war das vielleicht der Sinn?

Gerade im Momenten in den Iho einen Rausch erlebte, wechselte der Schreibstil von ganzen Sätzen zu teilweise vereinzelten Worten, welche beschreiben sollten was gerade in seinem Kopf vorging. Auch hier eckte ich ab und an, da man diese Momente viel feiner hätte ausdrücken müssen. Den Rausch stetig mit Tango zu zertieren, nahm ihm einfach seine Wirkung. Natürlich verstand ich, das man den Titel des Buches mit der Geschichte verbinden wollte, aber dies hätte man vielleicht auch anders bewältigen können.

Die 216 Seiten lasen sich im Übrigen sehr flott, da man trotz allem eine sehr leichte Schreibweise benutzte. Fremdworte kamen kaum vor und sorgten dafür das kein Begriff einzeln erklärt werden musste.


Wie schon weiter oben beschrieben, handelte das Buch ausschließlich von Iho, welcher eigentlich Ignaz-Horst-Otto hieß. Schon die Wahl seines Namens sorgte für die ersten Spannungen in seiner Familie, weshalb er sich diese Abkürzung ausdachte.

Iho ist ein Einzelgänger. Dies aber ungewollt. Doch der Einstieg in die im Bezirk lebenden Gangs ist nicht gerade leicht. Sein Umfeld ist geprägt von Gewalt, Alkohol und sozialen Konflikten, welche aber anfangs stark an ihm abprallen. Erst im Laufe der Geschichte brach seine Wand und erschuf einen jungen Mann der sein Verhalten nicht mehr wirklich unter Kontrolle hatte.

Schon bei der Beschreibung seiner Eltern lief es mir kalt den Rücken herab, da ich mir ein solches Umfeld für kein Kind wünschen würde. Gewalt und Alkohol, spielten eine große Rolle, aber auch der Hass auf fremde Kulturen. Etwas klischeehaft war hier nur die Beschreibung der Mutter welche das Leben ihres Mannes einfach akzeptierte.

Außer ein paar älteren Jungen, einem blinden Mann und den Opfern seiner Taten lernte man keine weiteren Personen kennen. Gerade die Wahl von Iho´s Opfern, hätte ich mir hierbei besser erklärt gewünscht.

Natürlich wollte man das Cover möglichst düster gestalten, aber ich hätte es doch schöner gefunden, wenn eine weiße Katze, wie im Buch beschrieben, das Cover geziert hätte.

Die Schrift des Buchtitels sagte mir sehr zu, da sie auffällig war, aber es dabei nicht übertrieb. Trotzdem hätte ich eine andere Verteilung der einzelnen Elemente gewählt, da gerade der untere Bereich zu leer erschien.

Die Rückseite des Buches zierte allein die Katze, was ich vielleicht auch für das vordere Cover gewählt hätte. Die Kurzbeschreibung un die Zusammenfassung auf der Rückseite verrieten mir leider schon viel zu viel, weshalb man sich stellenweise schon denken konnte was alles passieren würde. Man verlor somit den Überraschungseffekt.

Ein Psychothriller mit sozialen und aktuellen Themen und dem Weg eines Jungen, der aus seiner Welt ausbricht. Spannend aber mit Ecken und Kanten.