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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2019

Wichtiger Klassiker neu aufgelegt

Wer die Nachtigall stört ... Graphic Novel
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Vorweg: ich liebe klassische Literatur. Historische Geschichten, die schon Menschen in früheren Zeiten gelesen haben und die immer wieder neu aufgelegt wurden, finde ich aufregend und spannend. So haben ...

Vorweg: ich liebe klassische Literatur. Historische Geschichten, die schon Menschen in früheren Zeiten gelesen haben und die immer wieder neu aufgelegt wurden, finde ich aufregend und spannend. So haben sie meist einen ewigen Platz in meinem Herzen und gehören zu meinen bevorzugten Büchern. Erzählungen, die bereits lange Wege zurück gelegt haben und vielen Leser zuteil wurden, lösen in mir grundsätzlich Neugier aus. Eines dieser Bücher ist Harper Lee´s Südstaatenroman "Wer die Nachtigall stört".

Die Geschichte spielt in Alabama zu Beginn der Dreißiger Jahre. Besonders die Landbevölkerung hat es schwer in dieser Zeit. Die Arbeit ist knapp und der Verdienst gering. Im Mittelpunkt steht die Familie Finch, bestehend aus Atticus, der Rechtsanwalt ist und seinen Kindern Scout und Jem. Atticus macht seinen Beruf aus ganzer Überzeugung und hilft auch denen, die keine finanziellen Mittel zur Verfügung haben. Zunächst haben Scout und Jem wenig Berührungspunkte mit der Arbeit ihres Vaters. Das ändert sich aber, als dieser einen folgenschweren Fall übernimmt. Atticus soll einen schwarzen Landarbeiter vor Gericht verteidigen, der bezichtigt wird, ein weißes Mädchen vergewaltigt zu haben. Der Hass auf die schwarze Bevölkerung ist ohnehin schon groß und so gerät die Familie Finch in den Blickpunkt der Nachbarn, die wenig Verstämdnis dafür haben, das Atticus einen Schwarzen vor Gericht vertritt, der sich an einer Weißen vergangen haben soll.

Ich finde die Aussage des Buches überragend und habe sicher mehrere hundert Zitate im Laufe der Jahre aus der Geschichte gesammelt. "Wer die Nachtigall stört" ist ein sehr wichtiges, aufklärendes und gleichermaßen präventionelles Buch, dass dem Leser die damalige Zeit und die Schwieirzgkeiten, aber auch die Ungerechtigkeit und den Rassismus demontrieren soll. Besonders in unseren Zeiten ist das Thema aktuell wie nie und soll davor warnen, gleiche Fehler zu machen, wie es Menschen in früheen Zeiten taten.

Besonders jungen Menschen und Lesemuffeln werden so auch Klassiker schmackhaft gemacht. Die Vorfreude auf diese Graphic Novel war also groß. Allein schon der Einband ist beeidnruckend. Der Buchtitel ist geprägt, sodass ein optisches Highlight geschaffen ist. Auch bekommt man sofort einen Eindruck von den sehr gelungenen Illustrationen. Besser hätte ich mir die Gestaltung einer Graphic Novel zu diesem Buch nicht vorstellen können. Auch inhaltlich überzeugte mich "Wer die Nachtigall stört" vollends. Natürlich kenne ich die Handlung, war aber gerade deshalb neugierig, wie diese in Comic-Form ausfallen würde. Die Tragik der Geschichte wird dem Leser durch die lebendigen Bilder und die auf den Punkt und die aufs Wesentliche reduzierten Texte gut vermittelt. Die Figuren, und das war mir sehr wichtig, konnten mich auch hier wieder überzeugen. Sie wurden detailliert und originalgetreu wiedergegeben.

Ich bin bis zuletzt von Illustrationen und Erzählung begeistert gewesen. Hier wurde ein zeitloser Klassiker auf moderne Weise gekonnt neu aufgelegt.

Veröffentlicht am 01.12.2019

Gelungener Selbsthilfe-Ratgeber

Gib dir die Liebe, die du verdienst
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Selbsthilfe-Ratgeber hielt ich lange Zeit für Unsinn. Ich konnte mir nicht vorstellen, Geld für etwas auszugeben, das mir helfen soll, mich selbst besser kennen zu lernen. Schließlich weiss man doch, wer ...

Selbsthilfe-Ratgeber hielt ich lange Zeit für Unsinn. Ich konnte mir nicht vorstellen, Geld für etwas auszugeben, das mir helfen soll, mich selbst besser kennen zu lernen. Schließlich weiss man doch, wer man ist und was man mag und braucht. Und das jemand völlig Fremdes, der nichts von der eigenen Existenz wissen sollte, was einem gut tun kann, das hielt ich für absurd. So habe ich um Ratgeber fast ausschließlich immer einen großen Bogen gemacht. "Gib Dir die Liebe, die du verdienst" von Katharina Tempel, fiel mir im Buchladen eher zufällig in die Hände. Das ansprechende Cover und die hübsche Innengestaltung, welche ich beim Durchblättern überzeugend fand, führte schließlich dazu, dass ich mich dem Thema doch nähern wollte. Besonders in schwierigen Lebenssituationen und herausforderndem Alltag, kann es möglicherweise ja doch nicht verkehrt sein, eine kleine Anleitung für das eigene Glück zu bekommen. Überzeugt war ich aber noch nicht.



Ich habe mich schließlich für den Ratgeber entschieden und somit auch für mein erstes Buch aus dem GU-Verlag. Mir war bekannt, dass dieser sehr hochwertige Bücher veröffentlicht, die großen Anklang finden. Bei meiner Mama stehen einige Kochbücher aus dem Verlag, die ich oft und gerne durchstöbere. Hier dreht sich aber alles um die Themen Selbstliebe und Achtsamkeit. Und unter Umständen werden diese doch sehr wichtigen und persönlichen Aspekte drängender und die Wahl fällt auf ein solches Buch. So ungefähr war das bei mir. Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Und was brauche ich? Mit diesen Fragen habe ich mich dann doch immer intensiver beschäftigt um mich selbst besser wahrnehmen zu können. Und so zog das hübsche Buch bei mir ein.



Die Seiten sind strukturiert und übersichtlich gestaltet und die Bilder sehr ansprechend. Das Buch verspricht, dass es unser Verhältnis zu uns selbst langfristig verändern kann. Das Allheilmittel heißt Selbstliebe. In einzelnen Schritten erklärt die Autorin, wie es gelingt, dem Ziel näher zu kommen. Die Sprache ist liebevoll, empathisch und zugewandt. Negative Gedanken und störende Zweifel, die beim Weiterkommen bremsen und überfordern, werden im Buch thematisiert. Zudem werden Hilfen und kleine Anleitungen angewandt diese zu durchbrechen. Innere, stärkende Ressourcen die weiterbringen, werden dem Leser vermittelt.



Sicher ist jedem grundsätzlich klar, was er mag, gerne tut und was ihm hilft, mehr Zufriedenheit zu erlangen. Und doch verliert man hier und da das Bewusstsein dafür und braucht neue Anstöße, eigene Bedürfnisse wieder aktiv wahrzunehmen. Über sich selbst lernen, die eigene Haltung überdenken und die Neugestaltung des eigenen Lebens - zu diesen Punkten gibt der Ratgeber Aufschluss. Bei mir bedurfte es in jedem Fall etwas Überzeugungsarbeit, um mich auf das Geschriebene einlassen zu können. Ich muss aber feststellen, dass mich der Inhalt wirklich überzeugen konnte, was nicht zuletzt am Schreibstil von Katharina Tempel liegt. Ein Highlight des Buches sind auch die ganzseitigen Zitate, die motivieren und attraktiv gestaltet sind. Ein sehr gelungener Ratgeber, den ich empfehlen kann.

Veröffentlicht am 29.11.2019

Süße Geschichte mit wichtiger Aussage

Schwarzhase
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Ein kleiner Hase entdeckt immer dort, wo er gerade ist, einen anderen Hasen, einen schwarzen Hasen, der viel größer ist als er selbst und der einfach nicht von seiner Seite weichen wil. Der Hase tut alles, ...

Ein kleiner Hase entdeckt immer dort, wo er gerade ist, einen anderen Hasen, einen schwarzen Hasen, der viel größer ist als er selbst und der einfach nicht von seiner Seite weichen wil. Der Hase tut alles, um den schwarzen Hasen loszuwerden, was zunächst nicht gelingen mag. Tief im Wald ist der vermeintliche Verfolger plötzlich verschwunden, als die Gefahr in Form eines Wolfes vor dem kleinen Hasen steht.

"Schwarzhase" ist ein Bilderbuch, das Kindern auf empathische und liebevolle Weise die Angst nimmt. Ein kleiner Hase steht im Mittelpunkt der Geschichte und genau wie viele Kinder und Erwachsene auch, hat er Ängste. In seinem Fall ist es die Furcht vor seinem Schatten. Ihm ist dabei natürlich nicht bewusst, dass es sich um ebendiesen handelt. Und so versucht er erfolglos den "schwarzen Hasen" loszuwerden, bis ihm eine viel realistischere Gefahr, nämlich ein Wolf, gegenübersteht. Doch dieser lässt sich plötzlich von einem viel größeren, dunklen Hasen in die Flucht schlagen. Und so sind Hase und sein Schatten Freunde.

Die Zeichnungen sind eher einfach, aber dennoch gelungen und eignen sich sehr gut für die Geschichte. Die Idee hinter der Geschichte ist eine sehr wichtige und für Kinder immer aktuelle - Angst. Die Thematik wird auf anschauliche und charmante Weise vermittelt, was nicht zuletzt am niedlichen Protagonisten liegt. Der Text harmoniert mit den Illustrationen und die Aussage kommt an.

Mich hat das Buch wegen seiner Figuren und des Themas sehr angesprochen. Auch die beteiligten Kinder waren ganz begeistert, es entstanden während der Bilderbuchbetrachtung eindrückliche Gespräche und neugierige Fragen, sodass ich "Schwarzhase" unbedingt weiterempfehlen möchte.

Veröffentlicht am 24.11.2019

Eine Hommage an alle Mamas dieser Welt

Mama
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Heute möchte ich euch ein Buch ans Herz legen, dass ich kürzlich gelesen habe und das inhaltlich, als auch optisch ein absolutes Schmuckstück ist: »Mama« von Hélén Delforge und Quentin Gréban. Das Geschenkbuch ...

Heute möchte ich euch ein Buch ans Herz legen, dass ich kürzlich gelesen habe und das inhaltlich, als auch optisch ein absolutes Schmuckstück ist: »Mama« von Hélén Delforge und Quentin Gréban. Das Geschenkbuch kann als Hommage an alle Mamas dieser Welt verstanden werden und beschäftigt sich mit dem, was Mütter leisten und für ihre Kinder bedeuten, ganz unabhängig von Herkunft und Lebensumständen.

Inhalt zusammengefasst

Jede Mama ist einzigartig und die wohl engste Bezugsperson für ihr Kind. Sie ist Vorbild, Beschützerin und Seelentrösterin. Oft muss sie vieles unter einen Hut kriegen, um sich und anderen, vordergründig ihrem Kind, gerecht werden zu können. Und doch liebt sie wohl nichts mehr auf der Welt. Die bedingungslose Liebe von einer Mutter zu ihrem Kind ist die wohl engste Bindung auf Erden. Die Bilder portraitieren Mütter und ihre Kinder weltweit und zu verschiedenen Zeiten des Lebens.

Wie war »Mama«?

In das Buch muss man sich einfach verlieben. Die Aufmachung des großformatigen Werks und die detailreich und liebevoll gestalteten Portraits machen einen sehr gelungenen Eindruck. So gleicht das Buch einem Bildband für Kinder und Erwachsene. Ich mag die gut geschriebenen Texte in Verbindung mit den farbenfrohen Bildern. Aus dieser Mischung ergibt sich eine tolle Geschenkidee für die eigene Mama oder auch andere Menschen, die man gern hat.

Die besondere Beziehung von Mutter und Kind wird durch ausdrucksstarke Bilder untermauert. Hierbei ist die Vielfalt – sowohl die verschiedenen Kulturen als auch andere Jahrhunderte – anzumerken. Sehr emotional, persönlich und facettenreich wird die Bindung von Mutter und Kind verdeutlicht und dem Leser in poetischer Sprache näher gebracht. Eine Liebeshymne an alle Mamas.

Zitat aus dem Buch

»Mein Schatz, mein Kostbarstes, mein Wunder.« Seite 11

Fazit

»Mama« ist ein aus meiner Sicht rundum gelungenes Buch, das durch seine wunderschönen Illustrationen und seine emotionale Message besticht.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Gelungener dritter Teil der Klima-Reihe

Die Letzten ihrer Art
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"Die Letzten ihrer Art" ist ein Roman von Maja Lunde und der dritte Band der Klima-Reihe. Erschienen ist das Buch 2019 im btb-Verlag.

Przewalski Pferde stehen im Mittelpunkt dieses aktuellen Romans von ...

"Die Letzten ihrer Art" ist ein Roman von Maja Lunde und der dritte Band der Klima-Reihe. Erschienen ist das Buch 2019 im btb-Verlag.

Przewalski Pferde stehen im Mittelpunkt dieses aktuellen Romans von Lunde. Erzählt wird in drei verschiedenen Handlungssträngen zu unterschiedlichen Zeiten. Wichtig ist, dass der Roman unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden kann. Die großen Aufgaben und Herausforderungen der handelnden Figuren werden zu jeder Zeit deutlich und werden sehr authentisch und nah geschildert. Gesellschaftliche Aspekte bindet Lunde geschickt in die Geschichten ein, sodass man gut unterhalten wird.

Bewegend, empathisch und spannend!