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Veröffentlicht am 05.02.2021

Vom erwachsen werden mit Elch

Elchtage
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Auf "Elchtage" von Malin Klingenberg, erschienen im dtv Verlag war ich besonders gespannt.

Zunächst einmal hat mich das wunderschöne Cover verzaubert. Der große Elch mit seinem sanften Blick mitten in ...

Auf "Elchtage" von Malin Klingenberg, erschienen im dtv Verlag war ich besonders gespannt.

Zunächst einmal hat mich das wunderschöne Cover verzaubert. Der große Elch mit seinem sanften Blick mitten in der Natur und daneben Johanna, beide miteinander verbunden, berühren das Herz und strahlen viel Harmonie aus.

Johanna ist 13 Jahre alt und mitten auf dem Weg ins Leben und dem erwachsen werden. Sie ist mit der Natur verbunden und vermisst ihre Freundin Sandra, die nun lieber mit den beliebtesten Mädchen der Klasse zusammen ist. In ihrer kleinen Hütte im Wald beobachtet sie eines Tages zwei Elche. Ein spannendes Abenteuer beginnt für sie.

Malin Klingenberg schreibt leicht und fließend. Man sieht alles direkt vor sich und anfangs hat mich die Geschichte auch total begeistert. Es geht um die typischen Probleme des erwachsen werden, die ein Teenager so hat, Freundschaft, Cliquenbildung, Selbstfindung, Schule und die erste Liebe. Auch der Natur- und Tierschutz und die Jagd werden angesprochen, ebenso wie die Schwierigkeiten in der Familie. Alles wichtige Themen, jedoch wurden sie alle nur grob angerissen und irgendwann verlor sich der rote Faden im Buch und es war nicht mehr deutlich, worum es nun wirklich geht. Das ist wirklich total schade, denn die Geschichte hat so viel Potential. So wie sowas jetzt ist, ist sie zwar schön und ich würde sie ab 10/11 Jahren empfehlen, aber es fehlt doch etwas der Tiefgang. Dadurch gehen auch pädagogische Lernaspekte, was die Leser*innen mit für ihr Leben mitnehmen können, etwas verloren. Was mir hier auch fehlte, war der wirkliche Schutz der Elche. Es sind Wildtiere, keine Reittiere! Wäre es nun eine Fantasystory hätte ich damit noch leben können, aber so wird hier vermittelt, dass das Zähmen und Reiten von Wildtieren etwas Gutes ist. Das ist es nun einmal nicht, auch wenn manches Tier Kontakt zu Menschen sucht.

Das Ende war leider auch viel zu abrupt und viele Fragen blieben offen.

Trotzdem hat mich das Buch berührt, denn die Gedanken und Gefühle von Johanna, die Zwickmühle, in die Sandra sich hinein manövriert, nur um dazu zu gehören, all das war sehr authentisch geschildert und macht auch Mut zu sich selbst zu stehen. Daher bekommt das Buch dann doch noch vier Sterne.


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Veröffentlicht am 02.02.2021

Mystisches Abenteuer

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Wer die Nordlicht-Reihe bereits kennt und nicht genug davon bekommen konnte, der wird "Nordstern - Der Ruf der freien Pferde" von Karin Müller bestimmt lieben. Dieser erste Band als Prequel ist noch spannender ...

Wer die Nordlicht-Reihe bereits kennt und nicht genug davon bekommen konnte, der wird "Nordstern - Der Ruf der freien Pferde" von Karin Müller bestimmt lieben. Dieser erste Band als Prequel ist noch spannender und so atemberaubend, dass man das Buch wirklich nicht aus der Hand legen mag.

Das traumhaft, schöne Cover passt optisch mit deinem Sternenhimmel und der Reiterin auf dem Islandpferd perfekt zur Nordlicht-Reihe. Es vermittelt Erdung, Halt und einen Hauch von Freiheit, Naturverbundenheit und Lebendigkeit.

All das findet sich auch irgendwie in der Geschichte wieder. Wir schreiben das Jahr 1949. In Deutschland hatte es die 14-jährige Erla nicht leicht, denn sie sieht, was andere nicht sehen. Nun ist sie mit ihrer Mutter nach Island gereist. Ein Neuanfang, der sie schnell vor harten Herausforderungen stellt. Nicht nur die Fremde Sprache, sondern auch die Hoffamilie, wo sie landet, machen es ihr schwer. Und sie sieht das Unsichtbare Volk, den die Isländer mit Respekt, aber auch Angst begegnen.

Karin Müller ist es gelungen, Erlas Geschichte mit viel Gefühl, Spannung und Dramatik quasi lebendig werden zu lassen. Im Kopf spielen sich die Szenen beim Lesen ab und geben einem das Gefühl, vor Ort zu sein. Die Nordlicht-Reihe hatte mich schon begeistert, aber Nordstern toppt es bei Weitem. Das Buch ist empfehlenswert ab 12 Jahre.

Besonders schön ist, dass die Briefe, die Erla an ihre Mutter schreibtbin besonderer Schrift hervorgehoben und wie auf linierten Papier gedruckt sind.

Alles lässt sich flüssig lesen - Ausnahme sind vielleicht die isländischen Namen, die sind für mich teilweise Zungenbrecher, aber genau das liebe ich. Karin Müller schreibt authentisch und schafft es, ein Stück wahre Geschichte der Nachkriegszeit in das Buch fließend mit einzuweben und ein Gefühl dafür zu geben, wie es wohl sein mag, zu dieser Zeit alles zurück zu lassen.

Die Pferdezenen zwischen Erla und der Schimmelstute sorgten oft für Gänsehaut und Herzklopfen. Im Buch geht es nicht nur um das Leben in einem fremden Land, dem Hofleben in der Nachkriegszeit, sondern auch darum sich selbst und seinen Weg zu finden, um Traditionen, Glauben und Aberglauben und der Verbundenheit mit der Natur und allem, was in ihr lebt.

Nordstern ist ein Buchschatz, aus dem nicht nur die jungen Leser*innen etwss für das eigene Leben mit nehmen können. Es stärkt die Fantasie, lässt einen beim Lesen schmunzeln, mit den Protagonisten mitfühlen und mitleiden und das Ende ... nein, ich verrate es euch nicht. Nur so viel sei gesagt: Es verführt dazu auf der Stelle den nächsten Band lesen zu wollen.


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Veröffentlicht am 29.01.2021

Auf Spurensuche im Flüsterwald

Flüsterwald - Der verschollene Professor (Flüsterwald, Staffel I, Bd. 2)
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Endlich geht das Abenteuer weiter! Der zweite Band der Flüsterwaldreihe hat es in sich! Spitzt die Ohren und haltet die Augen offen, denn unsere Freunde nehmen so manche Gefahr auf sich, um den verschollenen ...

Endlich geht das Abenteuer weiter! Der zweite Band der Flüsterwaldreihe hat es in sich! Spitzt die Ohren und haltet die Augen offen, denn unsere Freunde nehmen so manche Gefahr auf sich, um den verschollenen Professor zu suchen.

"Flüsterwald -Der verschollene Professor" von Andreas Suchanek, erschienen im ueberreuter Verlag, lockt zunächst die jungen Leser*innen mit seinem farbenreichen, faszinierenden Cover an. Darauf sehen wir die fünf Freunde, wie sie sich mit einer Liane über das tosenden Wasser schwingen. Es wird also wirklich mehr als abenteuerlich, aber momentan mal! Fünf Freunde? Ja, es gibt einen Neuzugang mit dem schönen Namen Ella. Ella spielt eine besondere Rolle und ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen - auch wenn Lukas erstmal nicht begeistert von ihr ist. Aber mehr verrate ich euch da nicht.

Andreas Suchanek schreibt wieder herrlich. Es ist diese besondere Mischung aus Charme, Humor und Spannung, die seine Geschichten zum Leben erwecken. Man spürt beim Lesen, wie viel Herzblut hier drin steckt.

Natürlich sind auch Elfe Felicitas, ihre Katze Punchy und der Menok Rani dabei. Letzterer wird uns ganz besondere Schmankerl präsentieren. So goldig und ich habe Tränen gelacht!

Entdeckt neue Geheimnisse des Flüsterwalds und macht euch auf die Suche nach dem verschollenen Professor! Aber Vorsicht! Ihr braucht dieses Mal eine große Portion Mut, Schokolade als Nervennahrung kann nicht schaden ( aber gebt ja nichts Rani ab!) und nimmt eine Taschenlampe mit. Da das Buch an einer Stelle doch recht gruselig wird, empfehle ich es ab 11 Jahre. Offiziell gilt die Empfehlung ab 9 Jahre.

Die ausdrucksstarken Illustrationen stammen übrigens von Timo Grubing und sorgen für nich mehr Lesespaß.

Besonders hervorzuheben ist nicht nur der starke Zusammenhalt der Freunde, sondern in diesem Fall auch die Entwicklung der beiden Charaktere Lukas und Ella. Pädagogisch wertvoll, einfühlsam und authentisch erzählt, können Kinder hier auch für das Zusammenleben mit ihren Mitmenschen etwas Positives heraus ziehen.

Fesselnd, magisch und atemberaubend- ihr werdet den zweiten Band kaum aus den Händen legen können! Und am Ende wartet noch eine Bonusgeschichte darauf entdeckt zu werden. Die ist genauso fantastisch und hat meine Neugierde auf den dritten Band nur noch mehr entflammt.

Bei "Flüsterwald - Der verschollene Professor " ist man Abenteurer, Dedektiv und Beobachter zugleich. Vor Allem hat man das Gefühl, Teil der besonderen Freundschaft von Lukas, Ella, Felicitas, Punchy und Rani zu sein.

Seid ihr mutig genug für das Abenteuer? Dann auf in den Flüsterwald- und vergesst die Schokolade nicht. ;)


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Veröffentlicht am 27.01.2021

Feenpferdezauber

Silverhorse 2. Mit dem Wind im Sattel
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Lang darauf gewartet, aber das Warten hat sich gelohnt. Der zweite Band "Silverhorse- Mit dem Wind im Sattel" von Julie Wald, erschienen im Oetinger Verlag, ist spannend, fesselnd und magisch.

Die 12-jährige ...

Lang darauf gewartet, aber das Warten hat sich gelohnt. Der zweite Band "Silverhorse- Mit dem Wind im Sattel" von Julie Wald, erschienen im Oetinger Verlag, ist spannend, fesselnd und magisch.

Die 12-jährige Ava hat Sommerferien und träumt vom ersten Ausritt auf ihrer Silberstute Soraya mit ihrem Freund Elaf. Doch mysteriöse Begebenheiten beunruhigen das schöne Pferd und plötzlich ist nicht nur Soraya in Gefahr.

Julie Wald schreibt lebendig und einfühlsam. Schon ab der ersten Zeile stellte sich mein Kopfkino an und ich sah alles genau vor mir. Dieser Band ist sehr emotional und hat mich sehr bewegt.

Ava, aber auch ihre Freunde machen eine intensive Zeit durch. Dabei geht es um die ERU, Equine rezidivierende Uveitis, die Pferdekrankheit, die dafür gesorgt hat, das Soraya blind ist. Außerdem steht hier auch wieder das Wohl der Pferde an erster Stelle. Besonders werden aber die Alltagsthemen aufgegriffen, die junge Leser*innen sicherlich aus ihrem Alltag kennen. Von Freundschaft zur ersten Liebe, Umweltschutz, Schicksalsschläge, Selbstfindung, Umgang mit Druck und Krisen sowie der Imgang mit Gefühlen und Hochsensibilität werden hier in ein Abenteuer verwoben. Besonders authentisch werden die Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen der Freunde dargestellt und auch Lösungswege aufgezeigt. Besonders schön finde ich, dass hier immer wieder aufgezeigt wurde, wie wichtig es ist, auf seine Impulse zu hören.

Ein absolutes Highlight sind die innigen Szenen mit Ava und Soraya, die bei mir wohlige Gänsehaut auslösten.

Zu empfehlen für Leser und Leserinnen ab 12Jahre.

Das wunderschöne Cover in seinem harmonischen Grün vermittelt Naturverbundenheit. Gleichzeitig durch das weiße Pferd aber auch die Freiheit und Wildheit.

"Silverhorse" ist eine ganz besondere Geschichte mit viel Herz und Charme, aus dem man viel mitnehmen kann. Eine wahre Herzensempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Einblicke in die Vogelwinterwelt

Wintervögel
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Ein absolut fantastisches Buch wartet hier auf Vogelfreunde und die, die es gerade werden wollen. "Wintervögel" von Lars Jonsson zeigt in seinem Buch eine besondere Sicht auf das Leben der Wintervögel ...

Ein absolut fantastisches Buch wartet hier auf Vogelfreunde und die, die es gerade werden wollen. "Wintervögel" von Lars Jonsson zeigt in seinem Buch eine besondere Sicht auf das Leben der Wintervögel in Schweden.

Das weiße Cover mit den beiden wunderschönen Vögeln im verschneiten Geäst darauf ist allein schon ein Kunstwerk für sich und bietet einen ersten Vorgeschmack auf das, was die Leser*innen im Buch erwartet. Auch ein Blick unter dem Cover lohnt sich.

Das Buch führt uns zunächst in ein warmes Vorwort und in eine kleine Einführung in die Vogelwelt des Autors in Schweden. Seine Erzählungen sind lebendig. Man sieht alles ganz genau vor sich und ist so wunderbar eingestimmt.

Der größte Bereich des Buches sind die Vogelarten. Zu jedem Vogel gibt es gut fundiertes Sachwissen, am Rande befindet sich eine Übersichtskarte, wo der jeweilige Vogel beheimatet ist. Lars Jonsson geht hier immer wieder auf die Besonderheiten des Federkleids und Verhaltensweisen der Vögel ein und hat kleine Anekdoten seines Erfahrungsschatzes mit eingebaut. Zu jedem Vogel gibt es faszinierende, malerische Aquarelle und bei einigen auch Bleistiftskizzen. Hier merkt man, dass ein wahrer Künstler am Werk war. Detailgetreu, die Farben explizit aufeinander abgestimmt und sehr ausdrucksstark sind die kleinen und großen Kunstwerke abgebildet. Fast hat man das Gefühl, sie wären lebendig und würden jeden Moment aus dem Buch heraus flattern.

Hinten im Buch finden sich weitere Literaturtipps zum lesen, hören, sehen sowie ein Register.

Auf rund 344 Seiten ist das große, schwere Buch gefüllt mit Wintervögeln und Anekdoten. Besonders schön: Der Autor nimmt auch immer wieder Bezug darauf, wo man die Vögel sonst antrifft. So sind die meisten im Buch vorkommenden Vögel auch im Winter Deutschlands anzutreffen.

"Wintervögel" ist wahrhaft ein riesiger Buchschatz, der zu einem wunderbaren Begleiter im Winteralltag wird. So kann man es auch schnell zur Hand nehmen, wenn man sich nicht sicher ist, welcher Vogelgast sich an der Futterstelle im Garten, Balkon oder in der freien Natur eingestellt hat. Absolut zu empfehlen für Vogelfreunde, Vogelinteressierte und alle, die sich gern über Wintervögel informieren wollen.

"Wintervögel" hat mein Leserherz im Flug erobert. Ein Meisterwerk, das unsere Augen und unsere Augen für die Winterwunderwelt der Vögel öffnet, das begeistert und uns auch etwas Staunen lässt, wie viel Zauber in so manchem Vogel steckt.

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