Düster, atmosphärisch, mörderisch gut
ScherbenseeleNachdem die Victoria-Bergmann-Trilogie mich komplett aus den Socken gehauen hat, durfte Scherbenseele aus der Feder des Autorenduos bei mir natürlich ebenfalls einziehen. In Schweden geht wieder mal der ...
Nachdem die Victoria-Bergmann-Trilogie mich komplett aus den Socken gehauen hat, durfte Scherbenseele aus der Feder des Autorenduos bei mir natürlich ebenfalls einziehen. In Schweden geht wieder mal der Tod um, diesmal nehmen sich verzweifelte Teenager auf erschreckende Weise das Leben und alle Hinweise führen zum geheimnisumwobenen "Hunger", der es sich zur Aufgabe gemacht hat die Symphonien des Sterbens zu schreiben.
Die ständig wechselnden Erzählperspektiven, neue Charaktere und Orte machen den Einstieg in das Buch zunächst etwas schwer, im Verlauf kommen jedoch alle Stränge zusammen und es dreht sich einem nur so der Kopf von den ganzen Twists und Enthüllungen. Von Anfang an herrscht nach bekannter Erik-Axl-Sund-Manier eine nahezu greifbare, bedrückende Stimmung und man schaut hilflos zu, wie das Chaos ihren Lauf nimmt. Jeder einzelne Protagonist hat sein Päckchen zu tragen und man taucht tief ein in die verdrehte Gedankenwelt des Mörders. Das Buch hat mich wahnsinnig mitgerissen und nach dem Lesen traurig und schockiert zurück gelassen. Das Buch ist in sich abgeschlossen, wobei einige Charaktere des Ermittlungsteams auch in den Folgebänden auftauchen und tiefer beleuchtet werden, es gibt jedoch keine Cliff Hanger und man kann sich die Zeit nehmen das Ganze zu verdauen (so wie ich mit einer paar RomComs) und zum späteren Zeitpunkt erneut in die Sund`sche Welt abtauchen.
Ein Buch, dass einen von der ersten Minute packt und in düsterte Psycho-Thriller Abgründe zieht. Für alle Schweden-Krimi Fans denen es nicht verrückt genug gehen kann eine große Empfehlung.