So toll!
Tiefsee-MonsterHabe ich euch eigentlich schon erzählt, dass mein Mann mir seit ein paar Wochen die Vorlesezeit mit meinem Sohn „stiehlt“? Ich würde ihm auch gerne mal wieder etwas vorlesen, aber die beiden sind ganz ...
Habe ich euch eigentlich schon erzählt, dass mein Mann mir seit ein paar Wochen die Vorlesezeit mit meinem Sohn „stiehlt“? Ich würde ihm auch gerne mal wieder etwas vorlesen, aber die beiden sind ganz in das neue Buch verliebt und vertieft – und irgendwie kann ich das sehr gut verstehen.
TIEFSEE-MONSTER
Matt Ralphs
Man könnte meinen, dass in unserem Zeitalter bereits jedes Land und jedes Gewässer erforscht ist. Schließlich gibt es Kameras, Unterwasserseeboote und diverse technische Hilfsmittel – doch das ist falsch.
Es gibt einen Ort, von dem wir Menschen nicht viel wissen. Dieser liegt im Ozean, unterhalb der Sonnenlichtzone, dem Epipelagial – der oberen, lichtdurchfluteten, von der Sonne erwärmten Schicht, die bis zu 200 Meter in die Tiefe reicht. Darunter geht es 10.000 Meter hinab, und wir teilen diese Tiefe in verschiedene Zonen ein. Hier begegnen wir den ungewöhnlichsten Meeresbewohnern.
Die Zwielichtzone liegt zwischen 200 und 1000 Metern Tiefe und bietet vielen wunderlichen Lebewesen ein Zuhause, unberührt von Wellengang und Wind. Viele dieser Meeresbewohner leuchten, haben große Fangzähne, riesige Augen und wirken ziemlich gruselig. Die japanische Riesenkrabbe zum Beispiel erreicht eine Spannweite von bis zu 4 Metern, und der Laternenfisch lockt seine Beute mit seinem strahlenden blauen oder grünen Licht an.
In der Mitternachtszone, die sich 1000 bis 4000 Meter unterhalb der Sonnenlichtzone erstreckt, lebt der Fächerflosser. Er hat eine der ungewöhnlichsten Fortpflanzungsmethoden überhaupt: Das deutlich kleinere Männchen beißt sich am Körper des Weibchens fest und verwächst allmählich mit ihm. Es verliert Augen, Kiefer, Flossen und fast alle Organe, bis es nur noch ein Fleischklumpen ist und das Weibchen mit Samen versorgt.
In 4000 bis 6000 Metern Tiefe befindet sich die nächste Zone, das Abyssal. Das völlige Fehlen von Licht bewirkt, dass hier kein pflanzliches Leben gedeihen kann. Nur Meeresbewohner, die sich dem enormen Druck, der Dunkelheit und der Eiskälte angepasst haben, können hier überleben – wie etwa die kolossale Spinne, die die meisten ihrer Organe in den Beinen trägt.
Aber natürlich gibt es in dem Buch noch viel mehr zu entdecken. Wenn ihr wissen wollt, wer noch in den Tiefen schwimmt und welche Meeresbewohner im Graben zwischen 6000 und 11.000 Metern leben, dann lest einfach das Buch.
Was für ein tolles Buch! Nicht nur die Gestaltung mit dem wundervoll geprägten Cover und den liebevollen Illustrationen von Kaley McKean überzeugt auf den ersten Blick, sondern auch alle Fakten lassen die Herzen kleiner Meeresforscher höher schlagen.
Meine Familie kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen, und deshalb empfehle ich es für alle Kinder ab 8 Jahren – und für alle, die das spannende, unbekannte Unterwasserreich kennenlernen möchten.
5/5