Ein Buch zum Nachdenken
Frau Putz
Frau Putz
Julia Hoch
Bei Kerstin Wischnewski läuft es zur Zeit nicht rund: Die Mahnungen flattern täglich ins Haus und neue Zähne bräuchte sie eigentlich auch. Geld hingegen kommt keines regelmäßig auf ...
Frau Putz
Julia Hoch
Bei Kerstin Wischnewski läuft es zur Zeit nicht rund: Die Mahnungen flattern täglich ins Haus und neue Zähne bräuchte sie eigentlich auch. Geld hingegen kommt keines regelmäßig auf ihrem Konto an. Damals hatte sie die Schule abgebrochen und seitdem arbeitet sie als selbstständige Reinigungskraft.
Da kommt es gerade recht, als ihre ehemalige Kollegin Erika sie bittet, ihre guten Kunden zu übernehmen. Kunden, die zwar extraordinär und einige Extrawünsche haben, aber ausgesprochen gut zahlen.
Fortan verbringt Kerstin viel Zeit in einem Atelier, bei einem speziellen Künstler, der mit skurrilen Materialien arbeitet, einem Großraumbüro mit nervigen Angestellten, einer älteren Dame, die an Demenz erkrankt ist und eine Taube für ihre Großtante hält, sowie einer Familie mit Drillingen, wo gerne auch mal Arbeiten anstehen, für die sie eigentlich nicht gebucht wurde.
All diese Menschen stellen Kerstin auf eine harte Probe.
Die Botschaft in diesem Buch ist deutlich: Es geht um mangelnde Wertschätzung ihres Berufsstandes.
Wie sie von den einzelnen Leuten behandelt wird, hat mich teilweise betroffen gemacht; zum Ende musste ich eine kleine Träne verdrücken.
Obwohl ich eine Aversion gegen Tauben habe, hat mich dieses Buchcover total für sich eingenommen.
Der leichte Schreibstil von Julia Hoch ließ mich durch die Seiten fliegen, und obwohl ich nur ein leichtes Buch für den Urlaub wollte, hat mich am Ende der Tiefgang überrascht.
Fazit:
Niedliche Geschichte, die sich sehr gut lesen lässt und über dessen Botschaft man gerne mal nachdenken darf!
4½/ 5