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Veröffentlicht am 17.12.2023

Lider nicht meins!

Die sieben Monde des Maali Almeida
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DIE SIEBEN MONDE DES MAALI ALMEIDA
Shehan Karunatilaka

Mali hat das Gefühl zu träumen. Er steht gemeinsam mit vielen Toten in einer Warteschlange. Doch schnell realisiert Maali, dass er nicht träumt, ...

DIE SIEBEN MONDE DES MAALI ALMEIDA
Shehan Karunatilaka

Mali hat das Gefühl zu träumen. Er steht gemeinsam mit vielen Toten in einer Warteschlange. Doch schnell realisiert Maali, dass er nicht träumt, sondern tot in einer Art Zwischenwelt ist.
Er kann sich nicht daran erinnern, wie er gestorben ist, doch schnell stellt sich heraus, dass sein Tod nicht natürlich war, sondern er ermordet wurde. Ihm bleiben sieben Tage bzw. sieben Monde Zeit, um herauszufinden, was passiert ist und wer ihn ermordet hat.

Abbruch auf Seite 250.
Ich hasse es, Bücher abzubrechen, es lässt mich unzufrieden zurück.

Erst brauchte ich fast 100 Seiten, um mich auf die außergewöhnliche Erzählweise einzulassen, denn der Ich-Erzähler spricht die ganze Zeit in der 2. Person Singular. Dann sind die Namen unglaublich verwirrend. Ich wusste nie, ob Maali gerade lebt oder bereits tot ist.
Doch es ist nicht alles schlecht. Es gab ganze Episoden, Rückerzählungen aus seinem Leben als schwuler Kriegsfotograf, die ich wahnsinnig gerne gelesen habe. Wir erfahren die Hintergründe des Bürgerkrieges in Sri Lanka in 1983.
Der Animismus - der Glaube an Götter und Geister sowie der Glaube an die Wiedergeburt war für mich nichts Ungewöhnliches, schließlich lebe ich in Thailand, aber die Geschichte als solches konnte mich einfach nicht packen.
Am Ende war es eher ein schlechter Krimi, den ich normalerweise nach 10 Minuten ausgeschaltet hätte.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Leider nicht meins

Das Summen. Die Ereignisse am Sequoia Crescent
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DAS SUMMEN
Jordan Tannahill

Claire ist Englischlehrerin in einer kleinen Stadt in den USA. Sie führt ein ganz normales Leben mit ihrem Mann Paul und ihrer Tochter Ashley.
Doch eines abends hört Claire ...

DAS SUMMEN
Jordan Tannahill

Claire ist Englischlehrerin in einer kleinen Stadt in den USA. Sie führt ein ganz normales Leben mit ihrem Mann Paul und ihrer Tochter Ashley.
Doch eines abends hört Claire ein Summen. Ein brummendes, permanentes Geräusch, das einfach nicht verstummen will. Sie hört es Tag und Nacht. Das Geräusch verursacht Kopfschmerzen, Nasenbluten und lässt sie nicht mehr schlafen.
Ihr Mann Paul und ihre Tochter Ashley können dieses Summen nicht hören. Überhaupt scheint sie anfangs die Einzige zu sein, die dieses Summen hören kann.

Ganz beiläufig fragt sie ihre Klasse, ob einer von ihnen auch dieses Geräusch hören kann, und so stellt sich heraus, dass der 17-jährige Schüler Kyle dieses Summen auch hört. Auch er leidet unter dem Geräusch, es lässt ihn nicht mehr schlafen und seine Schulnoten sacken ins Bodenlose ab.
Claire und Kyle versuchen gemeinsam den Ursprung des Summens zu finden. Stundenlang fahren sie in Claires Auto durch die Stadt und messen an unterschiedlichsten Strassen, Ecken, Highways und Gebäuden Schallwellen. Sie hoffen so herauszufinden, woher das Summen kommt und ob es eine physikalische Quelle gibt.

Dieses Summen, das am Anfang noch von ihrer Familie belächelt wurde, wächst zu einem riesigen Problem heran. Irgendwann begegnet ihr ihre Familie nur noch mit Unverständnis und Abweisung.
Auch die Kollegen:innen sind nicht besser und ziehen sich zurück. Kyle und Claire verbringen immer mehr Zeit miteinander und schliessen sich einer Gruppe an, die das Geräusch auch hören kann.
Diese Gruppe ersetzt Claire bald ihre Familie, immer intensiver werden deren Zusammenkünfte und für Aussenstehende wirkt diese kleine Gemeinschaft wie eine Sekte, die es bis in die Nachrichten schaffen wird ...

Ach, ich wollte dieses Buch mit seinem schönen Cover unbedingt mögen! Leider konnte mich diese Geschichte aber nur bedingt in ihren Bann ziehen.
Diese ganzen Verschwörungstheorien haben mich irgendwann genervt. Traurig, fand ich, wie die Familie Claire im Stich ließ, ja, sie nicht einmal hat ausreden lassen.
Gefallen hat mir die Sprecherin des Hörbuches Marion Elskis, sie hat Claire wirklich eine passende Stimme gegeben.

Lese/Hörempfehlung für diejenigen, die Verschwörungstheorien lieben, an Übermenschliches glauben oder ein Summen hören.
2/ 5

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Schöne Sprache, aber leider nicht meins.

Taube und Wildente
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Taube und Wildente
Martin Mosebach

Farblos kommen die Personen daher, dabei ist die Sprache des Romans alles andere als grau, schwarz oder weiss: Poetisch und elegant schreibt Martin Mosebach über das ...

Taube und Wildente
Martin Mosebach

Farblos kommen die Personen daher, dabei ist die Sprache des Romans alles andere als grau, schwarz oder weiss: Poetisch und elegant schreibt Martin Mosebach über das Familientreffen in La Chaumière, in der französischen Provence, auf dem traumhaften Anwesen, das einst Cornelius de Kesel gehörte. De Kesel, bereits verstorben, übergab sein Hab und Gut wohlweislich nicht seinen zwei Töchtern, sondern gründete vor seinem Tode eine Stiftung. Diese wird verwaltet, denn das Vermögen umfasst auch eine grosse Kunstsammlung.
Um diese Kunstsammlung geht es schlussendlich. Poetische Dialoge und Monologe füllen das Buch, das einzige was bleibt, sind bunte Beschreibungen der Bilder, der Rest bleibt grau.

Ein Kunstroman - eine Hommage an die Kunst, allerdings eine Verwirrung in meinem Kopf. Eine Handlung im klassischen Stil konnte ich nicht erkennen, eher eine Bildbetrachtung von Otto Scholderers „Tote Feldtaube und Wildente“ in Öl auf Leinwand, durchgeführt von einer illustren Gesellschaft.

2/ 5 für eine wunderbare Sprache. Leider war es nicht meins.

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Veröffentlicht am 02.10.2022

Nicht meins

Eine Liebe in Pjöngjang
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Eine liebe in Pjöngjang
Andreas Stichmann ...

… hat es auf die #longlist2022 geschafft. Warum, ist mir ein Rätsel. Die Sprache reicht von poetisch bis gewöhnlich:

„In einer Affenanstrengung streifte ...

Eine liebe in Pjöngjang
Andreas Stichmann ...

… hat es auf die #longlist2022 geschafft. Warum, ist mir ein Rätsel. Die Sprache reicht von poetisch bis gewöhnlich:

„In einer Affenanstrengung streifte der Mond eine Wolke ab, um ihnen zuzusehen.“ (Tolino S. 81)

Möchtet ihr noch ein Beispiel?

„Bald zogen sich rote Striemen über das Fleisch, unter dem sich drachenhaft die Wirbelsäule versteckte. Es war eine Wellnessmassage von unzeitgemäßer Härte. Der Wind feuerte sie kalt und heiß an. In Claudias ausgestreckter Tatze steckte die Schnapsflasche. (Tolino S. 83)

Hmmm … Nicht mein Geschmack von Poesie.

Aber worum geht es überhaupt?

Die 50-jährige Claudia Aebischer reist mit einer Delegation nach Pjöngjang um dort an den Feierlichkeiten, der Eröffnung einer Deutschen Bibliothek, teilzunehmen.
Diese Reise soll ihre Letzte sein, anschließend möchte sie sich zur Ruhe setzen.
Dort angekommen, trifft sie auf Sumni, Germanistin, Dolmetscherin und Agentin der DVRK und verliebt sich in sie. Zwei grundverschiedene Kulturen, die aufeinander treffen.
Ob diese Liebe bestehen kann, müsst ihr selber herausfinden.


Von mir gibt es 2/ 5 Sterne und auch nur deshalb, weil der Autor die karge, distanzierte und empathielose Stimmung einfangen konnte, die in Nordkorea herrscht.

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Veröffentlicht am 11.09.2022

Zu Beginn lustig, später nur noch grässlich!

Ein Sommer in Niendorf
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Roth über seine Tochter:
„Fiona ist, man muss es leider so sagen, missraten, verkorkst und zwar grundlegend verkorkst. Irgend'was ist schiefgelaufen. Beim Gen-Roulette die Null erwischt. Unbekannter Defekt. ...

Roth über seine Tochter:
„Fiona ist, man muss es leider so sagen, missraten, verkorkst und zwar grundlegend verkorkst. Irgend'was ist schiefgelaufen. Beim Gen-Roulette die Null erwischt. Unbekannter Defekt. Seltene Störung, verwobener Webfehler.
Unausstehlich mit 2, unsympathisch mit 4, unerträglich mit 8, zum Kotzen mit 16. (…) In unendlichen Weiten von Fionas Gehirn müssen jede Menge Synapsen verschmokelt sein und jetzt fahren die Transmitter Achterbahn, arrogant, selbstgerecht, humorbefreit und dauerbeleidigt, glaubt sie, das Universum existiere einzig und allein zu dem Zweck, ihre Bedürfnisse und Wünsche zu erfüllen. Im Laufe der Jahre wuchs ihr Missmut, wodurch er so umfassend wurde, dass kein Kraut mehr dagegen gewachsen ist. (…) Und so sass er nach einem knappen halben Jahr wieder seiner Feindin gegenüber, vielleicht die Enttäuschung seines Lebens. Als sie in der Pubertät das Mondkalbstadion erreichte, als aus ihr ein übergewichtiges, pickliges Wesen wurde, die Verhässlichung sie noch unerträglicher machte, fiel endgültig der Vorhang zwischen ihnen.“ (Section 7)

Ein Sommer in Niendorf
Heinz Strunk,
gelesen vom Autor

Der alternde Jurist und Schriftsteller Roth mietet sich in einem kleinen Zimmer in Niendorf an der Ostsee ein. Hier möchte er ein Buch bestehend aus Zeitzeugenberichten und Aufzeichnungen seiner Familie schreiben. Er hat sich extra dafür ein Vierteljahr freigenommen und freut sich darauf, einfach mal gar nichts zu tun, sich nur auf seine Familienbiografie zu konzentrieren.
Angekommen in Niendorf und gleich zu Beginn stellt Roth fest, dass der Verwalter seiner angemieteten Wohnung ein Alkoholproblem hat. Dessen Angebote am Mittag mal einen „zu zwitschern“ lehnt er zunächst ab.
Er ist ambitioniert, sein grosses Ziel ist es, mindestens fünf Stunden am Tag zu schreiben, doch schnell stellt er fest, dass seine Familiengeschichte eigentlich nicht spannend, sondern eher langweilig ist.
Immer öfter nimmt er die Trinkangebote seines Verwalters jetzt an und merkt gar nicht, wie er bereits in einem Hamsterrad sitzt, welches sich zu drehen begonnen hat.

Was vielversprechend, mit sarkastischen Humor begann, artete völlig aus.
Während ich am Anfang noch über den Humor lächeln konnte, hätte ich am liebsten 21 Seiten vor Buchende abgebrochen. Roth ist ein Narzisst. Frauen sieht er entweder als Sexobjekte oder wertet diese an ihren nicht perfekten Körpermerkmalen ab:

Roth über eine beleibte Jugendliche am Strand:
„Das Entlein hat ein gelbes dummes Gesicht, voller bläulicher Aknespuren. In ihrem schlappen Badeanzug sieht sie aus, wie eine zerquetschte Nektarine. Schlaffe Arme, schlaffer Mund, schlaffer Blick. Die käserartigen schweren Lieder hängen auf Halbmast. Weil sie aussieht wie sie aussieht, mag sie sich nicht ausziehen. Vielleicht ist sie die Schwester oder Cousine von irgendjemand. Eine, die man aus Mitleid mitnimmt und dann irgendwo vergisst.“ (Section 6)

Beleidigungen, in einer Fäkalsprache, werden hier aneinandergereiht. Weder Niendorf, noch Niendorfer Lokalitäten kommen hier gut weg.

Die Idee, dass ein Hamburger dieses Buch liest, finde ich phänomenal. Aber nicht jeder Autor ist ein guter Hörbuchsprecher.
Strunk rattert in seinem Hamburger Akzent das Buch nur so runter. Man könnte meinen, dass ihm für Schnelligkeit ein Preis in Aussicht gestellt wurde! Ich hoffe, dass es nicht der Deutsche Buchpreis 2022 ist!

Völlig zu Unrecht auf der Longlist!
2/ 5

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