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Veröffentlicht am 11.05.2021

Nicht verzichten, sondern bewusst handeln

Was, wenn wir einfach die Welt retten?
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Der Status quo ist nicht unantastbar. Warum denken viele, dass durch bewusstes Handeln die eigenen Bedürfnisse beschnitten werden? Technologien verändern, verbessen sich, warum sollten diese nicht auch ...

Der Status quo ist nicht unantastbar. Warum denken viele, dass durch bewusstes Handeln die eigenen Bedürfnisse beschnitten werden? Technologien verändern, verbessen sich, warum sollten diese nicht auch genutzt werden, eine Chance gegeben werden und dadurch der Klimakrise entgegengewirkt werden?
In 8 thematisch gegliederten Teilen nimmt uns Frank Schätzing mit in den Thriller, in dem wir alle tagtäglich stecken – die Klimakrise. Leider durch Corona weit in den Hintergrund geraten, in den Medien nicht mehr aufgegriffen und das Demonstrieren hierfür untersagt. Daher finde ich es ganz großartig, dass Frank Schätzing seine Popularität nutzt, um dieses existenzielle Thema wieder in das Bewusstsein von uns Menschen zu bringen. Er schreibt fesselnd, nimmt uns mit auf die Reise zu den Problemzonen der Welt und lässt den Leser Teil der Geschichte (eigentlich ist es keine Geschichte, sondern die Realität) werden. Nicht mit erhobenen Zeigefinger, sondern bildhaft beschreibt er die existierenden Probleme ebenso wie solche, die noch auf uns zukommen werden. Aber er bietet auch gleichzeitig Lösungsansätze an. Für mich heißen diese: nicht verzichten, aber bewusst handeln. Und sich auch einmal (mehr) über die Folgen Gedanken machen. Die Veränderung beginnt im Kleinen – bei mir.
Ich habe mich beim Lesen richtig gut unterhalten gefühlt, auch bei diesen ersten Themen versteht es Schätzing mit Humor, aber auch etwas zynisch den Leser für sich zu gewinnen. Fundiert recherchiert lässt sich das Buch spannend aber auch leicht verständlich lesen.

Konsequenter Weise wurde das Buch klimaneutral gedruckt und ohne Schutzfolie ausgeliefert. Außerdem unterstützt man beim Kauf das Buchen-Urwaldprojekt.

Ich hoffe wirklich sehr, dass dieses Buch eine Masse an Menschen erreicht, die Thematik wieder in die Öffentlichkeit gerückt wird und daraus interessante, konstruktive Diskussionen entstehen.

Von mir gibt es 5 Sterne – lest es.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.04.2021

Freunde der Kriminalromane kommen uneingeschränkt auf ihre Kosten

Mord am Tiber
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Inmitten der italienischen Hauptstadt Rom findet sich die Deutsche Polizeibeamtin Diana Brandt wieder. Aufgrund der politischen Brisanz wird sie als Beobachterin bei den Ermittlungen zu dem brachialen ...

Inmitten der italienischen Hauptstadt Rom findet sich die Deutsche Polizeibeamtin Diana Brandt wieder. Aufgrund der politischen Brisanz wird sie als Beobachterin bei den Ermittlungen zu dem brachialen Mord eines deutschen Kardinals, der im Vatikan tätig war, abkommandiert. Der Mörder bediente sich einer antiken, altrömischen Methode: der Geistliche wurde vom Tarpejischen Felsen gestoßen, wie es in der Antike mit Verrätern geschehen war. Als ein zweites Mordopfer ebenfalls auf antike Weise ermordet vorgefunden wird befürchten Diana und ihr italienischer Ermittlungskollege Riccardo das Schlimmste: ein Serientäter treibt ihn Rom sein Unwesen.
Rafael Kühn besitzt einen ganz fantastischen Schreibstil. Er schafft es, die Spannung schon von Beginn an aufzubauen ohne dabei dem Leser das Gefühl zu geben durch die Geschichte zu hetzen. Ganz großartig fängt er die Stimmung der Charaktere ein, Gefühle, Gesten und zwischenmenschliches. Und über der gesamten Geschichte schwebt Dianas Vergangenheit, die sie so vergeblich versucht von sich abzuschütteln.
Die Morde bzw. Mordmethoden haben eine morbide Faszination auf mich ausgeübt, ich konnte kaum erwarten zu erfahren, was dahinter steckt. Man weiß gar nicht in welchem Milieu man den Täter vermuten sollte. Bis zum Schluss war ich ahnungslos. Doch dann setzten sich die Puzzleteile zusammen und alles ergab einen Sinn.
Für mich ist ‚Mord am Tiber‘ ein rundum gelungener Kriminalroman, und ich werde den Autor Rafael Kühn auf alle Fälle im Auge behalten, damit ich keine Veröffentlichung von ihm verpasse.
Ich sage: 5 Sterne und unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 26.04.2021

Gemütlich, unaufgeregt mit einem Hauch französischem Flair

Mord auf Provenzalisch
5

‚Mord auf Provenzalisch‘ ist das zweite Buch des Autorenduos Serena Kent. Die Reihe beginnt mit ‚Tod in Saint Merlot‘ worin unsere Hauptfigur Penny aus England sich in die Landschaft und das Leben in der ...

‚Mord auf Provenzalisch‘ ist das zweite Buch des Autorenduos Serena Kent. Die Reihe beginnt mit ‚Tod in Saint Merlot‘ worin unsere Hauptfigur Penny aus England sich in die Landschaft und das Leben in der Provence verliebt und kurzerhand nach Frankreich zieht.

Im 2. Band der Reihe hat Penny nun in Frankreich Fuß gefasst, sich einige Freunde gemacht und schmachtet verschiedene Männer an, was ich persönlich nicht ganz nachvollziehen konnte. Wahrscheinlich soll es die Lebensfreude und die neue Freiheit von Penelope unterstreichen. Unsere Hobby-Ermittlerin wird ungewollt und zufällig Zeugin eines Zusammenbruchs eines Künstlers, der später im Krankenhaus stirbt. Mit ihrem Halbwissen als frühere Assistentin in der Rechtsmedizin stellt sie sofort fest: hier stimmt etwas nicht und beginnt auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Inmitten dessen bekommt sie Besuch von ihren undankbaren Stiefkindern und unerzogenen Stiefenkeln. Was absolut keinen Mehrwert zur Geschichte beiträgt. Ebenso wird sie von ihrer besten Freundin gegen Ende des Buches besucht, von der Penny schnell genervt ist.
Mein Fazit: die Charaktere bleiben flach und unscheinbar. Leben wurde ihnen nur wenig eingehaucht, denn viele spielen nur kurz eine Rolle. Um mit der ein oder anderen Person zu sympathisieren oder gar ins Herz zu schließen bekommen sie zu wenig Raum.
Auch die herrliche Kulisse der Provence hätte für meinen Geschmack mehr ausgearbeitet werden können. Hier eilt Penny von einem Ort zum nächsten, ohne, dass man sich als Leser angekommen fühlt.
Die Geschichte nimmt ab der Hälfte an Fahrt auf, jedoch ist das Ende verwirrend und lässt mehr Fragen offen als gelöst wurden.
‚Mord auf Provenzalisch‘ würde ich als cosy crime einstufen. Gemütlich, unaufgeregt mit einem Hauch französischem Flair. Daher gibt es von mir 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
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  • Handlung
Veröffentlicht am 17.04.2021

Spannender 2. Fall für das Ermittlerteam

Enna Andersen und die Tote im Mai
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Im Band 2 der Reihe "Enna Andersen" geht es spannend einher. Das Ermittlerteam um Enna Anderson beschäftigt sich mit Cold Cases, als Fälle, die schon längst in der Vergangenheit liegen und noch nicht aufgeklärt ...

Im Band 2 der Reihe "Enna Andersen" geht es spannend einher. Das Ermittlerteam um Enna Anderson beschäftigt sich mit Cold Cases, als Fälle, die schon längst in der Vergangenheit liegen und noch nicht aufgeklärt werden konnten. In diesem Fall geht es um eine Studentin, die vor knapp 20 Jahren erst verschwunden, und dann tot aufgefunden wurde.
Während der Ermittlungen stoßen die Kriminalbeamten auf einen unglaublichen Hintergrund, der frisch nach der Tat nicht zur Sprache kam. Und trotzdem ist es unglaublich schwer für Enna, Pia und Paulsen die Abläufe zu rekonstruieren und beteiligte Personen ausfindig zu machen.
Ich fand das Buch spannend geschrieben und konnte es nicht aus der Hand legen. Auch wenn man den ersten Teil der Reihe nicht gelesen hat kommt man gut in die Geschichte und findet sich in Norddeutschland mit den Beamten in der kleinen Küche zur Lagebesprechung wieder.

Für mich ist "Enna Andersen und die Tote im Mai" von Anna Johannsen ein sehr gelungener Kriminalroman den ich gerne meine Leseempfehlung ausspreche.
5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 11.04.2021

Wiederauflage zweier Romane in einem Band

Wie Leuchtfeuer in der Nacht
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In dem Buch ‚Wie Leuchtfeuer in der Nacht‘ wurden die Romane ‚Liebesglück auf der Blumeninsel‘ sowie ‚Wohin die Zeit uns treibt‘ in einem Doppelband veröffentlicht.

‚Liebesglück‘ umfasst 152 Seiten, ...

In dem Buch ‚Wie Leuchtfeuer in der Nacht‘ wurden die Romane ‚Liebesglück auf der Blumeninsel‘ sowie ‚Wohin die Zeit uns treibt‘ in einem Doppelband veröffentlicht.

‚Liebesglück‘ umfasst 152 Seiten, also eher eine kurze Geschichte, in der die junge Laine aus dem fernen Paris nach Hawaii fliegt, um ihren Vater zu treffen. Ihr halbes Leben hatten sie keinen Kontakt, daher ist der Geschäftspartner Dillon entsprechend skeptisch über das plötzliche Auftauchen der hübschen, so langen verloren geglaubten Tochter seines Freundes und Mentor.
Das Buch wurde bereits 1982 veröffentlicht und entsprechend antiquiert sind manche Ansichten und Beschreibungen. Insbesondere die Rollenbilder sind doch zu sehr veraltet und mittlerweile überholt. Da hätten wir Dillon, den smarten Casanova mit dem Herz am rechten Fleck, der sich einfach nimm was er will und die junge, unerfahrene Laine, die regelmäßig vor Scham errötet.
Die Geschichte bietet vor der Kulisse Hawaiis eine leichte Story, die etwas aus der Zeit gefallen ist.
‚Wohin die Zeit uns treibt‘ ist mit einer Seitenanzahl von 225 etwas länger. Hierbei handelt es sich um den 4. Teil der O'Hara Reihe, welcher im Jahr 1990 veröffentlicht wurde. Im Mittelpunkt steht Terence O’Hara. Als letzten Hoffnungsschimmer wendet sich eine junge Frau an den unkonventionellen Geheimagenten – ihr Bruder wurde entführt.
Diese Geschichte hatte mir besser gefallen als ‚Liebesglück‘ denn es passiert eindeutig mehr. Durch den Geheimagentenhintergrund wird sogar sowas wie Spannung erzeugt. Schön ist auch die Kulisse von Mexiko bzw. Marokko. Hier gibt es wenigstens ein einigermaßen starkes Frauenbild. Diesen Teil kann man nach meinem Empfinden auch lesen, wenn man die drei vorherigen Bänder der Reihe nicht kennt.
Diesen Doppelband kann man lesen, wenn man hinter exotischen Kulissen einfach abschalten mag. Die leichten Geschichten lassen sich schnell und einfach lesen.
Für mich geben die Geschichten 3 Sterne her.