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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2022

romantisch aber auch sehr bedrückend

Die Wiege der Hoffnung
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Luise ist Jüdin in Berlin. Sie lebt in behüteten Verhältnissen auf, ihre Eltern haben eine Apotheke und gehören damit der Oberschicht an. Sie verstehen sich als Deutsche, haben einen deutschen ...

Luise ist Jüdin in Berlin. Sie lebt in behüteten Verhältnissen auf, ihre Eltern haben eine Apotheke und gehören damit der Oberschicht an. Sie verstehen sich als Deutsche, haben einen deutschen Pass. Doch sowohl Luise als auch ihr Bruder Hans bekommen es immer wieder in der Schule zu spüren, wie sich das Klima ändert... An der Schule geht noch ein Jude zur Schule, der sich aber nicht offen zum Judentum bekennt, Emilio, ein Italiener aus Apulien, den dessen Familie der Handel mit Olivenöl nach Deutschland bringt. Er verliebt sich in Luise. Das Buch erzählt von ihrer Liebe, aber auch ganz viel von den Familien der beiden. Ihre Geschichte wird erzählt bis zum Kriegsende. Dabei werden einige einschneidende Erlebnisse der Zeit damals sehr anschaulich und glaubhaft eingebaut.
Was mir an dieser Geschichte besonders gefallen hat, ist die Vielschichtigkeit der Charaktere. Kein Charakter bleibt makellos, von Glorifizierung sind wir weit entfernt. Jeder hat auf seine Weise etwas gemacht, das ethisch fragwürdig ist und unter anderen Umständen als schwierig zu beurteilen wäre. Emilio hat von Anfang an bewusst gelogen, um nicht als Jude aufzufallen etwa. Luise lässt sich auf ein fragwürdiges Angebot ein und handelt mit enteigneter Kunst. Das sind nur einige Beispiele und eher aus dem Anfang des Buches, um die Spannung nicht zu nehmen..
Diese Sichtweise auf die Zeit und die Charaktere gefiel mir gut. Es wurde deutlich, dass keiner recht vom anderen wusste, und jeder auf seine Weise versuchte, sich zu arrangieren. Ehrlich zu sein, schien fast unmöglich. Wem sollte man vertrauen? Wer wusste von welchen Absprachen? Wer durfte die Abstammung kennen? Wer die jeweilige Funktion des anderen?
Das ganze war in eine wunderschöne Erzählung gepackt, die auch von der Liebesgeschichte gerahmt war. Man darf sich davon aber keine prickelnden Liebesszenen oder ähnliches erwarten. Der Schwerpunkt des Buches liegt definitiv auf dem Lebensschicksal der Hauptprotagonisten. Dieses wird auf so berührende Weise erzählt, dass die Figuren einem richtig ans Herz wachsen und ihre Schicksalsschläge einem nahe gehen. Mir zumindest ging das Schicksal von Luise und Emilio sehr ans Herz. Ich hab mit ihnen bis zum Schluss mitgefiebert und kann nur sagen, es bleibt spannend bis zum Schluss!

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Veröffentlicht am 28.11.2022

Traurig und romantisch zugleich

Under Flowing Stars
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In "Under flowing Stars" geht es um Sara und Jonas, die sich nach der Flutkatastrophe im Ahrtal kennenlernen. Ihre Geschichte ist unabhängig von Band 1 lesbar, ich kannte ihn auch nicht.



Sara ist alleinerziehende ...

In "Under flowing Stars" geht es um Sara und Jonas, die sich nach der Flutkatastrophe im Ahrtal kennenlernen. Ihre Geschichte ist unabhängig von Band 1 lesbar, ich kannte ihn auch nicht.



Sara ist alleinerziehende Mutter einer sechsjährigen Tochter, die sie über alles liebt. Mit ihr wohnt sie im Ahrtal. Dort hat sie, auch um mehr für ihre Tochter dazusein, beschlossen, sich selbstständig zu machen und ein Café zu öffnen. Dies lief dann aber schwerer als erwartet an wegen der Pandemie. Nun erlebt sie mit ihrer Tochter einen weiteren Schicksalsschlag. Das Ahrtal wird durch eine Flutwelle nach anhaltendem Regen bis in den 1 Stock geflutet. Sara und ihre Tochter überleben das Unglück auf dem Dachboden und stellen sich vor, auf eine einsamen Insel zu sein. Am nächsten Tag stehen sie vor den Trümmern, müssen evakuiert werden und sich mit Versicherungsfragen herumschlagen.



Jonas lebt in Hamburg als Kaufhausdetektiv. In der Arbeit ist er ziemlich unglücklich. Als von der Katastrophe im Ahrtal hört, meldet er sich krank und fährt mit seinem Freund ins krisengebiet. Vor Ort lernt er Sara kennen und versucht mit vielen weiteren Helfern, die Trümmer und den Dreck zu beseitigen. Er lernt auch eine Organisation kennen, sie sich um die Aufbauarbeiten kümmert.



April Wynter hat ein schreckliches Ereignis zum Anlass für dieses Buch genommen. Sie hat das auf wundervolle und einfühlsame Weise beschrieben, dennoch viel es mir über manche Strecken schwer, darüber zu lesen. Zu nahe sind die Bilder der Katastrophen von damals und dem letzten Jahr direkt bei uns. Die Liebesgeschichte macht das ganze hoffnungsvoller. Es wird aus der Sicht von Sara und Jonas erzählt, so kommt keine Langeweile auf. Zwischendrin sind Geschichten von Betroffenen abgedruckt - das unterbricht den Erzählfluss etwas, macht das Buch aber auch authentischer. Grundsätzlich ist der Erzählstil der Autorin sehr schön einfühlsam, aber auch nicht schönredend. Es ist schockierend und wachrüttelnd auf der einen Seite, dann aber auch wieder hoffnungsvoll - nämlich immer dann, wenn es um den Zusammenhalt geht!

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Veröffentlicht am 24.11.2022

Sehr schöne Geschichte für den Advent

Spekulatius, der Weihnachtsdrache
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Spekulatius der Weihnachtsdrache erzählt die Geschichte von Mats. Mats erlebt seine erste Adventszeit ohne großen selbstgebastelten Adventkalender mit vielen Überraschungen. Stattdessen gibt es einen besinnlichen ...

Spekulatius der Weihnachtsdrache erzählt die Geschichte von Mats. Mats erlebt seine erste Adventszeit ohne großen selbstgebastelten Adventkalender mit vielen Überraschungen. Stattdessen gibt es einen besinnlichen Adventkalender mit Sprüchen. "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne" steht da hinter dem ersten Kästchen. Wie ihr euch denken könnt, interessant ist für Mats anders. Er möchte wieder so einen Kalender wie früher. Seine Schwester hat noch so einen und freut sich sehr darüber. Missmutig geht er zum Antiquitätenladen. Die Verkäuferin erlaubt ihm, sich etwas aus der Schatzkiste auszusuchen. Er entscheidet sich für ein golden glänzendes Ei. Ziemlich geheimnisvoll. Schon am 2. Dezember erfahren die Kinder dann, was sich dahinter verbirgt, denn das Ei zerbricht, als ein Drache daraus schlüpft.
Mats gibt ihm den Namen Spekulatius und füttert ihn fleißig mit Lebkuchen. Seine Schwester kommt schon bald hinter das Geheimnis, doch vor den Erwachsenen versuchen sie, den Drachen geheimzuhalten. Gar nicht so einfach bei seinem unbändigen Hunger auf Lebkuchen

Gemeinsam erleben sie eine unvergessliche Adventzeit mit dem Weihnachtsdrachen. Was sie alles so erleben, das müsst ihr selbst lesen

Meine Meinung:
Das Buch ist einfach toll! Es ist aufregend, aber nicht zu aufregend, dass man sich fürchten oder gruseln müsste. Ich finde den Satzbau und die Sprache kindgerecht, aber nicht kindisch. Auch die Illustrationen sind total ansprechend und fangen die Personen und Emotionen super ein. Sie sind farbenfroh und passen super zum Advent.
Das Buch is ideal für den 5 und 7 Jahre alten Sohn! Ich freue mich schon total, ihnen das Buch diesen Advent vorzulesen!

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Veröffentlicht am 20.11.2022

schönes weiteres Werk von Ali Hazelwood

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
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Wie wichtig Mentor*innen in der Wissenschaft sind, ist mir aus meiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung bewusst. Als Frau in einem männerdominierten Fach sicher umso mehr. Schlimm, wenn diese dann ...

Wie wichtig Mentor*innen in der Wissenschaft sind, ist mir aus meiner eigenen wissenschaftlichen Ausbildung bewusst. Als Frau in einem männerdominierten Fach sicher umso mehr. Schlimm, wenn diese dann stirbt. Doch sie hinterlässt ihrer Anvertrauten etwas großes. Ein Haus. Es scheint perfekt für Mara, die in der neuen Stadt gerade erst einen Job bekommen hat. Wäre da nicht ein Haken an dem Haus: Es gehört ihr nicht allein, sondern ebenso Liam - er war mit Maras Mentorin verwandt. Dennoch gehört er für Mara zu den Feinden, denn: er arbeitet genau dafür, wogegen Mara ankämpft. Auch will Liam Mara gleich loswerden und bietet ihr Geld, was den Start auch nicht gerade besser macht.

Ich habe das Buch zu lesen begonnen, weil mich die Autorin mit "theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe" und "das irrationale Vorkommnis der Liebe" mit ihrem Erzählstil und ihrer Art, die Geschichte zu entwickeln, in ihren Bann gezogen hat. Dieses Werk hat mich wieder voll und ganz in den Bann gezogen. Mara war mir auf Anhieb sympathisch. Sie brennt für ihren Beruf, ist engagiert und mutig. Auch Liam ist in vielem sehr verständlich dargestellt. Die Geschichte zwischen den beiden entwickelt sich sehr schön und ist spannend zu verfolgen. Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 20.11.2022

wunderschönes Bilderbuch mit kräftigen Illustrationen

Rote Robin
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Die Geschichte beginnt mit einem Ei, das aus einem kleinen Nest rollt und zu einer Mäusefamilie kommt. Dem Ei entschlüpft ein kleines Rotkehlchen, dass diese Robin, taufen. Es wächst bei der Mäusefamilie ...

Die Geschichte beginnt mit einem Ei, das aus einem kleinen Nest rollt und zu einer Mäusefamilie kommt. Dem Ei entschlüpft ein kleines Rotkehlchen, dass diese Robin, taufen. Es wächst bei der Mäusefamilie auf. Doch der Winter ist hart für die Mäusefamilie. Sie haben Hunger und wollen Kuchenkrümel oder Kekskrümel stibitzen. Rote probiert auch ihr Glück und halt dich an die Anweisungen, doch: so sehr sie sich auch bemüht, sie ist einfach nicht geschickt im Krümel-Stibitzen und macht die gefährliche Katze auf sich aufmerksam, sodass sie unverrichteter Dinge fliehen muss. Robin möchte ihrer Familie unbedingt zeigen, dass eine richtige Maus in ihr steckt. Ob das gut geht? Zum Glück ist sie dabei nicht allein und hat ihre Familie und ihre Freundin die Elster, die den Glitzer des Hauses zu Weihnachten besonders gernhat.

 

Meine Gedanken zum Buch:

Ich muss gestehen, dieses Buch war bei mir keine Liebe auf den ersten Blick. Ich blieb irgendwie oft beim Namen hängen und konnte anfangs nicht so flüssig lesen. Doch je öfter ich das Buch las und die in den Illustrationen versank, desto besser gefiel mir das Buch. Und desto klarer wurde mir die schöne und tröstende Botschaft des Buches: Man kann sich nicht verbiegen. Das Rotkehlchen wird nichts erreichen, wenn sie ständig versucht, das Mäuschen zu sein. Sie muss lernen, sie selbst zu sein, und als sie selbst ist die großartig! Sich selbst zu akzeptieren, darum geht es letztlich in diesem wunderschön illustrierten Buch. Wenn ihr einen Blick ins Buch werfen wollt, schaut mal auf die Seite vom Verlag, da sind zwei drei Seiten abgebildet. Mit haben die Illustrationen super gefallen, sie stehen teils in krassem Gegensatz zum Text anfangs, was aber total passend ist, denn auch wenn sich Rote Robin sagt, sie schleicht leise wie eine Maus und hinterlässt keine Spuren, tappst sie mit erhobenem Haupt durch das Haus, wie man es von einem Küken erwarten würde. Wirklich herzerwärmend und wunderschön illustriert!

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