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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2023

sehr gelungener Ferienband

Die Schule der magischen Tiere. Endlich Ferien 7: Max und Muriel
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Max ist ja in der Serie der Schule der "Streber", im Buch netter ausgedrückt mit dem Titel der Professor. Dass er im Urlaub etwas macht, wo es auch um Wissen geht, hab ich mir schon gedacht. Ein Urlaub ...

Max ist ja in der Serie der Schule der "Streber", im Buch netter ausgedrückt mit dem Titel der Professor. Dass er im Urlaub etwas macht, wo es auch um Wissen geht, hab ich mir schon gedacht. Ein Urlaub in einer Studenten-WG bei der Schwester ist schon eine coole Sache, wie sich herausstellt. Und auch wenn einiges anfangs chaotisch erscheint und zu allem Überfluss auch noch der schlimme Moderator aus Top oder Flop wieder auftaucht, findet Max doch Gefallen an seinem Urlaub in der Stadt bei seiner Schwester - auch wenn es nicht Ägypten ist, wie er es sich gewünscht hätte, wenn da nicht so viel beschäftigte und chaotische Eltern wären...

Margit Auer schafft es auch in diesem Band, eine Lebensrealität von Schüler:innen einzufangen. Ferien bedeutet nämlich nicht zwangsweise, dass die Eltern auch frei haben und Zeit haben. Max Eltern jedenfalls sind ja eigentlich ganz liebevoll, aber auch sehr chaotisch und so beschäftigt, dass ein Urlaub gerade nicht drin ist. Da zu der Schwester, die man nur sehr selten sieht und eigentlich auch wenig weiß, zu fahren, ist sicher mutig und alleine die Fahrt alleine ist bereits ein Abenteuer und auch eine Herausforderung. Das würde sich auch sicher nicht jedes Kind in dem Alter trauen. Ich finde Max hier auch gut getroffen. Ein hochbegabtes Kind, dass dennoch eigentlich ein Kind bleibt, mit allen Ängsten und Zweifeln, die so dazugehören. Dessen Kind-sein von manchen Erwachsenen aber aufgrund seiner Klugheit dann auch übersehen wird. Ich finde das total spannend, wie das geschildert wird. Max neue Freunde waren mir jedenfalls gleich sympathisch. Muriel nimmt in diesem Buch auch eine ganz besondere Rolle ein und schafft es wieder, für Max dazusein und ihm Mut zuzusprechen. Auch Max' Schwester und ihre WG fand ich witzig. Es erinnnert mich an die eigenen Studentenzeit und ich finde, das Leben in der WG wurde perfekt getroffen, ebenso der Abnabelungsprozess zu den Eltern - wer traut sich schon seinen Eltern zu sagen, dass er Stinkekäse so gar nicht mag, wenn sie selbst doch so große Freude haben, ihn herzuschenken? So sind in diesem Buch wieder viele Themen gut angeschnitten und in einer spannenden und lustigen Geschichte verpackt!

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Veröffentlicht am 11.06.2023

spannend und ernüchternd mit wenig Hoffnung

Die Wölfe von Pompeji
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Die Wölfe von Pompeji entführt in die Antike, genauer gesagt ins Jahr 74. Wir begleiten die Wölfinnen, allesamt Sexsklavinnen, ein halbes durch ihr trostloses Leben unter dem Sklavenhalter Felix. Amaris ...

Die Wölfe von Pompeji entführt in die Antike, genauer gesagt ins Jahr 74. Wir begleiten die Wölfinnen, allesamt Sexsklavinnen, ein halbes durch ihr trostloses Leben unter dem Sklavenhalter Felix. Amaris ist dabei die Hauptprotagonistin, aber auch von den anderen Damen erfährt man so einiges, ebenso wie von den Männern des Hauses.
Amaris Geschichte hat mich sehr berührt, aber auch sehr traurig gemacht. Die Geschichte der Prostituierten damals ist schlimm, und sie hat mich zutiefst mit Trauer und Wut erfüllt. Was mir gut gefallen hat, waren die vielen eingestreuten Zitate. Denn: jedes Kapitel wurde von einem Zitat oder Grafiti der Antike eingeleitet. Auch die Namen fand ich persönlich sehr ansprechend. Ich fand sie gut gewählt und teilweise sehr zynisch - wie etwa bei dem "glücklichen" Felix, der kalt und verbittert wurde. Als jemand, der die beiden antiken Sprachen mal gelernt hat vor langer Zeit, fand ich sowohl die griechischen und lateinischen Einflüsse in das Buch sehr gut gewählt und treffend. Auch die Schauplätze Pompejis sind sehr gut recherchiert und ich sah einiges wieder bildlich vor mir, das ich damals besucht habe. Was mir weniger gut gefiel, was die Grundstimmung des Buches. Das Buch zeigt wunderbar auf, wie das Leben eines Sklavin damals aussah. Es lässt dadurch aber auch nicht träumen. Für die Frauen scheint alles hoffnungslos, an ihnen geht kein Schicksalsschlag vorbei. Sie erleben Gewalt, Tod, Hunger, sind total ausgeliefert und werden von niemandem wahrgenommen. Immer wieder gibt es einige Momente, wo man doch wieder zu hoffen wagt... Auch der Erzählstil machte das für mich nicht besser. Er wirkte zwischenzeitlich fast ein wenig kalt für mich und etwas distanziert. Ich hab mir zumindest ein wenig mehr Lichtblicke und kleine Freuden gewünscht. Auch hätte ich es interessant gefunden, wenn noch ein wenig mehr Kulturgeschichte eingeflossen wäre. Das machte das Buch für mich nämlich über weiter Strecken auch interessant, und ich hätte gerne mehr erfahren bzw. wäre gerne tiefer ins antike Pompeji eingetaucht. Dennoch sehr spannend und informativ.

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Veröffentlicht am 11.06.2023

spannender Ausflug voller Mythen

Atlas der verborgenen Welten
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Der Atlas der verborgenen Welten lädt Kinder ab 10 Jahren ein, sich voll und ganz auf Abenteuer und Phantasie einzulassen und Orte zu besuchen, die wissenschaftlich nicht belegt sind, aber umso spannendere ...

Der Atlas der verborgenen Welten lädt Kinder ab 10 Jahren ein, sich voll und ganz auf Abenteuer und Phantasie einzulassen und Orte zu besuchen, die wissenschaftlich nicht belegt sind, aber umso spannendere Geschichten, Sagen und Mythen bieten. Denn wer kennt sie nicht, die Geschichten über Atlantis? Oder die hängenden Gärten von Babylon, die ja als antikes Weltwunder gelten? Auch Troja hat in diesen Atlas der verborgenen Welten Eingang gefunden als Beispiel für eine Stadt, die lange Zeit als nur mythisch gehalten wurde. Doch dann wurde sie 1871 wieder ausgegraben. Diese Sachinformationen werden super eingearbeitet in ein Buch voll Geschichten und Sagen und wunderschönen Bildern. Es ist wunderschön gestaltet und bietet eine bunte Palette an Orten, von denen für mich als Erwachsener durchaus einige auch nicht bekannt waren. Etwa Iram oder Dwarka (wo man auch ein wenig über den Hinduismus lernt). Viele Unterwasserwelten kannte ich nicht einmal vom Namen nach und sie warteten darauf, entdeckt zu werden.
Die Infors über die Babylon und Ninive etwa kann ich mir auch durchaus vorstellen, im Unterricht einmal einzusetzen und einzubauen. Sie sind auch anschaulich aufbereitet und historisch gut aufgearbeitet, dass es auch für Jugendliche spannend ist zu lesen. Ein sehr schönes und informatives Buch!

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Veröffentlicht am 10.06.2023

wunderschön stimmungsvoll, ruhig und leise

Sommertage im Quartier Latin
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Welche Länder verbindet man so unweigerlich mit dem Gefühl von Urlaub, Sommer und Schwerelosigkeit? Für mich gehört Frankreich definitiv zu diesen Ländern. Vor allem, wenn dann die französische Küche und ...

Welche Länder verbindet man so unweigerlich mit dem Gefühl von Urlaub, Sommer und Schwerelosigkeit? Für mich gehört Frankreich definitiv zu diesen Ländern. Vor allem, wenn dann die französische Küche und viele französische Worte eingebunden werden, wie in diesem Buch, kann ich richtig abschalten und abtauchen in eine ganz andere Welt. Dieses Mal führte mich dieses Abtauchen ins Quartier Latin nach Frankreich, wo Lola nach vielen Jahren Weltenbummlerdasein sich dazu entscheidet, zumindest auf Zeit für ihre Familie nach Paris zurückzukehren. Denn: Ihre Großmutter ist nach einer seltsamen Nachricht verschwunden und ihr Vater macht sich Sorgen...

Ich mochte die Erzählweise dieses Buches. Es hatte wirklich ein ganz eigenes Flair, und durch die vielen französischen Köstlichkeiten und Begriffe fühlte ich mich ganz so, als wäre ich selbst in Frankreich. Auch der viele Wein, der in diesem Buch geflossen ist, passte zu diesem Setting sehr gut. Die Charaktere waren anschaulich darstellt und ich konnte mich gut in die beiden Hauptcharaktere hineinversetzen. Auch, dass die Vergangenheit nach und nach entwirrt wurde, fand ich sehr stimmig. Für mich war das Buch ein wirklich schöner Ausflug mit ganz viel Romantik, Sommer und Frankreich!

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Veröffentlicht am 10.06.2023

sehr gelungene einfache Zusammenstellung

Die Kinder-Themen-Bibel
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Eine Kinderbibel ist immer ein besonders schwieriges Unterfangen, finde ich. Wie nahe bleibe ich am biblischen Urtext? Wo muss ich mich auch trauen, etwas zu entfremden oder wegzulassen, um auch den Kindern ...

Eine Kinderbibel ist immer ein besonders schwieriges Unterfangen, finde ich. Wie nahe bleibe ich am biblischen Urtext? Wo muss ich mich auch trauen, etwas zu entfremden oder wegzulassen, um auch den Kindern gerecht zu werden? An wen richte ich mich überhaupt? Wieiviel mag und kann ich voraussetzen über die Bibel und die Personen?

In dieser Kinderbibel wurde ein spannender Ansatz verfolgt. Die Bibel ist dreigeteilt in Ich (DU)- mein Gegenüber (DU UND DIE ANDEREN) - die Welt (DU UND DIE WELT). In jedem Abschnitt finden sich alt- und neutestamentliche Geschichten - somit wird sich schon ordentlich von der Vorlage entfernt. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Psalm, wobei sehr bekannte Texte hergenommen werden wie Ps 139, andere bekannte Texte, die Bilder enthalten, die stark erklärungsbedürftig sind oder kontextuelisiert werden müssen, aber nicht einfließen. So wir Psalm 46 eingesetzt, der sonst eher unbekannt ist, um Gottes Geborgenheit zu thematisieren, und nicht Psalm 23, dessen Hirtenbild heute keineswegs mehr selbsterklärend ist und auch sprachlich schwer ist.
Die aufgenommenen Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament sind durchwegs Klassiker, wie die Schöpfung, Kain und Abel, die Arche Noah, die Berufung Abrahams, Jakob und Esau, Josef und seine Brüder, David und Jonathan sowie die im Buch Josua geschilderte Geschichte vom Weg ins verheißene Land sowie einige neutestamentliche Geschichten (Jesus segnet die Kinder, Zachäus, Stillung des Sturmes, Gleichnis vom verlorenen Schaf, Emmaus, Taufe der Lydia). Spannend fand ich diese Zusammenstellung schon. Braucht es Kain und Abel in einer Kinderbibel? Zunächst würde jeder Religionspädagogie sagen: Nein, zu grausam. Wenn man aber schaut, wie die Geschichte eingebaut ist, macht es durchaus Sinn, sie zu erzählen. Denn: Hier ist die Überschrift: "Warum gibt es Krieg?" und da passt diese Geschichte halt wie die Faust aufs Auge, ebenso wie die Arche Noah auf die Frage: "Warum lässt Gott das zu". So findet eben jede dieser Geschichten Einzug in diese Themenbibel, weil sie zu einem Schlagwort passt und damit exemplarisch für etwas steht: Für einen Neuanfang, die Taufe, Freunschaft, Streit usw. Das macht diese Kinderbibel für mich so besonders. Natürlich findet man dadurch aber auch bei weitem nicht alles darin. Mir fehlte etwa Mose, oder auch Jesu Biographie für Weihnachten und Ostern - ein Moment, in dem vielleicht auch in sonst eher nicht so christlichen Haushalten einmal nachgelesen wird. Doch diesen Mut zur Lücke braucht es denke ich auch für eine gute Kinderbibel. Sie verfolgt ein Konzept, dass sich klar an der Lebenswelt orientiert und sagen möchte: Die Bibel kennt viele Situationen und Probleme, die wir heute haben, und erzählt von den Erfahrungen der Menschen vor langer Zeit damit. Und sie erzählt nicht nur, sie illustriert das Erzählte auch sehr schön, wie ich finde. Zumindest ich finde die Bilder sehr ansprechend!

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