Wolfspack
Durch Amaras Augen lernt man das römische Reich Mal von einer ganz anderen Seite kennen. Hier stehen nicht wie sonst die prunkvollen Schlachten, architektonsichen Meisterwerke oder die Politik im Vordergrund ...
Durch Amaras Augen lernt man das römische Reich Mal von einer ganz anderen Seite kennen. Hier stehen nicht wie sonst die prunkvollen Schlachten, architektonsichen Meisterwerke oder die Politik im Vordergrund - sondern das steinharte Leben der Unterschicht, von Sklaven und Prostituierten.
Durch ganz verschiedene Schicksals-schläge hat es Amara und die anderen Mädchen in die Wolfshöhle in Pompeji gespült, wo sie jetzt ihr Leben als Huren im Stadtbodell von Pompeji bestreiten müssen. Kein sehr schöner Alltag... trotz all der Gewalt und Ohnmacht über ihr Leben verlieren die Wölfinnen aber nicht die Hoffnung, sondern finden neue Stärke ineinander.
Ich bin fasziniert, wie gut Elodie Harper die Alltags-Gossen des römischen Reichs heraufbeschwört. Über die Architektur, Kultur, Sozialschichten, Politik - man könnte fast dort sein. Und das alles ohne den Fokus von Amaras Leben zu nehmen. Ein dickes Lob für diese wunderbar und liebevoll recherchierte und geschriebene Welt!
In ihrer Bordell-Zelle entscheidet sich Amara zu leben anstatt einfach nur zu überleben. Und greift dafür auf alle Mittel zurück, die sie hat. Sind wir mal ehrlich, im römischen reich sind das für eine junge Sklavin, die als Hure arbeitet, nicht gerade rosige Aussichten. Aber mit dem Rückhalt ihrer Freundinnen, ihrem Geschäftssinn, ihrer künstlerischen Ader, Glück und etwas Skrupellosigkeit gewappnet stellt sie sich dem Kampf mit ihrer Realität, ihrem Zuhälter und ihren Gefühlen.
Ein sehr gut geschriebener Roman, der mich auf allen Ebenen abgeholt und zu 100% mitgenommen hat. Sowohl auf emotionaler, literarischer, und historischer Ebene.
Man fiebert richtig mit dem Wolfsrudel und Amara mit und mir jucken schon die Finger nach der Fortsetzung!