Opa hat seinen Hut vergessen widmet sich dem plötzlichen Tod eines Großelternteils. Es beginnt mit der Schilderung der gemeinsamen Zeit von Opa und Enkelin und erzählt dann davon, dass Opa das Kind eigentlich abholen sollte, aber stattdessen Papa kommt und bereits auf der Garderobenbank erzählt dieser auf die Frage, warum er so traurig schaut, das Opas Herz aufgehört hat zu schlagen. Schon hier folgen erste Erklärungen, was es heißt, tot zu sein. Auf der nächsten Seite werden dann durch die Situation zu Hause, wo Mama weint, verschiedene Arten zu trauern sehr einfühlsam beschrieben. Auf den folgenden Seiten wird das Thema dann noch vertieft: Johanne, Idas Patentante beschreibt die biologische Seite des Todes und erzählt dabei auch etwas über eine unsterbliche Quallenart (die kannte ich tatsächlich auch selbst noch gar nicht). Greta und Ida führen dann am nächsten Tag ein Gespräch im Kindergarten über den Tod, wo die Vorstellung einer Reinkarnation aufgenommen wird. Am Nachmittag folgt auch noch das Gespräch mit der Oma, wo es bereits um die Beerdigung (Erdbestattung) geht. Über diese wird auch auf den letzten Seiten noch berichtet.
Wie man an den Themen schon merkt, wird vieles aufgenommen. Ich finde viele Themen sehr einfühlsam und gut beschrieben, sodass ich das Buch durchaus im akuten Trauerfall empfehlen kann. Ich hätte mir teils etwas mehr Diversität gewünscht, gleichzeitig weiß ich, hätte es das Buch dadurch viel länger gemacht, was wieder für Kindergartenkinder zu lange wäre. Aber gerade beim Gespräch über Jenseitsvorstellungen hätte ich mir schon noch die eine oder andere Perspektive gewünscht. Es wird im Endeffekt hauptsächlich auf eine Wiedergeburt, die noch dazu vom gesammelten Karma abhängt, aufgenommen. Auch wenn das bei uns recht weit verbreitet ist, ist es doch eine hinduistische Vorstellung, die durch die letzte Seite ja irgendwie nochmal aufgenommen wird und dadurch als die von Ida übernommene Vorstellung ein wenig verstärkt wird in ihrer Gewichtung. An anderer Stelle kommt noch die Vorstellung vor, dass jemand sagt, er ist jetzt im Himmel und ob er da nicht runterplumpsen kann. Weiter eingegangen wird darauf aber nicht. Beide Vorstellungen hätten mit noch 1, 2 Impulsen das Buch noch vielfältiger einsetzbar gemacht als Anstoß für die Kinder, ihre eigenen Vorstellungen einfließen zu lassen und zu entwickeln. Denn beim Thema Tod und Jenseits geht es ja auch ganz viel darum. Die wirklich wunderschönen Illustrationen und die sehr einfühlsame Rahmengeschichte würde jedenfalls dazu einladen und in Bezug auf Trauer ist das so wunderschön gelungen, wie ich es von keinem anderen Buch über den Tod erlebt habe.